Dresden: Demo für ein Soziales Zentrum
Klein, aber bunt, laut und entschlossen: 120 Menschen demonstrierten heute in Dresden für Soziale Zentren.
Etwa 120 NutzerInnen und SympathisantInnen der be- (bzw. nunmehr ent-)setzten Häuser am Martin-Luther-Platz 6 protestierten heute gegen die Räumung der Häuser und für neue Räume für ein Soziales Zentrum.
Gewürzt war die Demo mit allerlei Nettigkeiten:
Während der Redebeitrag der Auftaktkundgebung "Einstellung der Verfahren gegen die Hausbesetzer! Neue Räume für ein Soziales Zentrum!" forderte, entrollte sich wie von Geisterhand ein Transparent vom Balkon des nun leerstehenden, verrammelten Vorderhauses..
Ein riesiges "Soziales Zentrum" aus Pappe führte den Zug an, der sich mit Sprechchören wie "Wohnungslos muss nicht sein! Zieht in leere Häuser ein!" lautstark durch die Neustadt bewegte.
Und oh Freude: als der Zug den Albertplatz passierte, wo das DVB-Hochhaus seit Jahren leer steht, hing dort auch schon ein Transparent "Freiräume zu vergeben". Ein Spot-Scheinwerfer setzte das Haus stilecht in Szene. Auch auf andere leerstehende Häuser wurde damit aufmerksam gemacht, vielleicht als Tip für zukünftige Besetzer, wer weiss? In der Königstraße, einer Nobel-Einkaufsmeile, war ein weiteres leerstehendes Haus mit "Ich vergammle! Nutzer gesucht!" verziert.
Am Postplatz fand die Abschlusskundgebung statt, dann zogen die Leute vor den Kulturpalast gegenüber dem weihnachtstrunkenen Striezelmarkt.
Hier wurden der "Umsonstladen"-Pavillon, ein paar Tische und eine Infowand aufgebaut, und es gab lecker Volxküche (Bratlinge im Fladenbrot, danke liebe Berliner Soligäste!).
Eine Feuertonne wärmte Glühwein für alle.
Viele der PassantInnen hatten schon aus der Presse von den Häusern erfahren, und äußerten sich durchaus positiv zum Anliegen.
Alles in allem eine kleine, aber sehr lustige, laute und bunte Demonstration, viele Demosprüche, nette Aktionen am Rande, positive Rückmeldungen, und spontane Solidarisierungen..
Wie gehts weiter?
Das Zentrum am Martin-Luther-Platz ist erstmal zerstört. Doch die Demo hat klargemacht: die Idee lebt. Einzelne Teilprojekte wie das Umsonstkino und die Sonntags-Solifrühstücke haben in anderen Räumen Exil gefunden. Aber der Umsonstladen ist ohne Räume, und auch die BewohnerInnen suchen wieder selbstverwalteten Wohnraum.
Deshalb sollen die Projekte wieder unter einem Dach vereint werden.
Verschiedene StadtpolitikerInnen haben die Bereitschaft zur Unterstützung geäußert. Gespräche mit der Stadt werden gesucht, aber die BesetzerInnen werden sich nicht darauf verlassen. Denn leerstehende Häuser gibt es genug. Ein soziales Zentrum wird es geben. So oder so.
Herzlichen Dank an alle Unterstützer in nah und fern!
Berichte zu den Häusern und der Räumung:
http://www.de.indymedia.org/2004/11/100032.shtml
http://germany.indymedia.org/2004/12/100459.shtml
http://de.indymedia.org/2004/12/100522.shtml
Gewürzt war die Demo mit allerlei Nettigkeiten:
Während der Redebeitrag der Auftaktkundgebung "Einstellung der Verfahren gegen die Hausbesetzer! Neue Räume für ein Soziales Zentrum!" forderte, entrollte sich wie von Geisterhand ein Transparent vom Balkon des nun leerstehenden, verrammelten Vorderhauses..
Ein riesiges "Soziales Zentrum" aus Pappe führte den Zug an, der sich mit Sprechchören wie "Wohnungslos muss nicht sein! Zieht in leere Häuser ein!" lautstark durch die Neustadt bewegte.
Und oh Freude: als der Zug den Albertplatz passierte, wo das DVB-Hochhaus seit Jahren leer steht, hing dort auch schon ein Transparent "Freiräume zu vergeben". Ein Spot-Scheinwerfer setzte das Haus stilecht in Szene. Auch auf andere leerstehende Häuser wurde damit aufmerksam gemacht, vielleicht als Tip für zukünftige Besetzer, wer weiss? In der Königstraße, einer Nobel-Einkaufsmeile, war ein weiteres leerstehendes Haus mit "Ich vergammle! Nutzer gesucht!" verziert.
Am Postplatz fand die Abschlusskundgebung statt, dann zogen die Leute vor den Kulturpalast gegenüber dem weihnachtstrunkenen Striezelmarkt.
Hier wurden der "Umsonstladen"-Pavillon, ein paar Tische und eine Infowand aufgebaut, und es gab lecker Volxküche (Bratlinge im Fladenbrot, danke liebe Berliner Soligäste!).
Eine Feuertonne wärmte Glühwein für alle.
Viele der PassantInnen hatten schon aus der Presse von den Häusern erfahren, und äußerten sich durchaus positiv zum Anliegen.
Alles in allem eine kleine, aber sehr lustige, laute und bunte Demonstration, viele Demosprüche, nette Aktionen am Rande, positive Rückmeldungen, und spontane Solidarisierungen..
Wie gehts weiter?
Das Zentrum am Martin-Luther-Platz ist erstmal zerstört. Doch die Demo hat klargemacht: die Idee lebt. Einzelne Teilprojekte wie das Umsonstkino und die Sonntags-Solifrühstücke haben in anderen Räumen Exil gefunden. Aber der Umsonstladen ist ohne Räume, und auch die BewohnerInnen suchen wieder selbstverwalteten Wohnraum.
Deshalb sollen die Projekte wieder unter einem Dach vereint werden.
Verschiedene StadtpolitikerInnen haben die Bereitschaft zur Unterstützung geäußert. Gespräche mit der Stadt werden gesucht, aber die BesetzerInnen werden sich nicht darauf verlassen. Denn leerstehende Häuser gibt es genug. Ein soziales Zentrum wird es geben. So oder so.
Herzlichen Dank an alle Unterstützer in nah und fern!
Berichte zu den Häusern und der Räumung:
http://www.de.indymedia.org/2004/11/100032.shtml
http://germany.indymedia.org/2004/12/100459.shtml
http://de.indymedia.org/2004/12/100522.shtml
Weitere Beiträge:
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Ergänzungen
Literaturwettbewerb
Gewünscht waren Gedichte, Sprüche zum Thema „Hausbesetzung“. Einsendungen kamen auch aufgrund der Kürze der Zeit kaum.. Doch drei erreichten uns:
"Heute mal ich noch Plakate, morgen mach ich Attentate"
wies leider überhaupt keinen Bezug zum Thema Hausbesetzung auf.
"Miete verweigern, Kündigung ins Klo - Häuser besetzen sowieso"
ist zwar schön und passend, aber ein Plagiat
Der einzige selbstgedichtete Beitrag zum Thema erreichte uns aus einer kleinen hessischen Stadt. Leider lies sich das Werk nicht skandieren, doch das war auch nicht Kriterium des Wettbewerbs. Die Autorin des Gedichts hat eine Woche Urlaub im zukünftigen Sozialen Zentrum gewonnen, sobald es erkämpft ist! Herzlichen Glückwunsch..
hausstaub
haustür
hausschlüssel
hausdach
hausfenster
hauskasse
hausplenum
hauskatze
hausmaus
hausbriefkasten
hausmusik
haustier
hausbau
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gartenhaus
altes oder neues haus
kleines oder großes haus
autohaus
kaufhaus
badehaus
bauhaus
haus gesucht!
wir wollen alles!
den ganzen kuchen,
das ganze haus,
die ganze freiheit!
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Logik
der Name ist wohl Programm? Das ist doch ganz einfach zu verstehen. Es gibt (in Dresden) viele leerstehende Häuser die vor sich hin gammeln. Auf der einen Seite weil Bevölkerung abwandert, auf der anderen Seite müssen die Mieten auf konstantem Niveau gehalten werden, da darf es natürlich nicht zuviel Auswahl beim Wohnraum geben.
Ein anderer Punkt ist noch, dass vielen Hausbesitzern die Sanierung zu teuer ist, vor da es sich oft um denkmalgeschützte Bausubstanz handelt. Da sie nicht abreißen dürfen, müssen sie die Häuser solange verrotten lassen, bis eine Sanierung unmöglich geworden ist. Da passen natürlich irgendwelche Instandbesetzerinnen überhaupt nicht ins Konzept.
So, und jetzt erklär mir mal, wieso es die übelste Art des Kapitalismus sein soll, wenn Leute sich sinnlos leerstehende Häuser einfach nehmen, und sie dazu nutzen, wofür sie gebaut worden sind. Nämlich dass Menschen darin wohnen ! und nicht damit sie leerstehen.
@Hirntod
Schließlich gab es nicht nur Umsonstwohnen, sondern auch Umsonstladen, Kino ect. - allgemein und für alle!
Und was bitte kosten leere Häuser, die verotten, der Allgemeinheit?
Leere Häuser aneignen ... Kapitalismus abschaffen!
super sache!
es ist echt wichtig die bürgers über solche dinge zu informieren - vielleicht sogar zu begeistern!
habe in letzter zeit die erfahrung gemacht dass von stinknormalen leuten solche aktionen durchaus für gut geheißen werden. wenn wir die bürgers zum freund anstatt zum feind haben ist da durchaus viel zu machen...
das ziel der linken muss sein, die leute für sich zu gewinnen.
eigentlich logo, oder?
@Moderation
Macht Mut!
es war ne richtig gute Aktion gewürzt
mit positiver Stimmung und klaren Forderungen:
"Wir kommen wieder", "Das Soziale Zentrum muß und wird es geben. Erst eins, dann zwei,..." - Wenn wir weiter so optimistisch und mutig
an die Sache gehen und nicht lockerlassen (der stete Tropfen...)
werden wir mehr und mehr...
So soll es sein, so wird es sein!