Farbbeutelanschläge gegen "Lidl"

empörte lidl kunden 10.12.2004 22:06 Themen: Soziale Kämpfe
Wir haben in der Nacht zum 10. Dezember 2004 bei zwei "Lidl"-Filialen in Neukölln die Schlösser verklebt, Farbbeutel geworfen und Parolen gesprüht. Mit dieser Aktion wollen wir auf die miserablen Arbeitsbedingungen der Angestellten der über 3100 "Lidl"-Filialen in Europa aufmerksam machen.
Durch die permanente Kontrolle, wie Überprüfung der Autos und Taschen der MitarbeiterInnen und die ständige Drohung gekündigt zu werden, wird bei "Lidl" ein Klima von Druck und Angst erzeugt.

Wer es nicht schafft mindestens 40 Artikel pro Minute zu registrieren, oder sich gewerkschaftlich organisieren will, wird bei nächster Gelegenheit, auch mittels falscher Beschuldigungen gefeuert.

Jegliche gewerkschaftliche Organisierung der Beschäftigten wird von "Lidl" durch Einschüchterung und schwarze Listen verhindert, in der BRD gibt es nur in fünf von 2500 Filialen Betriebsräte.

Hinzu kommen sog. "freiwillige" unbezahlte Überstunden, keine echten Pausen und die heimliche Videoüberwachung der MitarbeiterInnen.

In Tschechien mußten die Mitarbeiterinnen während ihrer Menstruation sogar Stirnbänder tragen um auch während der Arbeitszeit die Toilette benutzen zu können. Das von Ver.di herausgegebene "Schwarzbuch Lidl" beschreibt diese Situation anhand von Interviews mit MitarbeiterInnen. Genauso miserabel sind die Arbeitsbedingungen bei "Kaufland", "Schlecker", "Aldi" und Co.

Wir sind gegen ein System in dem nur die Profite der Unternehmen zählen und nicht die Bedürfnisse der Menschen.

Solidarität mit den Angestellten von "Lidl"!
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Ergänzungen

literaturtipp

seniora mutante 11.12.2004 - 04:18
ein kleiner tipp in diesem zusammenhang könnte vielleicht das "schwarzbuch lidl" sein, herausgegeben von verdi (auf deren internetseite bestellbar 8€).

verdi ist zwar auch nich gerade der oberknaller, das buch kann vielleicht dennoch ein paar interessante informationen zum thema bieten- die autoren brüsten sich mit einer "veröffentlichung aller details" und "unzähigen interviews mit angestellten"

An die Autoren des Artikels

Nur so 11.12.2004 - 12:49
Indymedia ist für solche Bekennerschreiben nicht der richtige Ort, siehe:  http://de.indymedia.org/2004/10/96036.shtml
Ein neutral formulierter Artikel, der die Erklärung zitiert ist sicher gern gesehen, aber jetzt habt Ihr den Mods wieder Bullenärger verursacht.

Mal so nebenbei

muss ausgefüllt werden 12.12.2004 - 14:43
Die Arbeitsbedingungen bei Lidl sind wie bei jedem anderen kapitalistischen Großkonzern unter aller Sau, da brauchen wir uns nichts vorzumachen...
In sofern kann man die "Aktion" als gelungen betrachten.

Allerdings sind diese proll-bekennerschreiben alles andere als nützlich. Die mods kriegen stress und das nur weil ihr euch mit euren taten brüsten müsst anstatt einen neutralen bericht zu verfassen.

Also bitte indymedia nicht so schamlos ausnutzen..

danke

weblog zum thema lidl

tom 12.01.2005 - 16:26
es gibt jetzt auch einen weblog von der gewerkschaft ver.di zu dem thema. passend zum schwarzbuch lidl ist das eine online-fortführung und sehr interessant. habe mich lange mit dem thema auseinander gesetzt und finde, dass ein boykott angebracht ist. solange sich dort nichts ändert kaufe ich auf jeden fall nicht mehr bei lidl.

 http://www.verdi-blog.de/lidl/0

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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ach verdammt — wer?

LEPPUM — LEPPUM