Nazikader J. Fröhlich hetzt gegen Antifademo

art gera 20.01.2005 04:25 Themen: Antifa
Nazis mobilisieren im Internet gegen die bundesweite Antifa-Demo "break the silence". Darunter der Geraer Nazikader Jens Fröhlich. Dazu nochmals Hintergrundinformationen in "entschärfter" Form...
Bereits vor zwei Tagen wurde auf Indymedia bekannt gegeben, dass Nazis im Internet gegen die bundesweite Antifa-Demo "break the silence. Naziläden abreissen - Deutsche Zustände angreifem" mobilisieren. Im Naziforum auf der Website "www.aryan88.com" wird seit Wochen gegen die Demo am 29. Januar 2005 in Gera gehetzt. So lautete ein am 5. Januar veröffentlichter Beitrag:
"am 29.01.2005 soll in gera eine antifa - demo mit dem motto "break the silence" stattfinden. die demo richtet sich v.a. gegen sog. "nazi-läden" und ist somit teil der kampagne "schöner leben ohne naziläden", welche in chemnitz mehr schlecht als recht durch eine demo aufgetacktet wurde. damals gab's mächtig rangelei und die afa-kinder hatten so einiges einzustecken. auch in pirna, wo die 2. demo startete, gab's alternative aktionen wie z.B. eine "egg-attack"grosses Lachen
wir wollen die kids von der afa doch in gera nicht enttäuschen und ihnen deshalb zahlreich beiwohnen!
auf nach gera!!! linker hetze entgegen Treten!!!"

Der Geraer Nazikader Jens Fröhlich eröffnete am 18. Januar unter dem Synonym "Weissglut88" einen weiteren Thread mit dem Titel "am 29.1.05 demo gegen naziläden". Dort schrieb er:
"heilsa,
am 29.1.05 findet wieder mal eine lächerliche antifa demo gegen naziläden statt ich hab mal die info seite von denen rein gestellt.
Also kameraden am 29.1.05 auf nach gera und den LINKSautonomen dreck stoppen!!!

 http://home.arcor.de/afa-gera/index.html (ANTIFASEITE)

mal schaun wie lange es diesmal dauert bis ich wieder bei denen auf der seite erwähnt werde grosses Lachen grosses Lachen

Axt und Hammer, Schild und Speer
Hermundurenerben- wer ist mehr
Säbelzahnwildsau, Wolf und Bär
Wir sind Thüringer, wer ist mehr?"

Jens Fröhlich bezog sich damit auf den Indymedia-Beitrag "Naziaktivitäten am 29. Januar in Gera":  http://de.indymedia.org/2005/01/104273.shtml

..

Einige Informationen über Jens Fröhlich in Bezug auf seine politischen Aktivitäten:

- Sänger der Geraer Rechtsrockband "Eugenik" (früher "Oigenik")
- Sänger der Geraer NSBM-Band "Totenburg" (früher "Peststurm")
- Backgroundsänger der Thüringer NSBM-Band "Absurd"
- Führte im Namen von "Eugenik" Interviews in White Youth-Publikationen (u.a. Voice of the White Youth)
- Organisiert seit Ende der Neunziger (über-) regionale Nazikonzerte
- Mitbegründer von "White Youth Deutschland" (Jugendorganisation des verbotenen Nazi-Netzwerks "Blood & Honour")
- Hat für die rechte Sicherheitsfirma "Pollux-Security" aus Gera einige Zeit im Kaufland gearbeitet
- Seit Frühling 2002 Betreiber des Naziversands "Eighty Eight Records", produziert und vetreibt u.a. Veröffentlichungen der NSBM-Band "Totenburg" (Band deren Cover u.a. eine brennende Synagoge darstellt)
- Betreibt "Ewiges Eis Records", produzierte CDs rechter Metalbands wie "Die Saat" aus Gera
- Zeigte im April 2002 zusammen mit Denis Schoner einen Gewerkschafter und die "Antifaschistische WanderAktion" an, weil er sich von der auf den Homepages veröffentlichten Meinung, er sei ein "Nazi-Skin", verunglimpft fühlte. Die Anzeigen wurden eingestellt.
- Aktiver Anti-Antifa-Aktivist, veröffentlichte auf der Website von "Eugenik" Hintergrundinfos über vermeitnliche AntifaschistInnen aus Gera. Lauerte zeitweilig AntifaschistInnen auf und griff diese an. Wurde deswegen bereits angezeigt.

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Bildunterschriften:

[1] Jens Fröhlich mit dem Sänger der Naziband "Aggravated Assault"
[2] Jens Fröhlich als Sänger auf einem "Blood & Honour"-Konzert in Deutschland
[3] Jens Fröhlich als Sänger der Geraer NSBM-Band "Totenburg"
[4] Jens Fröhlich auf der Nazidemo "Kein deutsches Blut für fremde Interessen" am 10.11.2001 in Gera, rechts daneben mit langen Haaren der Geraer NSBM-Aktivist Denis Schoner, Inh. "Pesten Production" und "Donnerschlag Records" und Bandmember der Geraer NSBM-Band "Totenburg"
[5] Jens Fröhlich auf einer Nazikundgebung anläßlich des Volkstrauertags am 16.11.2003 in Gera
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Ergänzungen

Lokalzeitung und Gegendarstellung

- 20.01.2005 - 05:21
Ostthüringer Zeitung (OTZ) Gera, 19. Januar 2005
Die Antifa will das Schweigen brechen
Und beantwortet lieber keine Fragen

Gera (OTZ/KW). Vor einem Jahr wurde der 27-jährige Russlanddeutsche Oleg in Gera von vier Jugendlichen grausam ermordet. "Es gibt einen Russen weniger und das ist auch gut so", damit sollen die inzwischen verurteilten Täter geprahlt haben. Auch wenn der Richter urteilte, die Tat sei im Ursprung nicht rechtsgerichtet gewesen; für die Geraer linke Szene ist Oleg längst eine Symbolfigur für die Brutalität rechter Gesinnung geworden. Wenn das Bündnis gegen Rechts Gera morgen eine Gedenktafel enthüllt, dann wird Olegs Mutter nicht dabei sein. "Sie weiß aber von unserem Anliegen und ist einverstanden", berichtet Sprecher Peter Lückmann.
Neben dem Bündnis gegen Rechts wird auch die selbsternannte Antifaschistische Aktion Gera an Oleg erinnern, der in der Mordnacht mit seinen späteren Mördern bis zur Drei-Promille-Grenze gezecht hatte.
Für die Gruppe Antifaschisten gehört das Gedenken in eine Veranstaltungsreihe, die seit voriger Woche unter dem Titel "Break the silence" (Brecht das Schweigen) begann. Der Autor Christian Dornbusch, Kenner der rechten Musikszene, war zu Gast. Und auch die Journalistin Andrea Roepke (zuletzt "Braune Kameradschaften - Die neuen Netzwerke der militanten Neonazis"). Interessant ist der Blick von außen. Für Roepke weist die Stadt wichtige Untergrundstrukturen für die neonazistische Musikszene auf. Den Auftritt der Band Eugenik im Park der Jugend hat sie selbst erlebt, der Sänger sei ein bekannter Neonazi aus Gera.
Thüringen habe zudem für die neonazistische Szene eine wichtige personelle, aber auch logistische Bedeutung. "Die Immobilien sind interessant, die zentrale Lage des Landes ist verlockend, um Anhänger aus allen Teilen des Landes zusammenzubringen." Der Grad der neonazistischen Vernetzung werde in der Öffentlichkeit aber eher unterschätzt.
Die linke Geraer Gruppe reist unterdessen zu "Mobilisierungsveranstaltungen" nach Jena, Berlin und Dresden. Denn "Break the silence" soll am 29. Januar in einer Demonstration mit Teilnehmern aus dem ganzen Bundesgebiet unter dem Motto "Naziläden abreißen - Deutsche Zustände angreifen" enden. 200 Teilnehmer werden erwartet. Die Rechte ist alarmiert und hat eine Gegendemonstration ausgerufen. In Gera hat die Linke drei Geschäfte im Visier. Die Polizei hat hier bislang keine strafrechtliche Relevanz ausmachen können. "Wir haben im Auge, was hier verkauft wird", schildert eine Polizeisprecherin. Fündiger sei die Polizei allerdings im anonymen Versandhandel geworden.
Für Andrea Roepke gehören Neonazi-Geschäfte "zur Strategie der sogenannten national befreiten Zonen, sie verschaffen den Rechtsextremisten gefährliche Freiheiten und sie sind vor allem Teil der eigenen wirtschaftlichen Infrastruktur." Was mit Musikläden und Merchandisingartikeln anfange, reiche bis zu Baugeschäften, Tattooläden und Sportstudios.
Die Antifaschistische Aktion selbst hüllt sich in Schweigen, wenn es um "Break the silence" geht. Gern hätten wir gewusst, wie gewaltbereit eine Demo mit dem Motto "Naziläden abreißen" ist, welche Rolle die Person Oleg für die Linke spielt und wie diese eigentlich ihre Lesungen und Veranstaltungen finanziert. Doch die Szene, die sich zumeist missverstanden wähnt, war für Antworten auf diese Fragen darauf nicht bereit.´


Antifaschistische Aktion Gera [AAG], 19. Januar 2005
Gegendarstellung

Wie bereits die viel sagende Überschrift zum Ausdruck bringt, wird der AAG vorgeworfen, sich gegenüber der Presse in Schweigen zu hüllen. Dabei sprechen vier Presseerklärungen im Januar eine andere Sprache. In der aktuellen Presseerklärung vom 19. Januar heißt es:
"Mit der Aktions- und Veranstaltungsreihe 'break the silence' wollen wir das Schweigen über rechte Umtriebe brechen und einer überregionalen Öffentlichkeit über den Mord und die katastrophalen Zustände in Gera berichten."
Selbstverständlich standen und stehen wir JournalistInnen jederzeit zur Verfügung - selbst der OTZ!

"Neben dem Bündnis gegen Rechts wird auch die selbsternannte Antifaschistische Aktion Gera an Oleg erinnern, der in der Mordnacht mit seinen späteren Mördern bis zur Drei-Promille-Grenze gezecht hatte."
Mit solchen Sätzen versucht die OTZ erneut die Tatsachen zu verdrehen, indem anstatt von einem geplanten und brutal durchgeführten Mord von einem Zechgelage gesprochen wird. Die Täter gaben im Prozess zu, den Mord bei vollem Bewusstsein begangen zu haben, weshalb ihnen bei der Verurteilung auch keine mildernde Umstände wegen Alkoholkonsum angerechnet wurden.

Mit der Antifa nach Gera

Berliner Antifagruppen 20.01.2005 - 14:58
Gemeinsam zur Antifademo am 29.Januar nach Gera: break the silence. Naziläden abreissen - Deutsche Zustände angreifen.
Treffpunkt für Berliner Antifas zur gemeinsamen Fahrt ist um 9:30 Uhr Berlin-Ostbahnhof – Gleis 3 (Zugabfahrt ist 10:14 Uhr).

Rocker

Tutnixzursache 21.01.2005 - 11:44
Angesichts des letzten Bildes: Hat mal jemand nen guten Link hinsichtlich Verquickung Nazis mit Rockern/Hells Angels/Motorrad-Banden ?

Links zum Thema

- 28.01.2005 - 08:06
Naziangriffe auf Holocaust-Gedenken in Gera
 http://de.indymedia.org/2005/01/105156.shtml

Demoinfos "break the silence" 29.01.05
 http://de.indymedia.org/2005/01/105153.shtml

Mahnwache zum Holocaust-Gedenktag in Gera
 http://de.indymedia.org/2005/01/104910.shtml

Geraer Lokalzeitung wirbt mit Nazis
 http://de.indymedia.org/2005/01/104886.shtml

Trauerkundgebung wegen Nazimord in Gera
 http://de.indymedia.org/2005/01/104860.shtml

Naziladen Youngland in Gera eröffnet
 http://de.indymedia.org/2005/01/104834.shtml

Lokalpresse diffamiert Antifa-Demo in Gera
 http://de.indymedia.org/2005/01/104550.shtml

Ein Jahr nach dem Nazimord in Gera
 http://de.indymedia.org/2005/01/104517.shtml

Naziaktivitäten am 29. Januar in Gera
 http://de.indymedia.org//2005/01/104273.shtml

29.01 Naziläden abreissen Demo in Gera-Dates
 http://de.indymedia.org//2005/01/104189.shtml

Naziversand Enos verkauft Thor Steinar Runen
 http://de.indymedia.org//2005/01/103669.shtml

break the silence
 http://de.indymedia.org//2005/01/103667.shtml

Angriff auf Naziladen Youngland in Gera
 http://de.indymedia.org//2005/01/103323.shtml

Schöner Leben ohne Naziläden
 http://de.indymedia.org//2004/12/101699.shtml

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mehr Bescheidenheit... — Rotzbengel

... — hehe

Klarstellung — Legolaz