Norderstedt: Demo gegen Abriss des SZ

SZ-Hausplenum 17.01.2005 17:51 Themen: Freiräume Kultur
Am Donnerstag, den 13. Januar fand eine Demonstration gegen den geplanten Abriss des Sozialen Zentrums Norderstedt spätestens Anfang des nächsten Jahres statt. Unter dem Motto "Die Baustelle ins Rathaus tragen" zogen rund 70 wütende DemonstrantInnen zum Norderstedter Rathaus und legten dort im Foyer eine symbolische Baustelle an.
Am Vormittag des 13.1. traf sich eine Delegation des Sozialen Zentrums (SZ) mit dem Norderstedter Baudezernenten Bosse, der für die Planung des Kreuzungsumbaus nahe des Sozialen Zentrums verantwortlich ist. Im Laufe des Gesprächs wurde klar, dass es der Stadt wirklich ernst ist mit dem Abriss des SZ (siehe auch  http://sz.nadir.org/index.php?id=3), und dass es einiges Drucks bedürfen würde, die Entscheidung zu Gunsten des Zentrums zu beeinflussen.

Auf der anschließenden Vollversammlung wurde beschlossen, sofort eine Demonstration zum Norderstedter Rathaus zu organisieren. Schnell wurde ein Lautsprecherwagen besorgt, ein paar Schilder sowie eine Schubkarre sollten als symbolische Baustelle dienen.

Nach einer Pressekonferenz begann gegen 15 Uhr die spontane Demo vor dem SZ und bewegte sich die Ulzburger Straße hoch. Mit einer kurzen Zwischenkundgebung am schon vor knapp einem Jahr geschlossenen (städtischen) Jugendkulturcafe wurde noch einmal auf den auch in Norderstedt stattfindenden sozialen Kahlschlag hingewiesen.

In der Rathausallee und auf dem Rathausmarkt wurde die Demo lauter und es wurden Parolen gerufen wie "Bürgermeister kommen und gehen, Soziales Zentrum bleibt bestehen" oder "Grote sich die Augen reibt, Soziales Zentrum ist und bleibt" (Grote ist der Norderstedter Bürgermeister, CDU).

Im Foyer des Rathauses wurde anschließend symbolisch eine Baustelle angelegt, indem eine Schubkarre voll Sand ausgeschüttet wurde.

Insgesamt wurde die Demonstration von den TeilnehmerInnen als Erfolg gewertet. Auch die für eine spontane Aktion in Norderstedt große Zahl von 70 DemonstrantInnen sollte als Vorbote für weitere Aktionen den verantwortlichen PolitikerInnen zeigen, dass sich die NutzerInnen des Sozialen Zentrums nicht ohne Widerstand mit der Schließung des einzigen größeren unkommerziellen Veranstaltungszentrums und Treffpunktes in Norderstedt abfinden werden.

Also: haltet Augen und Ohren offen für weitere Aktionen, achtet auf Informationen zum weiteren Verlauf der Verhandlungen! Und besucht das Soziale Zentrum, das Programm wird ungeachtet der angedrohten Schließung weiter ausgebaut!
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Ergänzungen

Wo liegt Norderstedt?

Eingebürgerter 17.01.2005 - 20:43
Norderstedt liegt am nördlichen Stadtrand von Hamburg, gehört
aber zu Schleswig-Holstein.

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der nestscheisser 18.01.2005 - 19:37