Nachtrag Fotos Nazidemo 16.10.04 Köln #1

- 01.11.2004 19:22 Themen: Antifa
Unter dem Motto "Deutschland uns Deutschen" zogen am 16.10.2004 rund 150 Nazis durch Köln-Kalk. Die Nazidemo war ein absoluter Reinfall, stieß auf Ablehnung und wurde teilweise erfolgreich angegriffen. Hier endlich die Fotos, Part 1/2!
Mit einem Großaufgebot von etwa 1500 Beamten musste die Polizei den Widerstand von etwa einer gleichen Anzahl an GegendemonstrantInnen eindämmen. Während gerade mal 150 Nazis mit ihrem Aufzug begannen, wurden etwa 400 GegendemonstrantInnen von der Polizei eingekesselt, erkennungsdienstlich behandelt und über Stunden festgehalten.
Die Nazis freuten sich vorerst noch über die absurde Abschottung ihrer reaktionären Selbstbeweihräucherung, was sich im Laufe der Demo jedoch erheblich ändern sollte.
Am Kundgebungsplatz wurden die Nazis aus einem Haus heraus mit antifaschistischer Musik und Megafon-Durchsagen beschallt, GegendemonstrantInnen und AnwohnerInnen versuchten die Reden der Nazis zu stören. Paul Breuer vom Kampfbund Deutscher Sozialisten machte aus seiner Gesinnung keinen Hehl und konnte unbehelligt von der Polizei hetzen: [...] Jawohl, dann sind wir ausländerfeindlich. Und wir sind stolz darauf!"
Neben ihm redeten auf der Auftaktkundgebung noch Claus Cremer (stellv. Landesvorsitzender der NPD in NRW) und der Nazi-Opa und angebliche "Ritterkreuzträger" Otto Riehs.

Die Proteste am Kundgebungsplatz ließen die Nazis jedoch vorerst noch kalt. Die Demo der selbstgefälligen Möchtegern-Herrenmenschen sollte jedoch noch schnell genug zur Tortur werden.
Schon bei der ersten Baustelle beschimpften die Arbeiter den Demozug und solidarisierten sich offenkundig mit ihren "ausländischen" Arbeitskollegen.
Kurz danach verzögerte eine Straßenblockade den weiteren Verlauf der Demo. Nachdem die Bereitschaft die GegendemonstrantInnen abgeräumt hatte, wurden die Nazis von diesen mit Farbeiern und Gemüse bedacht.
Kurz danach wurde eine Flasche aus dem dritten Stock eines Wohnhauses geworfen, welche direkt zwischen den Nazis zerbrach.

Gestresst von den permanenten Beschimpfungen der AnwohnerInnen und umstehenden MigrantInnen, begannen die Nazis mit ihrer Zwischenkundgebung. Diese fand zwischen zwei Wohnhäusern statt, aus denen teilweise vermummte BewohnerInnen gegen die Nazis agitierten.
Der selbsternannte Nazikader Axel Reitz, der sich zu aller Peinlichkeit neben seiner Lockenwickler-Frisur gerne noch in einen viel zu großen Mantel hüllt, schrie sich mit hochrotem Kopf seine kranken Ideen aus dem Leib, die er beim "Kampfbund Deutscher Sozialisten" eingetrichtert bekommt.
Nach ihm redete Hartmut Wostupatsch, gefolgt von Otto Riehs und dem Hamburger Millionärserben Christian Worch. Zwei türkische Jugendliche feixten während der Reden aus dem Fenster und zogen insbesondere die Reden des Nazi-Opas Riehs ins Lächerliche.

Zunehmend genervt - auch vom eingesetzten Regen - liefen die Nazis weiter. Als drei Demonstranten meinten, ihrer Notdurft an der nächsten Häuserwand nachkommen zu können, wurde einer der Nazis, der mit seinen blauen Mülltüten an den Füßen und der neonorangenen (da umgedrehten) Bomberjacke ohnehin schon dämlich aussah, nicht gerade zärtlich von einem Polizisten zurück in die Nazidemo geworfen.
Nach etwa anderthalb Stunden anhaltender Demütigung waren die Nazis sichtlich erleichtert, endlich in die U-Bahn geleitet zu werden.

Fazit: Der Tag war eine absolut Niederlage für die Faschisten. Auch wenn es der Nazikader Christian Worch in einem Demobericht anders darstellen will und sich 200 bis maximal 300 GegendemonstrantInnen wünscht. Fakt ist, dass 400 AntifaschistInnen über die Zeitspanne der Nazidemo in einem Kessel gehalten wurde und ansonsten ein Großteil der GegendemonstrantInnen nie an die Nazidemo gelang.
Tatsächlich sorgten somit fast ausschließlich MigrantInnen und AnwohnerInnen für die Blamage der Nazis. Zu keinem einzigen Zeitpunkt wurde die Demo von den PassantInnen toleriert, ganz zu schweigen von den rassistischen Reden, die oftmals für mehr als nur Kopfschütteln sorgten. Wäre die Polizei nicht so rigoros gegen die AntifaschitInnen vorgegangen, wäre der Tag mit Sicherheit anders ausgegangen. Dennoch wurde den Nazis deutlich klargemacht, dass sie weder in Kalk noch einem anderen Stadtteil Kölns willkommen sind. Und darum ging es ja im Wesentlichen.

Schluss mit Kölle Alaaf - Faschisten bekämpfen - in Köln und anderswo!
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Ergänzungen

@Otto Riehs

xyz 01.11.2004 - 23:08
Otto Riehs wurde am 1. April 1939 nach seiner bestandenen Gesellenprüfung zur Arbeitsdienst nach Bilin eingezogen. Dort beschloß er, aktiver Arbeitsdienstführer zu werden. Nach 18 Monaten warer bereits Truppführer, was dem Rang eines Unteroffiziers im Heer entsprach. Am 1. Oktober 1940 meldete er sich bei den Infanterie-Panzerjägern 95 in Coburg. Nach nur sechs Wochen Grundausbildung stellte er den Wunsch, einer Feldeinheit zugeteit zu werden.Diesem Wunsch wurde entsprochen und er kam zur 14. Kompanie des Infanterie-Regiments 55 der 17. Infanterie-Division. Im September 1943 gelang es Riehs als Geschützführer einer 7,5-cm Pak nach dem Ausfall seines Richtschützen, innerhalb von zwölf Minuten zehn Feindpanzer abzuschießen. Dafür erhielt er am 25. September das Ritterkreuz verliehen. Bei Kriegsende führte Riehs einen Pakzug in der Festung Posen, wobei er schwer verwundet wurde.

an ihrer kleidung sollt ihr sie erkennen

duisburger 02.11.2004 - 00:48
das rosa jäckchen vom worch ist seine one and only demo jacke. das scharfe teil hatte u.a. schon in dortmund an.weshalb der kamerad worch eine vorliebe für rosa (v.prauenheim ?)hat ist allerdings nicht nur mir ein rätsel.
den bastard ries kennt worch ja noch aus der zeit als er das bett äh
die kameradschaft mit kühnen teilte.
ganz schön fett geworden der otto ....

nazi aus moers

peter 02.11.2004 - 08:35
der idiot auf bild 8 (mit dem mega) ist kevin guiliani aus moers. de treibt sich derzeit auf allen pisseligen demos rum. das letzte mal in potsdam. scheinbar möchte er noch seine freiheit genießen, bevor er ende des jahres voraussichtlich für 2 jahre in den bau wandert....

@duisburger

helmutberger 02.11.2004 - 08:48
was meinst`n warum der millionärserbe worch mit axel w. reitz zusammen demonstriert? und danach in den "stiefelknecht" am kölner heumarkt...

kweks

huhu 02.11.2004 - 16:23
Axel Reitz ist übrigens der Kurze auf Bild 1 neben Worch und Bild 12 im Vordergrund mit verwachsener Hitlerjungen-Mecke und Ledermantel.

Seines Zeichens Nachwuchsschreishals und Funktionär des "Kampf"bunds Deutscher Sozialisten.

even more photos

der auch-da-warer 03.11.2004 - 00:48
50 Bilder [2,96 MB (3.112.238 Bytes)]hier zum runterladen:

 http://www.ezshare.de/files-de/31442/klein.rar.html


Das Programm zu entpacken gibt's hier:  http://www.rarlab.com/download.htm

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