Schill-y in die Suppe spucken

J. Petersen 06.02.2005 21:03 Themen: Atom Repression
Unter diesem Motto fand am Samstag, dem 5. Februar 2005 in Lüchow eine satirische Protestaktion der Bürgerinitatiative Lüchow-Dannenberg statt. Den Hintergrund für diese Aktion bildet eine neue Initiative der Länderinnenminister Beckstein (Bayern) und Schünemann (Niedersachsen), die im Schulterschluss mit Bundesinnenminister Schily eine Ausweitung der Gentests auch auf begangene Ordnungswidrigkeiten befürworten.
Beckstein macht keinen Hehl daraus, dass er mit seiner Initiative auch Castor-Gegner im Visier hat: "Wenn sich ein Demonstrant ankettet, wollen wir eine DNA-Analyse." ("Berliner Zeitung" v. 23.01.05). Und auch Schünemann bekundet auf Nachfrage der "Elbe-Jeetzel-Zeitung" vom 20.01.05, dass er sich DNA-Tests auch für Castor-Gegner vorstellen könne.

Daher hatte sich die Bürgerinitiative entschlossen, besagten Innenministern in sozusagen vorauseilendem Gehorsam kräftig in die Suppe zu spucken. Die BürgerInnen auf dem Marktplatz in Lüchow waren aufgerufen, genträchtiges Material abzugeben, damit man es den Ministern zukommen lassen könne. Besonders interessant sei Genmaterial von Personen, die bereits Ordnungswidrigkeiten wie Falschparken begangen hätten, denn diese stellten ja eine Gefahr als potentielle Wiederholungstäter dar, so Dieter Metk von der BI in seinem satirischen Appell an die BürgerInnen. Und die eilten tatsächlich mit ihrem Gehorsam voraus: Es wurde in Gläser gespuckt, allen voran Marianne Fritzen, Urgestein der Bürgerinitiative. Haare wurden abgeschnitten und gespendet. Andere opferten Fingernägel, Zahnbürsten oder schnupften extra ins Taschentuch. Ein Kind trennte sich schweren Herzens von seinem Zuckerlolli. Jemand brachte Genmaterial gleich von der ganzen Familie an, fein in ein Fläschen abgefüllt und mit blauer Schleife versehen.

Ein Herr fingerte ein benutztes Kondom aus einem mitgebrachten Fläschen: eine genetische Doppelprobe. Drei große Gläser standen bereit, die kostbaren Spenden aufzunehmen, je eines für Schünemann, Schily und Beckstein. Die BürgerInnen hatten die Wahl, allerdings ohne Qual. Die meisten Gaben gingen auf das Spendenkonto Schünemann, man sieht, welch großer Beliebtheit sich der Law-and-order-Mann bei seinen Niedersachsen erfreut.

Angesichts dieses unglaublich engagierten Gehorsams stellte Dieter Metk begeistert fest, dass wir zukünftig keine Blockwarte brauchen, um die Menschen zu Gehorsam und guten Taten zu drängen. Einen besonders innigen Dank richtete Metk auch an den Grünen Bundestagsabgordneten Ströbele, dass auch er endlich seinen Widerstand gegen Genanalysen und -speicherung aufgegeben habe und damit dem unbändigen Drang zu vorauseilendem Gehorsam der BürgerInnen nicht mehr im Wege stehe.

Zum Abschluss der Aktion versenkte Dieter Metk das Spendenglas für Schünemann in ein großes Postpaket. Wir dürfen ganz gespannt darauf sein, ob's Schünemann erfreuen wird!

Weitere Fotos von dieser Aktion und Angaben zur Weiternutzung bei subkontur:

 http://www.subkontur.de
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Ergänzungen

tolle Aktion u. Schily macht den Suppenkasper

Liv 06.02.2005 - 21:48
Schily hatte nach eigenen Angaben ja eine Mutante, "schwarzes Schaf" (rezessiv), in der Verwandtschaft: Sein Großonkel war mit Karl Marx befreundet. Da Mutationen durch Strahlung zunehmen, soviel ist beim Alzheimer-Otto noch hängengeblieben, will er diese jetzt wohl durch Gentests gleich präventiv ausfindig machen.
Hier fehlt jetzt noch die Suppenschüssel in Schily's Porzellanladen:
 http://de.geocities.com/lengers16/schilly.swf

siehe auch:
 http://www.schule-online.de/up-to-date/data/200146/media/schily.swf

und
 http://mitglied.lycos.de/protoweb/bigschily.swf

Schily übte sich schon früh in die Rolle des 'König Herodes'. Manchen Demenzkranken fällt es halt im Alter schwer Spiel/Theater und Wirklichkeit auseinderanderzuhalten und sie fallen in die Rollen zurück, die ihnen als Kinder zugewiesen wurden:
 http://mitglied.lycos.de/protoweb/Otto_Herodes.html

vor Angst schreiend

atheos 07.02.2005 - 07:44
Schilly ist ja bekannter Weise ein Zögling der theosophischen Anthroposophen-Sekte. Wie sich Offenbarungen wie "Ich hatte eine rote Perücke auf und spielte den König Herodes, der ja den Kindern an den Kragen geht, anscheinend sehr eindrucksvoll. *Mehrere Kinder sind vor Angst schreiend aus der Vorstellung gelaufen*" mit der angeblich kindgerechten und angstfreien Waldorf-Pädagogik des Sektengründers und Obergurus Steiner vertragen, sei mal dahingestellt. Auf jeden Fall haben die MitschülerInnen von Schilly con Kanther schon damals spontan gezeigt, wie der Mann später wird: Einfach zum Wegrennen ;-)

angewandte Genlehre

Liv 07.02.2005 - 14:20
Der Typus des vermessenen, geschichtsvergessenen und herrschsüchtigen Alzheimer-Ottos - Eigenschaften: "autoritär, starrsinnig und bisweilen auch cholerisch", "Aktenschmeißer" (Zitate aus der 'Zeit':  http://www.zeit.de/2005/03/matinee_schily ) - ist bei den Schilys übrigens dominant.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Super!

anonym 07.02.2005 - 09:46
Geniale Aktion!!
Danke!