Bush in Mainz
Im Rahmen seiner Europa-Tour wurde US-Präsident George Bush heute in Mainz von Bundeskanzler Gerhard Schröder empfangen. Zu einer Gegendemo hatten friedensbewegte und globalisierungskritische Gruppen unter dem Motto "Not Welcome, Mr. Bush!" ( http://www.notwelcomebush.de/) aufgerufen.
Aber auch Bushs Freunde hatten sich zum Demonstrieren angemeldet. Zwei Stunden vor der Anti-Bush-Demo fand - etwas abseits am Mainzer Südbahnhof - eine Kundgebung von 20 aufrechten Bush-Gegner-Gegnern statt. Durch eine lockere Reihe Polizei von dreimal so vielen Gegen-Gegen-Gegen-Bush-Demonstranten getrennt, wurde ebenso lebhaft wie lautstark über US-amerikanische Politik, den Irak und die UNO diskutiert.
Nach dieser kleinen Aufwärmrunde begann auch schon die Auftaktkundgebung der Gegen-Bush-Demo in der Mainzer Innenstadt. Dorthin kamen ein paar mehr Leute als zu den Pro-Bushlern - die Angaben schwanken zwischen 5.000 und 15.000 Teilnehmern. Eine ganz ansehnliche Zahl, wenn man bedenkt, dass die Demo unter der Woche stattfand und es die meiste Zeit schneite. Abgesehen von vereinzelten Plakaten mit "Bush=Hitler"-Slogans waren die Transparente und Reden ganz in Ordnung.
Neben Friedensthemen wurde vor allem die Position der USA zum Kyoto-Abkommen und ein drohender Krieg gegen den Iran thematisiert. Obwohl auch ein paar Fahnen der Jusos und der Grünen zu sehen waren, kam die Kritik an der deutschen Kriegspolitik nicht zu kurz. So heißt es z.B. im Aufruf der DFG-VK: "Es gibt keinen grundsätzlichen Unterschied zwischen der Militärpolitik der USA und derjenigen der EU. Die USA treten so rücksichtslos auf, wie sie es sich als führende Macht erlauben können; die EU, die noch Rücksichten nehmen muß, versucht mit allen Mitteln, es ihr nachzutun. [...] Wer gegen George W. Bush protestiert, hat allen Grund, auch Gerhard Schröder in seine Gebete einzuschließen."
Die Demo war eine sehr lockere Angelegenheit. Man schlenderte so daher, ein bunter Haufen aus alter Friedensbewegungen, Punks, ein paar Schwarzgekleideten, vor allem aber vielen linkspolitisierten jungen Menschen. Blockstrukturen waren nicht zu erkennen. Auf dem FAU-Lauti spielte zwischendurch Klaus der Geiger. Alles ganz nett und entspannt. Etwas zu entspannt vielleicht. So einen kleinen Vorstoß in Richtung Rote Zone hätte man doch ruhig mal versuchen können...
Die Repressionsorgane haben ihre "Anti-Konflikt-Teams" lustige Buttons unter den Demoteilnehmern verteilen lassen und, wie bereits in einem anderen Artikel berichtet ( http://de.indymedia.org/2005/02/107831.shtml), mehr oder minder erfolgreich versucht, bestimmte Äußerungen auf Plakaten, etwa dass Bush ein Terrorist sei, zu zensieren. Die inzwischen demoüblichen Unerfreulichkeiten gibt es auch aus Mainz zu berichten. Gruppen von Demonstranten wurden auf dem Weg zur Demo kontrolliert und leibesvisitiert. Fotografen, die die Kontrollen dokumentieren wollten, wurden an ihrer Arbeit gehindert. Auch wurde die völlig friedliche und entspannte Demonstration durchgängig von Kamera-Teams der Polizei abgefilmt. (Wenn die polizeilichen Filmteams unter den Hobby- und professionellen Fotografen diesmal auch fast untergegangen sind.) Besonders irritierenden war, dass sich bei der Zwischenkundgebung neben dem Kamera-Team der Polizei auch Feldjäger der Bundeswehr positionierten und die Demonstranten abfilmten.
Nach dieser kleinen Aufwärmrunde begann auch schon die Auftaktkundgebung der Gegen-Bush-Demo in der Mainzer Innenstadt. Dorthin kamen ein paar mehr Leute als zu den Pro-Bushlern - die Angaben schwanken zwischen 5.000 und 15.000 Teilnehmern. Eine ganz ansehnliche Zahl, wenn man bedenkt, dass die Demo unter der Woche stattfand und es die meiste Zeit schneite. Abgesehen von vereinzelten Plakaten mit "Bush=Hitler"-Slogans waren die Transparente und Reden ganz in Ordnung.
Neben Friedensthemen wurde vor allem die Position der USA zum Kyoto-Abkommen und ein drohender Krieg gegen den Iran thematisiert. Obwohl auch ein paar Fahnen der Jusos und der Grünen zu sehen waren, kam die Kritik an der deutschen Kriegspolitik nicht zu kurz. So heißt es z.B. im Aufruf der DFG-VK: "Es gibt keinen grundsätzlichen Unterschied zwischen der Militärpolitik der USA und derjenigen der EU. Die USA treten so rücksichtslos auf, wie sie es sich als führende Macht erlauben können; die EU, die noch Rücksichten nehmen muß, versucht mit allen Mitteln, es ihr nachzutun. [...] Wer gegen George W. Bush protestiert, hat allen Grund, auch Gerhard Schröder in seine Gebete einzuschließen."
Die Demo war eine sehr lockere Angelegenheit. Man schlenderte so daher, ein bunter Haufen aus alter Friedensbewegungen, Punks, ein paar Schwarzgekleideten, vor allem aber vielen linkspolitisierten jungen Menschen. Blockstrukturen waren nicht zu erkennen. Auf dem FAU-Lauti spielte zwischendurch Klaus der Geiger. Alles ganz nett und entspannt. Etwas zu entspannt vielleicht. So einen kleinen Vorstoß in Richtung Rote Zone hätte man doch ruhig mal versuchen können...
Die Repressionsorgane haben ihre "Anti-Konflikt-Teams" lustige Buttons unter den Demoteilnehmern verteilen lassen und, wie bereits in einem anderen Artikel berichtet ( http://de.indymedia.org/2005/02/107831.shtml), mehr oder minder erfolgreich versucht, bestimmte Äußerungen auf Plakaten, etwa dass Bush ein Terrorist sei, zu zensieren. Die inzwischen demoüblichen Unerfreulichkeiten gibt es auch aus Mainz zu berichten. Gruppen von Demonstranten wurden auf dem Weg zur Demo kontrolliert und leibesvisitiert. Fotografen, die die Kontrollen dokumentieren wollten, wurden an ihrer Arbeit gehindert. Auch wurde die völlig friedliche und entspannte Demonstration durchgängig von Kamera-Teams der Polizei abgefilmt. (Wenn die polizeilichen Filmteams unter den Hobby- und professionellen Fotografen diesmal auch fast untergegangen sind.) Besonders irritierenden war, dass sich bei der Zwischenkundgebung neben dem Kamera-Team der Polizei auch Feldjäger der Bundeswehr positionierten und die Demonstranten abfilmten.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
nur so ein paar holocaustrelativierungen...
also ob die bush-hitler-vergleiche nicht schon gereicht hätten, gab es diverse positive bezüge auf deutschland und die bundesregierung. bspw. eine deutschland-fahne mit dem slogan "bush sucks" oder das plakat der wahlalternative, das an schröder appelliert, bush nicht die hand zu schütteln . vom linksruck, den verschiedenen k-sekten, den auch anwesenden (aber immerhin von antifas vertriebenen) nazis, den epidemischen antiamerikanischen sprüchen mal ganz zu schweigen.
wer bei sowas mitmarschiert, steht unter jeder kritik.
Bundeswehr?
Der Soldat...
Freut sich übrigens dann auch der M.A.D. drüber ...
Max aus Kiel
zur Bundeswehr
Der Feldjäger steht auf dem Balkon des 'Gouvernement' oder 'Osteiner Hof', das als Kommandantur der Bundeswehr dient.
Ein paar 'Anwohner' durften also doch ihren Balkon nutzen.
Die Zwischenkundgebung auf dem Schillerplatz fand direkt vor diesem Gebäude statt.
Subjektiver Elebnisbericht
Es war ein schaurig-lustiges Treiben an diesem Mittwoch in Mainz. Ein bunter Haufen „friedensbewegter“ Menschen versammelte sich um ihren Missmut über die US-Amerikanische Politik zu äußern. Von attac, ASG, Linksruck bis palästinensischen Soligruppen etc. war so ziemlich alles vertreten was in der Friedensbewegung Rang und Namen hat. Nur die BüSo und die Nazis (wurden doch welche gesichtet?) fehlten heute mal.
Lustig flattern Fahnen von Palästina und Irak neben bunten Pace-Flaggen. USA-Fahnen wurden nur umgedreht oder auf dem Boden schleifend hinter sich her getragen.
Aus dem Gruselkabinett kamen Bush-Bildchen mit Hitler Bärtchen zu Lichte, was auf Nachfrage damit begründet wurde, dass die beiden sich ja in der Innenpolitik schon unterscheiden, aber außenpolitisch kein Unterschied zwischen dem Angriff auf den Irak und der Angriff auf Polen besteht. Bla Bla…
Weitere „Bonbons“ der Demo lassen sich von Flugblättern entnehmen. So schreibt die „Partei der Arbeit Irans (Toufan)“, dass „es keinen guten oder bösen Terrorismus gibt, der amerikanische Terrorismus ist genauso verbrecherisch wie der zionistische Terrorismus“.
Ein kleiner Trost war, dass es immerhin, wie auf anderen Friedensdemos KEINE Davidstern-Hakenkreuz Bildchen gab, aber einige TeilnehmerInnen wären dem wohl nicht sehr abgeneigt gewesen (Unterstellung, ich weiß, aber meine Meinung).
Meine erhoffte Kritik an Deutschland und der EU blieb auf den Transparenten und in den Sprechchören aus. Es mag wohl einige Erwähnungen in den Redebeiträgen dazu gegeben haben, der Demo-Konsens war aber eindeutig der „Devil-Bush“ mit Parolen wie „USA-Internationale Völkermordzentrale!“. Auch ein „USA, SA, SS“ war zu hören.
Keine wirkliche Alternative bot der Haufen (20) von Pro-Bush DemonstranInnen. Das waren irgendwelche neokonservativen/ neoliberalen Spinner die den Kapitalismus mal kräftig abfeiern wollten.
Einziger Lichtblick des Tages war ein Transparent mit dem Wortlaut „Gegen jeden Antiamerikanismus - Der Hauptfeind steht im eigenen Land“.
Da bleibt wohl echt nix mehr zu sagen. Ausser, dass ich immer wieder mit der Hoffnung auf eine solche Demo fahre emanzipatorische Kritik an den bestehenden Verhältnissen zu vernehmen, statt dessen jedes Mal wieder einfach platten Antiamerikanismus, Antizionismus, dummes Volksgelaber. Naja, mensch lernt dazu.
Ich hab ja nix gegen Frieden, aber bitte Frieden ohne Volk, Nation und Kapitalismus!
Kommentare wie „antideutscher Schwachsinn“ braucht ihr gar nicht erst zu schreiben. Bin ich nicht. Ich mach mit nur Gedanken. Kritik ist an „der Linken“ genauso notwendig wie an „der USA“.
Interessant zum Thema: http://de.wikipedia.org/wiki/Antiamerikanismus
Große Klappe nichts dahinter
http://www.bushinmainz.de/images/downloads/flyer_abm_th.gif
No Complicity with Bush' Crimes !
http://www.indymedia.be/news/2005/02/92994_comment.php
Warum ging nichts???
"warum war es wieder mal nicht möglich, durch Militanz Aufmerksamkeit zu erlangen?"
Die Bilder aus Brüssel sahen nett aus, wurden auch auf der ganzen Welt ausgestrahlt, wenngleich sich die Militanz auch dort im Rahmen hielt.
Es reichen aber schon einige medienwirksam abgefeuerte Feuerwerkskörper oder Mollies, um damit "Weltpolitik" wenigstens optisch zu beeinflussen.
Leider war auch in Mainz total tote Hose.
Von einem "autonomen Block" konnte keine Rede sein...
und das lag meiner Beobachtung nicht nur an der massiven Bullenpräsenz.
Das ganze kam mir ein bißchen vor wie damals beim EU-Gipfel/WWG in Köln im Sommer 1999, wo man auch eine selten gute Gelegenheit, sich mit einem grossen Block der Weltöffentlichkeit zu präsentieren, durch mangelnde Entschlossenheit entgehen ließ.
Schade war's in Mainz...aber ich denke, in Berlin hätte das ganze mit sicherheit anders ausgesehen.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
@antifa
Und weiter??
Bush=Hitler
Gut, dass es überhaupt einen gemeinsamen Nenner gegeben hat, der diese Demo ins Leben rufen konnte; und das ist die Abneigung, gegen den Krieg, gegen Massenmord und Folter, gegen das US-Bestreben, ein Weltreich aufzubauen(kommt mir irgendwie bekannt vor).
"Wer bei einer solchen Demo mitmarschiert..."
Wer die Realität nicht erkennen kann, nicht kapieren kann, dass das Weltvolk nicht sehr politisiert ist, dass es auch andere politische Ausrichtungen gibt, der oder die sollte zuhause bleiben, oder alleine marschieren. Warscheinlich auch noch nie von Bündnisarbeit gehört, wo es gilt, einen gemeinsamen Nenner zu finden(hier eben der Hass(oder Antipathie) gegen Bush).
Du kannst ja alleine marschieren, oder mit deinen Gesinnungsfreunden, warscheinlich gehörst du zu jenen, die an der Gegendemo teilgenommen haben...
muss ausgefüllt werden
patsche patsche fähnchen
das problem von sätzen wie "...nicht kapieren kann, dass das Weltvolk nicht sehr politisiert ist,..." das sie nicht wirklich eine entschuldigung liefern können. oder willst du behaupten die deutschen von anno dazumal wäre die politcracks gewesen. eben. eher der massenverblödung entgegenwirken, sollte mensch sich auf die fahne schreiben, anstelle eines "...bush=hitler...". das eben beides sich total ausschliesst, dazu muss man auch nicht unbedingt marx, oder adorno lesen. sollte die aus dem emanzipatorischen geborene vernunft einem sagen.
"Warscheinlich auch noch nie von Bündnisarbeit gehört, wo es gilt, einen gemeinsamen Nenner zu finden(hier eben der Hass(oder Antipathie) gegen Bush). " ...oder eben auch juden. in der verkürzung ist das opfer einer projekzion beliebig austauschbar.
doch, gehört und gelesen. dafür gibts geschichtsbücher. soviel solltet ihr dann doch gelesen haben, oder? zwar ist dieser dummstuss kein antisemitismus in reinkultur, nähert sich ihm aber strukturell an. schlimm an der ganzen sache ist allenfalls, das ein paar antideutsche (übrigens waren das keine auf dieser pro-veranstaltung) immer wieder darauf aufmerksam machen müssen.
ganz übel sind sprüche wie "...Du kannst ja alleine marschieren, oder mit deinen Gesinnungsfreunden, warscheinlich gehörst du zu jenen, die an der Gegendemo teilgenommen haben... ".
a. zumindest war ich nicht in mainz, desweiteren finde ich es bemerkenswert, das sich leute wie ich mit nazis prügeln müssen, weil die langsam aber sicher denken ihre zeit sei wieder gekommen, wenn sie leute wie euch sehen. von betroffenen volksgenossen wie euch sieht man dann nie jemanden. methode? also spar ich mir eure querfrontinitiative und geh lieber was vernünftiges rocken, zu dem ihr nicht im stande seid.
so siehts aus.
@Paula 23.02.2005 22:29
ein weiter muss nicht erfolgen, sieht der venunftbegabte leser doch schon lange, das das was antifa beschreibt kein zufall ist, sondern eine ganz normale entwicklung.
weiter wäre eher zu überlegen, wie antifas mit dieser neuen volksentwicklung umgehen.
Bush-Besuch bei ARD
Dass Bush unter so massiven Sicherheitsvorkehrungen auftrat, gänzlich abgeschottet von der Außenwelt, wurde als Zeichen gewertet, dass "wir" (gemeint sind wohl "die Deutschen") Bush eben nicht mögen. 77% der Deutschen, laut einer Umfrage, die die ARD bereit hielt, "vertrauen Bush nicht".
Diese allgemeine Anti-Bush-Stimmung, die der deutschen Bevölkerungen diagnostiziert wurde, ließ sich sehr leicht in eine deutsche Identitätskonstruktion ummünzen. "Wir" liegen im Streit mit Amerika, so hieß es sinngemäß, weil die USA sich aggressiv verhalten. Bei den Beiträgen zum deutsch-amerikanischen Verhältnis wurde dann auch kein Stereotyp ausgelassen. Der "Kulturimperialismus", natürlich durch Mc Donald´s, Coca-Cola und Michael Jackson versinnbildlicht, genauso wie die vorgeblich "aggressive Unternehmenskultur", die "hinter dem Rücken der Menschen" geschehe. So wurden munter antisemitische Stereotype und nationaler Minderwertigkeitskomplex in eins gerührt und dem Zuschauer als Infotainment vorgekocht. Doch genauso wurde das "neue deutsche Selbstbewusstsein" gelobt. Gegen den "Kulturimperialismus" zum Beispiel könnten "wir" uns gut wehren, denn die musikalische Richtung, die die USA "vorgibt", werde von "deutschen Künstlern" produktiv "zu eigen gemacht" und selbst geprägt - was immer das heißen mag (dazu das Bild der Fanta Vier, das das Bild finster dreinblickender rappender Afro-Amerikaner ablöst.)
Dieser Bericht war ein deutliches Zeichen dafür, wie Antiamerikanismus in der Tarnung der "Bush-Kritik" als Mittel fungiert, nationale Mythen in Deutschland zu schaffen und zu festigen. Dass dabei immer antisemitische Klischees mitschwingen ist genauso beunruhigend wie wenig verwunderlich.
Die heutige Anti-Bush-Demo war also eine Pro-Deutschlanddemo - auch gegen die Absicht vieler TeilnehmerInnen.
@zuhausebleiber
@s.l.
neu, eh? dann schau dir mal an, was sich anfang der 80er auf anti-nato-, anti-akw- etc-protesten so rumtrieb. hat sich wenig geändert, außer vielleicht, daß wir heute die entwicklung im vorfeld erkennen und meist versucht wird, einzuschreiten. das gabs bei der letzten großen deutschländischen protestgeneration nämlich noch nicht, da haben die ökofaschisten fröhlich mit den ersten grünengeneration und anarchos schultern gerieben. eine erkenntnis, daß links und rechts manchmal dieselben gegner teilen, kommt so allmählich, und DAS ist nämlich mal eine eher neue entwicklung. also, bleib mal cool. rom ist auch nicht an einem tag abgefackelt worden.
zum Fernsehgucker
"Es gibt keinen grundsätzlichen Unterschied zwischen der Militärpolitik der USA und derjenigen der EU. Die USA treten so rücksichtslos auf, wie sie es sich als führende Macht erlauben können; die EU, die noch Rücksichten nehmen muß, versucht mit allen Mitteln, es ihr nachzutun. [...] Wer gegen George W. Bush protestiert, hat allen Grund, auch Gerhard Schröder in seine Gebete einzuschließen."
Deshalb glaub ich auch nicht, dass mensch den Demoteilnehmern insgesamt was vorwerfen kann.
Nur eins: ich finde auch du bringst den Antisemitismus ein bischen schnell ins Gespräch. Deine Analyse der nationalen (Mythen)bildung durch Abgrenzung nach Außen (äußerer Feind) reicht doch für diesen Anlass. Antisemitismus hat doch eher was mit dem Feind im eigenen Land (innerer Feind) und Rassismus im engeren Sinne zu tun. Versteh mich nicht falsch, ich halte es für sinnvoll zu differenzieren, da sonst der Begriff Antisemitismus inflationär benutzt wird und automatisch überall auftaucht, wo es bspw. um Antikapitalismus oder Ausbeutung geht.
(Ich weis, diese inflationäre verwendung dieses Begriffs ist anderen noch viel viel mehr vorzuwerfen, aber auf so was antworte ich gar nicht mehr)
Deutschland verrecke!
Zuhausebleiber und weitere
Hallo Zuhausebleiber,
"Faschismus ist, wenn sich Kapital und Politik zusammenschliessen"- so etwa hat es Mussolini ausgedrückt, und der musste es schliesslich wissen... sorry für das ungenaue Zitat, bin wirklich kein Fan von Mussolini.
Übrigens, weil Du wahrscheinlich ein Antideutscher bist: wenn ich in Polen erzähle, was die sogennanten Anti-deutsche alles behaupten, glaubt mir einfach kein Mensch, scheint viel zu doof zu sein. Ausserdem: mir wird`s übel, wenn ein deutsche irgendwelche Angriffskriege gutheisst. Selbst, wenn er sich selber Antideutsch nennt.
Warschau 1939- Bagdad 2003
Würde mal gerne wissen, wie die Antideutschen den Warschauer erklären wollen, dass die mit solchem Vergleich falsch liegen.
Ein Kommentar dazu?
@Anka
Und wieso stehen die Friedensdemos in Warschau für "die Warschauer"?
"polen" ungleich "deutsche"?
lächerlicher fratz. und du regst dich über hitler bush vergleiche auf?
und kurz danach unterscheidest du zwischen menschen, weil sie verschiedenen imaginären nationen angehören? Fuck nationalism!
Im übrigen bringt ein vergelich zwischen warschau und bagdad einen kriegsvergleich, keinen bush = hitler vergleich. es soll nur auf die imperialistischen kriegsgedanken verwiesen werden. da würde ich noch unterscheiden zwischen einer absoluten gleichstellung der beiden und einem vergleich der methode/gründe! aber auch latte! nicht nur eure meinung zählt auf demos. aber schon klar, einheitsmeinungen gehören zum deutschen gepäck dazu! fuck u! wenn du dich deutsch fühlst und dich und jeden anderen der hier geboren wurde runter buttern musst, beis dir ins bein und halt besser die klappe!
hoch die antinationale solidarität.
Relativierung? ich weiss nicht...
erschwert den bullen die arbeit...
Glatzen in mainz
Direkt auf der Demo hab ich keine gesehen, aber so gegen halb 1 ham n paar am Bahnhof gestanden. Wir sind mit n paar leuten hin, hatten aber keine Chance weil drumherum 60 Bullen gestanden ham. Die ham dann gemeint wir sollen doch bitte verschwinden. Hab von den beiden dann nix mehr gehört.
Als wir von der demo weg sind sind uns dann noch n paar spacken entgegengekommen un ham "sieg heil" und "scheißzecken" geschrien. Diesmal warn zwar keine bullen da aber wir mussten leider rennen, weil wir zum bus mussten.
Echt ätzend......
macht doch
An Anka(keine inhaltliche Ergänzung)
Die Thesen werden von den Warschauern nicht verstanden, weil sie zu doof sind? Wer jetzt die Warschauer? Oder hast Du die Thesen nicht verstanden und konntest sie daher nicht zusammenhängend Wiedergeben? Gibt es eigentlich in Polen Probleme mit Antisemitismus oder sind diese seit den Pogromen von 1947 unbekannt? Wurde dem Gegenkandidaten von Brech Walanzer im Wahlkampf nicht ein angeblicher jüdische Glaube vorgeworfen? Nein, Anka ist nicht real, ist ein Nazi Fake, weil Nazis mit den Ad überhaupt nicht können!