Gegen Studiengebuehren in Berlin und anderswo
Unter dem Motto Lernen ist Luxus - Luxus für ALLE! begann heute um 15 Uhr eine Demo auf dem Schloßplatz in Berlin. Rund 4000 Menschen beteiligten sich am Protest, der an mehreren Landesvertretungen vorbeizog. Heute fanden bundesweit mehrere Demonstrationen in Hamburg, Mannheim, Leipzig und Essen statt. Wiederholt kam es zu Polizeiübergriffen.
Die Route war mal wieder viel zu lang, gute Musik und die ausgezeichnete action Sambaband sorgten dennoch für ausgelassene Stimmung.
Was ist an Studiengebühren so fies?
Die sogenannten bildungsfernen Schichten (Kinder von ArbeiterInnen, BäuerInnen und MigrantInnen) haben es heute schon sehr schwer, an die Universität zu kommen, das zeigt die PISA- Studie. Ein sehr hoher Anteil der Studierenden muß heute nebenher Geld verdienen, um sich das Studium zu finanzieren, und Kinderbetreuung wird dann erst recht schwer. Aufgrund des enormen Leistungsdruckes, Scheine in möglichst kurzer Zeit zu erwerben, werden Studierende ohne reiche Eltern klar benachteiligt.
In den Bundesländern, in denen bereits hohe Studiengebühren eingeführt wurden, wurden viele gezwungen, ihr Studium aus finanziellen Gründen abzubrechen. Sie sind dann noch schneller erwerbslos und dürfen unfreiwillig soziologische Untersuchungen auf den Fluren der Arbeitsagentur veranstalten bis sie ihr klägliches ALG II kriegen.
In Berlin war es aufgrund des Streiks 2003/2004 möglich, ausreichend Druck auf die PDS auszuüben, um bis auf Weiteres die Einführung von Studiengebühren a la Wissenschaftssenator Flierl zu verhindern. Weitere Proteste werden folgen.
Die Einführung von Studiengebühren verläuft gleichzeitig mit zunehmender Privatisierung an Hochschulen, der Einrichtung von Elite-Universitäten und dem Sozialabbau im Zuge der Agenda 2010. Die Verschlechterungen im Bildungsbereich sind im internationalen Kontext zu sehen einer Weltwirtschaft die sich in der Krise befindet und dem neoliberalen Dogma, daß dem Staat und seinen Einrichtungen immer weniger Geld zur Verfügung stehen solle. Vorangetrieben wird diese umfangreiche Strukturveränderung in der Bildung auch von think tanks wie der Bertelsmann-Stiftung. Auch kritische Wissenschaft wird dann zum Luxus, der in autonomen und alternativen Seminaren von den Studierenden selbst geschaffen werden muß, wie zum Beispiel an der OUBS in Berlin.
Feature: Nach BVerfG-Urteil bundesweit Proteste
weitere links:
protest.blogger.de
Bremer Aufruf nach Hamburg
Privatisierung der Bildung
Warum Bertelsmann? (siehe Kommentar)
Links zu Globalisierung und Bildung
weblog.plasticthinking.org
Was ist an Studiengebühren so fies?
Die sogenannten bildungsfernen Schichten (Kinder von ArbeiterInnen, BäuerInnen und MigrantInnen) haben es heute schon sehr schwer, an die Universität zu kommen, das zeigt die PISA- Studie. Ein sehr hoher Anteil der Studierenden muß heute nebenher Geld verdienen, um sich das Studium zu finanzieren, und Kinderbetreuung wird dann erst recht schwer. Aufgrund des enormen Leistungsdruckes, Scheine in möglichst kurzer Zeit zu erwerben, werden Studierende ohne reiche Eltern klar benachteiligt.
In den Bundesländern, in denen bereits hohe Studiengebühren eingeführt wurden, wurden viele gezwungen, ihr Studium aus finanziellen Gründen abzubrechen. Sie sind dann noch schneller erwerbslos und dürfen unfreiwillig soziologische Untersuchungen auf den Fluren der Arbeitsagentur veranstalten bis sie ihr klägliches ALG II kriegen.
In Berlin war es aufgrund des Streiks 2003/2004 möglich, ausreichend Druck auf die PDS auszuüben, um bis auf Weiteres die Einführung von Studiengebühren a la Wissenschaftssenator Flierl zu verhindern. Weitere Proteste werden folgen.
Die Einführung von Studiengebühren verläuft gleichzeitig mit zunehmender Privatisierung an Hochschulen, der Einrichtung von Elite-Universitäten und dem Sozialabbau im Zuge der Agenda 2010. Die Verschlechterungen im Bildungsbereich sind im internationalen Kontext zu sehen einer Weltwirtschaft die sich in der Krise befindet und dem neoliberalen Dogma, daß dem Staat und seinen Einrichtungen immer weniger Geld zur Verfügung stehen solle. Vorangetrieben wird diese umfangreiche Strukturveränderung in der Bildung auch von think tanks wie der Bertelsmann-Stiftung. Auch kritische Wissenschaft wird dann zum Luxus, der in autonomen und alternativen Seminaren von den Studierenden selbst geschaffen werden muß, wie zum Beispiel an der OUBS in Berlin.
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Ergänzungen
Video, Fotos und Bericht von Berliner Demo
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