Berlin: Solidaritätsaktion gegen Berufsverbot

Klebekolonne 24.10.2004 14:06 Themen: Repression

Aus Solidarität mit dem Heidelberger Realschullehrer Michael Csaszkóczy haben am Sonnabend Menschen die U-Bahn-Station "Heidelberger Platz" in "BerufsverbotPlatz" umbenannt.

Während am Samstag in Heidelberg eine Solidaritätsdemonstration für Michael Csaszkóczy stattfand, haben am selben Tag in Berlin Menschen mit einer kleinen aber feinen Aktion auf das gegen ihn verhängte Berufsverbot aufmerksam gemacht. Auf dem U-Bahnhof "Heidelberger Platz" wurde an Sitzbänken der Name der Stadt gegen das Wort "Berufsverbot" ausgetauscht (Photos:

http://at.indymedia.org/newswire/display/45693/index.php).

Zur Information der überraschten U-Bahn-NutzerInnen hinterließen die fleißigen KleberInnen noch zustätzlich ein Plakat zum Thema an einem Fahrkartenautomaten (leider kein Photo).

Michael Csaszkóczy wurde die Anstellung als Realschullehrer verweigert, obwohl er sein Lehramtsstudium mit "sehr gut" abgeschlossen hatte.

Der Grund für die Nicht-Einstellung ist die Mitarbeit von Michael Csaszkóczy in der Antifaschistischen Initiative Heidelberg. Dabei soll es sich in den Augen der Miniterialbürokraten aus dem Kultus- und Innenministerium von Baden-Würtemberg um eine gewaltbereite linksextreme Gruppe handeln. Weil Michael Csaszkóczy sich nicht von seinen Aktivitäten in der Antifaschistischen Initiative distanziert, biete er "nicht jederzeit die Gewähr, voll für die freiheitlich-demokratische Grundordnung einzutreten", weshalb er nicht als Lehrer im Staatsdienst arbeiten dürfen soll.

Mit dieser Entscheidung wärmt Baden-Würtemberg eine Praxis der Gesinnungsjustiz auf, von der mensch glaubte, dass sie längst auf dem Müllhaufen der Geschichte gelandet wäre. Gerade deshalb ist es wichtig, auf dieses neue Berufsverbot aufmerksam zu machen und es öffentlich anzugreifen. In diesem Sinne:

Keine neuen Berufsverbote!
Solidarität mit Michael Csaszkóczy!

http://www.gegen-berufsverbote.de/

http://at.indymedia.org/newswire/display/45693/index.php

http://www.gegen-berufsverbote.de/

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Zur Demonstration in Heidelberg

Toryn Farr 24.10.2004 - 17:44

Auf der Heidelberger Demonstration "Weg mit den Berufsverboten!" waren rund 1000 Menschen. Der überwiegende Teil der anwesenden DemoteilnehmerInnen war aus dem linksradikalen/autonomen Spektrum, was dann auch an den vielen Antifa-Fahnen gut zu erkennen war. Allerdings nahmen auch zahlreiche Personen von der VVN/BdA, GEW, PDS, DKP und anderen Organisationen teil.
Die Demo verlief - was den Polizei-Einsatz betrifft - bis auf eine paar sporadische Kontrollen vor Beginn sehr ruhig.
Nach der Auftaktkundgebung zogen die BerufsverbotsgegnerInnen über die Bergheimer Straße und den Bismarck-Platz in die Hauptstraße - begleitet von einem losen Spalier der Polzei.
Am Theaterplatz erfolgte die Zwischenkundgebung mit Redebeiträgen u.a. von Michael (dem Berufsverbotsopfer) selbst, der Antifaschistischen Initiative Heidelberg (AIHD) und dem Komitee für Grundrechte und Demokratie (der war leider sehr langatmig/-weilig).
Weiter ging es lautstark durch die Hauptstraße zum Marktplatz, wo dann die Schlusskundgebung stattfand. Dort Sprachen VertreterInnen von VVN/BdA und GEW; des Weiteren wurden einige Grußbotschaften verlesen.

Weg mit den Berusverboten!
Geheimdienste abschaffen!
Antifaschistischer Kampf ist legitim!

Für weiter gehende Informationen:

http://www.gegen-berufsverbote.de oder

http://www.autonomes-zentrum.org/ai/