Anticastordemo Uelzen

BI gegen Atomanlagen Uelzen 31.10.2004 01:31 Themen: Atom
Ca. 250 Teilnehmer fanden sich am Samstag den 30.10.2004 um 10.30 Uhr auf dem Hammersteinplatz in Uelzen zusammen, um gegen den bevorstehenden Atommülltransport von La Hague nach Gorleben zu demonstrieren.
Ca. 250 Teilnehmer fanden sich am Samstag den 30.10.2004 um 10.30 Uhr auf dem Hammersteinplatz in Uelzen zusammen, um gegen den bevorstehenden Atommülltransport von La Hague nach Gorleben zu demonstrieren.
Nach einigen Redebeiträgen, unter anderem von Pastor Egon Maierhofer aus Hitzacker, setzte sich der Demonstrationszug angeführt von drei Traktoren in Bewegung. Von einem Anhänger aus (gezogen von einem Traktor), sorgten acht Trommler für eine tolle Stimmung.
Eigentlich wurde die "Castoratrappe" von Greenpeace erwartet,die aber nicht kam (warum auch immer). So wurde genehmigt, dass die Trommler auf dem Anhänger durch die Stadt gefahren werden durften.
Der Demozug stoppte auf seiner Route dreimal um Zwischenkundgebungen abzuhalten. Helga Linsler von der "Initiative für den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie" informierte über die neue Strahlenschutzverordnung und den damit in Zusammenhang stehenden Lockerungen von Vorschriften für die radioaktive Belastung von Trinkwasser und Nahrungsmitteln, was vielen Demonstranten neu gewesen sein dürfte, aber auch viele Passanten dazu veranlasste stehen zu bleiben um sich zu informieren. Martin Feller von der "Bäuerlichen Notgemeinschaft" wies auf die existenziellen Ängste der Bauern in der Nähe eines Zwischenlagers bzw. einer Pilotkonditionierungsanlage hin.
Nach ca. 1,5 Stunden war der Ausgangspunkt wieder erreicht, und die Demo wurde beendet.
Positiv fällt vor allem auf, dass viele Jugendliche über die Castortransporte und ein mögliches Endlager in ihrer Nähe informiert sein möchten und sich den Widerständen anschliessen.
Am Rande der Demo wurden auch Flyer verteilt, die sich gegen den geplanten Bau der A39, von Wolfsburg nach Lüneburg, richteten. Ein Projekt, bei dem ebenso wie bei der Energiepolitik die Filz- und Vetternwirtschaft immer deutlicher wird.
Auf einem Transpi während der Demo war ganz richtig zu lesen: "totgesagte leben länger - stopt Castor!"

Eigentlich wären ein paar Bilder ganz nett - wenns wieder funzt gibts welche
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Ergänzungen

Demo auch in Buchholz/nordheide

the stopper 31.10.2004 - 17:53
am samstag 30.10 gab es auch in buchholz/nordheide eine demom gegen den bevorstehenden castortransport und für die sofortige stillegung aller atomanlagen weltweit. die kleinstadt vor den toren hamburgs liegt auf der alternativstrecke (rotenburg/wümme - buchholz - maschen - winsen - lüneburg)und war schon gelegentlich schauplatz kleinerer blockaden und proteste. an der demo beteiligten sich leider nur ca. 100 leute dafür gab es drei trecker mit ner eigenen castoratrappe und eine kutsche im demozug.
weitere infos zu lokalen aktionen undso unter www.contratom.de
castor stoppen - atomstaat stillegen!

Und hier der Beitrag aus der Heidebild(AZ UE)

Mr. Ochmonek 31.10.2004 - 22:22
Vor einigen Jahren hätte mich über diesen Artikel wohl geärgert, zum Glück kann ich mir heute sogar ein wenig auf die Schenkel klopfen. Die einzige Frage, die sich wirklich stellt: w e r hat sich hier ans Bein gepinkelt gefühlt ? Denn Fakt ist es waren soviele Leute wie im letzten Jahr, also ca 150 - 170. Das "Zusammenspiel" mit der Polizei lief ganz gut, die üblichen Schikanen beim Anmelden einer Demo haben nach Angaben der BI diesmal nicht statt gefunden. Und Stimmungsmäßig war, wie oben ganz richtig geschrieben, die ganze Sache meiner Ansicht nach besser, als in den Jahren zuvor. Also hat der Pastor wahrscheinlich seinen verbalen Finger in irgendeine Wund gelegt oder was ?

Heidebild vom 1.11.2004 (Uelzener Allgemeine Zeitung):

"Es gibt noch Spielräume"
Castor-Gegner demonstrieren in Uelzener Innenstadt gegen

Uelzen. Stell Dir vor, es kommt der Castor und keiner geht hin: In etwa einer Woche werden wieder zwölf Castoren-Behälter den Weg vom französischen La Hague ins Zwischenlager Gorleben antreten - doch was noch vor einigen Jahren für riesige Straßenproteste mit Hunderten, Tausenden von Demonstrierenden sorgte, das lockte am Sonnabend nur noch wenige Aktivisten bei Schmuddelwetter hinter dem Ofen hervor: Nach Polizeiangaben nur 110 Demonstranten (die Veranstalter nennen 250 Teilnehmer) versammelten sich, um ihrem Widerwillen gegen die Atompolitik Ausdruck zu verleihen.

Nach wie vor gab sich die Bewegung jedoch kämpferisch - allen voran Egon Maierhofer, Pastor in Hitzacker, der sich nicht scheute, den Protest der Atomkraftgegner auf Augenhöhe zu setzen mit einem Widerstandsbegriff wie er zu Überwindung von Diktaturen verwendet wird, selbst Dietrich Bonhoeffer, der im Dritten Reich sein Leben ließ, wurde bemüht. Maierhofer verglich die Betonköpfe der "Atommafia" mit den Machthabern der DDR, er wetterte gegen die Konfliktmanager von Polizei und Bundesgrenzschutz, die nur "dumm herumstehen" und die Polizisten, die "unseren Landkreis begrünend okkupieren". Gemäßigter gaben sich die Redner, die während des Umzuges in der Innenstadt das Wort ergriffen: Helga Linsler von der "Initiative für den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie" informierte über die neue Strahlenschutzverordnung, Martin Feller von der "Bäuerlichen Notgemeinschaft" lenkte den Blick auf die Nöte der Bauern und betonte gegenüber der AZ: "Viele Menschen denken, dass mit dem Atomkonsens der Rahmen der politischen Möglichkeiten ausgeschöpft ist. Wir meinen jedoch, dass es noch Spielräume gibt. Und darauf wollen wir, auch in einer Zeit, in der in Frankreich wieder zwei neue Atomkraftwerke gebaut werden sollen, hinweisen". Und deshalb wolle man sich eben auch nicht unterkriegen lassen. Die Kern-Energie bleibt also (vorerst) bestehen: Beim harten Kern der Anti-AKW-Bewegung. Und bei der Stromversorgung.

(Der letzte Satz wars, bei dem ich dann letztlich lachen musste ...)

Ein paar Bilder

BI Uelzen 01.11.2004 - 21:56
findet ihr hier: www.bi-uelzen.de/bilder/2004

Bilder auch bei...

fixer knipser 02.11.2004 - 15:21
...CASTORNIX.de

Castornix.de bietet dieses Jahr eine Bildergalerie zu dem Transport,
eigene Bilder können natürlich auch "hochgeladen" werden!