Pressespiegel Potsdam Ausschreitungen

Pressemansch 30.10.2004 19:11 Themen: Antifa
Pressespiegel Aktuell zu den Ausschreitungen in Potsdam!
Spiegel online:

Randalierer greifen Polizisten an

In der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam wollen am Samstag rechtsextreme Gruppen durch die Stadt ziehen. Schon vor dem Umzug kam es zu Ausschreitungen, als Autonome die Demonstrationsroute zu blockieren versuchten.

AP
Demonstranten in Potsdam: "Nie wieder rechtsextreme Gewalt dulden"
Potsdam - Begleitet von Ausschreitungen ist am Samstag ein Demonstrationszug einiger tausend Menschen gegen den Aufmarsch von 250 Rechtsextremen in Potsdam zu Ende gegangen.

Allein an dem Marsch eines breiten Aktionsbündnisses durch die Innenstadt beteiligten sich nach Angaben der Stadt am Nachmittag etwa 2.500 Menschen. Die Route sei wegen Übergriffen von etwa 1.000 Autonomen auf die Polizei etwas geändert worden, sagte ein Polizeisprecher. Außerdem gab es noch drei weitere Kundgebungen und Aktionen gegen die Rechtsextremen.

Am späten Nachmittag zogen die Neonazis, begleitet von einem Großaufgebot der Polizei, vom Hauptbahnhof in die Gegenrichtung zum Potsdamer Stadtteil Babelsberg. Von dort sollte es wieder zum Bahnhof zurück gehen.

Die Polizei hatte wegen der Ausschreitungen der jungen Autonomen auf der Langen Brücke in der Innenstadt auch die Route der Rechtsextremen geändert. Von dem Marsch der Rechten, der mit strengen Auflagen belegt war, meldete die Polizei zunächst keine Störungen.

Bei den Übergriffen der gewalttätigen Protestierer gegen die Polizei auf der Langen Brücke wurden nach vorläufigen Angaben drei Beamte verletzt. Die Autonomen, die teils vermummt waren, hatten die Marschroute der Rechten blockiert und die Einsatzkräfte mit Steinen und Flaschen beworfen. Außerdem errichteten sie Barrikaden und steckten Müllcontainer in Brand. Die Polizei löste die Blockade auf und nahm einige Gewalttäter fest.

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Tagesspiegel:

Eskalation bei Demonstration gegen Rechten-Aufmarsch in Potsdam


Potsdam (dpa) - Eskalation am Rande einer Demonstration gegen den Aufmarsch von Rechtsextremen in Potsdam: Gewalttätige Protestierer blockierten die Marschroute der 250 Rechten, steckten Müllcontainer in Brand und griffen die Polizei an. Diese setzte Wasserwerfer ein. Bei der Kundgebung eines breiten Aktionsbündnisses verurteilten Redner den rechten Aufmarsch. Vor 1000 Demonstranten, darunter Ministerpräsident Matthias Platzeck, sagte PDS-Chef Lothar Bisky: In Potsdam dürfe nie wieder eine rechtsextreme Gefahr geduldet werden.

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OO-Nachrichten (?):

Eskalation bei Rechten-Aufmarsch in Potsdam
Potsdam (APA,dpa) - Am Rande einer Demonstration gegen den Aufmarsch von Rechtsextremen in Potsdam haben sich gewalttätige Protestierer am Samstag Ausschreitungen mit der Polizei geliefert. Etwa 1.000 linksgerichtete Demonstranten blockierten die Marschroute der etwa 250 Rechten, steckten Müllcontainer in Brand und griffen die Polizei an. Diese setzte Wasserwerfer ein.

Unterdessen verurteilten Redner bei der Kundgebung eines breiten Aktionsbündnisses den rechten Aufmarsch. Vor mehr als 1.000 Demonstranten, darunter Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), sagte der PDS-Vorsitzende Lothar Bisky: "In dieser Stadt darf nie wieder eine rechtsextreme Gefahr geduldet werden." Die jungen Autonomen warfen nach Polizeiangaben Steine und Flaschen auf die Einsatzkräfte. Als sie aus Bauzäunen Barrikaden errichteten, lösten die Polizeibeamten die Blockade auf. Daraufhin schoben die Randalierer Müllcontainer auf die Straße und zündeten sie an. Die Feuerwehr löschte die Brände. Wegen der Ausschreitungen wählte die Polizei am Nachmittag für den Rechten-Aufmarsch eine andere Route. Sie sollte nicht mehr an der Innenstadt vorbei, sondern in die andere Richtung nach Osten führen.

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Yahoo:

Neonazis marschieren in Potsdam - Ausschreitungen durch vermummte Autonome - Polizei setzt Wasserwerfer ein


Potsdam (ddp-lbg). Rund 250 Neonazis sind am Samstagnachmittag unter massivem Polizeischutz durch Potsdam-Babelsberg marschiert. Am Rande gab es Ausschreitungen linker Gegendemonstranten. Auf der Langen Brücke musste die Polizei Wasserwerfer gegen rund 500 vermummte Autonome einsetzen. Diese hatten die Sicherheitskräfte mit Flaschen und Steinen angegriffen, Barrikaden errichtet und Mülltonnen in Brand gesetzt. Nach ersten Erkenntnissen wurden zwei Polizisten verletzt. Insgesamt protestierten nach Polizeiangaben rund 2000 Menschen gegen die Rechtsextremisten.

Die Neonazis hatten sich am Mittag zunächst vor dem Hauptbahnhof versammelt. Vor dort wollten sie eigentlich durch die Potsdamer Innenstadt ziehen. Nach Verhandlungen mit der Polizei wurde die Marschroute geändert. Auf dem Weg in die City über die Lange Brücke befürchtete die Polizei gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Linken und Rechten.

Bereits am Vormittag hatten in der City rund 300 Menschen gegen die Neonazis protestiert. Später folgten nach Polizeiangaben rund 400 Teilnehmer einem Aufruf der Stadt Potsdam, bei einer Kundgebung auf dem Platz der Einheit gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren.

Insgesamt waren vier Gegendemonstrationen vorgesehen. Dazu aufgerufen hatten das «Linke Bündnis Potsdam» sowie Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Studenten, Vereine und Bürgerinitiativen.

Die brandenburgische Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Insgesamt sollen 1000 Beamte aus Brandenburg, Berlin, Sachsen und Sachsen-Anhalt im Einsatz gewesen sein. Kürzlich hatte es in Hannover bei gewaltsamen Protesten gegen eine NPD-Veranstaltung Verletzte gegeben.

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Heute:

Ausschreitungen in Potsdam
Mehrere hundert Menschen demonstrierten am Samstag in Potsdam gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremen. Der von dem Neonazi-Führer Christian Worch angemeldete Aufmarsch musste nach Polizeiangaben umgeleitet werden, nachdem Gegendemonstranten eine Brücke blockiert hatten, über die der Aufzug ursprünglich führen sollte. An dem Aufmarsch der Rechten nahmen nach Polizeiangaben knapp 300 Menschen teil. Am Rande einer Gegendemonstration kam es nach Polizeiangaben zu Ausschreitungen.

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Ergänzungen

Pressespiegel Ergänzung

... 31.10.2004 - 16:20
Berliner Morgenpost, 31.10.04:
Schwere Ausschreitungen in Potsdam
Potsdam - Rund 250 Neonazis sind gestern Nachmittag unter massivem Polizeischutz durch Potsdam-Babelsberg marschiert. 1000 gewaltbereite Gegendemonstranten, darunter 500 Vermummte, lieferten sich im Bereich der Langen Brücke, die zur Innenstadt führt, eine Straßenschlacht mit der Polizei. Sie hatten die Polizisten mit Flaschen und Steinen angegriffen, Barrikaden errichtet und Mülltonnen in Brand gesetzt. Nach vorläufigen Erkenntnissen wurden vier Polizisten verletzt. Es gab mehrere Festnahmen.

Die Neonazis hatten sich am Mittag vor dem Hauptbahnhof versammelt. Von dort wollten sie eigentlich über die Lange Brücke zur Innenstadt marschieren. Nach Verhandlungen mit der Polizei wurde die Route aber aus Sicherheitsgründen geändert. Die Polizei hatte gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen den Autonomen und den Rechtsextremen auf dem Weg über die Brücke in die City befürchtet.

Außerdem protestierten bei friedlichen Kundgebungen mehrere tausend Menschen gegen die Rechtsextremisten, darunter Ministerpräsident Matthias Platzeck, Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (beide SPD) und PDS-Chef Lothar Bisky. dpa/ddp
 http://morgenpost.berlin1.de/misc/popup/image.php?image=/inhalt/brandenburg/pop_91368.jpg&width=600&height=396&foto=AP
Brennende Abfallcontainer auf der Breiten Straße vor der Langen Brücke. Im Hintergrund das Filmmuseum
Foto: AP

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Tagesspiegel, 31.10.04:
Ausschreitungen bei Demo gegen Rechtsextreme

Potsdam – Mit erheblichen Ausschreitungen, 14 verletzten Polizisten und 17 Festnahmen endete gestern der Protest gegen die Demonstration von knapp 350 Neonazis in Potsdam. Der vom Hamburger Rechtsradikalen Christian Worch angemeldete Neonazi-Umzug sollte ursprünglich durch die Innenstadt führen, doch tausende Protestierer hatten diese Route zunächst friedlich verhindert.

Worch hatte daraufhin die Ausweichroute durch den Potsdamer Stadtteil Babelsberg akzeptiert. Am Rande der Proteste gegen die Neonazis – sie kamen vornehmlich aus dem Norden Brandenburgs, Berlin und Hamburg – randalierten rund 1000 gewaltbereite Demonstranten, darunter rund 500 vermummte Autonome, in der Innenstadt. Sie zündeten Mülltonnen an, errichteten Straßensperren und warfen mit Steinen und Flaschen. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein. Insgesamt waren rund 1200 Polizisten im Einsatz, darunter auch Beamte aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Berlin. 13 erlitten Prellungen, einer zog sich eine Kopfplatzwunde zu. Acht der 17 festgenommenen Randalierer sollen heute dem Haftrichter vorgeführt werden.

Zur gleichen Zeit zogen etwa 2500 Menschen friedlich durch Potsdam, um gegen Neonazis zu protestieren. Aufgerufen hatte unter anderem die Stadt, dem Protest schlossen sich Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck, Potsdams Stadtoberhaupt Jann Jakobs (beide SPD) und PDS-Chef Lothar Bisky an.KG

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taz, die tageszeitung, 30.10.04 (vor Aufmarsch !)
Nazi-Aufmarsch in Potsdam
Erstmals wollen heute Rechtsextremisten durch die Potsdamer Innenstadt marschieren. Ministerpräsident Platzeck und Innenminister Schönbohm unterstützen Gegendemonstration
VON FELIX LEE

Brandenburg gilt als Flächenland mit den meisten rechten Hochburgen. Und trotzdem ist zumindest das Zentrum der Landeshauptstadt in den vergangenen Jahren von Neonazi-Aufmärschen verschont geblieben. Außer einer geschickten Polizeibehörde, der es stets gelang, angemeldete Aufmärsche an den Stadtrand zu verbannen, hat das noch einen zweiten Grund: Anders als im Umland gibt es in Potsdam eine aktive linke Szene, die seit Jahren jedes Zucken ihrer stadtbekannten Neonazis beobachtet und sie von Zeit zu Zeit einschüchtert. Das wollen sich die Neonazi-Horden des Potsdamer Umlands nicht länger gefallen lassen. Unter dem Motto "Gegen Hetze und Terror von Links" wollen sie nun am Samstag ab 12 Uhr vom Hauptbahnhof zum Potsdamer Brandenburger Tor durch die Innenstadt ziehen.

Wenn nichts dazwischenkommt. Zeitgleich zum Aufmarsch haben Initiativen, Gewerkschaften und Antifa-Initiativen gleich drei Gegenveranstaltungen angemeldet. Zu der voraussichtlich größten Demo, die vom Bündnis "Potsdam bekennt Farbe" angemeldet wurde, erwarten die Veranstalter um 12.30 Uhr mehrere tausend Teilnehmer. Treffpunkt ist der Platz der Einheit. Zu den Unterstützern gehören auch der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) und Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). Eine zweite Kundgebung hat die PDS-nahe Jugendorganisation "solid" um 11 Uhr am Glockenspiel geplant. Antifa-Gruppen, unter anderem die Antifaschistische Linke (ALB) aus Berlin, wollen sich den Neonazis direkt in den Weg stellen und kündigten Blockaden entlang der Nazi-Route an.

Mit vielen Neonazis rechnet die Potsdamer Polizei an diesem Samstag nicht. Der Hamburger Rechtsextremist Christian Worch hat eine Demo für 200 Teilnehmer angemeldet. Einen Teil wird er aus Hamburg mitbringen. Unterstützung wird er zudem aus dem regionalen Kameradschaftsspektrum erhalten, wie zum Beispiel vom "Märkischen Heimatschutz" (MHS) und der Berliner Kameradschaft Tor. Aus dem übrigen Bundesgebiet werden sich aber nicht viele Neonazis auf den Weg nach Potsdam machen. Denn am gleichen Tag findet im thüringischen Leinefelde der Bundesparteitag der NPD statt. Seit ihrem Wahlerfolg in Sachsen richtet sich auch das Augenmerk vieler Teile der Kameradschaftsszene auf die rechtsextreme Partei. Worch hingegen, der selbst lange Zeit als Mittler zwischen Kameradschaften und der NPD galt, ist weiterhin davon überzeugt, dass nur mit der außerparlamentarischen Rechten politisch zu trumpfen ist.

Die Sicherheitskräfte in Brandenburg nehmen Worchs Mobilisierungspotenzial ernst. Die Polizei hat bereits Verstärkung aus anderen Bundesländern angefordert. Gewalttätige Szenen wie auch am vergangenen Wochenende bei einem Nazi-Aufmarsch in Hannover wolle man um jeden Preis verhindern, kündigte Innenminister Schönbohm an. Seine Beamten seien rechtlich verpflichtet, die "Teilnehmer einer genehmigten Demonstration gegen Angriffe zu schützen". Die Polizei werde aber alle Möglichkeiten ausschöpfen, versicherte Schönbohm, "den Rechtsextremisten möglichst wenig Raum zu lassen".

taz Berlin lokal Nr. 7501 vom 30.10.2004, Seite 22, 109 Zeilen (TAZ-Bericht), FELIX LEE

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... 01.11.2004 - 07:24
"Während SPD-Platzek also scheinheilig gegen die Neonazis demonstriert, prügeln seine Bullen diesen die Straße frei!"
Dies ist faktisch falsch. Die Polizei hat nirgends die Strasse dauerhaft freigeknüppelt. Ob sie dies versucht haben oder gar nicht vorhatten, kann man im nachhinein nicht sagen. Auf der Lagen Brücke kam es zwar zu Zusammenstößen und wohl auch Einsatz von Knüppeln oder zu mindest von Fäusten und Wasserwerfern, aber diesen Weg haben die NeoNazis nie genommen. Von daher hat die Polizei den NeoNazis _nicht_ den Weg freigeknüppelt.

bbc-world

m. 01.11.2004 - 17:54
der vollständigkeit halber:
beim durchzappen habe ich nur kurz das ende eines beitrages gesehen, der auf "bbc world" lief...

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 5 Kommentare an

The show must go on! — antihero

@Skeptiker — abc

@... 01.11.2004 07:24 — Berliner