Trauermarsch in Lüneburg

McS 07.11.2004 22:40 Themen: Atom
Knapp 100 Leute versammelten sich um 19.30 Uhr auf dem Lüneburger Rathausplatz für einen Trauermarsch wegen des Todesfalles des französischen Anti-AKW-Aktivisten, der heute Nachmittag von dem Castor-Zug überrollt wurde.
Auf dem Marktplatz wurden Kerzen in Form eines großen "X" aufgestellt. Anschließend zogen die knapp 100 Personen durch die Lüneburger Innenstadt und über Lüneburger Hauptverkehrstraßen, wo der Autoverkehr für ca. 1 1/2 Stunden zum Erliegen kam. Einzelne Passanten begaben sich unter die Trauernden. Die Stimmung war etwas gedrückt, und es bestand Einigkeit, dass keinerlei Konfrontationen mit den allgegenwärtigen Polizeikräften gesucht werden solle.

Die Polizei verhielt sich weitgehend zurückhaltend, verhinderte jedoch, dass sich die Menge zum Bahnhofsvorplatz begeben konnte, obgleich dort massive Polizeikräfte bereit standen und keine Gefahr bestand, dass Personen den Bahnverkehr hätten gefährden können. Auch richteten fast die ganze Zeit über mehrere Polizeibeamten Videokameras auf die "Demonstranten", obwohl diese sich absolut friedlich verhielten und keinerlei Anzeichen für Straftaten vorlagen. Neben den vielen Mannschaftstransportern konnte ich zahlreiche Zivilfahrzeuge der Polizei beobachten.

Insgesamt herrscht hier die Meinung vor, dass die Atomkonzerne und die sog. "Sicherheitskräfte" im Mindesten große Mitschuld am Tod des Franzosen treffen, da die Atommülltransporte möglichst kostengünstig und schnell durchgedrückt werden sollen - offenbar ohne die Strecke dabei vernünftig abzusichern und so das Risiko eines Todesfalles in Kauf zu nehmen.
Jedes Jahr kommt es bei dem Transporten zum Einsatz von Gewalt gegen friedliche Demonstranten, die immer wieder auf die Gefährlichkeit des Atommülls hinweisen.
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