Vorsicht: Hier spricht die Staats-Antifa

Antonia Deutschkron 14.11.2004 23:52
Während Schönbohms alte Berliner Seilschaften (er war mal Berliner Innensenator) vier Busse von Antifaschisten beschlagnahmt, bedauert der General die geringe Teilnahme an den Protestkundgebungen in Halbe. Steht uns jetzt ein neuer Antifa-Sommer (wie 2000) zur friedlichen und besinnlichen Weihnachtszeit bevor.
"Innenminister Jörg Schönbohm (CDU), der zur Beurteilung der Lage nach Halbe gekommen war, bedauerte am Rande der Kundgebungen, dass nur relativ wenige Menschen an den Gegenkundgebungen teilgenommen hätten." (Yahoo News)

Weiss der Dienstherr nicht, was seine Truppen so treiben? War das Festhalten von Antifas in den Vorkontrollen etwa Meuterei der Grünlinge? Sind Schönbohms Augenbrauen gefärbt? Fragen über Fragen...

Doch es kommt noch dicker.

Nachdem der General die Parade des Nazi-Karnevals abgenommen hatte und die Kränze mit SS-Runen und die blechernen Reden von der Worchschen Goebbelsschnauze (umgangssprachlich für Volksempfänger) für "auflagengetreu" befundet hatte, kommt er in trauter Einigkeit mit mit einem nicht weniger bekannten Staats-Antifa zu folgendem Schluss:

"Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) bekräftigte die Absicht, das Versammlungsrecht zu ändern, um ähnliche Aufmärsche künftig zu verhindern. Auf Initiative Bayerns steht dies auf der Tagesordnung der nächsten Innenministerkonferenz." (Die Welt)

Es bleibt in der Tat der Verdacht, dass bundesweit bald wieder die ersten Lichterketten auflodern und die Medien voll sind mit Begriffen wie "Mut", "Zivilcourage" oder "Gesicht zeigen". Begleitet wird das ganze von betroffenen Gesichtern und hilflosen Appellen von Politikerinnen und Politikern an das Wahlvolk, daran zu denken, dass wenn man es übertreibt, ein schlechtes Bild von Deutschland im Ausland entstehen könnte.

Andererseits ist das Manöver doch recht durchsichtig. Da lässt man Nazis marschieren, um danach sein eigenes politisches Süppchen zu kochen. Auch dass Wichtel Beckstein wieder mit von der Partei ist wie damals beim so kläglich gescheiterten NPD-Verbotsverfahren, lässt nichts gutes erhahnen.

Shame on you, Herr General
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Ergänzungen