Opernball: Ausschreitungen (Kurzform)
Eine Stichwortartige Zusammenfassung der Ereignisse an der Alten Oper. Um Ergänzungen wird gebeten.
An der Alten Oper:
Demospitze versucht mehrfach durch die Gitter durchzubrechen. Böller, Leuchtspur.
Demonstranten besetzen eine wichtige Zufahrtsstrasse zur Demo. Vereinzelt werden Autos mit Opernballbesuchern angegriffen. Die Polizei wird mit Leuchtspurmunition beworfen, es fliegen D-Böller.
Etwa 50 Demonstranten werden Richtung Innenstadt abgetrieben. Aus Bauzäunen werden kleinere Barrikaden gebaut. Die Deutsche Bank wird entglast. Wieder Leuchtspur.
Kurzer Wasserwerfeneinsatz.
Festnahmen im Park an der Alten Oper. Polizei geht mit äußerster Härte vor. 12 z. T. sehr junge Demonstranten werden festgenommen - Polizisten schlagen auf am Boden liegende ein.
Teilnehmer sammeln sich wieder an der Zwischenkundgebung. Erneuter Durchbruchversuch, der aber scheitert.
Opernballbesucher verirren sich in die Kundgebung: Pogo.
Zivibullen erhalten physischen Platzverweis. Zwischendurch immer wieder vereinzelte Festnahmen.
Taxis mit Opernballbesuchern kommen nicht durch, und müssen ohne Spiegel, Scheibenwischer und Antenne weiterfahren.
Bullen versuchen mehrfach zu kesseln.
Opernballbesucher greift Demonstranten an. Bullen gehen dazwischen, der Schläger wird vom Polizeihund angesprungen und büsst eine Fliege ein.
Festnahmen.
Kundgebung wird massiv bedrängt und schließlich aufgelöst.
Demospitze versucht mehrfach durch die Gitter durchzubrechen. Böller, Leuchtspur.
Demonstranten besetzen eine wichtige Zufahrtsstrasse zur Demo. Vereinzelt werden Autos mit Opernballbesuchern angegriffen. Die Polizei wird mit Leuchtspurmunition beworfen, es fliegen D-Böller.
Etwa 50 Demonstranten werden Richtung Innenstadt abgetrieben. Aus Bauzäunen werden kleinere Barrikaden gebaut. Die Deutsche Bank wird entglast. Wieder Leuchtspur.
Kurzer Wasserwerfeneinsatz.
Festnahmen im Park an der Alten Oper. Polizei geht mit äußerster Härte vor. 12 z. T. sehr junge Demonstranten werden festgenommen - Polizisten schlagen auf am Boden liegende ein.
Teilnehmer sammeln sich wieder an der Zwischenkundgebung. Erneuter Durchbruchversuch, der aber scheitert.
Opernballbesucher verirren sich in die Kundgebung: Pogo.
Zivibullen erhalten physischen Platzverweis. Zwischendurch immer wieder vereinzelte Festnahmen.
Taxis mit Opernballbesuchern kommen nicht durch, und müssen ohne Spiegel, Scheibenwischer und Antenne weiterfahren.
Bullen versuchen mehrfach zu kesseln.
Opernballbesucher greift Demonstranten an. Bullen gehen dazwischen, der Schläger wird vom Polizeihund angesprungen und büsst eine Fliege ein.
Festnahmen.
Kundgebung wird massiv bedrängt und schließlich aufgelöst.
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Ergänzungen
Polizeipferde machen Park kaputt
besucht
Ergänzung
Nachden die Cops die Verfolgung, nun mit etwas grösserem Aufgebot wieder aufgenomen hatten, wurde die Demo beim (wieder-)Erreichen der Konstablerwache aufgelöst.
Fazit: Kam insgesamt wohl ganz gut rüber.
Komische Demo
Bei aller Kritik an dieser Gala-Veranstaltung, ich finde es nicht in Ordnung, daß eine Opernballbesucherin mit einer Flasche beworfen wurde! So weit kann keiner gehen wollen. Ich hab kein Bock Menschen physisch so zu zuzusetzen, wie die Schweine die drinnen tanzten und die Bullenschweine die sie schützen. Unsere Protestform sollte anders aussehen, wie z.B. Eingang besetzen, Leute nicht reinlassen. Also das nächste mal schneller rennen auf dem Weg zum Opernplatz!
Glockenläuten auf der Zwischenkundgebung
Wer ist dafür verantwortlich?
Weiß jemand mehr?
Opernball
.
Der Opernball sollte unter dem Motto "Viva la Vita" Optimismus ausdrücken, um der Miesmacherei, wie sie auf Montagsdemos, von Gewerkschaften (und überhaupt durch jede Kritik) verbreitet wird, etwas entgegenzusetzen. Diejenigen, die hier optimistisch feiern wollten, mussten sich erstmal den Eintritt von 200 bis 500 Euro leisten können.
Dafür bekamen sie eine (recht aufgesetzt wirkende) Show geboten, die an eine postmoderne Variante feudaler Zeiten erinnerte.
Der zurschaugetragene Reichtum diente hier einer symbolischen Politik, die erstens oppositionelle Stimmen delegitimieren soll und zweitens (zumindest bei mir) den unangenehmen Eindruck erweckt hat, dass viele Menschen sich durch die gespielte Freude "derer da oben" tatsächlich allzu gerne ablenken lassen von den Zumutungen, die der Alltag bietet.
Von daher ist Protest sicherlich nicht unangebracht. Die Frage ist nur, wie dieser ausfällt.
Ein voller Erfolg war mit Sicherheit die Beeinträchtigung des ausgestrahlten Bildes. Eine bunt beleuchtete Oper mit einfahrenden High-Society-Gästen, Strauß-Walzer und davor erstmal ein fetter Wasserwerfer, Polizeisperren und berittene Patrouille. Kann besser ausgedrückt werden, was "Viva la Vita" in einer bürgerlichen Gesellschaft mit stärker werdenden Antagonismen bedeutet und für wen dies überhaupt gilt? Wann wird die Bedeutung der Staatsgewalt so plastisch?
Das wars dann aber auch schon mit Erfolgen. Ansonsten gab es eine unglaublich lahme Demo und viel Selbstdarstellung. Am Anfang zwei Durchbruchsversuche waren ja okay, danach war aber klar, dass sowieso nicht mehr geht. Alles weitere (einfach mal rennen, Flaschen werfen, Banken entglasen) kommt mir dann doch recht (männlich-)pubertär vor und hat mit dem Anlass wenig zu tun.
Wieso dieser Bürgerkids-Freizeit-Spaß aber die Proteste delegitimieren soll, ist mir schleierhaft.
Und bitte: Nie wieder -auch nur in Gedanken- das Wort Linksfaschisten verwenden!
Opernball...
da gehe ich die Zeil entlang und ob "anderer" Aufmachung und der "anderen" Umgebung, bekomme ich keinen Gruss zurück...
Vorurteile auf allen Seiten... ob´s wohl an "Seiten" generell liegt?
...mal was anders machen...?
Poetischer Terrorismus
Seltsame Tänze in den Tag und Nacht geöffneten Geldautomaten-Schaltern. Nichtgenehmigte Feuerwerkerei. Land-Art, als bizarre Artefakte in öffentliche Parks gestreute Erdarbeiten. Einbruch in Häuser, aber statt etwas zu stehlen, poetisch-terroristische Objekte hinterlassen. Jemanden entführen & glücklich machen.
Greift euch wahllos irgendwelche Leute & überzeugt sie, daß sie ein enormes, nutzloses & erstaunliches Vermögen geerbt haben - etwa 5000 Quadratmeilen der Antarktis oder einen greisen Zirkuselefanten oder ein Waisenhaus in Bombay oder eine Sammlung alchimistischer Manuskripte. Später werden sie feststellen, daß sie einen Moment lang an etwas Außerordentliches geglaubt haben & werden dadurch vielleicht bewegt, eine intensivere Existenzweise anzustreben.
Bringt Messingtafeln an öffentlichen oder privaten Orten an, an denen ihr eine Erleuchtung oder ein besonders erfüllendes sexuelles Erlebnis hattet usw.
Zeigt euch zum Zeichen nackt.
Organisiert einen Streik in eurer Schule oder an eurem Arbeitsplatz mit der Begründung, ihr könntet dort euer Verlangen nach Trägheit und spiritueller Schönheit nicht befriedigen.
Graffitti-Kunst ist eine Zierde für häßliche & öde Denkmäler - PT-Kunst kann auch für öffentliche Plätze geschaffen werden: in Gerichtstoiletten gekritzelte Gedichte, in Parks & Restaurants zurückgelassene kleine Fetische, Copy-Kunst unter Scheibenwischern geparkter Autos, Slogans in Großbuchstaben an Spielplatzmauern, anonyme Briefe an zufällig oder gezielt ausgesuchte Empfänger (Postschwindel), Radioprogramme von Piratensendern, nasser Zement ...
Die Publikumsreaktion oder der durch PT hervorgerufene Schock sollte mindestens so stark sein wie das Gefühl des Terrors, vehementer Abscheu, sexueller Erregung, abergläubiger Ehrfurcht, plötzlichen intuitiven Durchblicks, dadaesker Angst - egal, ob PT einer Person oder Vielen gilt, egal, ob »signiert« oder anonym, wenn sich dadurch nicht irgendjemandes Leben ändert (außer dem des Künstlers), ist er mißlungen.
PT ist ein Akt in einem Theater der Grausamkeit, das keine Bühne, keine Sitzreihen, keine Eintrittskarten hat & keine Mauern kennt. Um überhaupt zu funktionieren, muß PT kategorisch von allen konventionellen Strukturen des Kunstkonsums (Galerien, Publikationen, Medien) getrennt werden. Selbst die situationistischen Guerillataktiken des Straßentheaters sind vermutlich mittlerweile zu sehr bekannt & mit ihnen wird daher gerechnet.
Eine tolle Verführung, die nicht nur der gegenseitigen Befriedigung dient, sondern ein bewußter Akt eines angestrebten wunderschönen Lebens ist - kann das Höchste des PT sein.
Der PTerrorist verhält sich wie ein Bauernfänger, dessen Ziel nicht Geld, sondern VERÄNDERUNG ist.
Macht keinen PT für andere Künstler, macht ihn für Leute, die (zumindest ein paar Augenblicke lang) nicht realisieren werden, daß das, was ihr getan habt, Kunst ist. Vermeidet erkennbare Kunstkategorien, vermeidet Politik, hängt nicht herum, um zu disputieren, seid nicht sentimal, seid unbarmherzig, sucht das Risiko, vandalisiert nur, was verunstaltet werden muß, tut etwas, woran sich Kinder ihr ganzes Leben lang erinnern werden - aber seid nicht spontan, bevor die PT-Muse euch geküßt hat.
Verkleidet euch. Benutzt Falschnamen. Seid eine Legende. Der beste PT ist gesetzeswidrig, laßt euch aber nicht erwischen. Kunst als Kriminalität, Kriminalität als Kunst.
by Hakim Bey
mehr @ http://www.nadir.org/nadir/archiv/PolitischeStroemungen/Anarchistische_Bewegungen/taz/node3.html
information
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
seeehr geil!! — ..
Taxifahrer als Wurzel allen Übels? — Marinus v.d. Lubbe
Geilomat 99 — Friese
bin mal gespannt — ob ihr
gewalt — Dieter
@ was soll das? — :-)
da haben — sich
moment. — ich hab...
Oh man... — Nelson Muntz
gewalt — naja
@naja — freibeuter