Bad Weather over Hamburg -

xyz 27.02.2005 13:55
Time to take out an umbrella!
Hier der Text des Flugis welches gegen den Sexisten Wertmüller am 25.2 in Hamburg verteilt wurde!
Lustige Anekdote am Rande: Weder der Aufforderung des notorischen Sexisten Wertmüllers die Distanz zum Veranstaltungsort zu erhöhen noch der lächerlichen Bitte einer anderen Dame das Verteilen des Flugis zu unterlassen wurde folge geleistet, im Gegenteil es wurde mit höhnischem Gelächter quittiert. Als sich dann Wertmüller noch beim Pförtner erkundigte ob es möglich sei die StörerInnen "zu entfernen" und dieser dies verneinte, war wohl sogar Wertmüller klar was der Tag bedeutete: 200 Euro für einen unbeheitzen Raum und dann noch die "Vorhut der Prügelgarde" (Oton Wertmüller) vor der Tür. Tja so kanns gehen. Die ca. 60 Menschen die zum größten Teil aus Bad Weather, Antideutscher Gruppe HH, Initiative Waffen für Israel und deren Umfeld bestand hatten wohl eher keine große Außenwirkung, im Gegenteil.
Zu inhaltlichen Diskussionen kam es, welch Wunder, nicht.
Als ein Führungskader von Bad Weather dies jedoch versuchte, wurde schnell deutlich wie seine Einstellung zu der Thematik Sexismus ist Er gab in groben Zügen die Positionen der Bahamas wieder, welche er mit Dummdreistigkeit garnierte.

Hier nun der Text des Flugis:

Bad weather over Hamburg –
Time to take out an umbrella!

Kein Podium, keine Diskussion, keine Veranstaltung mit Sexisten!

Für den 25.2.05 laden die „Antideutsche Gruppe Hamburg“ und die Gruppe „Bad
Weather“ den Bahamasredakteur J. Wertmüller zu einer
Diskussionsveranstaltung „Jihad und multikulturelle Gesellschaft“ nach Hamburg
ein.
Wie mittlerweile allgemein bekannt sein dürfte handelt es sich bei Wertmüller
(wie auch bei anderen Personen der Redaktion Bahamas) um ebenso notorische wie
polemische Sexisten und Rassisten.

Which part of no is it you don’t understand?
In verschiedenen Texten der Publikation Bahamas (z.B. „Infantile Inquisition“
von Wertmüller/Krug Bahamas Nr. 32 und die Sondernummer „Sexualität“ Nr. 34)
werden in einem unerträglichen Stil sexualisierte Gewalt gegen Frauen
bagatellisiert, Täter zu Opfern verkehrt und die Definitionsmacht von Frauen
in Fällen sexualisierter Gewalt massiv angegriffen und kategorisch abgelehnt.
Bahamas und insbesondere Wertmüller übernahmen unter anderem mit diesem
unsäglichen Text eine antifeministische Rammbockfunktion für (vermeintlich
linke) Sexisten jeglicher Couleur.
Vor dem Hintergrund eines gesamtgesellschaftlichen Backlash in Bezug auf von
der Frauenbewegung erkämpfte Errungenschaften ist auch die Marginalisierung
antisexistischer Positionen in der radikalen Linken zu verstehen.
So ist es denn auch zu erklären, dass nach einer klaren Positionierung pro
Definitionsmacht, einer antisexistischen Praxis und der generellen Verankerung
anti –patriarchalen Bewusstseins hier in der Regel vergeblich gesucht werden
muss.
Während Frauenhäuser und –beratungsstellen massivsten Kürzungen ausgesetzt
sind und sexualisierte Gewalt gegen Frauen ein nach wie vor tabuisiertes
Massenphänomen ist, gibt es in der radikalen Linken keine nennenswerte
Diskussion hierzu, von einer politischen Praxis gar nicht erst zu reden. Und
in den Fällen, in denen wegen eines konkreten Falles sexualisierter Gewalt
dann doch eine Diskussion stattfindet, ist das, was dabei an Argumenten zu
Tage kommt in der Regel mehr als schauerlich.

Talking is over, asshole!
Wer diese Zustände ignoriert oder sich gar, wie Justus Wertmüller, zu ihrem
Apologeten macht, in dem er Vergewaltiger zu Opfern stilisiert und
Vergewaltigungen zu „Lust machen“ (Zitat Bahamas Nr.32) umdeutet, der hat auf
Veranstaltungen der radikalen Linken aber auch nicht das Geringste zu suchen!
Wir sind an dieser Stelle weder bereit noch halten wir es für notwendig, sich
en detail mit den Argumentationsmustern oder einzelnen Texten von Wertmüller
oder Bahamas auseinander zusetzen. Dies ist unseres Erachtens bereits zu
Genüge passiert .


Is it really all about Israel?
Eine Kritik an der geplanten Veranstaltung von „Bad Weather“ und
der „Antideutschen Gruppe“ kann durchaus abstrahiert von ihrem Thema
stattfinden. Denn es geht in dieser Kritik eben nicht um eine Positionierung
zum Thema „Jihad“, sondern um die allem Anschein nach provokative Einladung
eines Referenten, der getrost als sexistischer und rassistischer Reaktionär
bezeichnet werden kann. Eine andere Referentin einzuladen wäre wohl jederzeit
möglich gewesen, war aber anscheinend gerade politisch weder von „Bad Weather“
noch von der „Antideutschen Gruppe“ gewollt.
Unabhängig davon, was wir von dem Inhalt der Einladung zu der Veranstaltung
halten:
Es geht uns keineswegs darum, Diskussionen um Antisemitismus & Antizionismus
zu verhindern, ganz im Gegenteil. Mit der Wahl des Referenten diskreditieren
die einladenden Gruppen jedoch von vornherein gerade diese Diskussion!

Wir fordern von der „Antideutschen Gruppe Hamburg“, sowie von „Bad Weather“
eine Stellungnahme warum der Sexist Wertmüller als Referent eingeladen wurde.
Ebenfalls fordern wir von allen Gruppen und Einzelpersonen, die sich bisher
solidarisch mit „Bad Weather“ und der „Antideutsche Gruppe Hamburg“ fühlten,
eine Positionierung hierzu!
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Ergänzungen

Untersützung

xyz 27.02.2005 - 14:28
Das Flugi wurde von folgenden Gruppen untersützt:
flagranti, infoladen schwarzmarkt, infoarchiv norderstedt, frauenlesben tag im schwarzmarkt und tag / temporäre autonome gruppe

@henna

trulli 27.02.2005 - 15:00
die argumente solltest du dir echt reinziehen:
sonst check einfach mal:
 http://www.nadir.org/nadir/initiativ/daneben/
oder mal:
 http://www.copyriot.com/sinistra/magazine/sin04/abschied.html

Ulkig...

hab´ ich ausgefüllt 27.02.2005 - 18:22
Also vorweg, ich kann die Bahamas-Fraktion auch überhaupt nicht leiden, und ich halte sie für invertierte Antiimps, die nur ihr böse-gut-Schema gewechselt haben. Aber das Ulkige ist, wenn es da heißt:
"Vor dem Hintergrund eines gesamtgesellschaftlichen Backlash in Bezug auf von der Frauenbewegung erkämpfte Errungenschaften ist auch die Marginalisierung antisexistischer Positionen in der radikalen Linken zu verstehen. So ist es denn auch zu erklären, dass nach einer klaren Positionierung pro Definitionsmacht, einer antisexistischen Praxis und der generellen Verankerung anti –patriarchalen Bewusstseins hier in der Regel vergeblich gesucht werden muss.
Während Frauenhäuser und –beratungsstellen massivsten Kürzungen ausgesetzt sind und sexualisierte Gewalt gegen Frauen ein nach wie vor tabuisiertes Massenphänomen ist, gibt es in der radikalen Linken keine nennenswerte Diskussion hierzu, von einer politischen Praxis gar nicht erst zu reden."

Werthmüller und die ganzen marginalen, szene-internen "Diskussionen" hin oder her, es ist einfach lächerlich, wenn der linke Antisexismus wegen einem relativ kleinem Furz wie Werthmüller aufschreit, aber andererseits zumeist gegenüber der weltweiten, massivsten, brutalsten, grausamsten und rechtsradikalsten Bewegung des Sexismus und der Geschlechterapartheid, nämlich dem politischen Islam, schweigt. Aber hier wurde ja auch schon durchblicken gelassen, dass man an einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit der Thematik dieses Events auch gar nicht so interessiert wäre.

Ich zumindest habe keinen Aufschrei des hiesigen linken Antisexismus vernommen, wenn Mädchen aus islamischen Milieus hier eingesperrt, mißhandelt, verschleppt, zwangsverheiratet oder zur Wahrung der islamischen "Ehre" ermordet werden. Kein lauter Aufschrei des deutschen Antisexismus, wenn die Bewegung der Mädchensteiniger und Säure-ins-Frauengesichtspritzer hier als Hamas und Hizbollah auf "linken" Demos auftaucht. Kein lauter Aufschrei des deutschen, linken Antisexismus angesichts der massiven Unterstützung der BRD für die IRI, eines der bestorganisierten Systeme des Sexismus, der Frauenunterdrückung und brutalsten Geschlechterapartheid.
Frauenrechtsaktivistinnen und Linke aus Türkei, Iran, Irak, usw..., haben schon längst erfahren müssen, dass der Mainstream des deutsch-linken Antisexismus sie in ihrem Kampf völlig alleine läßt, und dass eine längere Auseinandersetzung mit dieser Szenen-Ignoranz und diesem linken kulturellem Relativismus eine pure Zeitverschwendung ist.

@ antifa

Frager 27.02.2005 - 20:04
Du schreibst was von wegen Zensur... wo wurde hier ein selbstverfasster Artikel zensiert? Lies doch mal dies hier:  http://de.indymedia.org/static/statement200206.shtml

Veranstaltung?

Interessierter 27.02.2005 - 20:45
Wo hat denn die Veranstaltung stattgefunden?

@trulli

henna 28.02.2005 - 00:14
danke für die Links!
aber warum kommen solche Texte nicht auf das Flugi?
das liest sich um einiges besser,als "..der is blöd,weil denk mal selber nach.."!
Ist wirklich gut geschrieben und endlich schafft es mal jemand Anhand von Textzitaten Kritik zu üben,und nicht nur stumpf "alle antideutschen sind blöd" und "israel ist scheiße" daher zu plappern.
bitte mehr davon...

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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@xyz — henna

kann ich zustimmen — antifa

Reife Leistung! — Sigmund

erbärmlich, euer text — zeitschleife

@ sigmund — 0000111000011100

@frager — antifa

'bad weather' — timHH

bahamas 34 — naja

m — ich