Rote Flora (HH) Ein weitere Artikel der Bild

Max B 10.11.2004 13:31
Die Bildzeitung schreibt weiter, diesmal mit mehr zitaten von Politikern:
Rote Flora
In 6 Tagen muß das Chaos-Nest eigentlich komplett saniert sein.
Aber die "Rotfloristen" scheren sich ein Dreck um Fristen und Vorschriften


Kneift Fock (Berzirks-chef)vor den Hausbesetzern ?

(Von Wolfram Hammer und Michael Pentzien)

St.Pauli - Schon wieder tanzen die Besetzer der Roten Flora Hamburgs Politikern auf der Nase herum. Doch jetzt gibt's erstmals Gegenwind. Die CDU will das Gezerre um den Brandschutz in dem verkommenen Veranstaltungshaus nicht länger mitmachen.
Bis nächsten Dienstag müssen die "Rotfloristen" für ausreichend Notausgänge, Brandmelder, sichere Elektrleitungen und feuerfest Verschalung von Stahlträgern sorgen. Es sieht nicht danach aus, daß sie es schaffen.
Wird das Gemäuer dann endgütlig geschlossen ?
"Die Rote Flora ist uns nach wie vor ein Dorn im Auge", bekräftigt der CDU-Innenexperte Christoph Ahlhaus. Sein Parteifreund und Innenausschuß-chef Karl-Heinz Warnholz: " Wenn's um den Schutz von Besuchern geht, müssen die Vorschriften eingehalten werden."
Das wäre allerdings mal etwas Neues: Bereits im November 1999
forderten Feuerwehr und Altonaer Bauprüfamt u.a. den Einbau einer Brandmeldeanlage in das "Veranstaltungszentrum" - im März diesen Jahres fehlte sie immer noch !
Die Rotfloristen ließen auch eine Frist der Innenbehörde (Abteilung Vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz) verstreichen. Als die Feuerwehr am 29. Oktober erneut die Sicherheit in der Flora kontrollieren wollte, fühlten sich wieder keine Besetzer verantwortlich.
Sonderrechte für die Rotfloristen ?
"Jede andere Kneipe oder Diskothek wäre bei solchen Mängeln sofort dichtgemacht worde", schimpft Gregor Maihöfer vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband. Doch bei der Roten Flora drückt Bezirksamtschef Hinnerk Fock (FDP) offenbar beide Augen zu.
Ist es die Angst vor neuen Krawallen ?
Gestern hat es eine krisensitzung im Altonaer Rathaus gegeben.
Und auch in der Innenbehörde ist man inzwischen unruhiger geworden...

(zitat aus der heutigen Bild 10.11.04 ende)

So wies aussieht is das alles keine langeweile der Bild-idioten

Aba mal ehrlich ein brand und die yuppies würden erstmal weg bleiben was besseres könnt garnich passieren... Terror um nichts
Man sollte die Flora nur noch mehr im Auge behalten würde mich nicht wundern wenn aufeinmal irgendwo Feuer ausbricht... Kennt man ja noch aus der Mainzer Straße.

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Ergänzungen

bloß kein brand

egal 10.11.2004 - 14:24
das boumans in potsdam ist vor einigen jahren genau unter dem vorwand der einsturzgefahr wegen eines zimmerbrandes mit sek geräumt und für immer verloren worden. brand bringt garnix.

@ der da

immer locker bleiben 10.11.2004 - 14:26
an alle die jetzt panik kriegen: das ist ein bild "zeitung"artikel! auf der homepage der flora gibts ne erklärung zu dem ganzen schwachsinn. die brandschutzbestimmungen sind erfüllt. wenn es ernst wird, wird hier bei indy und woanders schon was stehen.
hier ein artikel der taz-hamburg von heute:

Rote Flora
Keine Angst vorm roten Hahn
Die Rote Flora ist gestern Gerüchten entgegengetreten, sie müsse die Pforten schließen, weil sie Brandschutzauflagen nicht nachkommen könne. Die Bild-Zeitung hatte von einer in der kommenden Woche angesetzten Begehung des autonomen Kulturzentrums erfahren und daraus einen Skandal-Artikel gestrickt: "Schlimme Brandschutzmängel am Gebäude. Besetzer haben nur noch sieben Tage Zeit, das marode Gemäuer zu sanieren". Die Leute von der Flora lässt das müde lächeln: "Brandschutzschauen werden in der Flora schon seit längerem durchgeführt", teilt das Plenum mit. Man habe selbst ein Interesse daran, "dass alle NutzerInnen unbesorgt ein- und ausgehen können". Eine Summe von 100.000 Euro, die ein angeblicher Insider der Bild als Kosten für den Brandschutz genannt hatte, stehe nicht zur Debatte. Autonom wie sie sind, erledigen die Floristen solche Arbeiten unter fachkundiger Aufsicht selbst. Gefordert war Brandschutz für eine Decke, tragende Säulen und Türen sowie ein Brandmeldesystem. Den Artikel verstehen die Floristen als verspäteten Geburtstagsgruß, den sie dem Revolverblatt in gleicher Münze heimzahlen: Die Bild möge sich um ihre "schwerwiegenden journalistischen Mängel kümmern". Wie die Flora von einem Insider wisse, stehe sie deswegen bald vor dem Aus.

Pressemitteilung der Roten Flora

nutzer 10.11.2004 - 14:42
Zum gestrigen Bild Artikel erschien auch eine Pressemiteilung der Flora die hier im Anschluß nochmal dokumentiert sein will. Karl Heinz Warnholz ist ein alter Erzfeind der Flora, seit er gemeinsam mit Ole Beust und Roger Kusch "wie die Saue durchs Dorf getrieben" wurde, als dieses Trio vor drei Jahren eine Pressekonferenz vor der Flora abhalten wollte. Damals ging es gegen ChaotInnen und Rechtsfreie Räume.

Dies dürfte auch der Hintergrund der jetzigen Bild Kampagne sein. Das Instrument Brandschutz ist dabei übrigens absolut verfehlt, da in der Flora seit Jahren umfangreiche Brandschutzmaßnahmen durchgeführt werden. Sollte sich die Situation zuspitzen, und die CDU auf den Räumungshetzekurs der Bild einschwenken und sich weiter Gründe konstruieren, dann wird sich dies allerdings aller Wahrscheinlichkeit nach lange lange hinziehen.

Die Stimmung in der Flora ist, was den weiteren Erhalt des Gebäudes und den Kampfeswillen angeht, jedenfalls bestens. Sollte die Stadt aber wahnsinnig genug sein die Konfrontation zu suchen, auch OK... Bambule wäre nur ein schwaches Wort für die Mobilisierung, die dies nach sich ziehen wird da der Angriff wesentlich breitere Kreise betrifft. Im Moment allerdings ist alles nur heiße Luft eines Blattes das auch gerne mal den Weltuntergang für übermorgen ankündigt. Nutzen wird es nix, der Status der Flora ist und bleibt besetzt! Voila!

Es gibt zur Zeit genügend wichtigere Gründe eine Demo zu organisieren, als die Artikel des Schmierenblattes Bild: Den Tod von Sebastien wg. Castor, den faschistischen Bombenanschlag auf ein linkes Projekt in Wurzen, Hartz 4, Airbus, Wasserturm, ... also raus auf die Straße und Regierungen stürzen! Dann klappts auch mit der Flora...

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15 Jahre Flora
Bild gratuliert auf ihre eigene Art?!
Pressemitteilung der Roten Flora zum Artikel der Bild-Hamburg, 9.11.2004


Wie die Bild Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe zumindest zu Beginn richtig schreibt: "Hunderte kamen zur großen Geburtstags-Party. Das Autonome Kulturzentrum, es bebte vor Freude. Vielleicht war es die letzte Party der Besetzer" - Das hätte die Bildzeitung vielleicht gerne, dabei war es lediglich der Auftakt für die nächsten mindestens 15 Jahre. Während andere Zeitungen zu Beginn der Festwoche Jubiläumsartikel veröffentlichten, hat die frohe Kunde jetzt auch mit einer Woche Verspätung die Bildzeitung erreicht.

Wenn auch diesmal wieder die Bildzeitung das Ende des Flora-Projekts voraussagt, so war sie bei der Nennung ihrer Argumente in der Vergangenheit zumindest kreativer: "Krawallzentrale", "rechtsfreier Raum", "Drogennest", "Steueroase" waren früher die angeblichen Gründe für das endgültige Aus. Doch damit verhält es sich genauso wie mit dem Bildzeitungs-Horoskop: Es stimmt nie.

Es entbehrt nicht einer gewissen Komik, dass nun ausgerechnet vermeintliche Brandschutzmängel dafür herhalten sollen, mal wieder das Ende der Flora zu beschwören. Wir können es verstehen, dass die Bildzeitung es nicht für möglich hält: Aber Brandschutzschauen werden in der Flora schon seit Längerem durchgeführt, schließlich kennen wir uns erstens mit Bränden aus und zweitens haben auch wir ein Interesse, dass alle NutzerInnen der Flora unbesorgt hier ein- und ausgehen können.

Im Übrigen ist der sogenannte "Insider" dann doch eher ein Outsider was die angeblichen Kosten der Komplettierung der Brandschutzmaßnahmen angeht: Da das Projekt Rote Flora selbstverwaltet und selbstorganisiert funktioniert stehen hier keine Summen von 100.000 Euro zur Debatte. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Menschen bedanken, die bei den Baumaßnahmen der letzten Wochen und Monate tatkräftig mitangepackt haben.

Statt sich über anderer Leute Brandschutzprobleme zu sorgen, sollte die Bildzeitung sich lieber über ihre eigenen schwerwiegenden journalistischen Mängel kümmern. Wie wir von einem Insider wissen, steht die Bildzeitung deswegen wohl bald vor dem Aus.

Plenum der Roten Flora, 9.11.2004

Restliche Presse von heute zur Flora

Haus und Hof Schreiber 10.11.2004 - 14:57
Das Verfassungschutzorgan aus dem gleichen Hause wie die Bild hat sich Kosten gespart und bei ihr abgeschrieben.

 http://www.welt.de/data/2004/11/10/358193.html

Das Abendblatt hat hingegen ganz geheime Insiderkenntnisse. Am Ende aus der Resseerklärung der Flora?

 http://www.abendblatt.de/daten/2004/11/10/362379.html

heidelberger vergangenheit des herrn ahlhaus

badenser 16.11.2004 - 18:58
burschi christoph ahlhaus hatte eine nicht gerade rühmliche vergangenheit in heidelberg und dreht nun in hamburg auf.
dem mann bitte genaustens auf finger und mundwerk schauen.
hat übrigens hier in hamburg den wahlkampf für "orange"-ole geführt.
als burschenschaftler ist man nun wieder wer in haha.

 http://www.unimut.uni-hd.de/unimut/aktuell/987691204
Die CDU vermisst die erste Strophe (19.04.2001)

Im Jahr 1997 gelang es zum ersten Mal, die alte Tradition des "Maiansingens" am Marktplatz zu unterbinden -- bis dahin hatten sich am 30.4. jedes Jahres um Mitternacht Burschenschaftler, Skinheads und Hooligans um den dortigen Brunnen zusammengerottet und Liedgut eher zweifelhafter Natur zum Besten gegeben, der groben Linie "Im Liede stark, Deutsch bis ins Mark" (so der Wahlspruch der akademisch-musischen Vereinigung Stauffia im SV) folgend. Ein besonders gelungenes Portait eines Teilnehmers damals fand sich in UNiMUT 39 von 1991.

Seit damals kamen die rechten Herren nicht mehr recht zum Zug (vgl. etwa den Bericht von 1998, oder auch den Hintergrundartikel von damals), und genau das bedauert nun, laut einer Meldung der RNZ von gestern, der Vorsitzende der Altstadt-CDU, Christoph Ahlhaus, der dem Vernehmen nach die Verbindungen in einem Brief aufgefordert hat, das Maisingen wieder aufzunehmen. "Viele Bürger der Stadt", so Ahlhaus, sehen in dem braunen Spuk "ein gutes Stück liebgewonnener Heidelberger Tradition."

Wer Horst-Wessel-Lied und Maas-bis-Memel-Fantasien für eine weniger stolzschwellende Tradition hält, ist auch dieses Jahr wieder eingeladen, dafür zu sorgen, dass nichts draus wird: Am 30.4. findet ab 18 Uhr auf dem Uni-Platz und in der Triplex-Mensa mit Unterstützung der FSK ein Straßenfest-cum-Infoveranstaltung statt, das die Stunden bis Mitternacht hoffentlich unterhaltsam gestalten wird. Zur Vorbereitung empfohlen wird außerdem die Taxonomie der Heidelberger Burschis, die die Antifaschistische Initiative Heidelberg sorgfältig zusammengestellt hat.


20. September 2002: Der Landeswahlkampfleiter der Hamburger CDU, Christoph Ahlhaus, hat eine Demonstration von Eltern und Schülern gegen die Einsparungen der CDU im Bildungsbereicht gerügt: "Es ist traurig und beschämend, daß manche Lehrer und Eltern nicht davor zurückschrecken, selbst zehnjährige Kinder für ihren ideologischen Kampf einzusetzen. Unmündige Kinder zur politischen Instrumentalisierung zu mißbrauchen ist unverantwortlich und erinnert an ein sehr dunkles Kapitel der deutschen Geschichte." (Hamburger Morgenpost vom 21. September 2002) Schade, daß er es nicht direkt ausgesprochen hat. So muß man ja leider spekulieren, welches dunkle Kapitel er wohl meint. Bestimmt die Nazi-Zeit. Aber leider kein Zusammenhang mit den USA hergestellt. Sehr bedauerlich.
 http://print.satiricum.de/a2002/10/a54_t1.htm

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