Fahrraddemo gegen Gebirgsjäger

Indynews 28.10.2004 20:55 Themen: Militarismus
Am Freitag, den 22. 10. 2004 traf sich in München der "Kameradenkreis der Gebirgsjäger" zur Jahreshauptversammlung. Einige AktivistInnen zeigten ihren Protest dagegen in zwei Kundgebungen und einer Fahrraddemonstration.
Los ging’s am Freitag um 15.00 Uhr vor der Geschäftsstelle der Gebirgsjäger in der Schwanthalerstr. 79, direkt gegenüber dem Eine-Welt-Haus. Leider fanden sich trotz bestem Wetter nur ca. 40 Aktivisten ein. Martin Löwenberg musste aufgrund einer Erkrankung kurzfristig absagen, und zu allem Überfluss verboten die Cops auch noch die Benutzung der Lautsprecheranlage, aufgrund zu geringer Teilnehmerzahl. Die Auftaktkundgebung verlief somit eher trist….



Die allgemeine Stimmung stieg mit Beginn der Fahrraddemo jedoch rasant an.

Ziel war die Bayernkaserne, wo sich an diesem Wochenende der Kameradenkreis der Gebirgsjäger traf, um seine Jahreshauptversammlung zu zelebrieren. Ob hierbei auch die, durch unsere heldenhaften Gebirgssoldaten begangen Massenmorde an unschuldigen Zivilisten, während des zweiten Weltkrieges, auf der Tagesordnung standen, ist eher fraglich. Herzlichen Dank an dieser Stelle auch noch mal an die Zivis, die auf ihren Fahrrädern für einige Heiterkeit sorgten. Ein Vertreter dieser seltsamen Spezies machte den Eindruck als währe er seit Jahrzehnten nicht mehr mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. Warum ausgerechnet er nicht wie der Großteil seiner Kollegen im Auto mit durfte, bleib das Geheimnis seines Einsatzleiters.



Vor der Bayernkaserne angekommen, durfte die Anlage nun doch für Musik genutzt werden, was die USKler und ankommenden Kameraden sichtlich irritiert hat, da das Teil wirklich verdammt laut ist… Und auch jetzt konnten sie ihren Drang nach Humoristischen Einlagen nicht unterdrücken: Es wurde behauptet das unsere Kriegsgeräusche keine Musik seien, und somit nicht abgespielt werden dürften. Pech für unsere grünen Schlaumeier, dass ihnen der Interpret und der Liedname ohne Zögern genannt werden konnten.



Fazit:

Mensch sollte ernsthaft darüber nachdenken, kleinere Demos öfters als Fahrraddemos anzumelden, da die Öffentlichkeitswirksamkeit, allein schon durch die immense Verkehrsbehinderung weit höher ist, als bei den allgemein bekannten Latschdemos. Hinzu kommt natürlich, dass diese Aktionsform auch für die Teilnehmenden weitaus mehr Spaß und gute Laune verspricht.

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Ergänzungen

Auch ne Fahrraddemo...

www.solid-nuernberg.de 29.10.2004 - 04:17
...allerdings gegen Sozialraub und kapitalistische realität als solche fand am gleichen tag in Nürnberg statt und bildet damit den Startschuss für eine Reihe von Aktionen in Nürnberg, die im Vorfeld der bundesweiten großdemo zur Bundesagentur für Arbeit, also die für Um- und Durchsetzung der hartz-beschlüsse zuständigen Institution,am 6. November, stattfinden.
Mehr zur Fahrraddemo: www.redside.tk
Mehr zur bundesweiten Großdemo: www.grossdemo-nuernberg.tk