Argentinien: US-Konzerne errichten Kontrollposten auf indigenem Gebiet

indy.org - (übersetzt von lala) 26.10.2004 11:26 Themen: Antirassismus Globalisierung Repression Weltweit
Im Nordosten Argentiniens: Seit September hindert das Zucker-verarbeitende Unternehmen Ingenio Tabacal, Eigentum der Seabord Corporation, die EinwohnerInnen einer Guaraní Gemeinde, sich frei auf dem Land bewegen zu können, was für ihre Existenz in der Salta Region von Orán unerlässlich ist. Die Truppen werden von der privaten Sicherheitsgruppe Search, ebenfalls aus den USA, befohlen. Die neuesten Restriktionen nach La Loma einzureisen, ein 5000 ha großes Gebiet, das täglich benutzt wird, um Feuerholz und Heilpflanzen zu besorgen, waren Anlass zu einem neuen Vorwurf von Seiten der indigenen Guaraní Gemeinde. Dem Gebiet El Tabacal der Hipólito Irigoves.

Bilder: SEARCH bei Angriff einer Gemeinde
Verletzte und Verhaftete in der Gemeinde Guaraní Río Blanco Banda Sur
Indymedia.Argentinien

Bericht: Pablo Indian ..... Foto: Gustavo Mujica

Zwei Stellvertreter der Gemeinde reisten nach Buenos Aires, eingeladen, um an der Eröffnung des Lehrstuhls für indigene Rechte an der Universität von Morón teilzunehmen und sie nutzten die Chance um ihre Situation vor den nationalen Repräsentanten, öffentlichen Agenturen und der Presse zu verurteilen. Mónica Romero - Präsidentin der Gemeinde - und Haidee Cuñandipa - Vizepräsident - erklärten Indymedia, dass die Zutrittsbeschränkungen seit 4. September angewandt werden, als Angestellte von Ingenio Tabacal Brücken abrissen, die nach La Loma führten und Erdwälle bildeten.
Nur wenige Stunden zuvor war eine Delegation von nationalen RepräsentantInnen abgereist, die dort hin fuhren, um sich von den andauernden Verletzungen der indigenen Rechte zu überzeugen.Weil sie mit den Vorfällen der Vergangenheit unzufrieden waren, bestellte die Geschäftsführung der Zuckerfabrik Sicherheitspersonal unter der Leitung der Search-Group, zur Errichtung von Kontrollposten und ständigen Patroullien über das Gelände. Die einzige Möglichkeit das Land zu betreten wäre - laut den Forderungen des Wachpersonals - Dokumente zu unterzeichnen, die von Politikern stammen, die mit Ingenio Tabacal in Verbindung stehen, obwohl der Inhalt der Dokumente unbekannt ist. Die Repräsentanten der Gemeinde kündigten auch an, dass die Polizeiwache der Stadt sich bis zum Eingriff der Repräsentanten aus Buenos Aires weigerte, die Anschuldigungen anzuhören.
Es ist nicht die erste Klage, die gegen Search in Orán eingereicht wurde. Am 5. August attackierten Wächter der Sicherheitsfirma einige Mitglieder der Río Blanco Banda Sur Guaraní Gemeinde mit Stöcken und Macheten, Benjamín Flores - ein 57-jährige indigener Mann - musste für eine Woche ins Krankenhaus. Wiederum inszenierte Ingenio Tabacal - in Komplizenschaft den lokalen politischen Mächten - eine Kampagne der Einschüchterung und Verfolgung, unter anderem mit willkürlichen Verhaftungen von indigenen Oberhäuptern und Journalisten, sowie juristischen Klagen vor denen nicht einmal Priester der Katholischen Kirche verschont blieben. Die Gewerkschaft der ZuckerarbeiterInnen zog ihre Anzeigenkampagne in der Zeitung ‘La Opción‘ zur Unterstützung der Hipólito Irigoyen zurück, in denen sie über die Konflikte berichteten, wie am Montag bei der Nachrichtenagentur von Nordargentinien COPENOA. Genealogie des Konflikts Die El Tabacal Gemeinde besteht aus über 120 Familien, die in unterschiedlichen Siedlungen in Hipólito Irigoyen leben.
Vor Jahrzehnten hatten sie ihre Häuser und Felder in La Loma, doch sie wurden nach und nach von Ingenio Tabacal vertrieben. Die indigenen Menschen nutzten noch immer das Land, um für ihre Existenz zu sorgen und um die Friedhöfe zu besuchen. Aufgrund der desaströsen Lebensbedingungen in den Siedlungen von Hipólito Irigoyen begannen die Gemeindemitglieder im September 2003 wieder damit, Häuser in La Loma zu bauen. Ingenio Tabacal beurteilte das als Usurpation (Besetzung) und am 16. September wurden die Gemeindemitglieder von der Guardía de Infantería ohne jeglichen Gerichtsbefehl geräumt. Der Einsatz wurde in der Nacht ausgeführt, vermutlich durch einen Telefonanruf von Richter Oscar Blanco angeordnet und gipfelte darin, dass 22 Menschen verhaftet wurden und einen Prozess bekamen. Laut den Gemeindesprechern in Buenos Aires versprach die Bundesregierung die Zwangsenteignung des Landes im Dezember 2003, doch später tat sie einen Schritt zurück und bot die Eröffnung von Verhandlungen zu diesen Themen an, was allerdings noch zu keinem Ergebnis führte. (*) Wenn ihr Kontakt zu Buenos Aires haben wollt, ruft 42092026 / 42183627 / 1556177020 an. Kontakt zur Gemeinde El Tabacal: cguaranieltabacal@yahoo.com.ar


Links

Imágenes del grupo SEARCH atacando en una comunidad cercana (05/08) // ULTIMAS INFORMES DE INDYMEDIA SOBRE ORAN: El Ingenio militariza y cerca territorio indígena (08/09) + Heridos y detenidos en la Comunidad Guaraní Río Blanco Banda Sur (06/08) + El Ingenio Tabacal pretende un nuevo desalojo en Orán (02/08) + El Pueblo Guaraní se movilizó en Buenos Aires (04/05) + Comunidad El Tabacal: "El Gobierno no nos tiene en cuenta" (28/04)

Ultimos informes de Indymedia sobre Orán: El Ingenio militariza y cerca territorio indígena (08/09) | Heridos y detenidos en la Comunidad Banda Sur (06/08) | El Ingenio Tabacal pretende un nuevo desalojo en Orán (02/08) | El Pueblo Guaraní se movilizó en Buenos Aires (04/05) | Comunidad El Tabacal: "El Gobierno no nos tiene en cuenta" (28/04)

Más información:Sindicato azucarero quita publicidad a periódico por difundir conflictos (19/10) | Los indígenas, el obispo y el escrache de Jakúlica (24/09) | Declaración a un año del desalojo en La Loma (16/09) | Seabord marcha en contra de los Derechos Humanos y la Ecología (10/09) | Imágenes de la Search atacando Banda Sur (08/09) | Declaración ante intimidaciones y amenazas (05/04)

Otras noticias destacadas: Argentina: ¿Un freno a los desalojos de comunidades indígenas? | Salta: censuran el documental "Sólo se escucha el viento" | Misiones: mbya guaraní amenazados por empresa maderera | Formosa: dolor y marginación para familia aborigen | Chaco: marcha de Pueblos Originarios | Chubut: IV Futa Trawun Mapuche | Chubut: Mapuche echan minera de Gualjaina | Chubut: Mario Das Neves y la demanda mapuche | Chubut: Las marcas registradas de la amenaza terrorista | Villarrica: Encuentro de Comunicadores Mapuche del Wallmapu | Santiago: asesinan a prisionero mapuche encarcelado | Temuko: se reanuda juicio contra la CAM | Bolivia: Q'aras del clero en la política | México: asesinan a líder indígena defensor de derechos humanos | Ajusticiamiento popular en Puno: ¿Quiénes son responsables? | Salió la revista Pueblo Indio Nº 21

Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Frühere Berichte

kh. 26.10.2004 - 20:54
zu El Tabacal/La Loma hier auf de.indymedia:
 http://de.indymedia.org//2003/09/62549.shtml - Repression gegen Ava-Guaraní
 http://de.indymedia.org//2004/05/82831.shtml - Guaraní-Gemeinde El Tabacal in Buenos Aires

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige den folgenden Kommentar an

que se vayan todos — tod@s