Es wird immer heißer im Wendland

Bunte Banditen 05.11.2004 23:41 Themen: Atom
Um so näher der Termin für den Castor rückt, um so schärfer werden die Proteste.
Heute bei den Schülerdemos beteiligten sich mehrere Hunderte. In Lüneburg waren es sogar ca. 1000. In Lüchow wurde die Polizei aus der Demo heraus mit vielen Eiern attackiert.

Die Polizei hat ab jetzt mit einer immer massiveren Gegenwehr zu rechnen. Dies belegten auch die Versuchen von Atomkraftgegnern vorbeifahrende Polizeifahrzeuge in Dannenberg zu umzingeln und zum stehenbleiben zu zwingen.

Auf einer nächtlichen Tour heute wurde auch ein Polizeifahrzeug mit beschädigter Heckscheibe gesehen. "Da braut sich was zusammen..." (05.11.2004; Landwirt aus Dannenberg)

Die Landwirte zeigten sich sehr entschlossen, was die Polizei dann auch zu spüren bekam. Hier ein Auszug aus dem Polizeibericht von heute:

"Zu einem weiteren Vorfall kam es am Abend des gestrigen Donnerstag. Gegen 21.30 Uhr fuhren Einsatzfahrzeuge der Polizei in der Nähe der Ortschaft Quickborn hinter einer Kolonne von elf Traktoren. Augenscheinlich wollte der Fahrer des letzten Treckers ein Überholen der Polizeifahrzeuge durch Fahren in starken Schlangenlinien verhindern. Ein Streifenwagen konnte jedoch trotzdem überholen, kam dann aber nicht weiter, da die Straße durch das Schrägstellen von zwei Traktoren blockiert wurde. Als ein Beamter aus seinem Fahrzeug ausstieg, wurde er von dem zuvor überholten Traktor erfasst und zu Boden geschleudert. Der Beamte der Bereitschaftspolizei Lüneburg wurde erheblich verletzt, er erlitt einen Sehnenabriss an seiner Hand sowie Schnittwunden und Prellungen an Armen und Beinen. Eine operative Behandlung ist erforderlich. Gegen die drei beteiligten Traktorfahrer wurden Strafverfahren eingeleitet, die Ermittlungen dauern an."

Mal schauen was bei der Demo morgen passiert.
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Ergänzungen

Aber doch nicht Bullenlügen verbreiten

Hein 06.11.2004 - 00:15
Der Beitrag paßt zu gut ins Eskalationskonzept der Bullen.

Die Story von den wild randalierenden Bauern ist doch eine typische erlogene Hetz-Geschichte der Bullen. wie die Sache mit den Säureangriffen, der angelich drohenden Armamputation, den durchgetretenen Schienbeinen, den hirnrissigen Leuten, die sich vor den ICE schmeißen und so weiter und so weiter.

Darstellung der BI Lüchow-Danneberg:

Polizei versucht Widerstand zu diskreditieren
Offensichtlich als „Schützenhilfe“ für die Beschwerde der Bezirksregierung Lüneburg beim Oberverwaltungsgericht, mit der versucht werden soll, die vom VG Lüneburg teilweise für rechtswidrig erklärte „Allgemeinverfügung“ wieder in Kraft setzen zu lassen, verbreitet Polizei-Einsatzleiter Niehörster Horror- und Falschmeldungen.

So werden willkürlich Vorfälle konstruiert, um friedliche Demonstrationen nachträglich zu „verschärfenden Protesten“ umzudeuten. So wurde beim „Schienen-Move“ am vergangenen Sonnabend (30. 10. 04) angeblich ein Polizeireiter durch „schwarzgekleidete Personen attackiert“, dem Pferd sei in den Bauch getreten worden und ähnliches.

Tatsächlich aber wurden zwei Polizeipferde dadurch verletzt, dass sie von ihren Reitern gezwungen wurden auf der Schienentrasse über die Straßenbrücke zu traben. Auf den metallenen Bodenplatten rutschten die Pferde aus und stürzten. Später erfolgte ein massiver Polizeieinsatz an den Bahnübergängen, bei dem die Demonstranten, die nach Auffassung der Beamten nicht schnell genug gingen, massiv gestoßen, geschubst und getreten wurden. Der Sprecher der BI, Dieter M., der als Ordner eingesetzt die Beamten zur Zurückhaltung bringen wollte, wurde anschließend in Gewahrsam genommen. Vorwurf: „Verstoß gegen das Versammlungsgesetz“.

Ein weiterer Vorfall, bei dem gestern Abend ein Beamter verletzt wurde, wird gleichfalls von der Polizei entstellt geschildert. Auf einem Wirtschaftsweg außerhalb der Ortschaft Quickborn fügte sich ein unachtsamer Polizeibeamter während einer spontanen Traktordemonstration Verletzungen zu. Als der letzte Traktor der Kolonne einen abgestellten Mannschaftswagen der Polizei überholte, wurde die Schiebetür geöffnet, und ein Polizist geriet mit seiner Hand zwischen den Hinterreifen des Traktors und die eigene Tür.

In keinem dieser Fälle gingen Aggressionen irgendeiner Art von Demonstrationsteilnehmern gegen Polizeibeamte oder Pferde aus. Telefon für Pressekontakte: Pressewagen Esso-Wiese Dannenberg: 05861 / 98 65 31 Francis Althoff: 0170 / 939 4684 Dieter Metk 0177 / 91 44 222

Suizidabsicht beim Polizisten ?

Trainer 06.11.2004 - 14:59
Hallo, ich war ja nun nicht direkt dabei (wie die anderen hier bestimmt auch nicht). Kann mir aber wirklich nicht vorstellen, das der Kollege sich quasi vor den fahrenden Trecker stellen wollte. Ansonsten gilt auch hier: Seitenabstand beachten, wie für ALLE anderen Verkehrsteilnehmer auch !

Und da ich vom Land komme: der angeblich so verzögerte Bremsweg eines Treckers....wenn ich den voll bremse geht er kurz hinten hoch und steht. Natürlich nur wenn ich möchte.

Gruß Micha

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 4 Kommentare

Morgen

. 05.11.2004 - 23:55
auf der Demo wird es einen autonomen Block geben. Also kommt zahlreich!
Bringt schwarze Fahnen mit!

Nur geklemmt?!?

Andy 06.11.2004 - 10:15
...Als der letzte Traktor der Kolonne einen abgestellten Mannschaftswagen der Polizei überholte, wurde die Schiebetür geöffnet, und ein Polizist geriet mit seiner Hand zwischen den Hinterreifen des Traktors und die eigene Tür...

Wie dicht soll denn der Traktor dort vorbeigefahren sein, dass man sich die Hand zwischen der SCHIEBETÜR und dem Traktorreifen einklemmen kann.

Wer so dicht an einem Fahrzeug vorbeifährt (egal ob Bullenwanne oder nicht), dem könnte man schon versuchten Totschlag oder gar Mord unterstellen.

Oder hat hier auch die BI mal wieder etwas übertrieben. Ich denke beide Seiten sollten etwas näher an der Wahrheit bleiben...

Viel Spass noch!

Andy

andy, mensch...

hg 06.11.2004 - 11:52
du weißt doch sicher, daß die bullen ihre fahrzeuge grundsätzlich im halteverbot abstellen...
als auto- oder treckerfahrer kann mensch glücklich sein, wenn man überhaupt noch an abgestellten bullenwannen vorbeikommt, sie also nicht die strasse vollständig blockieren.
"absichtlich dicht an einem bullenwagen vorbeifahren ist versuchter totschlag" - meine fresse, da ist aber ordentlich was ausgehakt bei dir...

Eskalation

bossorange 08.11.2004 - 00:23
Widersprüche der krassesten Art scheinen hier auch niemanden weiter zu stören, oder? Liest man auf dieser Seite, daß die Situation durch "Lügen der Bullen" über gegen sie gerichtete Angriffe aufgeheizt wird, liest man unter dem nächsten Link dann, daß bei "Aktionen" Steine und Flaschen seitens der Demonstranten auf Polizisten geworfen worden sind. Wer lügt denn hier? 11-jährige Kinder, die natürlich aus eigener Überzeugung und freiem Willen auf BGS-Panzer klettern? Die 11-jährigen Kinder die ich kenne spielen in ihrer Freizeit Fußball o.ä.

Wenn Ihr schon der Meinung seid, die Polizei sei einzig und allein im Wendland um Unschuldige zu verprügeln, dann gebt doch wenigstens zu, daß es von seiten vieler Aktivisten absolut gewollt ist, daß es zur direkten Konfrontation und Eskalation kommt!