V-Schutz Anquatschversuch im Saarland

Botschafter Kash 24.02.2005 21:10 Themen: Repression
Am Dienstag, den 15.02.2005 wurde ein jugendlicher Antifa-Aktivist ( gegen 12:30 Uhr ) bei sich zuhause ( Raum Saarbrücken ) von zwei Mitarbeitern des saarländischen Verfassungsschutzes aufgesucht. Die Herren erklärten, dass sie die Daten über die Polizei bekommen hatten und dass er als linker Aktivist bekannt und erfasst sei. Auf die darauf folgende Frage, wer er vor sich hätte, wiesen sich die zwei als "Mitarbeiter des saarländischen Innenministeriums" aus. Damit war das Gespräch für den jungen Antifaschisten auch beendet. Mit der Bemerkung, dass er zu keinem Gespräch bereit ist, schloss er die Tür und machte sie auch bei wiederholten Klingeln nicht mehr auf.
Das Handeln des Jugendlichen, in dieser überraschenden Situation, war genau richtig!


Dies war ein weiterer Versuch, des Verfassungsschutzes Personen zu finden, die linke Gruppen unterwandern und bespitzeln. Auch in jüngerer Vergangenheit wurden Menschen aus links-alternativen Kreisen bei sich zuhause oder auf der Arbeitsstelle aufgesucht um Informationen zu bekommen und antifaschistische Politik zu kriminalisieren. Solchen Aktionen keine Toleranz geben, Anquatschveruche veröffentlichen.
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Ergänzungen

weitere VS-Anquatschen in der letzten Zeit

Anita 24.02.2005 - 22:11
dieser Anquatschversuch reiht sich ein in die sehr aktiven Versuche des saarländischen Verfassungsschutzes innerhalb des letzten Jahres, antifaschistische oder (vermeintlich) linke Menschen im Saarland für Spitzeltätigkeiten zu gewinnen.

Anquatschversuch Anfang Januar:
 http://antifasaar.kommunikationssystem.de/archiv/t040105b.htm
 http://antifasaar.kommunikationssystem.de/archiv/t040105.htm

Anquatschversuch im Februar 2004:
 http://antifasaar.kommunikationssystem.de/archiv/t170204.htm

?!?

StefanR. 25.02.2005 - 01:03
hmm... ich muss sagen, dass ich dem VS doch etwas (vielleicht nicht viel) mehr zutraue als das. Warum sollte man sich so offen zu erkennen geben? Was will man damit erreichen?
Es fällt mir schwer das so zu glauben. Die wesentlich einfachere und enorm viel sicherere Möglichkeit wäre es doch, sich einfach in Antifa-Gruppen einzuzecken. Oder verstehe ich den Begriff "anquatschen" hier irgendwie falsch?

Das ergibt doch alles gar keinen Sinn...

Das ergibt schon alles Sinn

geronimo 25.02.2005 - 02:41
Spitzel sind teuer und brauchen Zeit bis sie effektiv arbeiten können, haben aber den Vorteil, dass die Szene in einer trügerischen Unbedarftheit verharren kann, solange sie nicht auffliegen, was selten passiert. Anquatschversuche hingegen werden gelegentlich öffentlich, was einige Menschen verunsichert und zur Vorsicht treibt. Aber wenn sie nicht öffentlich werden, sind sie viel billiger.

Im Zuge der NPD-Verbotsverfahren wurde bekannt, dass jeder siebte NPDler für den VS arbeitet. Meinst du, die wurden alle eingeschleust? Dann hätte der Geheimdienst rund 700 Nazis ausbilden und in die Partei einschleusen müssen. Aber dann bist du paranoider als ich. ;-)

@StefanR

Max Neon 25.02.2005 - 08:02
Das macht wirklich Sinn. Neben den Punkten die Geronimo dazu ausgeführt hat, kann so ein Anquatschversuche für die Behörden schon deshalb seinen Zweck erfüllen, weil bereits er geeignet ist bestimmte Szenen zu destabilisieren.
Man fühlt sich (zu Recht) unter Druck, mach die eigenen Reihen zu, lässt neue nur schwierig rein, ist u.U. misstrauisch gegen eigene Leute etc.

Die Idee, dass es irgendeine "Agentenschule" gibt auf der der VS junge Bullen darauf trimmt, sich authentisch links zu benehmen halte ich ähnlich wie Geronimo für abwegig. Das wäre ein relativ kompliziertes Unterfangen und ist daher eher die Ausnahme.

Das macht dann...

Lord Helmchen 25.02.2005 - 09:53
...den 4ten öffentlich gemachten Versuchs des VS in letzter Zeit im Saarland.

2 in Saarbrücken
St Wendel
& jetzt nochmal Saarbrücken.

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