Anmerkung der Moderationsgruppe: Trotz der Bitte, de.indymedia.org zum Veröffentlichen von eigenen Berichten und selbst recherchierten Reportagen zu nutzen, wurde hier ein Text aus einer anderen Quelle, ein Flugblatt, eine Presseerklärung oder eine Stellungnahme einer Gruppe reinkopiert.
Es ist nicht das Ziel von Indymedia ein umfassendes Infoportal mit Kopien möglichst vieler vermeintlich wichtiger und lesenswerter Texte anzubieten. Indymedia will eine Plattform für engagierte MedienmacherInnen und ihre eigenen Inhalte bieten. Die strategische Zweitveröffentlichung von Texten gehört nicht zu den Zielen dieses Projektes.
Bitte lest zu diesem Thema auch die Crossposting FAQ.

Vorsicht bei der Annonymisierung von Bildern

heise 16.02.2005 12:23
Dies ist zwar ein Crossposting, aber eine wichtige technische Information für alle NutzerInnen. In JPEG-Fotos, in denen mit einem Bildbearbeitungsprogramm z.B. die Gesichter übermalt wurden, können trotzdem noch die Originaldaten stehen.
Verräterische JPEGs

Wer Personen auf einem Bild vor der Veröffentlichung unkenntlich macht, hat meist gute Gründe. Doch manche JPEGs verraten mehr, als ihrem Urheber lieb ist: Schuld ist ein kleines, im JPEG verborgenes Vorschaubild, das viele Digitalkameras für eine schnellere Navigation zwischen den aufgenommenen Bildern anlegen. Nicht alle Bildbearbeitungsprogramme können diese Thumbnail aktualisieren oder zumindest entfernen, weshalb eine aus rechtlichen Gründen verfremdete oder abgeschnittene Person möglicherweise erkennbar wird. Auf diese verborgenen Informationen weist das RedTeam der RWTH Aachen in einem Security Advisory hin, das derzeit als CVE-Kandidat CAN-2005-0406 begutachtet wird.

Mit einer eigens entwickelten Software namens exif_thumb durchforsteten die Aachener das Web und fanden heraus, dass 20 Prozent der JPEG-Bilder eine solche Thumbnail in sich tragen. Zwei Prozent stufte die Screening-Software als signifikant verschieden zum Original ein. In Augenschein genommen, blieben 0,001 Prozent, deren verborgene Details ernsthaften Schaden anrichten könnten.

Dieser Altlasten kann man sich auf diverse Arten entledigen, da die Thumbnail zusammen mit anderen Informationen -- wie etwa dem Aufnahmedatum, der Belichtung und diversen Kameraeinstellungen -- im so genannten EXIF-Header des JPEGs gespeichert ist. Die einfachste Methode ist, die EXIF-Informationen beim Wiederabspeichern komplett zu entfernen. Manche Software, etwa IrfanView, bietet dafür eine bequeme Option, aber auch beim Zwischenspeichern im BMP-Format gehen diese Metadaten verloren. Manche Bildbearbeitungsprogramme -- etwa neuere Photoshop- oder Paint-Shop-Pro-Versionen -- aktualisieren die Vorschau automatisch. Wer dies überprüfen möchte, sei auf die Freeware Exifer verwiesen, welche die eingebettete Thumbnail nicht nur ihrem Bild gegenüberstellt, sondern auf Wunsch auch löscht oder aktualisiert. (atr/c't)
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
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Ergänzungen

Vorschaubilder in JPEGs können nicht verdeckt

Java 16.02.2005 - 13:20
Einige Digi-Cams erstellen in den JPEG-Bildern kleine Vorschaubilder, sogenannte Thumbnails. Werden in diesen Bildern mit Bilderverarbeitungsprogrammen die Augen geschwärtzt, kann es passieren, das die Thumbnails nich automatisch mit geändert werden. Die Augen sind also ohne Verdeckung zu sehen. Anzumerken ist, das diese Thumbnails sehr klein sind. Nichts desto trotz solle man das beim Veröffentlichen von Fotos berücksichtigen.

gesichter unkenntlich machen!!!!11

alex 16.02.2005 - 13:28
mal abgesehen davon, dass mensch auf einem kleinen 150 pixel breiten thumbnail gesichter nicht wirklich erkennen kann, ist dies schon ziemlich heikel.

in einer bilddatei stehen also noch sachen ausser das bild, was ich im endeffekt sehe? überraschung.
da stehen übrigens noch ganz andere daten drin, vom hersteller und modell der kamera bis zur belichtungszeit und ob blitzlicht benutzt wurde.
kommt einem digitalen fingerabdruck für technische geräte ziemlich nah.

lösung: den head (kopf) des .jpg bilds entfernen oder auf das minimum reduzieren.
geht ganz einfach mit folgenden programmen:
 http://www.sentex.net/~mwandel/jhead/ (alle)
 http://www.friedemann-schmidt.com/software/exifer/ (win)
 http://www.irfanview.com/ (win)

noch als anmerkung, dieses thema wurde auch schon im dezember auf dem 21c3 bekannt und diskutiert:
 http://www.ccc.de/congress/2004/fahrplan/event/271.de.html

Gimp?

egal 16.02.2005 - 14:16
Wie sieht das denn mit Gimp aus? Werden die Thumbnails da automatisch aktualisiert?

@GIMP

muss ausgefüllt werden 16.02.2005 - 16:24
Der Gimp lässt einen das beim "Speichern Unter" und jpg-abspeichern-Dialog auswählen, ob mit oder ohne vorschaubild. Kritischer finde ich da manchmal die schon angesprochenen sonstigen Kommentare, wo u.U. auch Realname des PC-Besitzers drin stehen kann...

Und noch ein Tipp: einfach nur ein paar schwarze Pixel übers Gesicht verstreut hilft nur was gegen Menschen, die sind davon ziemlich irritiert. Aber wenn mensch dann das ganze für 10 minuten über ein BIldbearbeitungsprogramm jagt... siehe Bild.

neues Foto erzeugen

auf der schiene 16.02.2005 - 20:10
... also:
Nach der Bildbearbeitung im JPG einfach:

-alles markieren
-kopieren
-neue Datei mit gleichgroßer Arbeitsfläche
-einfügen
-abspeichern

So erhält mensch ein JPG ohne Informationen zur Kamera, Thumbnail, etc.

Trotzdem verstehe ich auch als Aktivist nicht, was das mit der Annonymisierung von Fotos bzg. Demo soll! Team Green filmt und fotografiert ebenfalls, ist daher sicher nicht auf Indymedia oder sonstigen Fotos angewiesen. Wer auf einer gewaltfreien Demo nicht gesehen werden will, muß daher leider zuhause bleiben. Annonymisierung von Aktions-Fotos ist natürlich etwas anderes!

Ich weiß, dass es zu dieser Diskussion unterschiedliche Meinungen gibt.

@GIMP Poster

jupp 17.02.2005 - 01:52
Hallo Gimp User

kannst du genauer beschreiben wie die Funktion/der Filter heißt die du benutzt hast um das Gesicht von Bush zurückzuberechnen? Gibt es Infos im Netz zum Verfahren? Hast du mal probiert was beim Verwischen/Blur von Gesichtern passiert?

Danke

kein How-To

muss ausgefüllt werden 17.02.2005 - 10:58
weil ich dafür zu faul bin :-) Die Mods hauen uns vermutlich sowieso für die nicht Diskussion, die keine neuen Nachrichten liefert... Aber ein paar Hinweise kann ich geben:

- Zuerst die schwarzen Pixel auswählen und weglöschen, so dass das Bild an den Stellen transparent ist.
- Dann die jetzt transparenten Pixel mit der Farbe des nächsten farbigen Pixels ausfüllen, da gibts eine Funktion, die dafür da ist, Löcher aus Bildern zu entfernen :-) Geht aber sicher auch irgendwie anders.

Verschwimmen lassen ("Blurring") lassen dürfte sicher sein, mathematisch ist das eine Verstreichung von Funktionen (Stichwort zum Googeln: "Faltung", engl. "Convolution"), und die schluckt einfach Information über die vorherige Verteilung der Farbpixel und is m.W. nicht umkehrbar. (Die komplette Quantenphysik wäre komplett anders, wenn das ginge :-) )

Kritisch sind aber vermutlich auch "Verzerreffekte", also so ein kleiner Wirbel auf dem Gesicht, könnte mir vorstellen, dass das bis zu einem gewissen Grad rekonstruierbar ist. Immerhin weren keine Pixel vermischt, sondern nur in ihrem Ort geändert...

Aber generell gilt, dass Sicherheit kein Computerprogramm ist, sondern im Kopf stattfinden muss.

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