Offener Raum auf dem Sozialforum 2005!

Egal(ite) 22.12.2004 23:47 Themen: Freiräume Globalisierung
Vom 21.-24.7.2005 findet in Erfurt das erste Sozialforum in Deutschland statt. Im inzwischen über zwei Jahre währenden Vorbereitungsprozess kam es auch zum Streit, ob das Sozialforum ein horizontaler Raum sein soll oder ob es Repräsentanz, privilegierte, d.h. wichtigere Veranstaltungen, Aktionen usw. geben soll oder. Auf Bundesebene haben sich die BefürworterInnen einer Stellvertretungs- und Dominanzstruktur durchgesetzt. In den konkreten Organisationsgruppen vor Ort ist die Frage aber weiter offen – zudem hat sich in den letzten Wochen eine konkrete Vorbereitungsrunde für einen offenen Raum auf dem Sozialforum 2005 gebildet. Und die hat sich inzwischen Interessantes vorgenommen: Ein ganzes Gebäude (z.B. eine Schule) soll zu einem offenen Raum verwandelt werden, d.h. in diesem Bereich gelten alle formalen Hierarchien und Vereinnahmungen als nicht existent, am Abbau informeller Hierarchien wird aktiv gearbeitet.
Der offene Raum ist selbstorganisiert und selbstverwaltet ohne zentrale Struktur, d.h. alle Teile und Beteiligten stehen „auf gleicher Ebene“ (Horizontalität des Raumes). Gemeinsame Strukturen dienen nur der Vorbereitung von Kooperation, der Organisierung von Transparenz, sind aber niemals selbst Subjekt des Handelns, d.h. sie fällen keine Entscheidungen, handeln nicht als Kollektiv oder über VertreterInnen usw. Zudem: Der horizontal-herrschaftsfreie Raum ist offen und kontrollfrei. Auseinandersetzungen und Streit sollen offensiv gefördert, allerdings niemals durch eine zentrale Entscheidung gelöst werden. Direkte Intervention als Alternative zu Regeln und Sanktionen sollen beworben und trainiert werden - auch als Utopie für einen Alltag danach!



Ideensammlung: Was kann im „Offenen Raum zu Widerstand und Utopien“ alles entstehen?
￿Offene Infrastruktur aller Art, z.B. Direct-Action- und offene Presse-Plattform, Bühne, Werkräume ...: Je mehr auch tatsächlich nutzbare Einrichtungen vorhanden sind, desto mehr Handlungsmöglichkeiten ergeben sich für die, die im offenen Raum agieren. Daher sollen alle Menschen, Gruppen usw. aufgerufen werden, Infrastruktur mitzubringen oder vor Ort zu organisieren, um sie im offenen Raum zugänglich zu machen. Als Beispiel sei eine Direct-Action-Plattform genannt, d.h. kontinuierlich sollen Aktionsmaterialien wie Transpi-Stoff, Farben, Schablonen, Kleber, Stifte, Kostüme, Plakate usw. vorhanden sein.
￿Mehrere Open-Space-Zonen in dem Gebäude, die für größere Treffen, Themenachsen usw. genutzt werden können, innerhalb derer dann wieder Kleingruppen entstehen können. Wann wo was läuft, kann vorher schon „gebucht“ werden oder entsteht während des Sozialforums. Jede Open-Space-Zone ist mit Wandzeitungen zum Geschehen, Gruppenräumen und einem zentralen Infopunkt ausgestattet. Wer sie nutzen will, belegt sie für einen konkreten Zeitraum. Die Open-Space-Phasen sind offen und offen anzukündigen. Auf den Wandzeitungen können Ideen für Aktivitäten, angekündigte und laufende Aktivitäten (mit Kontakt, Ort und Zeit) und gelaufene Aktivitäten (möglichst mit Kurzprotokoll und Kontakt) angekündigt werden. Im Eingangsbereich des Gebäudes wird es zudem eine thematisch nicht eingegrenzte Open-Space-Zone geben, die dauerhaft läuft und wo alles angekündigt wird, was nicht zu einem thematischen Strang gehört.
￿Workshops-, Fishbowlräume usw., offen für alle. Die Vergabe erfolgt als Selbstorganisierungsprozess, d.h. wer die Räume nutzen will, kümmert sich selbst um die direkten Absprachen mit anderen, die auch Räume suchen oder gerade nutzen.
￿Open-Space-Zonen im Eingangsbereich, Flure usw.: Die Informationstransparenz, Anbahnung von Kooperation und mehr soll über einen als Open-Space-Zone gestalteten zentralen Bereich laufen.
￿Eingeladen werden sollen weitere AkteurInnen, ihre Bereiche im offenen Raum aufzubauen, z.B. SanitäterInnen, KünstlerInnen usw.
￿Umsonstladen, Umsonstessen, Umsonstbühne, -kino usw. können utopische Elemente in einigen der Räume sein.
￿Hervorragend in das Ganze könnte der ebenfalls offen nutzbare Raum von Indymedia passen. Das ist z.Zt. noch nicht geklärt, sondern nur angefragt.
￿Ausstellungen und mehr drumherum sind wünschenswert. Angekündigt sind u.a.: Direct-Action-Parcour, Gender-Ausstellung, Polizeidokumentation.
￿Einführungsworkshops in Dominanzabbau, horizontale Organisierung, direkte Intervention usw. sollen die Ideen des offenen Raumes immer wieder erklären und weiterentwickeln. Das ist wichtig für die Phase des Sozialforums selbst wie auch dafür, die Idee weiterzuverbreiten.

Infoflüsse, Vernetzung und Kooperation im „Offenen Raum“
Wandzeitungen im Gebäude und auch außerhalb sowie eine im und außerhalb des Gebäudes verbreitete Klozeitung können Informationen transportieren. Beides sind selbst wieder offene Plattformen, d.h. können von allen genutzt werden.
Wandzeitungen im offenen Raum beim Eingang, in jeder Open-Space-Zone und bis zum Start im Internet:
1. Wandzeitung: Ideen für Treffen, Workshops, offene Fragen usw., eventuell mit Kontaktperson oder Treffpunkt, um genaueres festzulegen (also noch ohne Raum, Zeit usw. für die Veranstaltung selbst). Auch denkbar: Was zu tun ist? Was fehlt? Usw.
2. Wandzeitung: Was läuft wann in welchem Raum - also der konkrete Zeitplan, Ankündigungen usw. Oftmals werden Karten/Zettel von der ersten Wandzeitung hierhin umgehängt, wenn zu der formulierten Idee eine konkrete Verabredung erfolgt. Es kann aber direkt was auf die 2. Wandzeitung. Wichtig: Alles, was läuft, sollte hier angekündigt sein und während eines Treffen auch hängen bleiben.
3. Wandzeitung: Was ist gelaufen mit beigeheftetem kurzen Protokoll und am besten Kontaktadresse u.ä. für Leute, die im Nachhinein Kontakt aufnehmen wollen. Üblicherweise werden Zettel von der 2. Wandzeitung hierhin nach dem Treffen umgehängt und mit einem Ergebniszettel versehen.
4. Wandzeitung: Weitere Ideen, Ankündigungen, wie weiter? ... und alles, was an über die eigentliche Phase hinausreichenden Ideen entsteht. Diese Wandzeitung kann weiter ausdifferenziert werden z.B. auch mit Meckerecke, Vorschläge fürs nächste Mal und mehr.
5. Alles sonstige ...

Horizontale Vernetzung und Kooperation
Der „Offene Raum Widerstand und Utopie“ ist hoffentlich nicht der einzige Baustein des Sozialforums 2005. Unser Vorschlag ist, eine direkte, d.h. horizontale Vernetzung mit anderen AkteurInnen des Sozialforums zu suchen und möglichst viele Kooperationen einzugehen. Dabei ist die horizontale Kooperation Voraussetzung, d.h. der offene Raum zu Widerstand und Utopie ist nicht Teil eines Sozialforums, in dem es Hierarchien und/oder Stellvertretung gibt. Für den offenen Raum zu Widerstand und Utopie kann niemand reden und der offene Raum ist auch nicht Teil eines Sozialforums, für das Entscheidungen getroffen oder Aussagen nach außen gegeben werden. Gerne wollen AkteurInnen aus dem offenen Raum aber Teil einer horizontalen Vernetzung vieler Bausteine des Sozialforums sein und so ein „Sozialforum von unten“ schaffen. Hierzu soll aktiv der direkte Kontakt zu AkteurInnen in anderen Gebäuden, Gruppen und Projekten gesucht werden, um Möglichkeiten der Kooperation zu suchen - vor und während des Sozialforums. Die Vorbereitungsgruppen im Erfurter Raum sollen in dieser Weise angesprochen und eine solche horizontale Kooperation eingegangen werden.
￿Infostand auf dem Domplatz: Dort soll der zentrale Treffpunkt und Markt der Möglichkeiten des Sozialforums sein. Denkbar ist dort ein Stand mit Zelt u.ä. (Bauwagen?) mit Bücher- und Infotisch, großer Wandzeitung mit den aktuellen und angekündigten Workshops im kontreten „Offenen Raum Widerstand&Utopie“ (werden ständig zum Infostand durchgegeben), vielleicht auch Teilausstellungen und mehr.



Konkrete Form und weiteres Vorgehen
Der gesamte Vorbereitungsprozess soll ebenso offen, transparenz und horizontal sein wie der konkrete „Offene Raum“ selbst. Treffen und Mailingliste sind für alle Menschen zugänglich. Nähere Informationen unter www.sozialforum-von-unten.de.vu, wo alle Menschen ihre Ideen zum „Offenen Raum“ auf Wikis im Internet selbst eintragen können. Es geht augenblicklich darum, einen Ort zu finden, am besten eine Schule. Nach Rückklärung bei den AkteurInnen der Stiftung FreiRäume kann die Stiftung als Rechtsträger des Offenen Raumes genutzt werden. Der klassische Weg eines Autonomievertrages bietet sich an, d.h. die Stiftung unterzeichnet mit den AkteurInnen des offenen Raumes eine Vereinbarung der Nichteinmischung und Garantierung des offenen Raumes, der von der Stiftung nicht mehr einseitig gekündigt werden kann. Damit wird das formale Hausrecht gebrochen (siehe www.stiftung-freiraeume.de.vu). Wichtig wären viele Rückmeldungen zu diesen Vorschlägen, mit konkreten Ankündigungen zu eigenen Bausteinen im offenen Raum usw.



Ein konkretes Beispiel: Die „Offene Presseplattform“
Die „Offene Presseplattform“ ist eine Chance, dass JournalistInnen und Aktionsgruppen direkt in Kontakt kommen - ohne die Vermittlung oder Hierarchie von PressesprecherInnen oder Pressestellen. Hier läuft der Kontakt direkt, die Aktionsgruppen bestimmen selbst, wo sie mit wem kooperieren, Medien zu Aktionen einladen, Interviews geben usw. Die Plattform nutzen können und JournalistInnen, die Kontakte zu AktivistInnen suchen - und Aktionsgruppen, die Kontakt zu Medienleuten suchen oder zumindest zur Kooperation bereit sind.
Elemente werden u.a. sein:
a. Internetseite mit den Rubriken „JournalistIn sucht Kontakt zu AkteurInnen“ und umgekehrt zum Selbsteintragen. Damit bestimmen die Handelnden das Geschehen ohne Vermittlung durch Dritte.
b. Schwarzes Brett mit diesen beiden Rubriken in der allen zugänglichen Presseecke im „Offenen Raum“. Platz für Termine, Aktionsberichte und Kontakttelefonnummern. Außerdem können dort alle eingehenden Erklärungen und Presseinfos dokumentiert/angehängt werden.
c. Offene Pressegespräche zur direkten, selbstbestimmten und unmoderierten Begegnung von AktivistInnen und JournalistInnen.
d. Faxgerät und Computer sowie Internetseite zum Verschicken von Presseinformationen - für alle gleichberechtigt zugänglich.
Niemand ist dazu gezwungen, die Presseplattform zu nutzen. Damit das nicht nur ein hohles Wort ist, werden alle Daten veröffentlicht, die für unsere Arbeit nützlich sind. Im Internet finden sich die selbsteingegebenen Kontaktdaten der JournalistInnen und Medien, die Räume mit Listen und Infrastruktur sind unkontrolliert zugänglich. Wer also sich völlig selbstorganisieren will, nutzt dafür einfach die offenliegenden Daten und Infrastrukturen!
Die Presseplattform betreibt keine eigene Pressearbeit und vertritt erst recht nicht irgendwelche anderen Menschen oder Gruppen gegenüber der Presse. Niemand redet im Namen der Presseplattform, des „Offenen Raumes“ oder des Sozialforumss. Niemand ist die Presseplattform, es gibt sie nicht als eigenständig nach außen tretende Gruppe. Sie ist vielmehr ein Infokarrussel, das helfen kann, die Positionen und Berichte der Gruppen, die aktiv sind, so nach außen zu bringen, daß sie möglichst gut verbreitet werden.



Ankündigungen von Aktivitäten (Stand: Dez. 2004)
- Indymedia
- Direct-Action- und Offene Pressepplattform
- Umsonstladen
- Umsonstessen (noch Gruppen gesucht!)
- Umsonstkino
- Bildungsecke/Lernort von unten
- Selbstorganisierungsecke
- Ausstellungen: Anti-Knast, Direct-Action, Gender, Legalitätsdogma, Luther
- Ständig: Trainings zu direkter Intervention als Alternative zur Kontrolle



Konkrete Vorbereitungstermine zum „Offenen Raum“
28.12. in Magdeburg auf dem JUKss (www.jukss.de): Open-Space zur Planung des Offenen Raumes auf dem Sozialforum 2005

8./9.1. in Erfurt: Sozialforums-Plenum (siehe www.sozialforum2005.de) mit Info-AG zum „Offenen Raum“ im Gesamttreffen (Sonntag-vormittag)
Direkt anschließend (9.1., ca. 14 Uhr, im „Red Roxx“, Pilse 29, Erfurt): Treffen zur weiteren Organisierung des „Offenen Raumes“




Weitere Links:
- Sozialforum von unten:  http://www.sozialforum-von-unten.de.vu
- Download eines Faltblattes (Kopieren, verteilen ...) zu offenen Räumen auf dem Sozialforum:  http://www.projektwerkstatt.de/sozialforum/a3falti.pdf
- Download von Aushängen, Plakaten usw. zum offenen Raum über die genannte Seite des Sozialforums von unten
- Mailingliste zum offenen Raum ebenfalls über die Seite
- Infotexte zur Idee offener Räume:  http://www.projektwerkstatt.de/hoppetosse/hierarchNIE/offenerraum.html
- Download einer Broschüre zu „Offenen Räumen“:  http://www.projektwerkstatt.de/da/download/A5offenerraum.pdf
- Bestellseite für Reader und Hefte zu Dominanzabbau und mehr:  http://www.aktionsversand.de.vu
- Mehr Methoden, Texte usw. zu Dominanzabbau und horizontale Organisierung:  http://www.hierarchnie.de.vu
- Organisierung von unten & Netzwerk Hoppetosse:  http://www.hoppetosse.net
- Seite des Sozialforums in Deutschland:  http://www.sozialforum2005.de
- Kritische Seite zu Sozialforen, insbesondere ESF und WSF:  http://www.projektwerkstatt.de/sozialforum/sf_zitate.html
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

?

deli 23.12.2004 - 10:01
Und wer sagt eigentlich das ausgerechnet ihr bestimmen dürft wie die Grundstruktur für einen offenen Raum aussehen soll?

Demokratietheoretisch ist das kein Problem...

Dragan Pavlovic 23.12.2004 - 10:56
Hallo,

der oder die Vorbemerkerin meint, dass die zur Verfügungs-Stellung einer Plattform oder einer Idee schon Dominanz sei. Dem ist aber nicht so. Erstens wird die Offenheit der Plattform betont, zweitens ist der Prozeß für weiteren Input aufgeschlossen und liefert sozusagen nur eine "Steilvorlage" (um berühmte Politiker und Fußballkommentatoren zu zitieren) für weitere Ideen. Schließlich kann sich auch jeder der Dominanz einer Sekte freiwillig anschließen und sich knechten lassen. Letzenendes ist Freiheit nur graduell realisierbar und auf einer gedachten Skala sind die Vorschläge zur offenen Plattform mit das freiheitlichste, was man so weit und breit in Deutschland finden kann....

Gruß, Dragan Pavlovic (Humanistische Union Marburg - Bürgerrechtsorganisation)

Gemeinsam oder Gegeneinander

Frage 23.12.2004 - 12:01
Wird trotzdem versucht, mit dem offiziellen DSF gemeinsam zu planen (gemeinsames Programmheft, gemeinsame Webseite)... oder wird es eher eine Art Gegen- oder Alternativveranstaltung sein? Wird Indymedia auch beim offiziellen DSF ein (würde dort ne Indypräsenz sehr wichtig finden)? Weiß jemand mehr?

Für selbstbestimmte Verantwortlichkeit

Andreas 25.12.2004 - 21:15
Angesichts finanzkräftiger Organisationen, die z.B. im ESF-Prozeß deutlichen Einfluß auf die Inhalte über das Setzen von Schwerpunkten und Veranstaltungsorten haben, sind horizentale Entscheidungsstrukturen für das DSF sicherlich außerordentlich wichtig. Doch es muß auch etwas entschieden werden!"Niemand spricht für nicht als sich selbst" ist ein Lob der Unverbindlichkeit. Mir scheint, daß die "open spaces" ein Problem haben, nämlich die Debatte um die Form der (Selbst-) Repräsentation bereits zum Hauptinhalt zu erklären. Irre ich mich, oder liegen hier vor allem ideologische Differenzen vor?
Die gesellschaftliche Lage scheint mir derzeit zu zugespitzt, als das hier die Möglichkeit libertärer, nicht verbindlich entscheidender Foren in den Vordergrund des Vorbereitungsprozesses gestellt werden sollte. Warum wird nicht z. B. über den Zusammenhang der Deligitimierung bürgerlicher Demokratie (durch die zerstörung des Sozialstaats) und Verbreiterung nationalistischen/neonazistischen Denkens gesprochen? Wieso ist die Linke außerhalb von PDS und co derzeit ultraindividualistisch und spricht kaum Menschen aus ArbeiterInnenschichten an? Wieso ist uns selbst z.B. der Zusammenhang weggerutscht, daß Agenda 2010 und Hartz IV ja gar keine Arbeitsplätze schaffen sollen, sondern Teil davon sind, Europa zu einem dern USA ebenbürtigen neoliberalen Block zu formieren (Lissabon-Prozeß)? Das war vor zwei Jahren mal anders. Wie ist das Verhältnis von Solidatität der prekarisierten innerhalb der BRD und internationaler Solidarität? "Standort von unten" oder gemeinsames Entwickeln von Handlungssträngen? Auf wen beziehen "wir" uns in einer unübersichlicher gewordenen Welt mit neuen antiimperialistischen Akteuren?
Ihr seht, dies sind nur einige Fragen, die sicherlich in "open spaces" hineingehören, aber nicht nur dorthin. Ablehnung parteiförmiger Gruppen kann leider genausogut zu einem starren Lehrsatz werden (Dogma), wie Parteiprogramme selbst. Abgesonderte "open spaces" für AnarchistInnen und dogmatisch Undogmatische alleine wären jedenfalls nicht mehr offen, sondern würden zum Konfrontationspunkt, an dem sich zu entscheiden wäre. Ich finde diesen Punkt falsch gesetzt. Also-- zusammenarbeiten und zu Vertantwortlichkeiten stehen! Benannte Hierarchien (auch "eigene")sind übrigens auch leichter anzugehen als intransparente Freundeskreise, die nichtsdestotrotz Machtstrukturen sind!

na mal schauen

Jörg 28.12.2004 - 14:33
na mal schauen, wie das angenommen wird.

beim jugendumweltkongress vor ein paar jahren stand auch eine ganze schule zur verfügung und aus lauter dankbarkeit haben einige teilnehmer diese gleich mit lächerlich schlechten graffiti-tags bereichert.


zum thema ... ich interpretiere die aussage des textes so "auf bundesebene wurde ein (demokratischer) beschluß gefasst, der nicht meiner meinung entspricht, also ist er scheiße und ich ignoriere den (repräsentierten) willen der mehrheit - den NUR WIR wissen, was WIRKLICH RICHTIG ist." ... das zeigt meiner meinung nach auch ein deutliches demokratieverständnisdefizit des schreibers.

Vorbereitungstermin in München

Sozialforum München 29.12.2004 - 01:22
Am Montag, 10. Januar 2005, 19:30 h

EineWeltHaus, Schwanthalerstr. 80


www.m-sf.de / mailto: Info@m-sf.de



Zur Finanzierung unserer Arbeit sind wir auf Spenden angewiesen. Wenn Sie unsere Arbeit unterstützen wollen bitten wir auf Überweisung auf nachstehendes Konto: Hans-Peter Gase, Kto.Nr. 40 160 52 32 BLZ 700 905 00, Sparda-Bank
V.i.S.d.P. Sozialforum München, Sonja Schmid, Matterhornstr. 39, 81825 München, Eigendruck im Selbstverlag

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 4 Kommentare an

Sehr gut — Molotow

Total offen — Freimut Bittner

HÄ?? — NOWOMEN

Ergänzung der Ergänzung — Sein Name war WOMAN