Altana Willinghusen kurz vor Fertigstellung

XkR 17.01.2005 20:37 Themen: Biopolitik
Die Tierversuchsanstalt der Altana Pharma in Willinghusen nahe Hamburg wird erweitert, schließt sich mit dem Labor für Nagetiere aus Wandsbek zu ienem riesigen Komplex zusammen. Bau ist fast abgeschlossen!
(Stand: um den 6.1.2005)
Es herrscht Hochbetrieb auf der Baustelle der Altana Pharma in Willinghusen bei Barsbüttel nahe Hamburg. Zwei Kräne stehen noch auf dem Gelände, das Gröbste ist getan, die Gebäudefassaden sind komplett, die Fensterscheiben schon eingesetzt.

Das Tierversuchslabor in Willinghusen nahe Hamburg steht scheinbar kurz vor der Fertigstellung. Das Gebäude findet sich genau auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu normalen Einfamilienhäusern.

Ein Horrorszenario, denn es handelt sich um die Baustelle des größten Tierversuchslaborkomplexes Deutschlands (Schätzungen von Tierrechtsorganisationen nach). Das riesige, dreistöckige Gebäude (+Kellerstockwerk) ist fast fertig. Hier entsteht ein VERNICHTUNGSLAGER unfassbaren Ausmaßes

Altana ist ein internationaler Konzern, Der sowohl eine AG beinhaltet, als auch einen Firmenzweig für Chemie und Pharmakalogie. Ebenfalls bietet Altana unter dem Namen „Altana Research Products“ auch Versuchstiere zum Verkauf

Altana ist schon seit mehr als 20 Jahren in Willinghusen angesiedelt, scheinbar ohne von den Anwohnern je wirklich registriert zu werden. Doch der riesige Neubau erregt auch den Ärger der Willinghusener Bürger. Während die CDU das vom größten Teil der Bürger abgelehnte Bauprojekt mit 14 zu sieben Stimmen gegen massiven Protest durchwinkte, rieben sich die Mörder von Altana Pharma die Hände. Laut einem SPD-Mitglied wurden dem Bürgermeister Arno Kowalski bereits drei Protestunterschriftenlisten überreicht – ohne Erfolg. Den Willinghusener Bürgern bringt der Neubau NICHTS, laut dem SPD-Mitglied ist keiner der Mitarbeiter aus Willinghusen. Altana wird 150 „Fachkräfte“ beschäftigen, ca. 50 aus dem alten Gebäude und ca. 100 aus dem Komplex in Hamburg-Wandsbek. Dieses Labor, in dem nach eigenen Angaben jährlich zwischen 1500 und 2000 (!) Nagetiere ermordet werden, zieht nun mit dem Labor für Forschung an Beaglehunden zusammen.

Wie sooft geht es um Geld. Tierversuche sind trotz ihrer Sinnlosigkeit ein boomendes Geschäft, Tierversuchslabore in ganz Deutschland expandieren. Siehe dazu das sehr gute Video vom Verein „Ärzte gegen Tierversuche“, unter
www.aerzte-gegen-tierversuche.de unter Bilddokumente -> Videos

Das Gelände der Altana Pharma war vor dem Bauplan ein unscheinbarer sehr kleiner grüner Bau, der einem Container ähnelte. Jetzt macht es auf den ersten Blick den Eindruck es würde ein Wohnblock gebaut. Doch man merkt schnell, das es sich um etwas Schlimmes handeln muss, das ganze Gelände ist von ungefähr 12 hochmodernen, drehbaren Außenkameras (manche mit eigenem Scheinwerfer ausgestattet) am Zaun und einigen Kameras auf dem Gelände bewacht. Die Außenkameras überwachen nicht nur die Baustelle sondern auch die Wanderwege und die Hauptstraße, ein weiterer Grund für die Bürger zu protestieren.

Das Gelände hat zwei Zufahrten. Die nördliche zufahrt wird hauptsächlich für Baufahrzeuge genutzt, die andere ist Einfahrt für die Mitarbeiter. An beiden Zufahrten befindet sich jeweils ein Pförtnercontainer der rund um die Uhr von einem Wachmann besetzt ist. An der Nordseite (der Eingang für die Baustoffe und Gerätschaften) stehen zusätzlich ca. 6-10 Container die wahrscheinlich von der Baufirma genutzt werden.

Diese trägt den bekannten Namen Otto Wulff Bauunternehmung GmbH & Co. KG und ist folgendermaßen zu erreichen:

Otto Wulff Bauunternehmung GmbH & Co. KG
Archenholzstraße 42
22117 Hamburg
Telefon (0 40) 7 36 24-0
Fax (0 40) 7 33 12 31
E-Mail  info@otto-wulff.de
Internet www.otto-wulff.de

Bei den Versuchstieren im Labor handelt es sich um Hunde der Rasse „Beagle“. Diese wird gerne für Tierversuche missbraucht und gequält da sie einen sehr „ruhigen Charakter“ hat und sich nur wenig gegen die Gewalt der „Pfleger“ wehrt.

Diese Hunde sind nicht die einzigen Tiere, die bei Altana Pharma zu Tode gequält werden. Das neue Gebäude soll die Abteilungen mit dem „Versuchsgebiet“ Nagetier aus Wandsbek übernehmen. Diese Entwicklung unfassbar perversen Ausmaßes scheint kaum noch aufzuhalten, es ist Eile angesagt! Laut SPD-Mitglied wird mit Fertigstellung des Gebäudes noch in diesem Frühjahr gerechnet, spätestens aber im Sommer.

Die Gemeindeversammlung in der über die Erweiterung des Altana Komplexes diskutiert und abgestimmt werden sollte, war eine reine Farce und Schauplatz Lebensverachtender und Profitorrientierter Äußerungen, Meinungen und Haltungen von Altana-Mitarbeitern wie auch von (CDU-)Kommunalpolitikern. Wichtiger Unterstützer des Bauvorhabens ist auch der Bügermeister Barsbüttels, Arno Kowalsky

Auszüge aus dem Protokoll der Versammlung (Quelle:  http://www.barsbuettel.de)

Anwesende Zuhörer: 153
Für Altana auf dem Podium:
Herr Schleiff - Architekt
Dr. Bode - Fa Altana
Dr. Luft - Fa Altana
Nicht erschienen:
Herr Johannsen – Planer
(…)
Es folgt eine Diskussion mit folgenden Punkten:
1. Es wird die Organisation dieser Einwohnerversammlung bemängelt, dieses wird z.B. daran festgemacht, dass der B-Plan zu klein ist und in den hinteren Reihen nicht mehr zu erkennen ist.
(…)
2. Der Bürgermeister geht auf das Bauleitverfahren ein. Herr Wulff geht daraufhin ein, dass die Bürger Willinghusens wüßten, dass die Tierversuchsanstalt seit ca. 30 Jahren dort existiert, aber ein Unverständnis darüber besteht, warum jetzt eine Erweiterung nötig sei. Der Bürgermeister erklärt, aufgrund der geänderten Hundeverordnung (!!!) sei diese Erweiterung nötig, dieses Thema wird auch in der nächsten Gemeindevertretersitzung beraten und dort wird eine Entscheidung getroffen.

Ende des Auszugs


Unter  http://www.einhorn-ev.de/ -> „Fotogalerie“ -> „Andere“ -> „Altana Tierversuchslabor“ sind Bilder der Baustelle zu finden.

!!!Aktuelle Fotos sind vorhanden, bräuchten allerdings einen Server um dort hochgeladen zu werden!!! Wer Abhilfe schaffen kann, poste bitte einen Kommentar, ich werde mich mit ihm in Verbindung setzen.

Die Bilder der Baustelle vom letzten Mittwoch findet ihr, solange Tripod es nicht wegen dem übergroßem Traffic rauskickt, unter:
 http://mitglied.lycos.de/blackblockdigger/
Dort gibt es auch weitere nützliche Dinge… solange der Trafficvorrat reicht


Proteste und Initiativen:
Es gibt eine Mobilisierung gegen Altana, eine Initiative auch ( http://www.stoppt-tierversuche.de), allerdings ist der Widerstand zurzeit in Wartestellung. Dies kann so nicht hingenommen werden. Es muss wieder einen breiten Protest, Sabotage und Befreiungen geben, solange gebaut wird und natürlich auch, wenn der Vernichtungskomplex fertig gestellt ist.

Der Weg aus Hamburg nach Barsbüttel-Willinghusen dauert mit dem Bus nicht länger als eine halbe Stunde. Es fährt von Wandsbek - Markt der 263er Bus des HVV. Die Abfahrtszeiten hat  http://www.geofox.de.
Die Haltestelle die wohl am Nahesten am Labor liegt heißt „(Willinghusen) Lohe“. Von dort aus müsst ihr die Straßenseite wechseln und zu Fuß oder mit Fahrrad die Straße „Am Sportplatz“ heruntergehen, bis ihr an den „Glinder Weg“ kommt. Rechts auf der gegenüberliegenden Straßenseite könnt ihr den Bau auch schon erkennen.


Mit Fahrrad ist es ebenfalls nur eine halbe Stunde von Wandsbek Markt nach Willinghusen, da der Bus einen Umweg fährt. Der Weg ist einfach und mit einer Stadtkarte kein Problem, alternativ könnt ihr euch auch unter  http://map.megatel.de/hamburg/stadtplan/index.jsp einen Weg heraussuchen. (Die Baustelle ist dort nicht eingezeichnet, an dessen Stelle allerdings ein Wasserwerk (?), das ich persönlich nicht sehen konnte.)

Auf dem Weg nach Willinghusen überfährt man eine Brücke, die über die A24 führt. Diese hat ein Geländer mit der perfekten Höhe für „Mitteilungen“ an die Autobahnfahrer.

Danke an alle Internetadressen, aus denen ich diese Informationen zusammengesammelt habe und von denen ich mir ohne zu fragen Bilder ausgeliehen haben. Ich bin sicher es ist in eurem Interesse (mit Ausnahme des Altana Logos…)!

STOPPT TIERVERSUCHE!!!
STOPPT QuAltana!!!

Älterer Indymedia-artikel:
 http://de.indymedia.org/2004/12/101102.shtml
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Ergänzungen

achtung

aufmerksam 18.01.2005 - 01:23
passt auf mit den stadtplänen! es liefen schon ganz üble kampagnen (bzw. klagen gegen leute die nur einen weg zu ihrer party deutlich machen wollten) von den betreibern der stadtplan-seiten ;(

Relativierung der Shoah

E. Kaiser 18.01.2005 - 12:48
So,so ein Vernichtungslager?

"Relativierung der Shoa..."?!

XkR 18.01.2005 - 14:07
Also, zuerst, ich bin diese Grundsatzdebatten leid...

Wenn sich jemand durch das Wort Vernichtungslager angegriffen fühlt tut mir das leid, denn das war garantiert nicht meine absicht. es ging mir einzig und allein darum, die dimension des labors zu verdeutlichen, ich habe bestimmt nicht beabsichtigt die shoa zu relativieren, das ist ne krasse unterstellung. so blöd das klingen mag, danke für den comment!