Demo nach Studi-VV in Braunschweig

Frieda Bunt 01.02.2005 16:11 Themen: Bildung
Über 1000 Studierende demonstrieren mit Braunschweiger Bürgern für freien, kostenlosen Zugang zu Bildung.
Am heutigen Dienstag kamen über 1200 Studierende im Audimax der TU Braunschweig zur Vollversammlung (VV) zusammen. Dort äußerten sie ihren Unmut über die Pläne der niedersächsischen Landesregierung, Studiengebühren einzuführen. Gleichzeitig stimmte diese VV mit überwältigender Mehrheit für eine Erhöhung der Beiträge zum unabhängigen studentischen Haushalt. Damit setzten die Studierenden ein deutliches Zeichen für den Erhalt der Verfassten Studierendenschaft mit ihrer Finanzautonomie, deren Bedeutung in jüngster Zeit durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts in Frage gestellt wurde. Mit einer gestärkten Verfassten Studierendenschaft kämpfen die Studierenden der TU Braunschweig nun gegen die Einführung von Studiengebühren. Auftakt bildete eine Demonstration nach der VV an der 1000 Studierende teilnahmen. Viele Bürger schlossen sich spontan dem Demonstrationszug auf seinem Weg durch die Innenstadt an. Durch die Redebeiträge während der Abschlusskundgebung auf dem Kohlmarkt wurde deutlich wie ernst es den Studierenden mit ihren Forderungen ist. Die Studierenden sind weiterhin für ein gebührenfreies Studium, ohne Bildunggutscheine oder Langzeitstudiengebühren, sowie für die Abschaffung des Verwaltungskostenbeitrages der in Niedersachsen in diesem Semester von 50 auf 75 Euro erhöht wurde. Dabei zeigten sie sich solidarisch. Denn nicht nur Gebühren im Hochschulbereich werden von den Studierenden abgelehnt, sondern sie fordern „Bildung für alle – kostenlos“, nicht nur in Braunschweig oder Niedersachsen, sondern überall!
Eins ist sicher: Die Studierendenschaft der TU Braunschweig wird die Pläne der Landesregierung, das Erststudium gebührenpflichtig zu gestalten und die Verfasste Studierendenschaft zu zerschlagen, nicht kampflos hinnehmen.
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Ergänzungen

Was Lustiges am Rande

X 01.02.2005 - 17:19
Für übermorgen wird in 5 Städten zu großen Demonstrationen aufgerufen: in Berlin, Leipzig, Hamburg, Mannheim und Essen. Heute gabs dazu eine Meldung bei yahoo mit einem lustigen Bild (de.news.yahoo.com/050131/12/4e8g1.html)

Bild der Demo

Studioso 01.02.2005 - 19:49
So, vielleicht ist das Bild ja mal zu sehen...

Nebenaspekt

Michael 02.02.2005 - 21:33
Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes, wonach der Bund verfassungsrechtlich nicht zuständig gewesen war, ein Verbot zur Erhebung von Studiengebühren zu erlassen, hat neben diesen negativen Tendenzen durchaus auch noch einen Nebenaspekt, der leider in der Diskussion völlig untergeht. Das wichtigste an der Entscheidung des BVerfG ist die Schaffung demokratischer Strukturen an den Hochschulen, indem die massiven Aufgabenerweiterungen im Mandat der zwangsverfassten StudentInnenschaften in § 41 HRG als verfassungswidrig beurteilt wird. Ich möchte selber bestimmen, in welchem Verband ich Mitglied werde und wo ich Mitgliedsbeiträge entrichte und brauche keine vom Staat aufgezwungene Mitgliedschaft in einem Verband zur Vertretung meiner privaten Interessen. Als mündiger Bürger kann ich meine Interessen selber wahrnehmen und vor allem auch selber entscheiden, wie und wo ich das tue.

AStA will ja auch mehr Geld

Weltspartag 04.02.2005 - 15:02
Ganz untergegangen ist trotz dieser schönen Demonstration, dass der AStA der TU Braunschweig ebenfalls auf den Geldmachereizug aufspringt und selbst einen höheren Semesterbeitrag haben möchte. Da klingt dann der Spruch "Bildung für alle - und zwar umsonst" ein wenig komisch.

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