Fotos von der Silvio-Meier-Demo & den Nazis

krasse zeiten 20.11.2004 21:31 Themen: Antifa
Am 20. November 2004 haben rund 1500 Menschen mit einer Demonstration Silvio Meier gedacht, der 1992 am U-Bahnhof Samariterstraße von einem Nazi erstochen wurde. Neben dem Gedenken wollten die Leute auch eine Nazi-Demo der Kameradschaftsszene verhindern, die zeitgleich in Lichtenberg stattfand. Doch dieses Vorhaben scheiterte am großen Polizeiaufgebot, so dass rund 150 Nazis durch Lichtenberg laufen konnten.
Die Antifa-Demo war laut & schnell, endete aber nach einer Zwischenkundgebung recht abrupt an der Polizei-Absperrung vor der Lichtenberger Brücke. Kurzes Gerangel - danach wurde die Demo vom Veranstalter sehr zügig aufgelöst und die Leute verliefen sich ohne irgendein gemeinsames Konzept erkennen zu lassen.

Auf der anderen Seite der - mit Wasserwerfern und Absperrgittern - hermetisch abgeriegelten Brücke standen vor dem Bahnhof Lichtenberg zunächst nur eine Handvoll Nazis rum, die sich damit abmühten, ihre Lautsprecheranlage irgendwie in Gang zu bekommen. Mit fast einer Stunde Verspätung zogen dann insgesamt schätzungsweise 150 Nazis unter starkem Polizeischutz durch Lichtenberg.

In Redebeiträgen kritisierten sie den "Terror von links", dem national aussehende Jugendliche immer öfter zum Opfer fallen würden. Die Zuhörer lernten, dass man Thor-Steinar-Klamotten nicht wegen der Runen kaufen würde, sondern weil sie einfach schick seien - und die nationale Jugend eben schick aussehen wolle. Böse sei aber, dass dieses System der Jugend keine Ausbildungsplätze und keine Perspektive böte, deshalb werde "das System" auch fallen. Dazwischen wurde "Die klügsten Männer der Welt" von den Ärzten und "Was es ist" von Mia gespielt.

Aus Lichtenberg wieder rauszukommen war gar nicht so einfach, weil die Berliner S-Bahn wegen dieses Häufleins Nazis einfach einige Bahnhöfe (wie Nöldnerplatz) nicht mehr anfuhr. Vielen Dank aber auch.

Anbei ein paar Fotos von beiden Demos. Mehr (insgesamt 35) gibt's unter  http://www.krasse-zeiten.de/foto.php?dir=silvio2004

Wie immer gilt: Alle Fotos, auch die hier gezeigten, unterliegen dem Copyright. Jede Weiterverwendung erfordert unsere Zustimmung. Warum das so ist steht hier:  http://www.krasse-zeiten.de/show.php?art=kontakt#copyright
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Ergänzungen

richtigstellung

anti 21.11.2004 - 03:21
1. 1500 teilnehmer scheinen mir (und anderen) zu hoch gegriffen, aber um die 1000 warens bestimmt auf der s.m.-demo.
2. 150 nazis warens sicher nicht. ich hab sie mir angesehen und würde auf knapp 100 schätzen.
3. "was es ist" von mia. wurde nicht gespielt, dafür aber ihre unsägliche vertonung der ddr-nationalhymne. ist nicht weniger widerlich, trotzdem sollte man schon genauer sein, auch wenn man sich mit popkultur nicht so gut auskennt ;)

nazis waren in reichweite

germanenangst 21.11.2004 - 08:15
zu den zahlen

die bullen und in den nachrichten wird von 1200 antifas und 120 nazis gesprochen. würde nazis aber deutlich unter 100 schätzen.

schade ist, dass sich alles auf den weg von friedrichshain nach lichtenberg orientiert hat. denn von allen anderen seiten war ein rankommen an die nazis ohne probleme möglich.

@anti / richtigstellung

krasse zeiten 21.11.2004 - 10:26
Oh, wie ich dieses "Wie viele waren es wirklich"-Spiel liebe. Keiner von uns wird die 1000 oder 1500 bei der Silvio-Meier-Demo durchgezählt haben, sowas lässt sich nur schätzen. Wenn aber selbst in den Medien von 1200 die Rede ist, würde ich aufgrund persönlicher Erfahrungen eher etwas nach oben aufrunden.

Bei den 100 oder 150 Nazis in Lichtenberg, das ist schon eine überschaubare Zahl, die wir beim "Vorüberziehen" auch mal grob durchgezählt haben. Wenn's aber nach deiner exakten Zählung nur 100 waren, ja dann, dann wird's wohl so gewesen sein. Die Medien sprechen hier auch von 120 ... siehe oben.

Was aber Mia angeht: Tja, da hättest Du/ihr eben etwas länger bleiben müssen. Diese DDR-Nationalhymnen-Vertonung (die ist von Mia? siehste mal, wusste ich gar nicht) wurde auch gespielt, ziemlich am Anfang. "Es ist wie es ist" kam später.

ACAB

Resistance 21.11.2004 - 10:31
Es war zwar möglich an die Nazidemo ran zu kommen, zumal diese nicht ganz so gut geschützt war, jedoch gingen die Bullen gegen "Störern" ziemlich gewaltsam vor sodass der unangekündigte Einsatz des Schlagstocks nicht nur einmal vor kam.

Im Bezug auf Germanenhof und K-C würde ich ziemlich aufpassen denn das sind nicht irgendwelche Stiefelnazis sondern Hell Angels. Da sind also auch Schusswaffen mit im Spiel!

germanenhof

feuerteufel 21.11.2004 - 12:30
der klamottenladen categrie c hat des öffteren stress gehabt. scheiben wurden verschönert. klar sollte jeder besucher vorsichtig sein.

der betreiber der beiden läden ist kein krimineller rocker. das sind nazis und nazis arbeiten in berlin punktuell mit rockerbanden zusammen.bei diesen beiden läden handelt es sich um faschos und keine mitglieder einer mafiaähnlichen rockerbande.

Immer die Gleichen

Beobachter 21.11.2004 - 14:43
Der Naziaufmarsch wurde mal wieder von den üblichen Verdächtigen durchgeführt. Oliver Schweigert , Gorden Reinholz (MHS), Christian Banaskiewicz (MHS), Andreas Thürmann, René Bethage (BASO).

Nazigruppen waren unter anderem Märkischer Heimatschutz, KS Thor plus Mädelgruppe, Autonome Nationaliten Berlin. dazu Nationalrevolutionärer Widerstand Straussberg, ne Abordnung der so gennanten Pommerschen Aktionsfront Wolgast und auch ein paar NPDler.

Die Zahlen zwischen 100 und 120 kommen hin. Schade das nur so wenig Antifas nach Lichtenberg gekommen sind. Mit ein bisschen Phantasie, wären sicher noch mehr Leute geschafft. Mit Auto war es kein Problem über Ostkreuz, Nöldner Platz oder Rummelsburg ranzukommen. Aus der Richtung war eigentlich alles frei.

aus dem bullenticker für die presse

traumamann 21.11.2004 - 17:40
Pressedienst - Aktuelles

Eingabe: 21.11.2004 - 14:45 Uhr


Rechtsradikale Ruhestörung unterbunden

Mitte (# 1986)

Mit dem lauten Grölen von rechtsradikalen Parolen machte heute früh eine aus sieben Männern und zwei Frauen bestehende Personengruppe Unter den Linden in Höhe der russischen Botschaft auf sich aufmerksam. Beim Eintreffen der alarmierten Polizisten zeigte gegen 1 Uhr 50 ein 19-Jähriger aus dem Landkreis Dahme-Spreewald den „Hitlergruß“.
Während der Personalienüberprüfung klingelte das Handy des Mannes. Als Klingelton war eine Rede Adolf Hitlers mit den Abschlussworten „Sieg Heil“ so laut zu hören, dass sich anwesende Passanten verwundert umdrehten. Er sowie weitere Angehörige der Gruppe trugen Bekleidungsstücke der Marke „Thor Steinar“, dessen Label seit Freitag von der Staatsanwaltschaft Berlin als Verstoß nach Paragraf 86a des Strafgesetzbuches klassifiziert wird.
Neben dem Handy wurden insgesamt fünf Pullover, eine Mütze sowie ein von einer Hose entferntes Label beschlagnahmt. Zwei 19 und 20 Jahre alte Männer, ebenfalls aus dem Landkreis Dahme-Spreewald, leisteten Widerstand, der ältere beleidigte darüber hinaus die Beamten. Sie wurden nach einer Blutentnahme auf der Gefangenensammelstelle entlassen, der Rest der Gruppe konnte nach Anzeigenfertigung noch am Tatort seinen Weg fortsetzen

Route?

linksradikaler Berliner 21.11.2004 - 19:15
Kann ma jemand die Route der Faschisten posten. Wär für mich als selbstteilnhemender janz interessant.

Fetsnahmen am Rande der Demo

Daniel 21.11.2004 - 19:18
Wollte nur mal erwähnen,dass es am Rande der Faschodemoo in Friedrichsfelde Festnahmen gab.Wir wollten da hin laufen,um den Faschoaufmarsch zu stören.Wir stiegen in die U5 in der Samariterstr.,als schon bei der Abfahrt die Durchsage kam,dass dieser Zug nicht in Lichtenberg,Friedrichsfelde und Tierpark halten würde.Also fuhren wir in Richtung Wuhletal,um in die S5 umzusteigen.In Lichtenberg,trafen wir noch einen Mob,aus Dresden und Pirna und wollten dann,aus dem Bahnhof raus.Da wurde bekannt,dass der Ausgang gesperrt wurde,da kamen auch schon die Bullen.Wir stiegen in die S-Bahn um nach Friedrichsfelde,um wenigstens einen Teil der Demo zu stören.In Friedrichsfelde,kam unser Mob,nur bis zur Rhinstr.,wo auch schon die ersten
Bullen aus Tempelhof auf uns warteten,um uns abzufangen.Die machten ne Ansage,dass wir festgenommen seien,bis 22,00 Uhr.Es folgten Personalienfeststellung,und die Fahrt in die GESA in Tempelhof.(Grund war die Bildung einer Zuammenrottung/Angeblich ein Straftatbestand laut des Versammlungsgesetzes)In Tempelhof,wurden,dann unsere Fingerabdrücke und Bilder von uns genommen.Was noch viel krasser war,wir durften keine Anrufe mit EA,Anwalt oder Eltern tätigen.Nach 01.45 wurden wir endlich entlassen.
Daniel Redskin aus Freiburg(Breiisgau)

Mehr Musike

Nah Gehört 27.11.2004 - 03:40
Zusätzlich wurde auch noch von einem "Hip Hopper" namens Justus das Lied "Der große Diktator" gespielt.
Was die genaue Intention des Liedes sein soll lässt sich nur erahnen, aber wer mehr weiss, bitte melden!

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