HH: Transparentaktion zu Dresden

Club Einseinsnull 13.02.2005 13:27 Themen: Antifa
Seit heute hängt an der Südfassade der St.Pauli Hafenstr. 110 ein
dreiteiliges Transparent mit der Aufschrift:
»Auschwitz, Sobibor...
Guernica, Warschau, Belgrad, Coventry...
...waren vor Dresden!
Wer Sturm sät erntet Wind«
Hamburg, 12. Februar 2005


Guten Tag!
Mit diesem Transparent wollen wir anlässlich der Feierlichkeiten zum
60. Jahrestages der Bombardierung Dresdens im Zweiten Weltkrieg auf die
Verlogenheit des deutschen Opferdiskurses hinweisen. Dieser setzt in seiner
Selbstbeschau die eigenen Verluste im deutschen Raub- und Vernichtungskrieg
schamlos mit den Opfern in den Armeen und in der Bevölkerung der
überfallenen Nationen gleich.
Seit jeher werden im deutschen Sprechen über Dresden die Elemente der
goebbelsschen Propaganda reproduziert, welche die deutschen TäterInnen zu
den Hauptopfern des Krieges stilisierte. Die Verantwortung für die Opfer des
Bombenangriffs vom 13.2.1945 lag einzig und allein bei den Deutschen, deren
Vernichtungs- und Durchhaltewille selbst noch angesichts der Niederlage
nicht nachließ.
Das nationalsozialistische Erbe dieses »Herrenvolks von Untertanen« zeigt
sich heute nicht allein in den Nazis, die in Sachsen und Brandenburg in den
Parlamenten sitzen oder als »Kameradschaften« offenen Terror auf den Straßen
ausüben, es offenbart sich in den antisemitischen Tiraden eines Martin
Hohmann ebenso wie in der Gleichsetzung eines Antidiskriminierungsgesetzes
mit den Nürnberger Rassegesetzen durch den CDU-Generalsekretär Volker
Kauder.

Wir gedenken mit diesem Transparent den unzähligen Opfern Deutschlands,
insbesondere jenen, die noch in den letzten Tagen des Naziregimes ermordet
wurden, wie beispielsweise jene 7000 Häftlinge des Hamburger KZ Neuengamme,
die noch nach Hitlers Selbstmord um ihr Leben gebracht wurden.

Club EinsEinsNul
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Erklärung

ripple 13.02.2005 - 14:55
Sturm steht für die Verwüstung Europas und Wind für die Zerstörung deutscher Städte ... Ist doch zu Verstehen oder?
Soll heissen obwohl das 3.Reich Europa verwüstet hat kam weniger zurück. Wie schon oben jemand geschrieben hat wäre es garnicht möglich gewesen die Zerstörung zu steigern...
Naja sicher sollte man Leid nicht mit Leid vergleichen. Der Spruch rechnet halt mit dem "Opfermythos" ab.

Sicher sind auch hier Kinder gestorben etc. Die trauer um die toten ist ja auch legitim aber man sollte halt immer darauf achten welche Intention dahinter steht. Und die deutschen waren eben die Verlierer in einem Krieg den sie begonnen haben.

Was denn sonst als Wind ?

No tears for krauts 13.02.2005 - 15:07
"No Contact with the Germans, cause by the Warcrimes they have adminit, placed themselves outside of the society of civiliced Nations." --- Bomber-Haris nach der Kapitulation Nazideutschlands.
Hätte man damals blos auf den Mann gehört, anstatt die BRD als "Bollwerk gegen den Bolschewissmus" wieder stark zu machen. 60 Jahre später kann hier in einem Landesparlament ungeniert und strafffrei die Geschichte mit so einem Drek wie "alliertem Bombenholocaust" verdreht werden.

ulrike meinhofs text...

_quellensucher! 13.02.2005 - 15:46
>> Der Engländer David Irving schreibt in seinem Buch "Der Untergang Dresdens": "Zum ersten Mal in der Geschichte des Krieges hatte ein Luftangriff ein Ziel so verheerend zerstört, daß es nicht genügen unverletzte Überlebende gab, um die Toten zu begraben." >>
ulrike meinhof


david irving ist bekennender holocaust leugner und pseudo wissenschaftler, der durch sein faschistisches weltbild und auftritte bei der dvu, der verbotenen nationalen front und anderen faschistischen organisationen, auch in der brd zu trauriger berümtheit gelangt ist.
leider habe ich seine bücher nicht gelesen. ausführliche infos gibts unter
 http://lexikon.idgr.de/i/i_r/irving-david/irving-david.php ...
dort werden zumindest seine früheren schriften aus den 60'er jahren des vorigen jahrhunderts genannt, in denen die behauptung aufgestellt wird, das a.hilter von der "endlösung der juedenfrage" nix gewusst habe. das ist zu mindest grob unwissenschaftlich und anhand seriöser wissenschaftlicher arbeiten, leicht zu widerlegen.
david irwing hat in der folge den holocaust offen geleugnet. er hat beruft sich dabei auf den "leuchter report", in denen die existenz von gaskammern in auschwitz, birkenau & maydanek geleugnet wird. für die englische ausgabe des "leuchter reports" hat irving das vorwort geschrieben. auf versuche des englischen unterhauses den "leuchter" report mit den worten:

"Ich begebe mich in die 'Gaskammern' von Auschwitz, und Sie und Ihre Freunde dürfen Zyklon B gemäß den altbekannten Prozeduren und Umständen werfen. Ich garantiere Ihnen, Sie werden mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein!"
(zit. nach: Assheuer/Sarkowicz: Rechtsradikale in Deutschland, 1992, S. 107, www.idgr.de)

dies sind nur ein paar beispiele aus d.irvings karierre. das ulrike sich auf diesen revisionisten beruft, erscheint mir mehr als fragwürdig.

das transparent aus der hafenstrasse ist doch mehr als deutlich. verglichen mit dem organisierten massenmord durch den deutschen faschismus, war dresden wirklich nur "ein wind". die allierten haben deutschland befreit. die staatlicherseits organisierten feierlichkeiten sind nun wirklich mehr als pervers und ein grund für das erstarken faschistischer theorie und praxis.

quelle: die infos sind alle von www.igdr.de

da ich ulrikes buch kenne (& in weiten teilen schätze), war es mir wichtig zu antworten. das ganze soll keine endlosen diskussionen auslösen, sondern nur als info für alle dienen, die sich anhand der von ulrike meinhof genannten quelle, weiter mit solchen menschen auseinandersetzen wollen.

@OB

abc 13.02.2005 - 16:07
Militärische Ziele wurden in dieser Nacht überhaupt nicht angegriffen. Der einzige Flugplatz in Dresden blieb von den Bomben verschont. Im übrigen hat Ulrike Meinhof die Angaben des damaligen State Departments über die Opferzahlen übernommen, laut dem es in Dresden 250.000 Tote gegeben hat. Der ehemalige stellvertretende sowjetische Außenminister Wladimir Semjonow sprach auch von 250.000 Toten. Im Grundlagenwerk zu den Dokumenten der NS-Zeit (Der Nationalsozialismus. Dokumente 1933-1945, herausgegeben von Walther Hofer, Frankfurt am Main, 1957), mittlerweile in der 49. Auflage erschienen, ist ebenfalls von 250.000 Toten zu lesen. Das Internationale Rote Kreuz berichtete in der unmittelbaren Nachkriegszeit von 275.000 Toten. Der US-Publizist Michael Dobbs schrieb 1999 in der Washington Post sogar von 330.000 Toten in Dresden. Zu erinnern ist auch daran, daß der britische Zeitgeschichtler Alexander McKee (wie in der Tageszeitung Die Welt vom 25. Januar 2005 zu lesen war) Dresden das „deutsche Hiroshima“ bezeichnete. Bombardierungen wie die Dresdens, die Churchill selbst wiederum laut dem Buch Kriegsende 1945 als „Terrorakte“ und „zügellose Zerstörung“ bezeichnete, sind gedenkwürdig. Leider werden sie immer wieder sowohl von Antideutschen als auch Nazis mißbraucht.

@ OB

ohne Worte 13.02.2005 - 16:23
"Selbst der Oberbürgermeister von Dresden ist kritischer als du und große Teile der Indy-Gemeinde. Er hat ausdrücklich betont, dass Dresden "keine unschuldige statt war" sondern vielmehr sei Dresden "im Februar 1945 das größte noch existierende Zentrum der deutschen Rüstungsindustrie gewesen"


Der Befehlshaber der Ordnungspolizei Dresden meldete am 22. März 1945 nach Berlin, daß 202.400 Tote registriert worden seien, und zwar überwiegend Frauen und Kinder. Es sei damit zu rechnen, daß die Zahl noch auf 250.000 ansteigen werde.

– Der Verantwortliche , Luftmarschall Sir Arthur Harris über seine Tätigkeit: "Es muß mit Nachdruck gesagt werden, daß von Essen abgesehen, wir niemals ein besonderes Industriewerk als Ziel gewählt haben. Die Zerstörung von Industrieanlagen erschien uns stets als eine Art Sonderprämie. Unser eigentliches Ziel war immer die Innenstadt." Das ist deutlich !!!

Natürlich wurden militärische Ziele getroffen

Harry 14.02.2005 - 17:09
Die Legende, Dresden sei voller "unschuldiger" Zivilisten gewesen, die Opfer eines grässlichen Kriegsverbrechens wurden, ist schon reichlich fadenscheinig. Nahezu jeder produzierende Betrieb in Dresden, bis zur kleinsten Klitsche in der Innenstadt, waren eingespannt in die Kriegswirtschaft. Fast jede arbeitsfähige Person arbeitete für die Rüstung und für das deutsche Massenmorden. Damit hat der 13.2. Schluss gemacht und das Kriegsende einen entscheidenden Schritt näher gebracht. Zudem wurde die Deportation der letzten Juden aus Dresden verhindert.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 12 Kommentare an

hmm... — ..

. — .

@hmm — ...

Wer Sturm sät erntet Wind — (muss ausgefüllt werden)

Wind? — Birgit Gärtner

@abc — ...

Danke — alter sack

wirklich nicht inhaltlich — beobachterin

@beobachterin — mod-in