Al-Quds-Tag in Berlin

zahlen sind vermutlich beide übertrieben.auf der abschlusskundgebung der alquds demo waren mit sicherheit deutlich weniger als 400 menschen. die gegenkundgebung habe ich nur um 12.30 gesehen, da waren da um 100 peoples. als der demozug dort vorbei ging konnte man von der kantstrße aus nicht viel erkennen (bullenwannen). der rbb sagt auch, dass rund 100 personen an der gegenveranstaltung teilgenommen haben, spricht allerdings auch von 800 personen auf der alqudsdemo, was mir arg übertrieben erscheint.
erster bericht mit ergänzungen:
 http://de.indymedia.org/2004/11/98720.shtml

Sorry, ich steh bei dem Thema auf dem Schlauch, was ist dieses "Al-Quds"?

Al-Quds is arabisch für Jerusalem

im Aufruf der KP:  http://de.indymedia.org/2004/11/98141.shtml

Auf dem Aufruf auf der Al-Kuds Webseite lese ich Agitation gegen Zionismus. Also schließe ich daraus dass für euch Antizionismus = Antisemitismus ist. Von Theo van Goghs Bezeichnung "Ziegenfickende Mosleme" zu eurem Arafat-Transpi ist es nicht weit hin. Israel dient euch nur als Projektionsfläche für euren Rassismus gegen Orientalen. Was der "Islamkritiker" van Gogh von Juden hielt, lest hier  http://indymedia.nl/nl/2004/11/22932.shtml

Van Gogh on Jews

"fornicating yellow stars [which Jews had to wear during Nazi
occupation] in a gas chamber ... What a smell of caramel today. Today
the crematoriums burn only diabetic [in Dutch literally: sugar-sick]
Jews". Van Gogh, in Moviola magazine, 1991. The court then fined him
1000 guilders for anti-Semitism.

He pictured Jewish TV presenter Ms Sonja Barend in a concentration
camp. Jewish author Leon de Winter he pictured in "Treblinka [camp] style
fornication with barbed wire around his dick."

When Jewish historian Ms Evelien Gans criticized Van Gogh, he wrote
in Folia Civitatis magazine: "I suspect that Ms Gans gets wet dreams
about being fucked by Dr Mengele [Nazi doctor at Auschwitz]."
He hoped (Volkskrant, February 1995) Ms Gans would sue him: "Because
then Ms Gans will have to explain in court that she claims that she
does not get wet dreams about Dr Mengele."

Wenn man bedenkt, dass auf der Freifläche vor der Klagemauer in Jerusalem 1967 noch ein dicht-bebautes arabisches Stadtviertel stand, das "Marokaner-Viertel", das von den Israelis nach der Eroberung Ost-Jerusalems abgerissen wurde (BBC-Bericht am Sonntag) und dessen Bewohner vertrieben wurden, wenn man hört das ein israel. Regierungsmitglied vorschlägt, dass die Palestinenser in Ost-Jerusalem nicht an den eigenen Wahlen teilnehmen dürfen - sollen, wenn man mitbekommen hat, wie über die Jahre Sharon persönlich arabische Bewohner aus der Altstadt vertreiben ließ, um die Häuser anschließend in teure Eigentumswohnungen umzufunktionieren, kann man die Bedeutung des Al-Kods-Tages für einige Menschen durchaus verstehen.

Der Punkt ist, dass dieser Tag Komeini als Legitimation eigener Herrschaft (der Mullahs) diente, - dies sollte man kritisieren.

Das Anliegen selbst, an die Besetzung Ost-Jerusalems zu erinnern ist durchaus nachvollziehbar.

Es sei denn die Diffamierung jeder Kritik Israels als antisemitisch dient ebenfalls der Legitimation von Herrschaft - und zur Reproduktion neoliberaler Ideologie.

Die Zahlen über beide Demos sind echt krass übertrieben/untertrieben.

Beobachter haben bei der Antideutschen-Demo höchstens 70 Leute gezählt. Darunter auch jemand von der CDU. Und das bei über 170 UnterzeichnerInnen.

Bei den Islamisten waren es schon über 700 Menschen.

kann man wohl schlecht als "Führer" der Besucher des Al Quds-Tags bezeichnen - schließlich handelt es sich dabei um eine islamische Demo, deren Demonstranten den christlich getauften säkulären Politiker Arafat bis aufs Blut haßten. Aber sind ja alles Araber, gell! Die Transpiträger liefern somit beste Eindrücke über den hierzulande pathologischen völkischen Rassismus.

Naja, das Transpi ist auf jeden Fall ganz schön infantil und peinlich, aber gemeint ist wohl etwas anderes. So ist Arafat zwar Christ, hat aber insbesondere in dieser Intifada (auch AlQuds Intifada genannt) durchaus eine offene Flanke für den Islamismus in den palästinensischen Gebieten bewiesan- ich denke, das wird gemeint gewesen sein. Nicht zuletzt die EU-Gelder, die Arafat an Angehörige von Selbstmordattentätern gezahlt hat (siehe Reportage der ZEIT sowie Erklärungen von Ilka Schröder aus dem letzten Jahr). So gesehen besteht schon eine Verbindung, ganz egal, ob Arafat Crhist ist- der islamisch- religiösen Aufladung der Intifada hat er nichts entgegen gesetzt bzw. das Ganze eher befördert. Es lässt sich also eher eine re- islamisierung der eigentlich säkularen Fatah und deren AnhängerInnen feststellen.