Brasilien: blutige Räumung von tausenden Familien
2 Wochen nach dem WSF begann am Montag, dem 14.2. Polizei und Militär mit rund 2.500 Einsatzkräften die "Operation Triumph". Der seit Mai 2004 von 3000 Familien besetzte Landstrich Sonho Real (Wahrer Traum) in der Stadt Goiania, Brasilien wurde mit großer Brutalität geräumt. Dabei wurden mehrere Menschen ermordet, bislang noch unbestätigte Berichte erwähnen bis zu 20 Tote und zahllose zum Teil schwer Verletzte. Über 800 Menschen wurden festgenommen - darunter auch Indymedia-Freiwillige aus Brasilien und New York, die das Massaker dokumentierten. Tausende Menschen sind nun obdachlos. (Video vom Massaker)
Nachfolgende Proteste in Goiania und anderen Landesteilen werden von der Polizei angegriffen.
Noch vor zwei Jahren galt der neugewählte Präsident Lula in einigen Teilen der sozialen Bewegungen des Landes als große Hoffnung. Kurz nach der Regierungsübernahme wurden jedoch teilweise die neoliberalen Projekte des Vorgängers fortgeführt. Die Repression gegen soziale Bewegungen wird verstärkt - wenn auch hierfür meist die lokalen Politiker und Großgrundbesitzer verantwortlich sind..
Update: Die Zentralregierung scheint einzulenken und verspricht den Vertriebenen neues Land. Währenddessen reissen Bulldozer die Hütten ein, werden Beweise und Leichen verschwinden gelassen... In Berlin beteiligten sich am Montag Abend 50 Menschen an einer spontanen Demonstration.
Artikel bei Indy.de: erster Bericht mit Fotos | Augenzeugenbericht Teil 1 + Fotos | 1. Update vom Donnerstag | Augenzeugenbericht Teil 2 + Fotos | Printausgabe | Weiteres Update | Soliaktion in Berlin | Augenzeugenbericht Teil 3 + Fotos
Indymedia-Brasilien | Indymedia-Argentinien | Webseite der Landlosenbewegung MST
Fotos von der Aktion
Nachfolgende Proteste in Goiania und anderen Landesteilen werden von der Polizei angegriffen.
Noch vor zwei Jahren galt der neugewählte Präsident Lula in einigen Teilen der sozialen Bewegungen des Landes als große Hoffnung. Kurz nach der Regierungsübernahme wurden jedoch teilweise die neoliberalen Projekte des Vorgängers fortgeführt. Die Repression gegen soziale Bewegungen wird verstärkt - wenn auch hierfür meist die lokalen Politiker und Großgrundbesitzer verantwortlich sind..
Update: Die Zentralregierung scheint einzulenken und verspricht den Vertriebenen neues Land. Währenddessen reissen Bulldozer die Hütten ein, werden Beweise und Leichen verschwinden gelassen... In Berlin beteiligten sich am Montag Abend 50 Menschen an einer spontanen Demonstration.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Berichterstattung in den deutschen Medien
Außerdem gibt es noch diesen Aufruf:
Dringend müssen wir eine Protestkampagne anfangen, in dem wir Emails und Telegramme betreffend die brutale Ermordung der None und die Morddrohungen gegen Gewerkschaftsführer an die folgenden Autoritäten schicken:
1) Präsident Luis Ignácio Lula da Silva
protocolo@planalto.gov.br
Presidência da República Federativa do Brasil
Palácio do Planalto
Praça dos 3 Poderes
Brasília - DF / 70150-900
2) Agrarminister Miguel Rossetto
http://www.mj.gov.br/
Palácio do Planalto
Praça dos 3 Poderes
Brasília - DF / 70150-900
3) Minister für Menschenrechte Nilmário Miranda
Fax : (0055) (61) 226 - 7980
E-Mail : nilmario.miranda@mj.gov.br
4) Bundesverfassungsgericht Brasiliens
Praca dos Três Poderes
Brasília -DF
Postleitzahl 10175-900
Telefonnummer : (61)217-3000
danke
vielen dank an does it really matter für die viele arbeit!
IWF-Musterschüler
Sogar der Industrieverband CNI kritisiert ihn schon wegen seiner Politik des harten Geldes.
"...
"Es ist frustrierend", sagt selbst der Chef des Industrieverbandes CNI, Armando Monteiro Neto. Wegen der geringen Inflation werde sich das "rezessive Szenario" vertiefen. Auch Expräsident Fernando Henrique Cardoso hat sich in die Debatte eingeschaltet. Lula übertreibe bei seinem Beharren auf Stabilität, meint der Sozialdemokrat. Neben der Hochzinspolitik kritisierte er den verschärften Sparkurs. So hat sich Lula vorgenommen, während seiner gesamten Amtszeit einen Überschuss von 4,25 Prozent des Bruttoinlandsproduktes zu erwirtschaften, der komplett in den Schuldendienst fließt. Nun wisse er, wozu Lulas Arbeiterpartei PT an die Macht wollte, sagt Cardoso nicht ohne Süffisanz: "Um das zu tun, was ich schon getan habe."
..."
http://www.global3.de/news/03062102.html
"...
Diese unverhüllt neoliberale Regierung hat 60% des öffentlichen Haushalts für die Bedienung der Außenschulden bereitgestellt und erfolgreich das größte finanzpolitische Anpassungsprogramm in der Geschichte des Landes in die Wege geleitet. Hatte der IWF noch gefordert, 3,77% des BIP für den Schuldendienst zu verwenden, hat die Regierung sogar 4,35% dafür vorgesehen und sich 5,25% zum Ziel gesetzt. Die brasilianische Bevölkerung steht vor der katastrophalsten Situation ihrer jüngeren Geschichte. In einem Jahr hat es die Regierung Lula geschafft, was ihre Vorgängerregierung unter Cardoso in acht Jahren nicht erreicht hat, nämlich durch eine noch rigidere Haushaltspolitik die Bedienung der Außenschulden gleich um 40% zu erhöhen und dafür die Agrar- und Städtereform, die Ausgaben für Gesundheits- und Erziehungswesen und für die öffentliche Sicherheit quasi auf Eis zu legen und obendrein vier staatliche Banken zu privatisieren. Das größte Privatisierungsprojekt jedoch betrifft - in Anlehnung an Margaret Thatcher - die Wasser- und Abwasserversorgung.
..."
http://www.rsb4.de/Dokumente/brasilien/heloisa-interview.htm
Das ist purer Kolonialismus.
erklaerung der p-sol zum thema
guter artikel auf labournet zum thema
THE LANDLESS MAKES CRIMES TOO
http://forum.estadao.com.br/forum/materia/view/050301197
I SAW
"Familien geraeumt" ?!
Auch auf die Gefahr hin, der Lage unangemessen spitzfindig zu wirken:
Natuerlich wurden nicht die Familien geraeumt, sondern das Gebiet, und zwar von den Familien.
Ansonsten Danke fuer diesen wirklich informativen und relevanten Beitrag.