GEMA und GVL töten Internetradios

Tiki 16.12.2004 13:08 Themen: Kultur Medien Netactivism Repression
Überleben der Internetradios in Deutschland fraglich

Das Internet hat vieles verändert. Radiomachen ist einfach geworden. Winamp und ein Streaming-Programm reichen um mit Hilfe von P2P-Technologie mit einem kleinen Modem unbegrenzt viele Hörer zu erreichen. (siehe  http://www.streamerp2p.com)

Dies führte in kurzer Zeit zur Gründung von vielen kleinen, unabhängigen Webradios. Viele davon sind inzwischen organisiert im Radioring.

Viele der kleinen Sender leisten wirklich gute Arbeit. Programme für Senioren, Behinderte und Schüler gibt es im Internet zu finden. Spartenprogramme Jazz oder Weltmusik begeistern eine noch kleine Anzahl von Höhrern mit all den Sachen, die das Dudelfunk-Mainstream-Radio nicht mehr sendet weil tag-täglich die gleichen Hits rotieren.

Die neuen P2P Internetradio Techniken erlauben es, ohne grossen finanziellen Aufwand ein bürgernahes, interessantes Angebot zu senden.

Soweit die Theorie - jetzt kommen die Behörden und alles stirbt
Unkommerzielle, unabhängige Hobbyradios. Das kann doch wohl nicht so einfach sein, dachten sich GEMA und GVL und schlugen zu.

Die meisten der privaten Internetradios möchten gerne freiwillig für ihr Hobby eine faire Abgabe an GEMA und GVL zahlen. Nach langen und zähen Verhandlungen wurde so zwischen GEMA, GVL und den im Radioring organisierten Sendern vor etwa zwei Jahren ein wirklich bezahlbarer Pauschalbetrag vereinbart. Die Welt schien in Ordung.

Dann kam die GEMA im Sommer letzen Jahres und verlangte mehr Gebühren, die GVL zog jetzt nach.

Ab April 2005 plant die GVL (Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten) einen neuen Tarif und neue Nutzungsbedingungen für Webradios einzuführen.

Diese neuen Tarife und Nutzungsbedingungen führen zu einer massiven Erhöhung der Kosten eines Webradios. Zahlte ein Sender bislang im Monat 26,75 € an Vergütung an die GVL so werden es ab April 2005 über 350 € pro Monat sein.
Für 90% der vorhandenen (schätzungsweise über 15.000) Webradios wird das das Ende ihrer Tätigkeit darstellen. Diese Projekte arbeiten werbefrei und ohne finanzielle Unterstützung und werden diese Kosten nicht tragen können.

Die hohen Kosten sind aber nicht das einzige Problem, hinzu kommen die deutlich verschärften Nutzungsbedingungen.

So bezahlen Webradios nicht nur für das Senden von urheberrechtlich oder leistungsschutzrechtlich geschützter Musik, sondern sollen jetzt auch für das Speichern derselben in digitaler Form auf dem PC zur Kasse gebeten werden.Zudem werden die Websender verpflichtet, das Aufzeichnen der Sendungen auf den PCs der Hörer zu verhindern.

Weitere Einschränkungen betreffen die Programmgestaltung und -ankündigung.
Diese Einschränkungen machen es z.B. unmöglich, sog. "Specials" über eine bestimmte Band zu senden, da nicht mehr als 3 Titel von einem Album oder 4 Titel eines Künstlers oder einer Compilation von Musiktiteln innerhalb von 3 Stunden gesendet werden dürfen.

Jetzt sollen die Internetradios hier wieder einmal den "schwarzen Peter" für die Fehler der Musikindustrie und Verwertungsgesellschaften in Bezug auf das illegale Kopieren von Musiktiteln im Internet erhalten.

Die Planungen haben zur Folge, daß die kleinen Sender aufgeben müssen oder "kriminalisiert" werden, wenn sie ohne Lizenzierung weitersenden.
Es soll also hier eine vielfältige und lebendige Medienlandschaft zerschlagen werden zugunsten der großen kommerziellen Projekte, die der GVL satte Vergütungen liefern ohne die Arbeit, die die vielen kleinen Stationen machen.

Die Internetradiosender in Deutschland sind durchaus bereit, ihren Anteil an der berechtigten Vergütung der Nutzung von Musiktiteln zu entrichten. Aber dieses muß in einer fairen und angemessenen Weise erfolgen. Ein nichtkommerzielles Programm, das gerade mal 25 Hörer im Schnitt versorgt, kann nicht mit Kosten von 350 Euro pro Monat belastet werden.

Über den Radioring - Verbund der Internetradiosender wird daher derzeit eine breit angelegte Aktionswelle gegen dieses Vorhaben organisiert. Dabei stehen 2 Dinge im Vordergrund - unsere Verhandlungsbereitschaft, mit den Verwertungsgesellschaften zusammen ein faires und sinnvolles Lizenzierungsmodell zu entwickeln und zu betreiben, aber auch unser Protest gegen diese Planungen, die ein Medium, das gerade erst den Kinderschuhen entsprungen ist, wieder eindämmen. Dies ist ein dramatischer Rückschritt und Verlust für die Medienlandschaft.
Wir planen hierbei die Einbeziehung von Politik, Medien und der Öffentlichkeit.

Nicht nur die Sender haben die Folgen zu tragen, auch Unternehmen im Bereich des Streamhostings, Webhostings, Tonstudios und Jingle-Produktionsfirmen sind davon betroffen, wenn das Sendersterben einsetzt.

Ich bitte alle dieses Thema in Publikationen/Sendungen/Diskussionen zu behandeln, um auch hier die Diskussion anzuregen und zu informieren.

Mehr Informationen und die Diskussion zu diesem wichtigen Thema für eine demokratische Mediennutzung findet man im Radioring -> www.radioring.de

Für freie, unabhängige, bezahlbare Webradios!
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Ergänzungen

dann wohl keine .de-Domains mehr...

Mr.X 16.12.2004 - 13:19
Internetradios in Verbindung mit Freien Netzen und möglichen WLAN-Radios (durch sowas realistisch geworden:  http://de.indymedia.org/2004/09/92014.shtml), bergen unglaubliches Potential in sich und könnten das radio wieder befreien. Die strikten Gesetze gegen Freien Radios, die unglaublichen Gebühren für alles rund ums Radio machen (eine UKW-Frequenz kostet bis zu 20.000 Euro im Monat, hinzu kommen Gema und Co.), die Parteiendominanz in den Medienräten usw. haben es erfolgreich geschafft, Radio in Deutschland zu einem unfreien Medium zu machen. Internetradio hat das ein bischen aufgebrochen. Neben der Geldmacherei (die Gema hat auf jeden Fall Parallelen zu einer Schutzgeld-Mafia) gehts bei der anstehenden Gebührenanhebung wohl darum, Internetradios wieder einzudämmen. Mögliche Reaktion wäre wohl das Wechseln auf auf nicht-.de-Domains. Allerdings wird auch international an der Eindämmung der Medienfreiheit gearbeitet (meist über Urheberrechtsänderungen, Patentrechte, usw.). Wird Zeit sich mal zusammenzusetzen und Strategien zu entwerfen. Vielleicht am Rande des CCC-Meetings in Berlin in 2 Wochen?

De oder nicht...

Tiki 16.12.2004 - 13:41
Klar, viele von uns haben schon über einen domainwechsel nachgedacht. Das ist technisch kein Problem - da der Domain-Inhaber jedoch verantwortlich ist, stellt sich dann die Frage welcher "Ausländer" dann Inhaber der Domain des deutschsprachigen Radios sein soll.

Uns geht es darum dass wir freiwillig einen fairen Betrag bezahlen WOLLEN.
Wir möchten nicht "ins Ausland" flüchten müssen um ein Hobby ausüben zu dürfen. Es geht um eine faire und legale Lösung.

Die Macht hat, wer die Medien steuert. Das kleine Fitzelchen Freiheit wollen wir uns nicht wegnehmen lassen.

"Gemafreie" Musik spielen!

eeAK! 16.12.2004 - 14:07
Die ganzen Verwertungsrechte drehen sich doch im wesentlichen um die musik, die über das radio läuft.
Und wenn die kommerziellen künstler da nicht mitmachen, dann nehmt doch einfach musik von lokalen bands und derartiges, da sind viele froh, wenn ihre musik verbreitung findet.
solang die künstler keinen vertrag mit der gema haben kann die euch dann nichts...

Volle Breitseite!

elfboi 16.12.2004 - 18:15
Wenn sie uns zu Piraten erklären wollen, dann sind wir halt Piraten. Ob etwas legal oder illegal ist, das sollte doch wirklich scheißegal sein. Wenn die Leute auf Kampf aus sind, können sie das bekommen. Je mehr Leute die ausufernden Ansprüche der Rechteverwertungsmafia und deren gesetzliche Untermauerung ignorieren, je mehr Leute bewußt in die Illegalität gehen, desto schwächer wird deren Position. Wenn sie uns zu Verbrechern machen wollen, sollen sie es doch versuchen. Sie können nicht alle in den Knast stecken und alle Rechner beschlagnahmen.

Es ist das gleiche Prinzip wie bei anderen Dingen: Gesetze, die offensichtlich unsinnig sind und/oder nur den Interessen einer kleinen Minderheit dienen (und der Mehrheit eher schaden), einfach ignorieren. Falls die Repression von staatlicher Seite stärker wird, mehr in den Untergrund gehen, sich organisieren. Auf Reformen zu hoffen, darauf zu hoffen, daß es im Rahmen dieses Systems möglich ist, frei zu leben und sein Ding durchzuziehen, heißt aufzugeben. Wer nach den Regeln des Systems spielt, wird früher oder später selbst zu einem Rädchen in der Maschine.

Für mich als Musiker...

76 16.12.2004 - 20:42
...gestaltet sich die GEMA/GVL-Problematik folgendermassen: Als ich noch unbekannt war, hat es sich für mich nicht gelohnt GEMA-Mitglied zu werden. Ich hätte mehr eingezahlt als von der GEMA profitiert. Ich habe meine Musik über das Internet verbreitet und mein Bekanntheitsgrad erhöhte sich schnell, da den Leuten meine Musik offensichtlich gut gefiel. Dies hatte zur Folge, dass meine Musik nun auch in Radios/Internetradios gespielt wurde. Da ich meine Musik nicht nur als Hobby betreibe, sondern meinen Lebensunterhalt damit finanzieren möchte, stellte sich für mich irgendwann die Frage: Wie komme ich am besten an Geld? Zusätzlich zu den bescheidenen Einnahmen meiner CD-Verkäufe rechnete ich mir aus: Meine Musik wird so und so oft im Radio gespielt, ich gebe so und so viele Konzert. Es lohnte sich allmählich ein Beitritt zur GEMA. Wäre ich nicht beigetreten, würde ich inzwischen auf einige Hundert Euro im Jahr verzichten. Das ist Geld, auf welches ich nicht verzichten KANN. Es sei denn, ich beantrage ALG2 oder mache - wie früher - irgendeinen anderen Scheissjob. Für mich ist die GEMA zunächst einmal existenziell. Gleiches gilt für die GVL. Viele Musiker sind in der gleichen Situation und daher halte ich auch den "fairen Beitrag", welchen die Webradios bereit sind zu zahlen, für gerechtfertigt. Nicht gerechtfertigt ist es meiner Meinung nach, wenn Veranstalter von unkommerziellen Events GEMA-Gebühren zahlen sollen, welche auf Grund der Höhe (z.B. bei Konzerten z.Zt. ca. 80,- E. pro Veranstaltung) das ganze Event gefährden oder gar verhindern. Für nicht gerechtfertigt halte ich auch zu hohe bzw. unfaire Gebühren bei den Radios/Webradios. Das alles sind strukturelle Probleme der GEMA. Die GEMA ist gegenwärtig durch und durch neoliberal organisiert. Wie in allen anderen Bereichen der Gesellschaft erfolgt hier eine Umverteilung von Arm zu Reich. Viele Musiker/Veranstalter/Radios haben schon unzählige Protestschreiben an die GEMA geschickt - ohne Erfolg. Gründe, aus der GEMA auszutreten oder sie zu boykottieren gibt es genügend, allerdings bin ich zur Zeit auf deren Geld angewiesen. Alles andere ist Theorie. Es gibt kein richtiges Leben im falschen.

@Mr.X

Croydon_de 16.12.2004 - 22:45
@Mr. X wann und wo genau ist das CCC-Meeting denn?

Ich bin aber wahrscheinlich zu der Zeit nicht in Berlin :-(

Es ist aber für Anfang 2005 eine Verhandlungsrunde GEMA/GVL/Radioring geplant, die wir evtl. ein wenig ausbauen wollen. Vielleicht wäre das auch ein gefundener Anlass...

Gruß,
Croydon

@Musiker

Tiki 16.12.2004 - 22:57
Genau so ist es. Es geht nicht darum die GEMA in Frage zu stellen - obwohl ich genug Gründe dafür kenne.

Der Wahnsinn sieht in der Praxis doch so aus: Ich bin z.B. ein Fan von dir und möchte ein Sendung über dich gestalten mit Hintergrundinfos und allem drum und dran. Also marschiere ich ins Geschäft und kaufe mir deine CDs und zahle GEMA. Dann kopiere ich die Titel, die ich spielen will, auf den PC - für den ich auch GEMA bezahlen muss. Ich gestalte meine Sendung und habe zwischen 2 und 25 Zuhörer. Leider darf ich nicht mehr als 3 Titel von dir spielen und zahle für die Sendung an GEMA und GVL nochmal fast soviel wie der Kaufpreis der CD war.
Damit hätte ich zum dritten oder vierten Mal eine Abgabe gezahlt. Ob man bald in der Fussgängerzone beim Zuhören eines Musikers auch GEMA zahlt? ... seid vorsichtig - die GEMA-Polizei kommt und kontrolliert ob ihr mithört...

und wehe, es pfeift einer ein Liedchen....

CCC-Meeting usw.

Mr.X 16.12.2004 - 23:04
Der Kongress ist zwischen Weihnachten und Silvester, vom 27.12. bis 29.12.
Webseite zum Konress:  http://www.ccc.de/congress/2004/
Weblog zur Konferenz:  http://www.ccc.de/updates/2004/21c3weblog?language=de

Ansonsten könnte vielleicht auch Mittelfristig ein Strategie-Treffen einberufen werden, für das alle möglichen Freien Radios und Internetradios angeschrieben werden. In Berlin könnte man sich bestimmt im Bootlab (siehe www.reboot.fm) treffen. Wann und wo ist das Verhandlungstreffen, von dem Du schreibst? Wäre vielleicht wirklich was :-)

@eeAK

?? 17.12.2004 - 00:34
Das Problem ist aber, daß es keine wirklich gemafreie Musik gibt!! Auch Newcomer-Bands, welche nicht bei der Gema gemeldet sind, werden vom Veranstalter oder Radiosender bezahlt!! Wenn eine Band oder ein/e Künstler/in in die Gema eintritt kann sie das Geld für das laufende Jahr für die gespielten Titel noch erhalten. Das heißt, daß jede Band, die jemals eine Gema Liste bei einem Konzert ausgefüllt hat, bei dieser natürlich auch verzeichnet ist. Natürlich kümmert sich darum keine Sau, aber rein vom Gesetz her müßte Gema gezahlt werden.
Ansonsten find ich das ganz gut, daß die Sender bezahlen wollen!! Einfach wegen der Musiker/innen und nicht wegen der verdammten Gema!!

GEMA / GVL, ja oder nein?

Henrik 17.12.2004 - 03:22
Die Frage stellt sich mir eigentlich so garnicht...
Ich möchte schon, das auch die Musiker ihren Teil bekommen! Nur sehe ich nicht ein, das ich für 25 Hörer im Schnitt genausoviel bezahlen soll, wie ein kommerzielles Radio! Diese holen die Gebühren über Werbung wieder rein, bei den öffentlichen zahlen wir das auch noch mit :(
Es muß was passieren und das schnell! Gehen kann es nur, wie viele richtig bemerkt haben, durch gemeinsame, abgesprochene Aktionen! Mails bringen meiner Meinung nach garnichts, die kann man ausfiltern :( Ein Brief wäre hier das richtige, Berge von Post können ganz schön störend sein! Wenn man dann auch nicht draufschreibt, was man möchte, "muß" jeder einzelne Brief auch geöffnet und gelesen werden ;) Briefe an Abgeordnete, die "nicht" ganz oben stehen und sich immer durch irgendwas hervorheben möchten, sind auch sehr wirksam...
Wie hat man vor einigen Jahren in den östlichen Bundesländern sehr treffend gesagt? "WIR" sind das Volk! Treten wir doch eine ähnliche Lawine los, da werden sich einige wundern :)

English Version

Tiki 17.12.2004 - 18:30
GEMA and GVL are killing internet-radio
Internet-radio in Germany might not survive the next step of bureaucracy

The internet has changed many things. Making a radio-program has become quite easy as Winamp and a steaming program and a bit of knowledge of the p2p.technology are enough to reach an incredibly large audience.

So, many small, independent web-radios were founded in a short period of time, many of them are nowadays included in the Radioring.

And many of these radios are doing very well, producing programs for elderly or disabled people, pupils or any other small group of listeners. Also non-pop music has found their platforms as these music-styles are normally not played in mainstream-media but there are still many people who are fed-up with all the time the same music form the traditional radio-stations.

P2p internet-radio made it possible to create, without having to pay too much, a personalized and interesting program.

Or, at least, that what it was supposed to be – but now our beloved authorities are about to destroy all of this.

Non-commercial, independent hobby-radio…that can’t be so easy, GEMA and GVL must have thought und made up their minds, how they could spoil it all…

Most private internet-radios are willing to pay a fair price for their hobby to GEMA an GVL, and about two years ago, after long and hard negotiations between the Radioring and the authorities, a price found was found that was affordable for the users und satisfying for GEMA and GVL…everything seemed to be OK.

But suddenly, in summer 2003, GEMA decided to demand more money from, and now, GVL did the same.

Starting in April 2005, GVL is planning a new scale of charges and new conditions for web-radio.

These changes will lead to enormously higher costs for web-radios. While a station today has to pay 26,75€ per month to GVL, this amount will be increased to more than 350€ for the same period of time.
For 90% of the existing (about 15.000) radios that will mean the end, as these projects are working without any advertisements or other financial help, and so are not able to pay this extreme amount of money.

But the immense costs aren’t the only problems, on top there are the much stricter new conditions, as the radios don’t only have to pay for sending the music protected by the GVL, but also for saving it digitally on their PCs. And as if this wasn’t enough already, the web-radios also have to keep their audience from recording their programs.

More limitations are to the arrangement of the music played. These limitations will, for example, make specials about a particular artist as they prohibit to play more than three songs form one album or more than 4 songs by one artist or compilation in the course of three hours.

So, again, internet-radio is supposed to be the scapegoat for the failures the music industy has made concerning illegal copying of music on the internet.

These plans mean, that smaller stations will have to give up or to work illegally, when they do not have a license anymore.
This means, that the multi-facetted won’t exist any longer by the means to support bigger, commercial projects that bring much more money to the GVL, without creating as much work as the many small stations.

We’re not saying, that we want to do anything without paying anything…as long as it’s a fair an affordable price, we are willing to pay so that we can use protected music. But a small, non-commercial station with about 25 people to listen to it just isn’t able, to pay 350 € a month.


Some short backgroundinfo:

The members of radioring had an agreement with gema and gvl for paying a fair fee. I was paying for my webradio arround 25 Euros for 3 Month. (50h a week with 0-5 Listeners)
This agreement ended last summer. GEMA wanted more money and now I would pay arround 25 Euros a month, which is too much for me with no regular income.

Normally GEMA and GVL share the Fee 50/50. Now GVL was presenting the new prices for 2005 and the fee is growing from 25 Euros to 350 Eu - this will kill about 99 Percent of the Webradios in Germany.

Its not possible for a hobby-webradio to pay 350 Bucks a month.
Its not possible for a hobby-webradio to drive complete songlists and listener per song stats

Sounds like the webradios will have to pay the price for loosing money with music downloads.

GEMA and GVL kill a bit of Democracy. They will kill all webradios and drive them to illegality.

Goodbye German Webradios - Welcome international Pirate Stations.

Ich bin dann selber betroffen

Woody 18.12.2004 - 03:48
Ich betreibe selber aus Hobby ein Radio, welches zu unserem Chat gehört und gelegendlich on air ist.
Dieses wird von den Chattern sehr gut angenommen, alleine schon aus dem Grunde, das bei uns kein "Mainstream" läuft, sondern eine gewisse "Spartenmusik" ( Gothic, Darkwave usw.)
Die neuen Tarife würden mich dazu zwingen, das Senden einzustellen, denn 1. wird es zu teuer für ein Hobby, 2. müsste ich techn. Einrichtungen kaufen, die ein Mitschneiden der Musik verhindern würden.

Ich möchte nicht in Zukunft illegal senden müssen, weil ich die Auflagen nicht erfüllen kann und will, oder ich mir es aber finanziell nicht mehr leisten kann.

Für mich soll Radio weiterhin ein Hobby bleiben an dem ich Spass haben kann. Es kann nicht angehen das irgendeine Vereinigung, die von Tuten
und Blasen keinen Schimmer hat, des kleinen Mann Hobby vernichten will.

etwas ist faul im staate dänemark

inkognito 18.12.2004 - 04:03
was hier läuft ist doch nur die tatsache, dass wir kleinen internetradios verschwinden sollen weil die großen sender uns als "dorn im auge" ansehen.
wir kleinen reagieren auf unsere hörer und die großen machen was die industrie will....ich sage nur n1 rotation.
ich habe meinen sender, weil ich genau dagegen meinen betrieb aufrecht erhalte und meine hörer dieses tollerieren und so fordern.
zudem gibt es keine zahlen der gema, wie das geld aufgeteilt wird, was ja schon ansich eine schmunzette ist.
wie kann ein kleiner künstler nachverfolgen ob er auch richtig entlohnt wird und ein d. bohlen nicht zufällig mehr bekommt wie er selbst?
er kann es nicht!
wie soll der hörer verstehen das sein sender nicht mehr da ist und die musik spielt, die er sogar kaufen würde?
das soll ihm mal einer erklären!

ich habe gerade meinen sender laufen lassen und habe gema gezahlt....zudem habe ich gerade in einem club musik gemacht und es wurde gema gezahlt....warum kann mir komischerweise die gema keine auskunft geben, ob auch die busliniengesellschaft (mvg) gema zahlt, bei der ich mich mich von sendern wie wdr4 berieseln lassen muß.

Dann senden wir aus dem Ausland!

F4YPeter 18.12.2004 - 16:56

Die Abzocke soll jetzt auch vor kleinen Websendern kein Halt machen! Dort werden dann meist die Inhaber plus die Moderatoren, welche in ihrer Freizeit Musik für andere User senden, weil es Spaß machen soll, zur Kasse gebeten, wir zahlen ja noch nicht genug an die GVL und die GEMA. Die GVL tritt für die Vermarktung des Künstlers ein, d.h. auch Werbung, wir als Webradio treten ebenfalls für die Vermarktung und kostenlose Werbung für den Künstler ein, schon wenn wir einen Titel nur ansagen, wir bekommen dafür keinen müden Euro, wir zahlen fleißig, wo bleibt da die Gerechtigkeit? Sollte es soweit kommen, so werden wir unser Webradio offiziell über das Ausland laufen lassen, denn, dann ist es so wie es nicht sein sollte, rechtlich gesehen sind wir dann nicht mehr verpflichtet GEMA und GVL zu zahlen! Denn, für solche Fälle ist zur Zeit auf der rechtlichen Seite noch nichts geregelt :-)
Desweiteren, (Es sind keine Beamten!!!) IHR GESELLSCHAFTER UND TOPMANAGER DER GVL: "VERZICHTET AUF MEHR GELD, VON ALLEN ARBEITNEHMERN WIRD ES AUCH GEFORDERT, NICHT NUR WIR MÜSSEN OPFER BRINGEN"!

F4YPeter
 http://www.fun4youradio.de

@Inkognito

adil asyl 20.12.2004 - 02:33
Nach dem GEMA-Prinzip ist es egal, welche Musik Du spielst (sei es die von kleinen, unbekannten Künstlern). Du zahlst Gebühren, die nach einem Schlüssel unter den Musikern ausgeschüttet werden. Der Schlüssel sieht ungefähr so aus, dass bekannte Künstler (Dieter Bohlen) mehr bekommen als unbekannte. Das richtet sich u.a. nach Plattenverkäufen und Rotation (Bei den großen Radios, deren Playlisten man analysieren kann). Das heisst, egal wie oft Du Musik von Olga Unbekannt spielst - der große Teil der Gebühren die Du zahlst, geht an Martin Megastar.

@adil asyl

inkognito 20.12.2004 - 13:38
genau das sagte ich eigentlich aus, war wohl zu müde um einen verständlichen text zu formen;-)
es kann auch nicht im interesse der künstler sein (selbst für martin megastar) wenn er demnächst auf das geld von hunderten kleinen sendern verzichten muß...ich denke mal da läppert sich auch was zusammen.

zumal wenn alle in das ausland wandern, die titel dennoch gespielt werden...ich als künstler würde es infrage stellen, ob ich dann noch mit der gema gut beraten bin....

AUS oder Förderung der Piraterie

NICOdrom 23.12.2004 - 00:35
Ich versteh Deutschland nicht! Und: Hier sind eindeutig Politiker gefragt. Die Gema und GVL müssen staatlich gebremst werden. Ohne Frage stört es die Phonoindustrie (und somit die GVL) das es Webradios gibt. Aber es gibt doch sehr wohl Gesetzlichkeiten zum Thema Wucherei & Piraterie. Es steht ausser Frage, dass Musiker ihre Entlohnung bekommen sollen, aber die GVL-Art ist ein Aufruf zur Kriminalität - nämlich dem privatem Senden für kleine geschlossene Benutzergruppen. Dann ist jedoch Schluss mit Lustig für Gema & GVL.
Auch wir von www.RadioDrom.de möchten gern unsere regulären Beiträge zahlen. Ein Grossteil unserer Moderatoren und Hörern sind entweder Schüler, Arbeitslos, Hausfrauen oder... Auf jedenfall können wir hiervon nicht die geplanten GVL-Beträge bezahlen. Die geplante Preispolitik widerspricht jedoch einem freien Deutschland.

Zurück zur Kommerzkultur

Anûila Tar-Menas 26.12.2004 - 01:30
Gewöhnliches Radio? Die Glotze? Bei mir laufen die kaum noch, und das hat seine Gründe. Zum einen, dort läuft nur Dreck zum anderen, ich habe Alternativen gefunden.
Was ich wirklich hören möchte ist halt nicht mainstream, sondern 'Sparte'. Sparte, die auch von der gema oder der GVL nachlässig behandelt wird. Die Künstler, die ich höre, kriegen nur zu einem unangemessenen Teil etwas vom Gebührenkuchen. Ansonsten leiden sie darunter, das es alles einebnende Monokulturen im Mediendschungel gibt.
Ich könnte mich jetzt also ordentlich beklagen, denn so wie es aussieht, muß ich ab April wohl auf meine heißgeliebten Sender verzichten.
Die Gebührenerhöhungen führen auch im Internet dazu, daß eine dort bislang beheimatete Freiheit endet.

Dabei geht es um Geld, sehr viel Geld und darum, den Betrieb wieder einzuebnen.

Die wenigen Sender, die es sich leisten können auf kommerziell umzustellen, werden dies sicher tun. Der Rest benötigt entweder reiche Sponsoren oder stirbt.

Und ich denke, dies ist auch gewollt. Sender, die sich kommerziell orientieren müssen, sind bald nicht mehr vom gewöhnlichen Betrieb zu unterscheiden, der Markt richtet es. Ich denke, dies ist die Hauptaufgabe der Gebührenerhöhung.
Es geht nicht so sehr darum, zu verhindern, daß Piraterie mit unbekannten Gruppen betrieben wird, als vielmehr dafür zu sorgen, daß diese wieder vom 'Markt' verschwinden, genauso wie diejenigen, die so etwas senden.

Die Rechnung der GVL dürfte auf ein Nullsummenspiel hinauslaufen. Mehr als 90% der Sender werden aufgeben müssen. D.h. es gibt gar keine Gebühren von diesen. Die Verbleibenden mögen dann also, aufgrund der drastisch erhöhten Gebühren, den gleichen Gesamtbetrag aufbringen, aber es werden sicher kaum Mehreinnahmen herauskommen. Es geht also nur mittelbar ums Geld.
Es geht eher um die Frage, woher es kommt und an wen es geht.

Hier soll im Interesse der sogenannten Großen der Branche umgesteuert werden. Internetradios waren bislang eine Möglichkeit, sich dem 'Markt' bis zu einem bestimmten Punkt zu entziehen. Damit ist es bald vorbei. Das Internet als emanzipatives Medium wird so beschnitten.
Natürlich darf ich als user/in weiterhin alles hören und empfangen, was bereitgestellt wird, aber es wird halt nicht mehr alles bereitgestellt.
Der Deckel wird also auf der sogenannten Anbieterseite geschlossen. Die 'KonsumentInnen' dürfen dann wieder nur noch wählen, was es eh schon gibt und wer ihnen die Hucke voll lügt, was sie von wem weshalb ob des tollen Gefühls kaufen ...

Dagegen sollte dringend etwas unternommen werden. Bei 15.000 Sendern muß doch was möglich sein. Und es geht nicht nur um die Leute, die jetzt aktive HörerInnen sind, sondern auch um die Zukünftigen und, ganz grundsätzlich, um die Freiheit des Internets. Mit Gebühren soll hier gesteuert werden, was es künftig im 'Angebot' gibt. Und wehe dir, du weißt besser als es dir immer erzählt wird, was gerade geschieht, es kostet dich mehr, als du aufbringen kannst, nur um laut die Wahrheit zu sagen. Soll es da enden oder vermutlich erst anfangen?

Das ist nicht nur Knebelung, sondern ein viel weitreichenderer Angriff, der unbedingt abgewehrt werden muß.

Mal ´ne Frage...

Taylor Durden 18.03.2005 - 14:16
Die GEZ will oder plant für Computer eine pauschale von 4 euro zu erhaben. Wird da nicht wieder doppelt und dreifach kassiert?

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