Neuss: Antirassistische Demonstration

antifa 28.11.2004 02:03 Themen: Antirassismus
Heute fand in Neuss (NRW) eine Demonstration gegen Deutschlands einzigsten Frauenabschiebeknast statt.
Etwa 200 bis 300 Leute fanden sich zur Protestdemonstration unter dem Motto "Kampf dem sexistischen und rassistischen Normalzustand" in Neuss ein. Auch wenn gerade bei Aktionen gegen Abschiebeknäste 200-300 Leute ganz klar zu wenig sind, ist die Demo gewissermaßen als Erfolg zu verzeichnen, da parallel in Duisburg und Recklinghausen Naziaufmärsche und selbstverständlich Gegenaktionen stattfanden. Unter den Klängen von Parolen á la "Nazis morden, der Staat schiebt ab" zog die Demo vom Bahnhofsvorplatz gegen halb drei los. Die Hauptmasse der Demonstration bestand aus autonomen AntifaschistInnen, was aber nicht heißt, das MigrantInnen und AntiRa-Initiativen nicht anwesend gewesen wären. Gut gelaunt zog die Demo durch die Neusser Innenstadt bis hin zum Frauenabschiebeknast. Nachdem es hier zu einem kleinen Sprint kam, wurde vor dem Frauenabschiebeknast eine Rede gehalten, in der hauptsächlich Fakten zur deutschen Abschiebemaschinerie genannt wurden. Nach einiger Zeit ging die Demonstration weiter und durch die weihnachtlich geschmückte Neusser Innenstadt zurück zum Bahnhof.

In jedem Fall ist es löblich hervorzuheben, dass die JungdemokratInnen / Junge Linke NRW auch in diesem Jahr eine Demo zum internationalen Aktionstag gegen Gewalt gegen Frauen organisiert hatten, doch will ich im folgenden auch ein paar Kritiken loswerden.

So schien es in der Organisierung der Demo einige Probleme zu geben. Ein richtiges Fronttransparent schien es nicht zu geben, so dass hinterher zwei Seitentranspis zusammen die Demospitze übernahmen.

Ebenfalls ein Mangel sehe ich darin, dass das Demomotto "Kampf dem sexistischen & rassistischen Normalzustand" nicht weiter thematisiert wurde. So wurde zwar in einem ständig laufenden Jingle immer wieder von "sexualisierter Gewalt" gesprochen, dies aber nie weiter erläutert. Das Sexismus in der Tat der Normalzustand ist und nicht nur innerhalb des Abschieknastes vorkommt wurde nicht vermittelt. Über einfache Basics des Antisexismus/Feminismus, konnte mensch nix hören, obwohl das Thema "Feminismus" bei den JungdemokratInnen/ Junge Linke doch sonst eigentlich immer groß geschrieben wird.

Ich hoffe diese Punkte werden als konstruktive Kritik gesehen und für´s nächste mal zu Herzen genommen.

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 http://www.de.indymedia.org/2004/11/100137.shtml
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Ergänzungen

Kritik angenommen!

Torsten JD/JL NRW 29.11.2004 - 09:51
Leider ist im Vorfeld der Demo einiges schief gelaufen und gab es leider kein Fronttranspi. Auch haben RednerInnen kurz vor der Demo noch abgesagt und eine RednerIn ist garnicht erschienen. Deswegen war die inhaltliche Gestaltung der Demo etwas dürftig. Beim nächsten Mal werden wir versuchen es wieder besser zu machen.
antirassistische Grüße