Trauer auch in Erfurt

hinz 08.11.2004 00:27 Themen: Atom
Auch in Erfurt fanden sich, wie in anderen Städten Menschen zusammen, um dem Tod des Anti-Castor-Aktivisten zu gedenken.
In Erfurt fanden sich heute gegen 21:00 Uhr am Hauptbahnhof ca. 20 Menschen ein, um ihr Mitgefühl für den Tod eines Atomkratfgegners an die Öffentlichkeit zu tragen. Die Trauernden wurden nach einer halben Stunden durch die Polizei auf den Bahnhofsvorplatz verwiesen, Anteilnahme wurde von ihrer Seite keine gezeigt.
Vor dem Bahnhof wurden Flyer verteilt und ein X aus Kerzen gelegt, ein Teil blieb im Bahnhof und hielt dort ein Transpi um Ankommende aufmerksam auf diesen fürchterlichen Vorfall zu machen.
Die Polizei sorgte jedoch dafür das die Reisenden teilweise zu einem anderen Ausgang gelotst wurden um zu verhindern, dass diese sich mit dem brisanten Thema auseinandersetzen. Einige der umherstehenden und -laufenden waren an der Aktion interessiert und hinterfragten diese, jedoch hielt sich dieses Interesse in Grenzen.
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Ergänzungen

RWE gegen Castor

kunz 08.11.2004 - 01:05
Gegen 23.00 kam ein Zug von Rot-Weiß-Erfurt-Hools an. Von allen PassantInnen zeigten sich die Fuasball-Fans am meisten interessiert und riefen auch zustimmende Parolen: "Scheiß Castor" und "Heute sind wir einer Meinung" oder so.

Ach ja, weil sich das bei Indy gehört: Es waren mehr als 20 Leute. Ich habe ganz am Anfang 28 gezählt.

Flugblatt

Rimbo 08.11.2004 - 10:09
Folgendes Flugblatt wurde in einigen hundert Exemplaren an
PassantInnen und Reisende am Erfurter Bahnhof verteilt.

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Atomkraftgegner bei Unfall
mit Castor-Zug getötet

Bei Protesten gegen den Castor-Transport ist ein
französischer Atomkraftgegner in Ostfrankreich von dem Zug
überrollt und getötet worden. Der Mann hatte sich nach
Angaben der Feuerwehr bei Avricourt rund 50 Kilometer
östlich von Nancy an die Gleise gekettet. Ihm wurden nach
Angaben der Staatsanwaltschaft ein Bein abgetrennt. Die
Rettungskräfte versuchten vergeblich, den 21-Jährigen
wiederzubeleben.

Zug setzt Fahrt nach Gorleben fort

Der Zug mit zwölf Behältern hochradioaktiven Mülls setzte
nach rund drei Stunden Unterbrechung seine Fahrt fort. Er
erreichte die deutsche Grenze bei Wörth. Von Dort fährt der
Castor-Transport über Karlsruhe und Mannheim fährt zum
Zwischenlager Gorleben. Entlang der Strecke und Zielort
hielten Atomkraftgegner Trauerkundgebungen ab. Im Wendland
erwarten tausende Demonstranten die Ankunft des Zuges.
Gestern hatten dort nach Polizeiangaben rund 4500 Menschen
friedlich protestiert. Überall sind die Menschen traurig und
wütend über dieses Opfer der Profitgier der
Energieunternehmen. In vielen Städten wird es vermutlich
heute oder morgen Demonstrationen und Trauermärsche geben.

Der Tod eines Menschen ist nichts wonach zur Tagesordnung
übergegangen werden kann. Die Presse spricht von Unfall.
Egal wie der genaue Ablauf des Todes vonstatten ging. Ein
Unfall war es nie und nimmer, sondern die
menschenverachtende Konsequenz mit der die
AtombetreiberInnen und der Staat seit Jahren diese
Technologie durch Europa prügeln.


Atomkraft tötet!