Kiel bewahrt den Mythos [Fotos 2]

hot 31.01.2005 13:36 Themen: Antifa
Schon 1999 mußte die Route der Neonazis aufgrund massiver Proteste stark verkürzt werden. Sechs Jahre später am vergangenen Samstag waren weniger Nazis, mehr Polizei und viel mehr Gegendemonstranten auf Kiels Straßen unterwegs. Das Ergebnis sah ähnlich aus: Viele Menschen blockieren die Route der Nazis, die Polizei räumt einen kleinen Teil auf dem schließlich die Neonazis marschieren können. Direkte Angriffe auf die Nazis können die eingesetzten 2700 Polizisten nicht vollständig verhindern.
--- Fortsetzung der Fotos aus  http://de.indymedia.org/2005/01/105509.shtml ---
Um 9 Uhr trafen sich knapp 1000 Menschen am Landeshaus. Die Ministerpräsidentin, die Wahlkämpfer der "demokratischen Parteien" und die Stadt Kiel hatten gerufen. Im Schweigemarsch ging es zur Nikolaikirche am Alten Markt.
Ab 10 Uhr 30 trafen sich tausende Gegendemonstranten auf dem Wilhelmplatz. An der Demonstration beteiligten sich 7000 bis 8000 Menschen. Bis auf kleinere Zwischenfälle blieb es bis zum Ende auf dem Alten Markt ruhig. Im Anschluß an die Demonstration machten sich etliche auf den Weg in Richtung Hauptbahnhof und Neonazis. Obwohl die Innenstadt fast menschenleer war sollte es kein großes Problem sein sich den Nazis zu nähern.
Die strammen Deutschen hatten sich derweil am Hauptbahnhof versammelt. Nachdem alle da waren nahmen sie auf der Straße Aufstellung. Es folgte ein erster schwerer Fehler der Polizei. Der Bahnhofsvorplatz war nicht mehr gesperrt und 40 bis 50 schwarz gekleidete Personen nutzen die Chance zu einem kurzen Angriff auf die Neonazis, die nur noch durch eine Polizeikette geschützt wurden. Im Laufe der Zeit flogen aus der Menschenmenge vor dem Sophienhof (großes Einkaufszentrum am Hauptbahnhof, dass so gut wie den ganzen Tag geschlossen war) nicht nur Worte sondern auch Obst, Eier und mehr zu den Nazis. Bevor der Wasserwerfer zur dritten Aufforderung kam wurde die Hälfte der Leute Abgedrängt. Sie wurden zur Kreuzung Sophienblatt/Herzog-Friedrich-Straße gebracht. Dort hatten sich über 1000 Menschen zu einer Blockade eingefunden. Vereinzelte Wurfgeschosse nahm die Polizei zum Anlaß um die Menge mit Wasserwerfern, Schlagstockeinsatz und Drägeln auseinander bzw. bis zur nächsten Kreuzung zurück zu treiben. Damit war eine kleine Runde für die Nazis frei geräumt. Statt einmal um die Innenstadt konnten die Nazis nun nur noch eine kleine Runde zur Hummelwiese und um den Sophienhof laufen. Dabei kamen immer wieder Gruppen von Gegendemonstranten in die Nähe der Nazis und konnten z.B. die Lautsprecher der Nazis mit Schneebällen unter Beschuß nehmen. Anderswo mußte die Polizei noch schnell Gegendemonstranten vertreiben.
Anderthalb Stunden früher als von ihnen geplant verließen die Nazis Kiel. Obwohl sie wie schon 1999 nur eine verkürzte Strecke laufen konnten feiert das Aktionsbüro Norddeutschland den Aufmarsch als Erfolg. Die Polizei gab an von der großen Anzahl der Gegendemonstranten überrascht gewesen zu sein, zeigte sich aber trotz einiger Patzer mit dem Einsatz zufrieden. Die Gegendemonstranten konnten sich freuen nach 1999 erneut einen Naziaufmarsch in Kiel effektiv behindert zu haben.
In einigen Pressemeldungen ist von "1000 Mitglieder der autonomen Szene" (o.Ä.) die Rede, die die Gewalt gesucht hätten. Auf der Straße war jedoch eine bunte Mischung als Jung und Alt, Schülern und Studenten, Politaktivisten und Demoneulingen unterwegs. 1000 organisierte Autonome, die dem Klischee entsprechen würden hätten die Polizei vor noch weit größere Probleme gestellt, als sie ohnehin schon hatte.
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Ergänzungen

Lederzivi macht Wochenendsausflug

Bloedi 31.01.2005 - 14:36
Auf dem Foto ganz oben der Typ im Vordergrund rechts mit blauer Weste, hellblauer Jeans und Muetze ist der sagenumwobene Hamburger Lederzivi. Bekannt spaetestens seit Bambuleeinsaetzen, als er fleissig mit seiner Vermummung rumlief. Auf dem Bild sieht es so aus als haette er auch diesmal beim Einsatz ein entsprechendes Halstuch getragen um es in passenden Situationen ueber sein Naeschen zu ziehen.

DER LEDERMANN...

schaut ihn euch an, den ledermann 31.01.2005 - 17:48
...ist mir das erste mal bei demos in neumünster gegen den club 88 aufgefallen. damals trug er- und daher stammt auch sein name- ausschließlich leder. sehr markant ist sein buschiger, schwarzer oberlippenbart. er ist meist alleine anzutreffen und allein durch seine bloße anwesenheit sorgt er für lacher, er ist ja soooo unauffällig. in kiel wurde er kurz bedrängt und wurde nie wieder gesehen. er hält sich am liebsten bei linken demos auf, allerdings wird er immer schneller von immer mehr leuten erkannt...

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 3 Kommentare

keine stimme den nazis!

keine stimme den nazis! 31.01.2005 - 14:25
keine stimme den nazis!

USK

Anonym 31.01.2005 - 14:26
USK

Bei jeder Prügelei,
bundesweit dabei.

Anonymer Dichter

USK

Anti-USK 31.01.2005 - 20:07
hab ich mal an einer hauswand gesehen...

Bubak, Ponto, Schleyer
der nächste ist ein Bayer.