SOS Kolumbien: Beispiele Intern. Solidarität

B. Sassermann 18.01.2005 09:18 Themen: Soziale Kämpfe Weltweit
Kriegsgegenstand Erdöl:
Auswirkungen der Erdölgewinnung in Arauca, Kolumbien

Die Situation in Kolumbien!!!
Das Vorhandensein großer Erdölvorkommen in der Region Arauca im Nordosten Kolumbiens und die gigantischen Investitionen der transnationalen Ölkonzerne OXY (Occidental Petroleum Corporation, USA) und Repsol (Spanien) erfordern zur Sicherung der Ausbeutung der Ressource die Dominanz in der Region, und haben zur totalen Militarisierung und Paramilitarisierung, juristischen und politischen Verfolgung der sozialen Bewegungen geführt. Dies alles geschieht mit der beratenden und finanziellen Unterstützung durch die Regierung der USA.
Massaker, Bombardierungen, Verschwindenlassen, selektive Verbrechen, Vertreibungen, willkürliche Verhaftungen ohne Untersuchung und eine “vorbeugende Verbrechensbekämpfung” haben ein Klima von Repression und staatlicher Überwachung mit dem Ziel erzeugt, jegliche Organisation, die diese Politik der Plünderung und Unterdrückung in Frage stellt, zu zerstören.
Die Zerstörung der Nahrungsmittelkette und eines guten Teils der Biodiversität, die Umweltkatastrophe in der Lagune del Lipa, die Attacken auf die Jahrtausende alte Kulturen der Indígena und die Verarmung der Bevölkerung sind ebenfalls Teil der kriminellen Politik im Interesse der Ölkonzerne.
Für die Investoren ist die störungsfreie Zirkulation von Rohstoffen und Waren von größter Bedeutung. Deshalb gesellt sich zu dem Megaprojekt Erdöl das der Transportwege, z.B. die Ruta de Liberadores, eine Verbindung zwischen Caracas, Bogotá und Quito, deren Bau die Vertreibung von Tausenden von Bewohnern, die in den Dörfern an der neuen Trasse wohnten, zur Folge hatte. Hier könnte auch die Erklärung für die Massaker liegen, die seit 1998 in den Gemeinden von Santo Domingo, Cravo Charo, Caño Claro, Caño Salas, Betoyes, Quintame, Flor Amarillo, Piñalito, Botalón, la Horqueta, und anderen begangen wurden.
Hinter dieser militärischen und paramilitärischen Offensive steht der Wunsch, die Region zu kontrollieren, und damit die Ausbreitung der bolivarianischen Revolution im benachbarten Venezuela zu verhindern, die Ölreserven zu sichern und die Interessen der transnationalen Konzerne zu garantieren.
Dies alles sind strategische Ziele der Regierung der Vereinigten Staaten.

Zu diesem Thema findet ein Workshopü in Porto Alegre, Brasilein anlässlich des WSF statt:

Workshop
zur Lage in Kolumbien

Wann: am 30. Januar von 12h - 15h
Wo: Raum (Sala) E202, Code 1680
SOS Kolumbien
Kämpfe, Herausforderungen und Internationale Solidarität
l Die aktuelle Situation in Kolumbien, Alirio Uribe vom Anwaltskollektiv "José Alvear Restrepo“, Bogotá
l Die Politik der Ölkonzerne OXY und Repsol in Arauca, Oscar Cañas Fajardo, Vertreter sozialer Bewegungen, Arauca
l Das Gebaren von Coca Cola und Nestlé in Kolumbien, Edgar Páez von der Lebensmittelgewerkschaft Sinaltrainal, Bogotá
l Der Streik der Erdölgewerkschaft USO gegen die Privatisierung und internationale Solidarität: Daniel Rico, USO, Bogotá
l Beispiele Internationaler Solidarität: u.a. die Öffentliche Anhörung in der Schweiz über Nestlé: Hans Schäppi, Gewerkschaft UNIA, Basel
Sprachen: Deutsch, Portugiesisch und Spanisch
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen