bilder von der studi-demo in hamburg am 3.2.

benno ohnesorg 03.02.2005 22:26 Themen: Bildung Repression Soziale Kämpfe
Hier einige Bilder von der Nord Demo gegen Studiengebühren in Hamburg. Die Stimmung war erst gut, kippte aber vor dem Holstenglacis um, nachdem die Cops zwei(?)Festnahmen tätigten.
Die Demo war fantasievoll, und machte einen sehr positiven und entschlossenen Eindruck. Auch die eher "normalen studenten" scheinen begriffen zu haben, worum es geht.Die Zahl der Beteiligten war schon imposant die Polizei sagt 7000, die Veranstalter 10 000. Vor den Gerichten am Hostenglacis gab es die ersten Polizeiübergriffe, mit denen ich nicht gerechnet hätte, aber wer Schulkinder prügelt...(antikriegsdemo in 2003).Die eher Volksfestartige Stimmung kippte um. Die Demo stoppte, man wollte warten auf die Freilassung der festgenommenen.
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Ergänzungen

Wer ist...

Der Frager 03.02.2005 - 23:02
...
dieser "Unbekannte Affe" auf dem grossen, runden Transparent mit Ballons dran?
Ich kenn denn nicht=(, bin nicht aus Hamburg

auf dem Bild

der Antworter 03.02.2005 - 23:21
Auf dem Ballon-Transpi (Verbotsschild) ist Hamburgs sog. "Wissenschaftssenator" Jörg Dräger zu sehen, der in Sachen Studiengebühren heftigt voranprescht.

Zu den Ingewahrsamnamen

sage ich dies: 03.02.2005 - 23:30
Nach dem die Polizei einen, vielleicht auch zwei Teilnehmer beim Betreten der U-Bahn Station Messehallen abgedrängt hat, und sie irgendwie in Gewahrsam nehmen wollte, kams zur Eskalation. Die Bullen, so an die zehn, stehen behelmt und mit gezogenem Schlagstock und "verteidigen" den Eingang zur U-Bahn. Der teils schwarz gekleidete Mob dräng auf den Eingang, Schlagstockeinsatz ist die Folge, geht eine Weile so weiter. Verstärkung kommt. Die Situation scheint sich zu beruhigen, dann kommt die auf Hamburger Demos gefürchtete "Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit" (eine schwarzgekleidete Sondereinheit der Polizei in HH), die bekannt dafür ist, sich den Weg in Demos freizuprügeln und gezielt bzw. willkürlich Leute rauszugreifen und bahnt sich zu Zwanzigst den Weg in die U-Bahn, kommt jedoch nach wenigen Sekunden wieder raus. Dann zerläuft sich die Situation.

@ Demospitze: Das erste mal dabei oder wie? 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, etc. und dann lossprinten gehört ja wohl dazu, zumal es kein Spalier gab und nur ein Block von ca. 15 unbehelmten Bullen dem Zug vorran ging. Schade.

@ frager: das ist dräger

antwort 03.02.2005 - 23:56
der typ auf dem teil ist wissenschaftssenator dräger (parteilos). vorreiter und antriebskraft in sachen studiengebühren für alle. und beliebtes objekt für tortenwürfe.

Psst.. leise sein!

Walter Koch 04.02.2005 - 00:31
... muessen sich alle gedacht haben.

Dieses mal war - im Gegensatz zur letzten Norddemo gegen Studiengebuehren - die Teilnehmerzahl erfreulich hoch. Man hat jedoch schon Demos mit 1000 Teilnehmern erlebt, die erheblich lauter waren als diese mit (laut Veranstalter) 10000 Teilnehmern.

Da hatten wir schon mal die Gelegenheit mit einer solchen Menschenmasse durch die Moenckebergstr. zu ziehen und alles was wir tun ist mit den Lauti-Wagen Musik zu machen. Bei Sprechchören ist einfach stumpf niemand eingestiegen. Ich behaupte mal, dass 80% der Leute einfach nur teilnahmslos mitgelatscht sind. In der Innenstadt haetten wir die Gelegenheit gehabt unsere Anliegen dem (nicht-studierenden) Volk kundzutun. Aber nichts.. schnell durch da.

Zu den Polizeiuebergriffen:
Nachdem sich alles ein wenig beruhigt hatte langte die Polizei noch ein zweites mal zu und hat dabei auch Pfefferspray eingesetzt. Ich konnte ca. 5-6 Betroffene zaehlen.

NDR Bericht

Walter Koch 04.02.2005 - 00:45
noch als Nachtrag ein Bericht vom NDR. Es ist auch ein Realplayer Video mit dem Beitrag vom "Hamburg Journal" verlinkt.
 http://www1.ndr.de/ndr_pages_newsdetail/0,2984,NID20050203104044_NTBNDR_SPM870,00.html

Übersicht

verlinkerin 04.02.2005 - 12:44
Die Fachschaft Soziologie an der Uni Freiburg hat auf ihrer Website eine kleine Übersicht über die Proteste gegen Studiengebühren erstellt:

 http://www.soziologie.uni-freiburg.de/fachschaft/politik/urteil_hrg.php

Konkurrenzdenken

Dröner 04.02.2005 - 20:04
7.000 bis 10.000 Teilnehmer ist eine erstaunliche Zahl - etwas mehr als 10% aller hamburger studierende dürfte das gewesen sein.

90% sind allerdings nicht gekommen.

Ich habe die Vermutung, daß es einen gewissen Prozentsatz unter den Studierenden gibt, die denken, sie bekommen das Geld für die Gebühren schon zusammen. Durch die wahrscheinlich erheblich sinkende Zahl von Studienbewerbern und -absolventen haben diese Leute später auf dem Arbeitsmarkt deutlich bessere Chancen, da sie nicht so viele Mitbewerber haben. Für manche, und das sind eindeutig die mit hohem Einkommen, sind Studiengebühren bei der momentanen Arbeitsmarktsituation ein Segen. Eine Entsolidarisierung, die sich alle ASTA-Wahlen wieder zeigt und die als Mechanismus weitgehend das Uni-Leben bestimmt. Denn wo Praktikumsplätze nicht ausreichen oder die Hälfte der Studienanfänger nach dem ersten Semester gleich wieder rausgeflogen ist, weil in den ersten Kursen ordentlich "gesiebt" wird, indem es nicht nach absoluter Leistung geht, sondern nach relativer Leistung zu den Kommilitonen, und die besten 50% dürfen halt bleiben - da wird dieses Denken "ich muß mich gegen andere durchsetzen" zur Alltags-Überlebensstrategie, die Lerngruppe zur Überlebenseinheit, und der unbekannte Kommilitone zum Gegner. Daß dann nur ein geringer Prozentsatz überhaupt zu Demos geht, ist klar - es gilt "Survival of the fittest", nicht "alles für alle".

Wenn sich Studiengebühren überhaupt noch aufhalten lassen, dann nur dadurch, daß der überwiegende Teil der Studierenden sich einfach weigert, sie zu zahlen. Und auch das Risiko eingeht, daraufhin exmatrikuliert zu werden. Wahrscheinlich werden nur wenige bereit sein, dieses Risiko einzugehen, und das werden vor allem diejenigen sein, für die Studiengebühren defacto eine Exmatrikulation bedeuten.
Mit Latsch-Demos, und sind sie auch noch so groß, ist nichts mehr zu erreichen, das haben die Erfahrungen aus den Sozialabbau-Demos in Berlin deutlich gezeigt.

Proteste in Österreich

tina 08.02.2005 - 11:21
Hay,StudentInnen unseres Nachbarlandes. Hier in Österreich gibt es ja leider schon Gebühren fürs studieren, gerade wird unsere StudentInnenvertretung kaputtgespart und die PISA studie lässt auch kein gutes Haar am Bildungssystem. Deshalb gibt es jetzt eine Kampagne gegen unsere Bildungsministerin Elisabeth Gehrer, wobei noch nicht annaähernd soviele Leute wie bei euch auf die Straße gehen, aber es wird schon. Wir werden teilweise unterstützt von SchülerInnenorganisation und LehrerInnengewerkschaften, was echt toll ist. Alle Leute in Österreich sind nicht gut anzusprechen auf diese Frau. Jedefalls sind eure Proteste auch hier in Wien Motivation, die Sprüche sind sehr ähnlich, die Forderungen auch. FREIE BILDUNG FÜR ALLE! wer mehr wissen will über unsere Plattform für den Rücktritt der Bildungsministerin: www.gehrertrittzurueck.at !

AUF erfolgreiche kämpfe, solidarische Grüße aus Wien :-)

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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das ist — das oberschwein

Das ist Herr Dräger — Bernhard

MfS — Mielke