Abwasserbehandlung im ländlichen Raum
In letzter Zeit sind die beauftragten Entsorgungsunternehmen dazu übergegangen, „zur Erleichterung ihrer Tourenplanung“ die Gruben in jährlichen Abständen zu leeren.
Dazu muß man wissen, dass in einer KKA eine Ansiedlung von Mikroorganismen stattfindet, die umso besser arbeiten, je länger sie ungestört bleiben. Ältere Landbewohner wissen noch, dass sich der Schlamm mit den Jahren "selbst auffrisst". Durch die jährliche Schlammentnahme, häufig noch mit Klarwassernachspülung verbunden, wird die Biologie empfindlich gestört. Es kommt zu starker Geruchsbelästigung, die es vorher nicht gab.
Die so Gequälten sind dann froh, wenn endlich von Kanalisation geredet wird - erst recht im o.g. Fall, wo situationsbedingt die Nachbarn längst keine Freunde mehr sind.
Und so sieht dann ein Kostenvoranschlag aus.Der Bürger hat bereits 1992 einen neuen Wasseranschluß bekommen und bezahlt. Nun soll er dafür ohne Gegenleistung noch einmal zahlen.
Die Gemeinde hat ca. 1500 Einwohner. Lt. Richtlinie der EU solten bis Ende 2005 alle Gemeinden mit über 2000 Einwohnern an Kanalisation angeschlossen sein.
Der Zweckverband hat wahrscheinlich wie üblich 50-60% Fördermittel aus der EU und vom Land Mecklenburg erhalten. So eine Abwassermaßnahme soll bereits OHNE Fördermittel wirtschaftlich sein. Ich ahne doch, für wen sie sicher wirtschaftlich ist.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Einer unter Vielen...
"Wasser, das noch noch weiter verwendet werden soll, ist KEIN Abwasser" http://www.paul-aus-petershagen.de/abwasserfrei/abwasserfrei_index.html
und der Link zum vorigen Beitrag zu diesem Thema: http://de.indymedia.org/2005/01/103718.shtml
Weiter wehren !!
Für urbane Verdichtungsgebiete
Ökologisch ist es auch da ein Problem. 20-30% der Kanalisationsrohre sind nicht dicht. Einerseits sickert Abwasser ungeklärt ins Erdreich und andererseits wird einsickerndes Regenwasser durch die Kläranlagen geleitet.
Bei starkem Regen laufen die Klärwerke über und der ganze Dreck läuft ungeklärt ab.
Wer jedoch z.B. in Tokio heute ein Haus bauen will, bekommt keine Genehmigung, wenn er nicht eine Wasseraufbereitigungsanlage plant.
Deutschland gilt da als recht innovationsfeindlich. Die Wertstoffe werden einfach vernichtet, um sie woanders wieder teuer herzustellen.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
ach du meine
In Städten hat man vor einiger Zeit Klärwerke erfunden. Ist ne ziemlich feine Sache. Es stinkt nicht und aus dem Wasserhahn kommt 1 A Qualitätswasser.
Wolfgang Pohrt hat so einen ähnlichen Fall mal beschrieben, wo jemand stolz drauf ist, dass er seine Fäkalien selber im eigenen Bambushain reinigt und angeblich bestes Trinkwasser rausbekommt (keine Ahnung in welchen Buch)