Plakate von "Universelles Leben" verändert

hoppel 06.01.2005 21:27 Themen: Antifa Ökologie
Seit Ende 2004 ist die totalitäre Sekte „Universelles Leben“ um die Prophetin Gabrielle Wittek mit einer Plakatserie bundesweit im öffentlichen Raum präsent, die für unbedarfte BetrachterInnen einen harmlosen Eindruck erweckt – ein paar Tiere, die darum bitten, nicht gegessen zu werden. In Giessen wurden einige der Plakate in der ersten Januarwoche mit Spruchblasen kommentiert, welche die Werbeaktion in ein anderes Licht rücken. Die Spruchblasen enthielten Sprüche wie „Für eine Welt ohne Religion, autoritäre Strukturen und Sekten wie UL“ oder „Unsere Gesichter werden benutzt, um Spenden für eine totalitäre Sekte zu zocken“.
Plakate der totalitären Sekte Universelles Leben verändert

Universelles Leben ist eine totalitäre Sekte mit ausgeprägten autoritären Strukturen. Da sie den Himmel auf Erden verwirklichen wollen, sollen die Mitglieder ihren Besitz an UL abtreten und fleißig in den UL-Betrieben „bienen“ (UL-Jargon), ohne Lohnerhöhungen zu fordern oder zu fragen, wer davon eigentlich profitiert. Die Mitglieder werden massiv dazu gedrängt, sich ausschließlich in der von UL aufgebauten Parallelwelt zu bewegen und Kontakte zur „Außenwelt“ aufzugeben.

In den Lehren der Sekte mit urchristlichem Gewand hat auch Antisemitismus und Menschenverachtung einen festen Platz – so gibt Gabriele Wittek höchstpersönlich den Juden die Schuld für ihre Verfolgung: „Seit nahezu 2000 Jahren ernten die Juden von einer Fleischwerdung zur anderen, was sie damals und auch in ihren weiteren Einverleibungen gesät haben.“ (Gabriele Wittek in: Das ist mein Wort)

Die Plakatserie - defintiv kein Zufall:

Seit Anfang 2002 versucht Universelles Leben verstärkt, sich in der Naturkostszene sowie in Tierschutz- und Tierrechtszusammenhängen auszubreiten – u.a. über die UL-Firma „Gut zum Leben“ (hat zahlreichen Läden in Deutschland und ist auf Märkten vertreten - siehe:  http://www.gzl.com/einkaufsquellen/einkaufsquelleninihrernaehe/index.html) und den „Lebe-gesund-Versand“, die beide ökologische, vegetarische und vegane Produkte vertreiben. Der ul-nahe Verlag „Das Brennglas“ verbreitet reißerisch aufgemachte Broschüren gegen Jagd. Auch die an Kiosken erhältliche Zeitschrift „Freiheit für Tiere“ ist ein UL-Organ. Auf dem Tierrechtskongreß (September 2002) in Wien traten ganz selbstverständlich die UL-ProtagonistInnen Dr. Sailer und Julia Brunke auf (Redakteurin des UL-Verlags „Das Brennglas“).

Daneben gibt es weitere personelle Verflechtungen mit Tierrechtszusammenhängen. Trotz deutlicher Aussagen seitens kritischer TierrechtlerInnen ist Universelles Leben vielerorts immer noch geduldet oder sogar akzeptiert – mit „die machen ja gute Tierrechts-Arbeit“ und ähnlichen Begründungen werden die massiven Bedenken gegenüber einer autoritären Organisation weggewischt, die unter dem Deckmantel der Tierliebe versucht, neue AnhängerInnen zu rekrutieren und Kohle zu zocken.

Auf jeden Fall verwundert es doch, warum UL sich so ungestört ím öffentlichen Raum breit machen kann – dabei gäbe es genügend Möglichkeiten, den religiösen FanatikerInnen auf den Keks zu gehen ... für einen kreativen Widerstand gegen Religion und autoritäre Sekten!

# Download der Spruchblasen:  http://www.projektwerkstatt.de/ul/download/ul_tiergesichter.pdf
# Etiketten für „Gut zum Leben“-Produkte:  http://www.projektwerkstatt.de/ul/download/gzl_aufkleber.pdf

Natürlich sind diese Downloads nur für den Heimgebrauch gedacht – andere Anwendungen sind wahrscheinlich strafbar ;-)
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Ergänzungen

UL-Strategie hat anfangs gut geklappt

Micha 06.01.2005 - 21:36
Auf den regelmässigen Berliner Antipelzdemos (die ja allerhand wirre Leute anziehen) dominierten die UL-Leute teilweise. Die Zeitungen von "Brennglas" waren der Renner, weil die mit Schocker-Fotos und guten Texten aufgemacht waren... erst genauere Beschäftigung ließt erkennen, was dahinter steckt. Hab neulich auch schon dran gedacht, was gegen diese Plakate zu machen. Letztlich versuchen mal wieder amoralische Leute Kapital aus der Betroffenheit von Leuten zu schlagen. Den UL-lern ist es scheissegal, was mit Tieren ist. Sie haben in der Szene (und der Naivität die man da manchmal antrifft) einfach lukrativen Boden gesehen - ähnlich wie eine andere Sekten (z.b. Büso) bei den Sozialprotesten.

dunstkreis

Rosa 06.01.2005 - 23:18
vielleicht sind ein paar ergänzungen zu den Kreisen die ut zieht
(zugleich eine Liste der Unter- und Tarnorganisationen)
nicht schlecht:

 http://www.confessio.de/gemeinschaften/ul/ul.htm

Rosa

Sehr wichtige Aktion!

Olympe de Proudhon 06.01.2005 - 23:44
Man müsste auch verstärkt etwas gegen die UL-Läden machen -> mir scheint, es werden immer mehr.
In jeder großen Stadt (München, Aschaffenburg usw.) gibt es mittlerweile UL-Läden und auch auf der Museumsuferfest war ein Stand von "Gut zum Leben".

Produkte von "Gut zum Leben" sollten boykottiert - egal, ob sie vegan sind und "gut schmecken"!

Kauft nicht bei Sekten!

ökobewegung kommt historisch von rechts

(muss ausgefüllt werden) 07.01.2005 - 00:45
umwelt und naturschutz hat allein schon aus der entstehungsgeschichte einen rechten gesichtspunkt. schon ernst häckel der den ökologiebegriff erstmals definierte war rassist (- stichwort holismus). allein aus diesem grund ist es immens wichtig in der tierschutzbewegung, der ökobewegung usw. einen emanzipativen ansatz zu integrieren. um eben genau das problem, dass rechte sich diesen themen annehmen und die bewegungen unterwandern entgenzuwirken. das gleiche gilt für die antizipativen eso-freaks...

Aufklärung wirkt

Achim Stößer 07.01.2005 - 11:17
Gut, daß die Aufklärung über UL (siehe link) endlich deutlich ankommt. Und denen, die so gern von "rechten Tendenzen in der Tierrechtsszene" fabulieren, sei unter die Nase gerieben, daß diese Aufklärung nun einmal von den angeblich ach so linken Tierrechtgegnern, sondern von Tierrechtlern kommt - was in Wahrheit ja kein Wunder ist.

Bekennerschreiben zur UL-Plakat-Aktion ...

ergänzerin 07.01.2005 - 13:38
Unter  http://www.de.indymedia.org/2005/01/103410.shtml findet sich ein BekennerInnenschreiben mit Zusammenhang zu der Plakataktion in Giessen.

Nutzung der Plakate

peter steiner 07.01.2005 - 16:45
Ich glaube die meisten passanten würden beim ersten Betrachten nix böses hinter dem Plakat erahnen.
Wer kennt überhaupt das universelle leben?
Es ist wichtig solch gefährdende sekten zu enttarnen aber leider schwächen die Sprechblasen die richtige aussage.
Auf den Fotos ist schön zu erkennen, dass bei den Plakaten nur am unteren Rand die Anschrift der Sekte steht, also leicht zu überdecken wäre.
Dann wäre das motiv und die Aussage bestimmt.
REspekt und gratulation an die Fleissigen

krass

wildstyle-ray 08.01.2005 - 18:34
is ja derb, ich dachte mir garnix böses bei diesen plakaten, ich glaube bei unsrem steht die adresse auch nich so gross da und so....dachte mir sogar "is ja mal gut das es zu dem thema grosse plakate gibt" da ich selbst vegetarier bin. es muss unbedingt mehr aufgeklärt werden darüber...

@Olympe de Proudhon

ul2ut 08.01.2005 - 23:52
hey Olympe de Proudhon, wo denn in Aschaffenburg? Wusste ich ja gar nicht...

universelles leben versuchte

der nestscheisser 09.01.2005 - 15:48
in den vergangenen jahren nicht nur mit der frage des "tierschutzes" bei vermeintlichen oder tatsaechlichen linken anzudocken. so fuhr die jugendzeitschrift der sekte namens "der geistige revolutionaer christus" (kurz "der revo" genannt) vor einigen jahren (weiss wer wie es heute ist?) einen diskurs, welcher sich primaer an kulturell-alternativ orientierte jugendliche richtete. in der zeit des jugoslawienkriegs druckte das blatt wie auch das sektenorgan "das weisse pferd" artikel beispielsweise aus der (damals noch nicht ganz so nationalbolschewistisch verkommenen) "jungen welt" ab. besondere beachtung in der "antikriegsarbeit" der sekte fanden uebrigens die beiden deutschen grosskirchen, der jugoslawienkrieg wurde als aufhaenger benutzt, in einem teilweise auf die verbrechen der kirchen in vergangenheit und gegenwart hinzuweisen,was durchaus sinnvoll sein kann, allerdings bezweifle ich, dass universelles leben besser handeln wuerde, wenn sie zugang zu politischer macht haetten (in diesem zusammenhang sei erwaeht, dass es zu kommunalwahlkandidaturen und mandatsgewinnen der sekte im franken unter dem namen "urdemokraten - bürger für recht und gerechtigkeit" in den 1990ern kam)
ob die werbeversuche der sekte im alternativmilieu erfolgreich waren, kann ich nicht beurteilen, der irrationalismus und naturmystizismus hat zumindest gewisse aehnlichkeiten mit ideologieversatzstuecken sogenannter "tiefenoekologischer" oder "bioregionalistischer" gruppen aus den 1990er jahren, deren ideologien damals auch in die tierrechtsszene ausstrahlten

neue bilder

who 12.01.2005 - 18:07
Unter  http://www.de.indymedia.org/2005/01/103842.shtml gibt es Bilder weiterer veränderter UL-Plakate.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Aha — Interessierter

Tierschutz nur der Linken? — Tauben vergiften im Park

Das glaub ich einfach nicht — Marzahn de Coster

Na sowas... — Cthulu

@ Cthulu — Uluday