Demo gegen Innenministerkonferenz in Lübeck

Basta! Linke Jugend 23.11.2004 23:28 Themen: Antirassismus Repression
Am 18. und 19. November fand im Lübecker Radisson Hotel die Innenministerkonferenz statt, zu der Otto Schily und seine Länderkollegen anreisen waren.

Gegen staatlichen Rassismus, gegen den Ausbau von Repression und Überwachung und für ein Bleiberecht für alle Flüchtlinge haben am Donnerstag, den 18. November etwa 250 in Lübeck demonstriert.
Die Demo startete bei der MUK/Walli in unmittelbarer Nähe zum Radisson Hotel, ging dann an diesem vorbei über den Lindenteller, am Holstentor vorbei in die Innenstadt und endete schließlich am Kohlmarkt.

Für Aufsehen sorgte der "weiße Block", der sich mit klarer Kommandostruktur diszipliniert und roboterhaft durch die Stadt bewegte - eine AgitProp-Aktion von Basta! gegen den Überwachungsstaat. Der exakt 40 Personen starke Block, in dem alle Personen weiße Anzüge mit Strichcodes und zugewiesener Nummer hatten, marschierte unter lautstarken, von den drei "Überwachern" angeordneten Parolen wie "Sicherheit, Sicherheit, Sicherheit", "Disziplin, Disziplin, Disziplin" und "Mehr Überwachung - mehr Kameras". Eine große Pappmache-Kamera sorgte für die nötige Überwachung und dafür, dass selbst das geringste abweichende Verhalten im Block sofort sanktioniert wurde. Einige Ausbruchsversuche wurden sofort und mit aller Härte von unserem 5 Personen starken Überwacher-Greiftrupp geahndet. Selbstverständlich war Rauchen, Reden oder Lachen nur mit Genehmigung möglich, aber für systemkonformes Verhalten gab es auch mal 1 Minute frei von Überwachung. Verwunderten PassantInnen wurde deutlich gemacht, dass sie nichts zu befürchten hätten, da in diesem Feldversuch einer total überwachten Gesellschaft abweichendes Verhalten keine Chance habe.
Erst kurz vor Schluss der Demo (in der Königstraße) brachen die Kontrollierten aus, rissen das Mega des Überwachers an sich (wie konnte das passieren?!) und das Weiß wich (überwiegend) Schwarz, was die Staatsschergen ins Schleudern brachte (selber schuld, denn sie weigerten sich, mit den Überwachern zusammenzuarbeiten und geordnet zu marschieren). Alle im Block gingen kurz auf die Knie und stürmten dann unter lautstarken Parolen ("No Border No Nation" etc.) los.

Nach der Abschlusskundgebung tobte noch ein Mob von ca 50 Leuten durch die Fußgängerzone, böllerte ein bißchen und wurde auf dem Weg zur "Schiffergesellschaft" (wo die Minister ihren Abend verbrachten) durch panisch herbeieilende PolizistInnen auf Höhe Commerzbank gestoppt. Danach ging es unter lautstarkem "Ärger im Revier"-Gegröhle an der Mengwache vorbei. Danach verlief sich der Mob. Ernsthafte Zwischenfälle gab es nicht. (An dieser Stelle muss nochmal klar gesagt werden: Kein Alk auf Demos!!! Gerade bei solchen Demos wie anlässlich der IMK bringt so ein Verhalten andere Leute in Gefahr!)

Die Bilder wurden übernommen von: www.avanti-projekt.de

Den Aufruf findet ihr hier:  http://www.nadir.org/nadir/kampagnen/kopenhagen2002/p_antira/pdf/imk_flugi.pdf
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Ergänzungen