Ausschreitungen und Angriffe nach Gera-Demo

xxx 31.01.2005 18:02 Themen: Antifa
Ausnahmezustand am 29. Januar 2005 in Gera: Hausbesuch von Nazis nach Antifa-Demo - Kurz danach überall brennende Müllcontainer in der Innenstadt - Polizei und Feuerwehr in Alarmbereitschaft
Nach der Antifa-Demo "break the silence. Naziläden abreissen - Deutsche Zustände angreifen", an der sich am 29. Januar 2005 rund 450 AntifaschistInnen beteiligt hatten, griffen Nazis gegen 1 Uhr morgens unweit der Nazikneipe "Halleluja" am Markt eine Privatwohnung an. Dabei verwüsteten die Täter die Inneneinrichtung der Wohnung und Teile des Treppenhauses. Auch außerhalb des Gebäudes wurde randaliert. Verletzt wurde niemand, da sich die BewohnerInnen zur Tatzeit glücklicherweise nicht in ihrer Wohnung befanden. Die Täter sind dem gleichen Personenkreis zuzurechnen, welcher kurz nach der Demo AntifaschistInnen, die an der Nazikneipe vorbeiliefen, anpöbelten. Darunter einschlägig bekannte Nazischläger wie Stefan Wagner.
Vermutlich als Reaktion auf diesen erneuten Überfall der Nazis, gingen ab 1.30 Uhr überall in der Innenstadt Müllcontainer in Flammen auf. In der ganzen Innenstadt roch es nach brennendem Plastik. Die Polizei und Zivilstreifen rasten durch die Innenstadt und führten willkürliche Personenkontrollen durch, während die Feuerwehr die Brände zu löschen versuchte. Die Lokalzeitung sprach davon, dass "insgesamt 18 Plastcontainer für Papier, Hausmüll und Plastikabfälle angezündet [wurden]. Alle brannten restlos aus."
Gegen die Nazis wurde Anzeige erstattet. Die Polizei und die Lokalpresse interessieren sich jedoch eher für die "unbekannten Personen", welche die Container in Brand gesteckt haben. So wurde eine Telefonnummer mit dem Aufruf veröffentlicht, sachdienliche Hinweise an die Geraer Polizei weiterzuleiten. Über den Angriff auf die Wohnung wurde nicht berichtet.
Erst vergangenen Donnerstag wurde eine Gruppe von AntifaschistInnen von Nazis mit Eiern angegriffen, als sie eine Kundgebung anlässlich des 60. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz abhalten wollte. Siehe  http://de.indymedia.org/2005/01/105156.shtml

Kein ruhiges Hinterland! Gera ausschalten!
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Ergänzungen

Zeitliche Unmöglichkeit

Schwert und Schild der Partei 31.01.2005 - 19:12
Zwischen den beiden Aktionen kann es keinen Zusammenhang geben
Nehmen wir mal an, die Nazis haben 10 Minuten zum Randalieren gebraucht. (angesichts der Verwüstung eher knapp gerechnet)
Dann war es 1.10 Uhr.
Die Bewohner waren nicht zu Hause. Nehmen wir weiter an, sie sind bereits 1.15 Uhr nach Hause gekommen, haben sofort telefoniert.
Wenn so viele Container brannten, müssen es mehrere Telefonate gewesen sein.
Jetzt ist es 1.20 Uhr.
Die Brandstifter müssten also innerhalb von 10 Minuten am jeweiligen Einsatzort gewesen sein.
Sorry, aber eine solche Aktion ist selbst bei bester Koordination nicht in so wenig Zeit durchzuziehen.

Abgesehen davon dass es zeitlich gar nicht möglich ist, finde ich es auch absolut unpassend, die geschädigten Wohnungsinhaber mit den Brandstiftungen in Zusammenhang zu bringen.

Lokalzeitung OTZ

abba 31.01.2005 - 19:17
Ostthüringer Zeitung vom 31. Januar 2005

Container ausgebrannt

Gera (OTZ). In den frühen Morgenstunden des gestrigen Sonntages, zwischen 1.30 und 3 Uhr, wurden durch unbekannte Personen im Stadtgebiet von Gera insgesamt 18 Plastcontainer für Papier, Hausmüll und Plastikabfälle angezündet. Alle brannten restlos aus. Dadurch entstand ein erheblicher Schaden.
Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu den Tätern oder zum Tathergang machen können, melden sich bitte bei der Polizeiinspektion Gera-Nord unter [...] oder bei jeder anderen Polizeidienststelle.

Zeitfenster

@Schwert und Schild Blödsinn 31.01.2005 - 21:06
es sei nur soviel gesagt: zeitlich war das durchaus möglich. gera ist relativ klein und du kannst dir mit sicherheit vorstellen, dass linke und rechte an diesem abend nicht allein vor dem fernseher sassen. barris und container brennen nicht ohne grund - und den gab es an diesem abend!

thinking before action

selbstdenker, kein mob 31.01.2005 - 21:09
Ob ihr eurem Kollegen mit dem Veröffentlichen der Fotos einen Dienst erwiesen habt, sei dahingestellt. Schließlich habt ihr ihn so indirekt in den Zusammenhang mit Antifa-Strukturen gebracht.

Quelle?

SVH 31.01.2005 - 21:28
Da der Bericht weder Quellen angibt, noch irgendwelche Beweise vorlegt, würde ich erstmal nicht davon ausgehen, dass es diesen Nazi-Überfall wirklich gegeben hat. Obwohl es zwei Tage her ist, hat scheinbar niemand sonst dazu Stellung genommen (auch nicht z.B. die Antifa Gera), die Bilder beweisen alleine auch nichts. Kommt noch der Widerspruch mit den Uhrzeiten und der obskuren Mülltonnen-Aktion dazu.
Heißt nicht, dass es den Überfall nicht gegeben hat, aber diesen Bericht sollte man nicht einfach glauben. Bei einem Fake kann man sich zwar auch nach dem Motiv fragen, aber was in so manchem Wirrkopf vorgeht, weiß man ja nicht...

Brennende Müllcontainer

geraer - ich habs gesehen 01.02.2005 - 00:59
Die Mülltonnen wurden offensichtlich nicht als Reaktion auf den Angriff der Nazis auf die Privatwohnung angezündet, da die ersten Container bereits kurz nach Abschluss der Demo in der Nähe des Marktplatzes in Flammen aufgingen. Über den ganzen Abend verteilt bis 3 Uhr morgens gingen immer wieder Objekte in der Innenstadt in Flammen auf. Wie ich erfahren habe, hat die von der Gewaltaktion der Nazis betroffene Person nichts mit der Demo zu tun. Die Nazis haben also wahllos eine Wohnung angegriffen, in der sie evtl. linke vermutet hatten. Die Täter wurden jedoch gesehen, deshalb wissen wir, dass es Nazis waren.

Ausnahmezustand?

Bolly 01.02.2005 - 13:55
Das soll ein Ausnahmezustand gewesen sein, 10 Plastecontainer die nichtmal auf der Strasse brannten? Übt mal ein bisschen mehr Sachlichkeit und lasst den Sensationsjournalismus ala BILD wieder in der Schublade verschwinden. Wenn ihr ein Ausahmezustand sehen wollt, geht mal nach Falluja!

Video-Doku zur Demo:

z 01.02.2005 - 15:22
_

9. Juli 2005 Desaster Area in Gera

- 03.02.2005 - 19:26
Die Thüringer NPD will am 09.07.2005 um 12 Uhr im "Park der Jugend" zum dritten Mal in Folge ein Nazikonzert in der Geraer Innenstadt veranstalten. Bereits in den vergangenen zwei Jahren veranstaltete die Thüringer NPD dort ihre Nazikonzerte in unittelbarer Nähe zum AsylbewerberInnenheim. Letztes Jahr kamen etwa 150 Nazis, um sich fünf Nazibands mit Namen wie "Eugenik" oder "Blood Revenge" anzuhören. Der NPD-Kadern und Nazis aus dem ehem. "Blood & Honour"-Umfeld gelang es bislang, die Konzerte unter dem Deckmantel einer politischen Versammlung durchzusetzen. Wie im letzten Jahr stand die Veranstaltung unter dem Motto "Rock gegen Krieg".
Solange Nazikonzerte in der Innenstadt toleriert werden, werden wir antifaschistischen Widerstand leisten.

Auf zu antifaschistischen Aktionen im Park der Jugend und der gesamten Innenstadt!
Nazikonzert am 9. Juli in Gera zum Desaster werden lassen!

Rückblick der vergangenen NPD-Konzerte:
 http://aag.antifa.net/aag2004.htm

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