Tierschutzorganisation PETA wegen Volksverhetzung verurteilt

antifa 20.01.2005 20:19
Die Tierschutzorganisation PETA ist heute vom Amtsgericht Stuttgart wegen Volksverhetzung zu 6000 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sie den Holocaust verharmlost hat.
Die Tierschützer hatten Fotos ins Internet gestellt, auf denen eingepferchte KZ-Häftlinge und Kinder hinter Stacheldraht neben Hühnern in Legebatterien abgebildet waren. «Hier werden Gewichte unzulässigerweise verschoben», erklärte der Richter. PETA hat Berufung gegen das Urteil angekündigt.












Kritik zu PETA aus der Tierrechtsbewegung:


Wien:

Morgen, Freitag, macht die Kampagne "Der Holocaust auf Ihrem Teller" der Tierrechtsorganisation PETA
Station in Wien. Auf großflächigen Plakaten und einer Website werden
dabei Fotografien von nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagern Abbildungen der
Gefangenhaltung und industriellen Totung sogenannter Nutztiere gegenübergestellt.
Während in Deutschland aufgrund einer vom Zentralrat der Juden erwirkten einstweiligen Verfügung von
den insgesamt acht Bildmotiven nur mehr eines gezeigt werden darf, werden in Wien voraussichtlich
alle Plakate präsentiert werden.

Die Gleichsetzung des Holocaust mit der Ausbeutung und Ermordung von Tieren stößt aber auch in
Teilen der Tierbefreiungsbewegung auf entschiedene Ablehnung und Kritik, die sich allerdings im
Unterschied zur dominanten öffentlichen Meinung nicht auf eine vermeintliche Minderwertigkeit
tierlicher Individuen bezieht.

Parolen wie "Der Holocaust auf Ihrem Teller" relativieren die nationalsozialistischen Verbrechen an
JüdInnen, dem Holocaust wird durch diese Gleichsetzung die Singularität abgesprochen.
Aus einigen Bildern, die auf den ersten Blick ähnlich aussehen, wird eine Analogie konstruiert ohne
die jeweils komplexen Hintergründe, die viele grundlegende Unterschiede deutlich machen würden, mit
einzubeziehen. So wird beispielsweise der eliminatorische Antisemitismus als Ursache für den
Holocaust vollig ausgeblendet.
Gerade in einer Gesellschaft, in der Antisemitismus noch immer nicht der Vergangenheit angehort und
weitaus ofter ein Vergessen und Verdrängen der NS-Verbrechen zu beobachten ist als eine kritische
und verantwortungsvolle Auseinandersetzung damit, tragen Aussagen wie jene von PETA zur
Verharmlosung des Holocausts bei.

Ein weiterer Grund für unsere Kritik an der Kampagne ist, dass PETA damit die Opfer des Holocausts
zu Werbezwecken instrumentalisiert. Bei den gezeigten Bildern geht es nicht um jene Menschen, die
darauf zu sehen sind, um ihr Leben vor dem nationalsozialistischen Terror und ihr individuelles
Leiden und Sterben in den NS-Lagern, sondern die zur Schau gestellten Menschen werden benutzt um
mittels Provokation die Aufmerksamkeit auf ein anderes Thema, nämlich die Gewalt Tieren gegenüber,
zu lenken.

Wir sind der Meinung, dass die derzeit herrschenden Einstellungen und Praktiken Tieren gegenüber,
ihre Verdinglichung und Nutzung, prinzipiell in Frage gestellt und grundsätzlich bekämpft und
verändert werden müssen. Aber die Befreiung der Tiere aus dem gesellschaftlichen
Unterdrückungsverhältnis, das Eintreten gegen Speziesismus und für die Respektierung von Tieren als
individuelle und autonome Lebewesen kann nur in einem emanzipatorischen Kontext und unter der
Voraussetzung der Achtung der Rechte und der Würde der Menschen erfolgen.



kompletter text:  http://www.tan.claranet.de/texte/peta.html
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Ergänzungen

wir sind cooler -;-)

antifa und autonomer widerstand 20.01.2005 - 21:47
das fatale dabei ist wohl, dass die sog. tierrechtler sich wohl keiner schuld bewusst sind. wenn man sich in die geistige situation dieser menschen versetzt, findet man sich in einer welt wieder, in der permanent diejenige kreatur fuer die man sich einsetzt einer totalen vernichtung/verwertung ausgesetzt ist. sie wollte wohl nicht die qualitaet det industriellen massenermordung von menschen abwerten, sondern ihre eigene sache aufwerten. diese sog. tierrechtler ticken zwar - meiner meinung nach - nicht ganz richtig - aber antisemiten sind sie wohl nicht. und die juengeren darunter - denen man wohl auf jeden fall eine moralische senibilitaet attestieren kann - sind fuer unsere sache (also die sache, die den menschen, jeden menschen und nur den menschen und sonst lange, lange gar nix) im fokus hat erreichbar. um die sollten wir uns kuemmern. vieleicht sollten wir solchen organisationen beitreten und dort solche jungen leute fuer unsere anliegen begeistern. und ohne zweifel: wir sind cooler! -;-)

PETA angreifen!

Blodu68 21.01.2005 - 19:38
Hallo, ich wäre dafür, mal eine Demo gegen die faschistsiche Werbung von PETA zu machen!
Gibt es in Wien keine Antifa, die sich mal den Plakaten "annehmen" kann?

Und die Adressen von führenden PETA Mitgliedern wären auch nicht mal schlecht!

Endlich wurde dies Organisation mal entarnt und muss nun offensiv angegriffen werden!

Kampf der PETA!

@antifaschist

seitanist 21.01.2005 - 19:39
So so, Veganismus ist für dich also eine Essstörung. Ich kann dir sagen, was ich für eine Essstörung halte, dass pseudorevoluzzerinnen meinen der Kampf gegen Herrschaft und Unterdrückung lasse sich nur mit Wurstbrot und Milchschnitte bewältigen. Dass für tierische Produkte ungheure Mengen Futtermittel aufgebracht werden müssen, die nicht zuletzt Menschen im Trikont gestohlen werden, und millionenfach Tiere umgebracht werden nur weil du dir von Mami und Pappi einreden lässt Fleisch isst was feines, dass mein lieber antifaschist ist eine Essstörung. Lossagen von alten Traditionen, schon mal was davon gehört?

@antifaschist

m 21.01.2005 - 19:39
Was für'n Quark, informier dich mal was ne Essstörung ist. Bestimmt nicht der Verzicht auf tierische Produkte aus politischen Gründen. Hungerstreik ist ja auch keine Essstörung.

@Blodu68

psimage 23.01.2005 - 22:33
Zugegeben, die Kampagne ist schon ein tierischer Griff in's Klo. Aber wohl eher aus kollektiver Doofheit der Leute als aus - irgendwie geartetem - Antisemitismus. Insofeern sollten wir das ganze vielleicht eher mit einem milden, verständnissvollen Lächeln als unwichtig abtun und ignorieren.

Auch wenn wir nicht wie ein gewisser antifaschist nur dem Menschen Existenzrecht zugestehen.

Anti Sexist / Anti Faschist / Anti Speziesist

ihr seid cooler ??? 24.01.2005 - 12:24
das fatale dabei ist wohl, dass die sog. coolen "Nur-Antifas und Autonomen" sich wohl keiner schuld bewusst sind. Wenn man sich in die geistige situation dieser menschen versetzt, findet man sich in einer welt wieder, in der permanent diejenige kreatur fuer die man sich einsetzt einer totalen Ausbeutung ausgesetzt ist. Das Problem dabei ist nur das sie die qualitaet der industriellen massenermordung von nichtemnschlichen Tieren abwerten und über ihren begrenzten Horizont nicht rausschauen wollen/können.

"...und die juengeren darunter - denen man wohl auf jeden fall eine moralische senibilitaet attestieren kann - sind fuer unsere sache (also die sache, die den menschen, jeden menschen und nur den menschen und sonst lange, lange gar nix) im fokus hat erreichbar..."

Du tickst weder noch richtig noch bist du cooler, Depp...

wer hat denn die ganze sache verpennt?

veganarchist 25.01.2005 - 17:52
Oh, mensch! ich bin so angenervt von diesem polemischen scheiss hier! was soll das werden. ich lebe seit zehn jahren vegan und bin antifaschist. ich habe keine essstörung. die einzige distanzierung zur peta-kampagne kam aus der tierrechtsszene. die linke hat das alles (fast) komplett verpennt, und jetzt wird es auch noch weiterhin von ein paar illusionierten autonomen mackern ignoriert und eine mächtige und starke gruppe wie peta als lächerlich dahingestellt. peta ist extrem gut und hierarchisch organisiert. es geht dabei um kohle. die machen werbung mit sexistischem scheiss,denen geht es nicht um emanzipation. peta ist die (offiziell) grösste tierechtsorganisation der welt ihr volllappen. das ist nicht ohne. die haben kohle ohne ende. auf der podiumsdiskussion in köln hat der oberhonk von peta auf kritik immer nur gesagt:"es geht uns um die tiere!" das ist lüge. in einer kapitalistischen gesellschaft können wir keine tiere durch werbekampagnen retten. aber ist schon klar, es geht euch nicht um eine veränderung der gesamtsituation. euch geht es um euer verficktes persönliches profil. was ist mit eurem emanzipatorischen anspruch? es geht um den kapitalismus und die gesellschaftlichen herrschaftsverhältnisse zwischen menschen und tieren, zwischen menschen und menschen, zwischen menschen und der erde. warum wird dieser aspekt (die unterdrückung der tiere) immer wieder konsequent vom grossteil der linken ausgeblendet? ich glaube einfach, dass es euch zu unangenehm ist, eure eigenen handlungen weiter und tiefer zu reflektieren. wahrscheinlich denken jetzt viele. "was ist denn das für eine schwuchtel?!?! der heult gleich rum, nur weil es um tiere geht!"

eure revolution ist einfach nur selbstgerecht. nichts weiter.

wir sind schwach, weil ihr zu hart seit...

...und was hart ist bricht!


gegen faschismus, gegen rassismus, gegen sexismus, gegen speziesimus

voller liebe und verdammt wütend über die (zum teil)linke selbstgefälligkeit

Und so ging es aus

Antiveganer 12.10.2010 - 10:05
Schone erstaunlich, wie lahmarschig die deutsche Justiz sein kann, wenn es um widerlicher Arschlöcher geht:

"Kriminalisierungsversuch gegen PETA gescheitert – Verfahren eingestellt
veröffentlicht 11.10.2010 07:21

PETA Deutschland e.V.
Bezugnehmend zu der Agenturmeldung "Zweiter Peta-Chef muss 10.000 Euro wegen Volksverhetzung zahlen" vom 9. Oktober, teilt die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e. V. mit, dass der PETA-Deutschland-Chef Harald Ullmann nicht wegen Volksverhetzung verurteilt wurde. In Absprache zwischen Staatsanwaltschaft, Gericht, Verteidigung und Harald Ullmann wird eine Auflagenzahlung von 10.000 Euro an drei Vereine geleistet, die Gedenkstätten für die Holocaust-Opfer ehrenamtlich betreuen.

Die Einstellung des Verfahrens nach § 153 a StPO wurde mit Nachdruck gerade vom Vorsitzenden der Berufungskammer betrieben. Fast 7 Jahre dauerte dieses Strafverfahren bereits, es war noch immer seit 5 Jahren nach der erstinstanzlichen Verurteilung Anfang 2005 (Verurteilung zu 6000 Euro Geldstrafe) anhängig. Äußerst hilfreich war in diesem Zusammenhang auch, dass nach einem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts die Holocaust auf ihrem Teller-Kampagne eben nicht gegen die Menschenwürde der Opfer verstoßen hat. Das Verfahren liegt im zivilrechtlichen Verfahrenszug derzeit beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, da in Österreich die Holocaust-Kampagne höchstrichterlich komplett für zulässig und begründet ausgeurteilt wurde.

„Für mich wichtig ist, dass ich eben nicht wegen Volksverhetzung verurteilt worden bin und unbelastet meiner wichtigen Tierrechtsarbeit nachgehen kann“, kommentiert Harald Ullmann die Einstellung des Verfahrens. „Wir haben mit allen Beteiligten einen Schlussstrich ziehen wollen, ich bin nach dieser Verfahrenseinstellung unbescholten und unschuldig.“

Das Konzept für die Kampagne hat seinen Ursprung in einem Zitat aus einem Buch des Nobelpreisträgers und jüdischen Autors und Vegetariers Isaac Bashevis Singer. In dem Buch „Enemies: A Love Story“ sagt die Hauptperson beim Nachdenken über das Schicksal der Tiere: „Wo es um Tiere geht, wird jeder zum Nazi.... Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka.“

Quelle: PETA Deutschland e. V."

Entgegen des Propandageschwurbels von PeTA bleibt festzustellen: sie haben in Deutschland sowohl zivilrechtlich als auch strafrechtlich in allen Instanzen verloren, und das ist gut so. Einsicht ist offensichtlich nicht vorhanden, wir können uns also schon auf die nächste das Ansehen der Opfer schändende Propagandaaktion der tierlieben Menschenfeinde freuen.

PeTA auf's Maul!

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