Direkte Aktion gegen techno-wissenschaftliche Strukturen in Grenobel (Frankreich)

übersetzer 14.12.2004 16:08 Themen: Atom Biopolitik Ökologie
Seit heute Morgen um 8:00 Uhr besetzt eine Gruppe einen Baustellenkran Minatec‘s, um die Bauarbeiten für einen Tag zu unterbrechen. Die von DemonstrantInnen auf dem Boden unterstützten BesetzerInnen entrollten ein Banner gegen Nanotechnologie (« die Industrie des Totalitarismus »), und zwei andere wurden an den Kran gebunden (« Nanotechnologie=Gigakontrolle », « Stoppt das alles »). Sie verteilten Abhandlungen an Passanten, riefen sie dazu auf, es ihnen bald gleich zu tun (siehe unten).
Grenoble ist eine der wichtigsten Industrie- und Technologiestädte Frankreichs. Man nennt sie das Silicon Valley « à la française ». Zahlreiche Projekte für die Herstellung elektronischer Chips und Forschungen in der Nanotechnologie (Crolles 2, Nanotec 300) wurden gestartet.
Ein Kampf gegen den Orwellschen Alptraum.
Mehr Infos über technologische Wissenschaften in dem Flugblatt, indymedia-grenoble (http://grenoble.indymedia.org auf Französisch) und pièces et main d'oeuvres (französische Seite kritischer Radikaler gegen das techno-wissenschaftliche System) (http://piecesetmaindoeuvre.com)
Hier einige Fotos von der Aktion
Weg mit Minatec (bevor es anfängt)
...oder warum wir während der Bauarbeiten auf Minatec's Baukräne klettern.

Minatec wird, vorausgesetzt, dass nichts unvorhergesehenes passiert, Europa's wichtigstes Forschungs-, Lehr- und Implementierungszentrum der Nanotechnologie sein. Es scheint, dass die meisten Menschen die Tatsache ignorieren, dass die Risiken die dies für das soziale und städtische Leben birgt aufgrund der existierenden Technopolis in Grenoble zwangsläufig schlimmer werden wird: die Bildung eines Isère Silicon Valley, schnelle Steigung von Mietpreisen und Verkehrsstaus, Preisanstieg, Massenankunft von Geschäftsleuten, die die Armen in die Vorstädte verdrängen... Die lokalen Behörden halten jedoch noch immer an der Tatsache fest, dass « dieses zukünftige Innovationszentrum Europas, sowohl von Menschen, die sich mit Forschung und Weiterbildung beschäftigen, als auch von lokalen Behörden designt genießt schon heute internationalen Ruhm. » Doch was beinhaltet dieses Minatec Projekt in politischer und sozialer Hinsicht?

Was um Himmels Willen ist Nanotechnologie?

Nanotechnologie beschäftigt sich mit Experimenten an oder der Reproduktion von Mechanismen, die bei Atomen und Molekülen im Nanobereich auftreten (ein Nanometery= ein Milliardstel eines Meters). Einige Unternehmen patentieren bereits Elemente, die mit dieser Geschichte zu tun haben. Kohlenstoff Nanoröhrchen (Carbon's nanotubes), die in der Nanotechnologie als Wunder-Moleküle gelten, werden in Arzneimitteln, in der Elektronik, in der Luft- und Raumfahrtsindustrie, in der Herstellung von Energie und Kleidung eingesetzt. Eine Firma, die die Schlüsselpatente für die Kohlenstoff Nanoröhrchen besitzt, könnte eine riesige wirtschaftliche Macht über verschiedene wirtschaftliche Felder gewinnen.

Wenn Medien über Nanotechnologie berichten, erwähnen sie « elegante » Stoffe, super-starke Lacke für Fahrzeuge (um bei Zusammenstößen das Brechen und das Abbröckeln zu reduzieren), doch es wird deutlich, dass sie verschweigen, um was es bei diesen Forschungen überwiegend geht: immer mächtigere, immer unsichtbarere Waffen, Biosensoren und Chips, die dazu bestimmt sind sehr genau diejenigen zu lokalisieren, die sie tragen.

Im Namen der Medizin oder des Fortschritts werden Forschungsprogramme ins Leben gerufen die darauf abzielen Masse zu manipulieren, Gehirn zu kontrollieren und die Menschheit zu standardisieren. Diese Praktiken sind näher an den eugenistischen oder orwellschen Alpträumen und haben nichts mit der Unterstützung individueller Freiheit oder sozialen Verbindungen und Viefalt zu tun.

Diese ganze Forschungsarbeit zielt ganz klar darauf aus, die staatliche Kontrolle im Namen der Sicherheit (mit ein wenig interessierter Hilfe einiger multinationalen Unternehmen) auf alle Menschen und die Abhängigkeit von Maschinen, die von anderen bedient werden zu verstärken. Auf die selbe Weise wie mit genetisch veränderten Organismen (GMO) oder Nuklearstoffen ist der Absatz die oberste Priorität, ohne sich bewußt zu sein, oder sich Gedanken darüber gemacht zu haben, welche Risiken dies birgt.

Nanotechnologie für den Krieg...

Das wichtigste Ziel dieser Nanotechnologie-Forschungen ist offensichtlich das Militär. Staatliche Macht und Kapitalismus verlassen sich teilweise auf das Kriegsgeschäft. Die große Liebesgeschichte zwischen Forschung und Armee wird von der engen Partnerschaft zwischen CEA (Commissariat à l'énergie atomique) und DGA (Direction générale de l'armement) zu dem Minatec Projekt illustriert.« Waffen, die auf Nanotechnologie basieren, werden zu Massenvernichtungswaffen und das in einem Ausmaß, die Nuklear-, Chemie- und biologiesche Waffen nicht erreichen können. »

Anstellung oder Leben....

Sogar wenn die moriden Ziele Minatec's einfach aufgezeigt werden können, ist einer der beliebtesten Punkte der lokalen Politiker, die Existenz von Nanotechnologie zu rechtfertigen, die übliche Erpressung der Angestellten. Ist unser Leben also nicht mehr wert, als unsere Arbeit? Wissen wir genau, was wir tun, wenn wir diese Jobs ausüben? Sollen wir uns diesen Erpressungen fügen, wenn diese Jobs und für Verbrechen und Katastrophen verantwortlich machen? Welche Macht sollten wir über unser Leben haben?Wirtschaftlich gesprochen ist Minatec die Summe einer Investition für das Isère Ministerium. Die Zahlen sind so gigantisch hoch - und steigen immernoch an - dass es schwer ist eine genaue Summe zu nennen. Sagen wir, dass Minatec mit hunderten Millionen Euros beteiligt ist (die Hälfte davon kommt von den lokalen Behörden), und wenn wir noch andere hoch-technologische Projekte mit einbeziehen (Crolles 2 und Nanotec 300), wurden Milliarden Euros hinein gesteckt. Dies alles trägt natürlich zur Bereicherung von nur einer Handvoll junger und multinationaler Unternehmen bei.Nie wurde die Investition einer solchen Summe, mit solchen Folgen von der Bevölkerung entschieden. Wenn man Minatec erlaubt sich selbst aufzubauen, würde das bedeuten, dass wir ein weiteres mal akzeptieren unsere Macht und unser Leben aufzugeben für eine Zukunft, die nicht für uns zu sein scheint (ab und zu zu wählen ist das einzige politische Statement das der Staat von uns toleriert).Es gibt keinen Grund dafür, warum wir es als Notwendigkeit akzeptieren sollten, dass Durck auf uns ausgeübt wird, so dass wir uns ergeben und buckeln. Im Winter 2003/2004 zeigte die Besetzung des « parc Mistral » (unter den BesetzerInnen viele autonome Initiativen, die unserer sehr nahe stehen), dass ein großer Teil der Bevölkerung aus Isère (und von anderswo) dazu bereit ist seine Wünsche zu verwirklichen, hier und jetzt, durch direkte und gemeinsame Aktionen in der Stadt.

Weder Dunkelmänner, noch Wissenschaftler...

Um die dummen Beschuldigungen abzuschneiden, die regelmäßig den Kritikern der technologischen Entwicklung in Grenobel vorgeworfen werden, wollen wir genau erklären, dass wir weder Dunkelmänner, noch « WissenschaftsgegnerInnen » sind. Leider stellt sich heraus, dass in diesem sozialen Zusammenhang, potenzielle Konsequenzen und Gewinne, die durch die Forschung verursacht oder erzielt werden durch die Bevölkerung weder debattiert noch kontrolliert werden kann. Bis jetzt besteht die Forschungsarbeit nur daraus, neue Machtinstrumente zu errichten und Spielereien zu verkaufen durch die Menschen, die sie entdeckt haben und natürlich erwarten großen und sofortigen Profit daraus zu schlagen.

Auf der anderen Seite sind Technologien wie z.B. Nuklear- oder Nanotechnologie nicht neutral: sie setzen einen Grad an Spezialisation, Macht und Geldanhäufung voraus, dass sie einen essenziellen Teil eines zentralisierten, authoritären und militarisierten Gesellschaftsmodells bilden, mit der Verpflichtung sie zu schützen.

Weg mit Minatec...

Auf dieser Welt gibt es für uns nicht mehr viel zu verlieren (außer unsere Ketten). Und wir wissen sehr gut, dass Minatec weiterhin an der Aufgabe unseres Lebens festhalten wird, für ein wirtschaftliches, politisches und technologisches System, dessen logischer Punkt der Totalitarianismus ist. Minatec ist ein Kriegsprojekt. Die Verbesserung von Waffen und sozialer Kontrolle wird sowohl zur Kriegsführung im Ausland nützlich sein, als auch die nationale Sicherheit und die allgemeine Kontrolle der Bevölkerung zu stärken...
Aus all diesen Gründen wird die Minatec Baustelle besetzt. Diese Baustelle nur für ein paar Stunden zu schließen ist ein Versuch das Projekt zu stoppen, das wir ablehnen. Es ist eine Möglichkeit wieder einmal die Idee von der Notwendigkeit eines sozialen Wandels ins Leben zu rufen, hier und anderswo. Um anzuhalten und nachzudenken. Es scheint uns sehr wichtig, die kopflose Eile der « Entwicklung » zu stören. Was wir vor allem wollen sind keine « revolutionären » (und « klugen ») mikroskopische Chips sondern revolutionäre und kluge Wege unser Leben zu reorganisieren.
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Ergänzungen

Nanotechnologie...

eeAK! 14.12.2004 - 18:15
Schön, diese technophobie...

Allerdings sollte man nicht alles ablehnen, nur weil man mal irgendwo irgendwas negatives über eine technologie gehört hat ohne sich selbst mit der sache auseinanderzusetzen.
Nanotechnologie wird so nämlich nicht mehr zur kontrolle beitragen als andere technologien.

Diese angesprochenen kontroll-chips sind so auch nicht "nanotechnologiechips", das sind lediglich minituriasierte sende- und empfangsgeräte, wie sie schon seit jahren z.B. in chipkarten eingebaut werden um z.B. zugangskontrollen und derartiges zu realisieren. Auch die chips in den preisettiketten und derartiges (rfid-technologie) ist keine nanotechnologie.
Das ist ganz normale, konventionell bereits heute verfügbare technik.

Nanotechnologie heist in der tat nur, dass da mit sehr kleinen strukturen gearbeitet wird. Strukturen, die teilweise im nanometerbereich,d.h. im molekularen bereich, liegen.
z.B. werden da oberflächen von materialien hinsichtlich ihrer schmiereigenschaft optimiert oder es werden minitatur"motoren" konstruiert, die nur wenige mikrometer groß sind, und die dann z.B. medikamente genau da im körper freisetzen können, wo die medikamente benötigt werden.
auf diese weise sind neben hocheffizienten maschinen auch wirkungsvollere krebstherapien o.ä. möglich.


Ganz abgesehen davon ermöglicht uns die nanotechnologie einen tiefen einblick in bereiche unserer umwelt, die uns vorher nicht möglich war.

Szenarien, in denen z.B. nanomanipulatoren einen menschen in einzelne atome aufspalten und neu ordnen oder in denen diese geräte in die gehirne eindringen und dort unsere gedanken kontrollieren oder sonst irgendwie eine "furchtbare massenvernichtungswaffe" werden sind aber in absehbarer zeit einfach zu utopisch.

auch in der energiegewinnung hat nanotechnologie vorerst noch keinen festen platz, wenn man von der entwicklung im supraleiterbereich mal absieht, der aber auch ohne nanotechnologie schon rasante fortschritte gemacht hat.


Nanotechnologie ist eine technik wie jede andere. wie ein auto benutzt werden kann um den einkauf nach hause zu transportieren oder um mörder mit blech an der uniform zur front zu bringen, so kann man nanotechnologie benutzen um krebs zu heilen oder um krebs auszulösen.

Deswegen nanotechnologie generell abzulehnen hiese in letzter konsequenz zurück in die frühzeit zu gehen und jegliche technische errungenschaft abzulegen, die auf einer wissenschaftlichen erforschung beruht.
Aber ob ein leben mit dem wissenschaftlichen stand von 1200 so erstrebenswert ist? das mag in einem fantasy-rollenspiel ganz nett sein, in der realität sind lebenserwartungen von durchschnittlich 25 bis 30 jahren nicht so toll. und auch die aussicht, an einer schnittwunde mit hoher wahrscheinlichkeit innerhalb von wenigen wochen zu sterben scheint auch nicht verlockend.
antibiotikum, impfungen, ja selbst so grundlegende dinge wie die nutzung von elektrizität sind eben nun mal errungenschaften der wissenschaftlichen forschung.

und eine kommunistische oder gar anarchistische überflussgesellschaft kannst du nur dadurch schaffen, dass du konsequent forschst und an neuen techniken arbeitest, die immer umweltverträglicher und immer sozial verträglicher sind. nur so kann man letztendlich eine technologische grundlage schaffen, die es uns erlaubt in überfluss und vor allem im einklang mit dem ökosystem, das uns umgibt, zu leben.

Nanotechnologie ist nicht NUR Herrschaftstech

wt 14.12.2004 - 18:20
Ich find eure Aktion sehr spannend, und sie leistet hofentlich dazu einen Beitrag, gerade in linken Zusammenhäüngen wieder grundsätzlich über Technikkritik (nicht nur über Kernetchnik oder hier und da über rot udn günre genetchnik) zu reden.

Eure fundamentale Kritik an der Nanotechnik und der Vergleich mit der Atomtechnik halte ich aber für nicht haltbar:
- Nanotechnik prodziert keien dem Atommüll vergelichbare ABfallprodukte
- die verbidnung zur militärischeh NUtzung ist nicht so dirket wie bei der ATomtechnik (PLutonium, was ja in AKWs immer entsteht ist ja primär als Bombenstoff interessenat, zumindest so lange die Uran preise so niedrig sind, wie sioe gerade noch sind)

ABer wie bei fast allen wichtigen Technologien (Computer, CHemie, Fahrzeugbnau) können sie neben zivilen und begrüßenswerten Nutzungen auch zur kontrolle von Menschen oder zur verbesserung von Waffen und Kriegsführung genutzt werden. Die COMputertechnologie ist da eines der besten Beispiele ! Frei SOftware, Grundlagenforschung oder Medzinb auf der einen Seite, Vorratsdatenspeicheurng, Viedoüberwachung oder militärische Elektronik auf anderen. DIe parallel zur Nanotechnoiogie sind offensichtlich. Ich glaube, daß die fundamenatle Kritik an der COMputertehcnoogie in den 80ern nicht komplett haltbar war. INsbeondeere hat sich ja gezeigt, daß sie EDV auch gut subversiv ala indymedia nutzen läßt. Vielleicht liegt in der Nanotechnologie (die übrigens viel weniger neue ist gemessen an aktuelle Halbeliteretchnologie als das schön buzz-word uns weis machen will) ähnliche POtential für subversive nutzung.


@eeAK und wt

Kritiker 15.12.2004 - 11:23
Wer heute Wissenschaft betreibt, tut dies vor einem anderen Hintergrund als vor achthundert Jahren. Heute gibt es bereits eine sehr weit fortgeschrittene Technologie zur Kontrolle, zur Bekämpfung und Unterdrückung von Menschen. Inzwischen wird in manchen Bereichen der Forschung auf die direkte Autonomie der Menschen als Subjekte - zumindest in Gedanken schon zugegriffen (ein Beispiel ist Hirnforschung, die zwar auch immer mit dem Deckmantel der medizinischen Grundlagenforschung daher kommt, aber, wenn der Zugriff auf das Gehirn erst funktioniert ...).
Nanotechnologie mag zwar ein paar Verbesserungen für die Menschen dieser Welt bringen, aber wir müssen uns fragen, ob die wirklich notwendig sind. Oder anders gesagt:
Das wichtigste Kriterium zu der Beurteilung von Forschung sollte sein, die negativsten möglichen Folgen zu betrachten. Alle ForscherInnen sollten sich fragen, wofür könnte meine Forschung eingesetzt werden? Gerade die negativen - oft vond en ForscherInnen nicht gewollten Folgen sollten dabei betrachtet werden. Anschließend sollte überlegt werden, welche gesellschaftlichen Gruppen gibt es, die an diesen negativen Anwendungsbereichen ein interesse haben könnten und wie wahrscheinlich ist es, dass diese Gruppen, wenn die Forschung nur weit genug gediegen ist, diese Anwendungen auch umsetzen werden. Denn wenn etwas in dieser Gesellschaft erstmal möglich scheint, genug Profit oder Überlegenheit versprich, dann wird es auch gemacht.
Was nützen 90% medizinische Anwendungen, wenn die militärischen Anwendungen mehr Krüppel produzieren, als die medizinishen je heilen können.
Sich einfach darauf zurückzuziehen, dass die Forschung noch nicht so weit sei - von den wirklich schlechten Anwendungen also als "utopische" Annahmen auszugehen - greift dabei einfach zu kurz. Denn wenn die Forschung erst soweit ist, dass bestimmte militärische und/oder Kontroll-Technologien in greifbare Nähe gerückt sind, dann werden sie auch entwickelt. Unser Ziel muss sein, dass es zu diesem Punkt gar nicht erst kommt.
Wer behauptet, dass damit einer allgemeinen Technologiefeindlichkeit das Wort geredet wird, ignoriert die gesellschaftlichen Verhältnisse in der die Forschung stattfindet. Auch die Wissenschaft ist am Ende ein Produkt der gesellschaftlichen Verhältnisse. Was geforscht wird, was interessant scheint, ist geprägt von dieser Gesellschaft und wird ggf. entsprechend finanziell gefördert. Ist eine Techologie erst in die Welt gesetzt, ist das Rad der Geschichte kaum noch zurückdrehbar. Dies ist auch nicht beabsichtigt. Aber die Kontroll- und Herrschaftstechnologien, die inzwischen einen erheblichen Einfluss auf unser Leben haben sollten sich nicht noch weiter ausbreiten. Die Folgen sind jetzt schon katastrophal genug!

Fortschritt unter Verwertungskritieren

mensch 15.12.2004 - 15:34
Wie Marx richtig alanysiert hat besitzt jedes Ding/Ware einen Gebrauchswert und einen Taschwert, welcher seinen Arbeitsgehalt im Verhältnis zu allen Arbeitsgehalten aller Waren steht. Dies hat zur Folge, dass alle Arbeiten und alle Waren mittels Geld vergleichbar sind.
Dies hat desweiteren zur folge, dass sich produktive also Mechanismen, welche wenig Arbeit benötigen durchsetzen da sie günstiger sind und somit den die veralten Produktionsbedingungen und Waren anakronistisch machen.
Wird diese Analyse nun auf die konkrete Situation übertragen bedeutet dies, dass Nanotechnologie zukumpftsfähig ist da sie neue, arbeitsunintensive, sprich günstige Produkte verspricht bzw. neue Gebrauchswerte erzeugt z.B. beserre Chips.
Dass positive können die neuen Gebrauchswerte sein insofern sie dem menschlichem Leben dienlich sind. Sie können jedoch auch negativ sein im falle von menschen verfeidlichen Produkten.
Eine andere Folge ist, dass Nanotechnologie arbeitsintensivere Produkte wie z.B. die jetzige Chipproduktion ablösen. Dies bedeutet für die betroffenden ProduzentInnen Arbeitsplatz verlust, da für die neue Produktion weniger Arbeit benötigt wird.
Wer zum Ziel hat seine eigene/menschliche emazipation zur fördern wird dies nicht durch beseitigung/zerstörung von produktions/forschungsmittel erreichen. Um dies zu belegen sei nur an die Swingbewegung im 19Jhd. erinnert, welche maschienen in Brandt setzte. Sie schaffte es vielleicht damit für kurze Zeit den Fortschritt der Produktionsmittel zuunterbinden und somit eventuell einigen anderen Produktionsverläufen ein kurzes weiterleben zuermöglichen. Sie hat jedoch nichts an der kapitalistischen Industrialisierung geändert, da der beschriebende Fortschrittsverlauf nach den beschriebenden Verwertungsgesetzen verläuft und nicht isoliert durch brochen werden kann. Genauso wird es mit der Nanotechnologie sein, angenomen es würde erreicht dieses Projekt zuschließen und vielleicht noch weitere 5 Standorte, würde sich die Nanotechnologie weiter durchsetzen da sie irgendwann irgendwo entwickelt werden wird. Ich sehe mich nicht in der Lage sehe die positven gegen die negativen Aspekte der Nanotechnologie abzuwiegeln. Ist mir jedoch klar, dass nanotechnologie im Verwertungssystem einige schon beschriebende negative Folgen haben muss. Meine technologiekritik richten sich also zwangweise an die Verwerungslogiken, da sie einen rationalen Umgang mit Technik negieren, sprich es wird nicht gekuckt was menschliches leben erleichtert sondern was dem System dient.

Die Revolution

GeeeeeeeHAAAA! 15.12.2004 - 17:46
Die anarchokommunistische-weltbefreiende-alles-anders-und-toll-machende-Weltrevolution
kann nur mit der technik und nicht gegen die technologie stattfinden.

Dazu gehört es dann aber, techniken kreativ zu nutzen

Vor 15 Jahren gabs noch kein Internet, Computer standen meist nur in Firmen und bei reichen Leuten rum. Der Privatuser hatte bestenfalls eine Spielkonsole für den Fernseher.

Dann kam die Computerrevolution, und heute kann jeder so ein Teil daheim stehen haben. Internettaugliche PCs gibts schon für 50 Euro auf dem Flohmarkt.
Durch kreativität entstanden Netzwerke wie Indymedia oder wikipedia oder diverse Mailinglisten. Mittlerweile kann das Internet dank Subnetzen nicht mal mehr wirklich zensiert werden, du kannst Information in jeder Form mit der ganzen Welt tauschen.

Wenn es irgendwann gelingt, Nanotech so zu nutzen, dann ist die Revolution schon mal ein ganzes Stück weiter.
Wenn man auf diese kreative Technik verzichtet und sich in ein Schneckenhaus der alten Technik zurückzieht, dann wird das aber nichts mit der Revolution.

Mit Faustkeilen und Kieselsteinen hat man gegen einen vernetzten Gegner mit einem Gewehr keine Chance.

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