Agentur für Arbeit stellt Strafanzeige

amüsiert 20.12.2004 21:15 Themen: Soziale Kämpfe
Die Kölner Agentur für Arbeit stellt Strafanzeige gegen unbekannte Verfasser eines gefälschten Briefes, der in der letzten Woche offenbar an private Haushalte geschickt wurde. Mit dem Briefkopf der Agentur und der gefälschten Unterschrift des Arbeitsamtsprechers wurden die Haushalte der Stadt Köln aufgefordert Ein-Euro-Kräfte zu beschäftigen.
Dokumentation des Schreibens:

Bundesagentur für Arbeit
Agentur für Arbeit Köln

An alle Haushalte in Köln

Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,
im Zuge der Einführung des Arbitslosengeldses II und der damit geschaffenen Möglichkeit der Einrichtung von Arbitsgelegenheiten mit einer geringfügigen Mehraufwandsentschädigung, der so genannten "Ein-Euro-Jobs", verspricht sich die Bundesagentur für Arbeit eine deutliche Reduzierung der Arbeitslosenzahlen.

In vielen Regionen übersteigt allerdings die Zahl der schwer vermittelbaren Langzeitarbeitslosen bei weitem das Angebot an Stellen, die im Sinn des Arbeitslosengeldes II als Arbeitsgelegenheiten vermittelt werden sollen. Durch die neue Verwaltungsvorschrift zum Sozialgesetzbuch (VV-SGB, Band 10), veröffentlicht am 22. November 2004 durch die Bundesagentur für Arbeit, haben sich einige Änderungen ergeben, welche sich auf Privathaushalte auswirken.

Dies bedeutet für die Kölner Bürgerinnen und Bürger:

Ab dem 3. Januar 2005 haben Privathaushalte in Köln die Möglichkeit, Bezieher von Arbeitslosengeld II auf der Basis eines Stundenlohnes von einem bis zwei Euro zu beschäftigen. Diese können dann zu Arbeiten herangezogen werden, die im Haushalt anfallen. Die Aufgaben können bspw. Kinderbetreuung, Straßen kehren, Winter-Räumdienst oder kleinere Reparaturarbeiten umfassen. Wir machen darauf aufmerksam, dass eine gewerbliche Nutzung der Arbeitsgelegenheiten nicht gestattet ist.

Im Sinne einer zügigen Umsetzung bitten wir Sie, die Anträge möglichst bald telefonisch oder schriftlich bei der Agentur für Arbeit zu stellen. Ihre Anfragen werden möglichst schnell und unbürikratisch bearbeitet.

Sollten Sie selbst vom Arbeistlosengeld II betroffen sein, betrachten Sie bitte dieses Schreiben als gegenstandslos.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Intension?

(muss ausgefüllt werden) 20.12.2004 - 22:03
Welche Intension wurde mit diesem Schreiben verfolgt?

Satire

Aussage des Briefes 21.12.2004 - 00:12
Ich hab zwar nix mit diesem Brief zu tun und weiß auch nix genaueres drüber, aber das ganze hört sich doch sehr nach ner gelungenen Satire auf Hatz IV an :)

Mit Bedacht!

Peter Lustig 21.12.2004 - 11:25
Falls jemand die Aktion wiederholen will, sollte darauf geachtet werden, Fingerabdrücke auf den Blättern zu vermeiden. Dafür eignen sich Einweghandschuhe. Bitte mal eine Kopie vom besagten Fake ins Netz stellen. Aber bitte nur von Unbeteiligten :) . Am besten von einem ahnungslosem Computerfreund.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 3 Kommentare an

vorschlag — toll

Bezieher höherer Einkommen — Multiplikator