Kiel: Fotos linke Gegendemo

Demosouvenierknipser 29.01.2005 19:56 Themen: Antifa
Fotos aus der Gegendemo des linken Blocks
Die Nazis hatten dem nichts entgegen zu setzen!
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Ergänzungen

aaeeh

bürgablock st pauli nord 29.01.2005 - 20:34
Dir ist schon klar, dass fotos von indymedia in verfassungsschutzberichten uä -verlautbarungen verwendet werden?
auch wenn die totale dokumentation von demos mittlerweile standard ist, musst Du ihnen doch keine anderen Perspektiven bieten!
Also mach Dir die Mühe und mach wenigstens bei action-pix die leute unkenntlich!

Erlebnisse vor dem Fernsehapparat

X 29.01.2005 - 20:40
Hab heute seit langem mal wieder etwas fern gesehen und so die ersten Berichte aus Kiel gesehen. Die Berichte auf ZDF, n-tv und N34 waren verfälschend, manipulativ und unter Umständen für die Nazis von Nutzen.
- Zunächst wurden beide Demos (die SPD-CDU-Demo mit 1500 und die linke Demo mit 7000) nicht auseinandergehalten und fast nur Bilder der kleineren Demo gezeigt und auch nur von diesen Demos O-Töne gesammelt
- Hauptaugenmerk lag auf angebliche Krawalle autonomer Extremisten gegen die Polizei. Doch auf den Bildern sah man nur, wie gepanzerte Polizei am Boden liegende Linke misshandelte oder mit Wasserwerfern (bei Temperaturen um den Gefrierpunkt) Demonstranten auseinanderjagte. WEenn man im Laufe des Tages diese Meldungen mehrmals sieht, dürfte aber nur das Gesprochene hängenbleiben und nicht die Bilder
- Während die Plakate und Transparente der Nazis gezeigt wurden (sehr populistisch gegen Hartz IV) wurde ohne Begründung von NPD-Verbot gesprochen. Ein CDU-Politiker sprach gar von "Maden aus dem faulen Fleisch der Gesellschaft schneiden", wobei das "faule Fleisch die Arbeitslosigkeit" sei. Abesehen von der Nazisprache ist es bodenloser Zynismus, wenn CDUler Arbeitslosigkeit bejammern.
- Die Message des Tages war: "Mit Law&Order gegen Nazis" und "Linke sind Gewaltverbrecher". Wer aber leicht in Richtung NPD tendiert, wird sich eher bestärkt fühlen. Ideologien kann man halt nicht allein mit Verboten bekämpfen, Ideologien müssen entlarvt werden.
Andererseits könnte eine zwischenzeitliche Stärkung der Nazis der Politik recht kommen. So lösst sich besser gegen soziale Bewegungen vorgehen. Jetzt zum Beispiel ist eine weitere Einschränkung des Demonstrationsrechtes im Gespräch. Der Rechtsruck geht auch wesentlich von der Regierung und Lobbyverbänden aus. Nazis sind Teil-oder besser Profiteure- des Problems.

"Frustrierte Linke"

moin 29.01.2005 - 22:26
Meldung von 22:10 Uhr. Lest selbst, was die Medien schreiben!


Die Kieler gingen in Deckung

Kiel (AP) Die Kieler sind am Samstag in Deckung gegangen: Nur aus sicherer Entfernung beobachteten die Bürger die Konfrontation von 7.000 Gegnern der rechtsextremistischen NPD mit der Polizei. Zum Schutz der Demonstration der rechten Vereinigung «Nationaler Widerstand» waren in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt rund 2.700 Beamte aus mehreren Bundesländern zusammengezogen worden. Durch den Einsatz von Wasserwerfen und durch eine spontane Änderung der Streckenführung der 460 rechten Demonstranten gelang es, beide Lager auf Abstand zu halten.

«Wir haben es mit einer deutlichen Militanz bei den Linken zu tun» erklärte Joachim Gutt, Einsatzleiter der Polizei. Die Beamten wurden mit Schneebällen, Flaschen und Steinen beworfen, zeitweise herrschte Straßenkampfstimmung in der Kieler Innenstadt. Die Geschäfte, die schon in den Morgenstunden trotz des Winterschlussverkaufs gähnend leer waren, schlossen gegen Mittag und sicherten ihre Eingänge durch privates Wachpersonal ab. Vereinzelt waren Schaufenster schon am Freitagabend vernagelt worden.

Die rechten Demonstranten heizten die Stimmung durch Hassparolen gegen Ausländer und gegen die «Verelendung des deutschen Volkes durch Hartz IV» auf. Der Demonstrationszug der Rechten, der erst mit zweistündige Verspätung am Bahnhof begonnen hatte, endete gegen 16.00 Uhr, ohne dass es zu einem direkten Kontakt mit den aufgebrachten, vor allem jugendlichen NPD-Gegnern gekommen war.

«Unsere Taktik der Deeskalation und der strikten Trennung beide Lager ist voll aufgegangen», sagte der Leiter der Kieler Polizeiinspektion, Werner Tanck, am Abend. Die Beamten hätten es insgesamt mit rund 1.000 gewaltbereiten linken Demonstranten zu tun gehabt. 72 Personen wurden in Gewahrsam genommen, davon zwei aus der rechten Szene. Frühere Angaben der Polizei, wonach vier Rechte festgenommen wurden, bestätigte Tanck nicht. Noch am Samstagabend sollten einige der Festgenommenen dem Haftrichter vorgeführt werden.

Der entstandene Sachschaden in der Stadt sei gering, sagte Tanck. Aus Seiten der Polizei und der Demonstranten habe es jeweils vier Verletzte gegeben, jedoch nicht durch Fremdeinwirkungen. Auch nach Abzug der Rechten will die Polizei im Stadtgebiet durch massive Präsenz für Ordnung sorgen, um Krawalle von Anhängern des «Bündnisses Gegen Faschismus und Rassismus» in den Abend- und Nachtstunden verhindern. «Wir gehen davon aus, das es bei den Linken jetzt ein erhebliches Frustpotenzial gibt, weil die erhoffte Konfrontation mit den Rechten von uns vereitelt wurde», sagte Einsatzleiter Gutt. Die Frustration könne sich jetzt noch entladen.

Kieler gehen in Deckung

Analysator 29.01.2005 - 23:55
Kiel hat meines Wissens etwa 240000 EinwohnerInnen. Wenn davon 7000 gegen Nazis demonstrieren sind das fast 3%. Das ist viel. Denn wenn, z.B. in Berlin 3% demonstrieren gehen, sind das 102000 Menschen. Das wäre doch, selbst für Berlin, eine große Demo. Wäre jetzt z.B. "Wetten Dass" (die große Samstag-Abend-Show) in Kiel gewesen, hätte es geheißen "Ganz Kiel bei Wetten Dass", selbst wenn nur 2-3000 an der Stadtwette teilgenommen hätten.

Besonders lustig das Bullen-Zitat:
"Wir gehen davon aus, das es bei den Linken jetzt ein erhebliches Frustpotenzial gibt, weil die erhoffte Konfrontation mit den Rechten von uns vereitelt wurde."

Hmmm... Vielleicht aber auch berechtigte Empörung, weil die deutsche Polizei mal wieder den selbsternannten Erben des 3. Reiches die Straße freigeräumt hat?

Kiel zeigt, dass es zumindest in Norddeutschland noch sowas wie eine liberale Öffentlichkeit gibt. Das gibt doch Hoffnung, oder?

Ich war dabei

Ein Frustrierter 30.01.2005 - 00:35
Die Demo gegen die Nazis war ein voller Erfolg. Dennoch bleibt ein bitterer Nachgeschmack zurück. Auf der Demo haben wir nichts erfahren über die Auseinandersetzungen unserer Genossen aus dem autonomen Spektrum mit den "Ordnungskräften"! Die Demo lief wie geplant ab, die Nazirouten, am Kleinen Kiel z.B. wurden blockiert, den Aufmarsch der braunen "Kameraden" konnten wir nicht stoppen. Wenngleich die "Demonstration" der braunen Gesellschaft sich auf einen erheblich verkürzten Weg begeben mußte.
Nun zum eigentlichen: Die Route der Nazis wurde zwar verkürzt, die Bullen verarschten uns am zweiten Treffpunkt, kurz vor dem Exerzierplatz, trotzdem. Mehrmals martialisch auftretende Polizeikräfte versetzten die Menge in Panik, Bullen aus Hamburg und Mainz rollten die Blockade einigemale auf, Wasserwerfer kam zum Einsatz, sie hielten uns in dieser Stellung fest, bis die Nazidemo wieder am Bahnhof unbehellig angekommen und ihre Teilnehmer in ihre Züge gestiegen und abgefahren waren.
Wie gesagt, die Demo gegen die Nazipest war ein Erfolg, allein, weil wir die Route der braunen Verbrecher kürzen konnten. Zu verhindern war sie uns nicht vergönnt.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Gesichter — Illuminator

x — y

Anonymität...? — Demosouvenierknipser

Hm. — Kalle

schön dank — mensch

Unkenntlich machen!!!1 — Arschlochkameramann

Anonymität!!! — @Demosouvenierknipser

ähm — in

Klartext — Demosouvenierknipser

Wie ist es mit — N.N.

antiantifaposting — autonomious

Scheiss erkennbare.... — ....gesichter

magere Teilnahme — realistica

Gesichter — egal

@ Analysator — Graf Zahl

@ die ganzen Spinner — Normalo

Du Held! — Dein Name