Jahresrueckblick 2004 erschienen

Antifaschistische Gruppen im Westhavelland 18.01.2005 10:35
Dokumentation zum Rechtsextremismus im Westhavelland als Jahresrueckblick für 2004 online erschienen
Jahresrückblick 2004 erschienen

Zum nach wie vor aktuellen Thema Rechtsextremismus im Westhavelland wurde von einem Antifaschistischen Autorenkollektiv wieder eine auf das vergangene Jahr rückblickende und zusammenfassende Dokumentation erarbeitet, die ab sofort als digitales PDF – Dokument zur Verfügung steht.
Inhalt des Jahresrückblicks sind vor allem wieder aktuelle Informationen zur regionalen rechtsextremen Szene und deren Aktivitäten in der Region. Näher beleuchtet werden in der Dokumentation vor allem die Kameradschaft „Hauptvolk“ und deren Ziehgruppe „Sturm 27“, die hauptsächlich in den westhavelländischen Städten Rathenow und Premnitz operieren. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang vor allem die stärkere Einbindung dieser Personenzusammenhänge in die brandenburgweite rechtsextreme Szene. Die Gefahr geht deshalb nicht mehr nur von deren dumpfen und unberechenbaren Gewalttätigkeit aus, sondern auch von deren zunehmenden politisch organisierten Aktionismus – von der Teilnahme am Naziaufmarsch in Potsdam als „Nationale Bewegung Rathenow“ bis zur Verbreitung von rechtsextremer Propaganda für die Neonaziwahlinitiative „Ja zu Brandenburg“. Bereits in den Vorjahren konnten ja bereits ähnliche Entwicklungen festgestellt werden. Plakativ wurden damals Straßenzüge von Rathenow und Premnitz mit rechtsextremen Aufklebern verunstaltet, die hohle Phrasen enthielten. Zwar wurden die Phrasen nicht besser, dafür aber die Zustellung persönlicher. Statt Aufkleber wurden 2004 nun vermehrt rechtsextreme Flugblätter als Postwurfsendung verteilt, die so nicht mehr einfach entfernt werden konnten. Ebenfalls nicht einfach zu entfernen sind für staatliche Stellen zahlreiche Hakenkreuzschmierereien, die hier nur in antifaschistischer Eigenregie verschwinden.
Offenbar wird die rechtsextreme Szene im Westhavelland nicht mehr als Gefahr wahrgenommen, was auch ein Statement von Rathenows Polizeiwachleiter Wolfgang Wegwerth beweist, der den Wachbereich Rathenow nicht mehr für einen Schwerpunkt rechtsextremer Gewalt hält. Gewalttaten von rechts wurden aber 2004 genauso registriert wie in den Vorjahren auch, nur werden diese durch die Polizei nahezu ausschließlich als banale Ereignisse bagatellisiert und verschwinden so aus der Statistik.
Für jeden unübersehbar hingegen waren 2004 vor allem aber die zahlreichen Wahlplakate der rechtsextremen DVU, die im Zuge des Landtagswahlkampfes in Brandenburg auch im Westhavelland
verbreitet wurden. Insbesondere durch die Unstimmung in der Bevölkerung über die neuen Sozialgesetze konnte die rechtsextreme Partei hier Stimmen fangen, wieder in den Brandenburger Landtag einziehen und durch das erfolgreiche Zweckbündnis mit der NPD neue rechtsextreme Perspektiven vermitteln.


Antifaschistische Gruppen im Westhavelland
Rathenow, 2005.01.15
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Ergaenzung

AG Westhavelland 18.01.2005 - 11:05
Download: rechte Maustaste clicken "Ziel speichern unter"

Große Klasse

Ergänzung 18.01.2005 - 14:17
Ein ganz großes Lob für diese wirklich interessante und super ausgearbeitete Broschüre! Das nenne ich doch mal ordentliche Antifaschistische Öffentlichkeitsarbeit. Respekt!

Sperrung der Emailadresse

AG Westhavelland 08.02.2005 - 10:48
GMX hat u.a. die Emailadresse  ag-westhavelland@gmx.de gesperrt, bis auf weiteres sollte sich bei Fragen direkt an die Autoren unter  autorenkollektiv@gmx.de gewand werden.

Neue Emailadresse

AG Westhavelland 16.02.2005 - 20:38
Die Antifaschistischen Gruppen im Westhavelland sind jetzt unter  ag_westhavelland@yahoo.de zuerreichen.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 4 Kommentare an

++++++ — horst

presse — presse

Geile Sache!! — Respeckt!

super — toll