Anarcho-Nazis at ESF

Joe, Lee, Ashok, Pav 20.10.2004 19:45
The storming of the stage of the anti-racist and anti-fascist session on Saturday was carried out by an exclusively white group of anarchists who
had no involvement in the ESF. They entered the building, stormed the platform of black and Jewish speakers, punched the black chair of the session and stole his mobile phone. The next day the same group tried to storm the stage of the demonstration, tearing down the crash barriers and assaulting ESF stewards.
Whatever the motives of theses anarcho-nazis, their actions make them little better than blackshirts I reckon. There seem to be alot of such bone-headed petty-bourgeois morons in the anarchist movement. Here in Bristol some disgruntled anarchos from the "Mumia must live" campaign took it upon themselves to seize copies of Socialist Worker and tear them up during a street action a few years back. Also at StWC meetings and other events SW comrades have been physically attacked.

If I ever see any of these white-dread overpampered brats engage in such an action again, I think I might have to stoop to their level and give them a good kicking.

Joe

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Unwelcome anarchy at the European Social Forum

The Guardian, October 19, 2004

We agree with your appreciation of the success of the European
Social Forum (Leaders, October 18). However, the storming of
the stage of the anti-racist and anti-fascist session on Saturday
had nothing to do with how the event was organised. It was the
attempt of a tiny minority who oppose the ESF and have had no
involvement in it to undemocratically impose their views on the
majority and suppress other views by using physical violence.

It was carried out by an exclusively white group of anarchists who
had no involvement in the ESF. They entered the building,
stormed the platform of black and Jewish speakers, punched
the black chair of the session and stole his mobile phone. The
next day the same group tried to storm the stage of the
demonstration, tearing down the crash barriers and assaulting
ESF stewards.

We have never seen such behaviour in the progressive
movement in Britain before and it should be totally condemned.
The ESF was created to allow democratic discussion of the
whole range of views within the social justice movement. No
viewpoint was excluded and it is totally unacceptable for a tiny
minority to attack that democratic process by using physical
violence. That is all the more the case when they violently attack
black people to stop us from discussing how to fight racism and fascism.

Lee Jasper, Secretary, National Assembly Against Racism
Ashok Viswanathan, Deputy coordinator, Operation Black Vote
Pav Akhtar, NUS black students officer
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Ergänzungen

quatsch

jemand zu hause ? 20.10.2004 - 20:28
Die Meldung ist mal völliger Quark. Die Bühne wurde von Leuten gestürmt, die vor allem in den Autonomous Spaces organisiert waren und wahrscheinlich Anarchisten, und damit keine Nazis. (Abgesehen von der Üblichen Kritik an Nazivergleichen besonders absurd, da einige der Leute in antirassistischen Strukturen wie NoBorder-Netzwerk aktiv sind.)
Im Gegensatz zu der Behauptung im SWP-Leserbrief ging es eben vor allem um die Undemokratischen Orgastrukturen, die Vereinnahmung durch SWP und Labour Party. (Siehe Transpis im entsprechenden Bericht.) Echt mal krass, wie die SWP-Propaganda läuft.

Zur Info: SWP- Socialist Workers Party, die englische Mutterorga von Linksruck hat recht erfolgreich versucht, den ESF Prozess in England zu vereinnahmen. Dabei gab es vor allem den Konflikt zwischen den sogenannten Horizontals und Verticals - entsprechend der Orgastruktur (basisdemokratisch vs. hierarchisch) Die basisdemokratischen Gruppen haben zum Teil versucht die Vereinnahmung abzuwehren und sich im ESF einzubringen, zum Teil eben die Autonomous Spaces geschaffen (siehe altspaces.net).

Replie to the Letter to the guardian

antiracist 20.10.2004 - 20:35
This has been the reply to the guardian letter quotet above by antiracist groups. Maybe the Mods can add it to the posting so it does not get lost in the comments...

Lee Jasper, Senior Race Advisor to Ken Livingstone (unwelcome anarchy at ESF, Guardian letters October 19th) engages in a crude attempt to portray what was effectively a protest against the lack of democracy and consensus by the GLA in the organisation of this years European Social Forum as a 'racist attack'. As members of some of the UK's leading anti-racist organisations dealing with the daily reality of racial violence for minority communities and its impact on our society we feel compelled to ask Lee Jasper to stop using accusations of racism to provide political cover for what was clearly political dissent aimed at his employer the GLA and the Mayor of London.

We witnessed the protest and that whilst there is never any excuse for any sort of 'scuffle' - the protest was supported by large sections of the audience, with banners highlighting the Labour Partys policies on racism and war and calling for its representative the Mayor not to be allowed to speak in the forum. What ever the rights or wrongs of such protests, Lee Jasper and the GLA must not play 'the race card' to silence these voices.

The ESF did however clearly highlight that our real fight is against Tony Blair, David Blunkett and New Labour and policies which have done so much to legitimise popular racism and Islamophobia and herald the re-emergence of the British National Party. Lets save the accusations of racism for where they really belong.

Yours

Piara Power, Director Kick It Out

Ashika Thanki, Secretary Newham Monitoring Project

Suresh Grover, Chair of National Civil Rights Movement

Rajiv Menon, NMP Educational Trust

SWP trotzkistisch?

Leo Sedov 20.10.2004 - 21:50
Die SWP bezeichnet sich seit den 70ern als "post-trotzkistisch". Heute sagen viele in Großbritannien, die SWP sei überhaupt nicht mehr trotzkistisch. Es gibt auch andere hervorragende trotzkistische Parteien, wie Lutte Ouvriere in Frankreich, die gute Arbeit machen und sehr in der Arbeiterklasse verankert sind - und überhaupt nichts davon hielten überhaupt auch nur zu versuchen in der "kleinbürgerlichen" Antiglobalisierungsbewegung Einfluß zu gewinnen - geschweige denn Einfluß auf sie zu nehmen. Interessanterweise sah das ein Teil der griechischen und der US Schwester-Organisation der SWP ebenso, was irgendwann zeitlich so zwischen Seattle und Prag zur Spaltung der International Socialist Tendency führte.

Die SWP war mal ne richtig gute Partei, die in den 70ern ne starke Betriebräte-Bewegung aufgebaut hatte. Die Degeneration der SWP ist natürlich auch dem niedrigen Level der Klassenkämpfe in Großbritannien geschuldet. Jetzt ist die SWP scheinbar nur noch für Studenten attraktiv. Jüngeren Leuten kann man eben eher was vormachen als kampferfahrenen Arbeitern. "Wenn die Partei das Gewissen der Arbeiterklasse ist - wer aber ist dann das Gewissen der Partei?".

Nichtsdestotrotzki besteht weiterhin ein Bedarf für eine revolutionäre Partei der Arbeiterklasse, der Arbeiter für die Arbeiter. Natürlich soll bei Aktionen auch mit Anarchosyndikalisten zusammengearbeitet werden.

Wir sollten aber jetzt nicht in den Fehler verfallen, die Linkruckies total zu verteufeln und eine Progromstimmung gegen sie aufkommen lassen. Redet lieber mit ihnen - versucht sie zu überzeugen - sie wissen ganz gut dass sie Unrecht haben - denn wer zu solchen Methoden greift, im Stil der Antideutschen eine "Anarcho-Faschistische Gruppe" zu erfinden, der greift zum letzten Strohalm um eine notwendige Diskussion zu verhindern - auch wenn die Aktion in London gegen das Podium selbst vielleicht das falsche Mittel war um auf die Fehler beim ESF aufmerksam zu machen.

Ja und Nein

Anarchist 20.10.2004 - 22:04
Ja, es ist richtig, dass eine Veranstaltung zu Antifaschismus gestört wurde und das auf dem Podium ein schwarzer Brite, Mitglied der SWP und wahrscheinlich besagter Joe ist, mit dem es später Rangeleien und heftige Diskussionen gab. Nazis waren sicherlich keine da.
Gestürmt wurde die Veranstaltung auch von Anarchisten und anderen irgendwie (Un-)Organsiserten, also von den Teilnehmern des "Byeond the ESF" und den anderen "Autonoumes Spaces", also von Leuten aus ganz Europa, wie es so bei einem europäischen Forum halt so ist und immer noch Staaten und damit auch nationale Zurodnungen existieren.
Es gingen von den Autonoumes Spaces verschiedene Aktionen aus, wie z.B. eine Aktion bei einer Abschiebung am Bahnhof, Umsonst-U-Bahn-Party, usw. Am Samstag Abend war mit der "storm the palace"-Aktion die ESF-Orga das Ziel, um den drohenden Bruch zwischen Basisgruppen und dem ESF offen zu thematisieren.
Übersicht über die Samstags-Aktionen, auch mit Links zu weiteren Beschreibungen:  http://de.indymedia.org/2004/10/96358.shtml
wie auch schon in einem anderen Beitrag erwähnt, wird bei Indymedia UK  http://uk.indymedia.org/en/ viel zum Thema diskutiert.

Wie nun in anderen Beiträgen bechrieben, war Ziel dieser Aktion die ESF-Orga. Kein Wunder, wenn sich auch mal die angesprochene Antifa-Veranstaltung genauer angeschauen wird: "Stop fascism and the far right in Europe", im Programm mit "Stopp dem Faschismus und Rechtsextremismus in Europa" übersetzt (einfach herrlich, was dieses Überstzungprogramm noch so an Witzigkeiten produziert hat; aber das Netzwerk BABEL war ja eh nur so halb erwünscht...). Für das Podium vorgesehen waren: Ken Livingstone, Chair, Unite Against Fascism und nebenbei der Bürgermeister von London und damit u.a. Chef der Polizei und Labour Mitglied (letztere standen natürlich nicht da)), Ester Ben Bassa (Re'seau des associates contre l'extreme droite, France), Rafal Pankowski ('Never again campaign/United campaign, Poland), Yiannis Sifakakis (Stop the War Coalition, Greece (A.d.V.: der Krieg im Irak war eh DAS Thema, musste also auch hier vorkommen), Pal Aradi (President, Alliance of Public Personages of Gypsies of BCKSZ), "moderiert" von Elisabeth Gauthier (Espace Marx, France) und Weymann Bennet (Unite Against Fascism) - ganz normaler Staats-Antifaschismus, und was dabei heraus kommt, wissen wir...

Es sollte vielleicht erwähnt werden (detaillierte Gründe für die Aktion finden sich, wie gesagt, in anderen Beiträge genügend), dass, sobald die Türen zum ESF für einen kurz Moment offen und somit der Zugang für alle und für umsonst frei war, empfing einem direkt eine Schimpftirade durch das Mikro vom Podium aus. Diese setzte sich auch im weiteren Verlauf fort und besonders o.g. Person fiel dabei sehr unangenehm auf (sowohl anfangs am Mikro, als auch später "you're fucking anarchists - shit"). Hier geht es wohl mehr um die Bürokratiefrage zwischen einem organisiertem Flügel einer organisierten Partei und denjenigen, die diesen ganzen Mist u.a. abschaffen wollen.

anarcho-nazis

weist 21.10.2004 - 01:33
gibts, obwohl, strenggenommen sind das Anarcho-Faschos. Nazis nicht, weil echter Nationalsozialismus hat diesen Massenappeal und eine großenteils staatlich maiisv auf Linie gebrachte Wirtschaft. Meistens sind das dann auch extreme Wirtschaftliberale etc. 'Schwarze' Anarchie halt. Aber es gibt halt auch ein paar echte Nazis, die schwer anarchistisch sind - Querfront läßt grüßen. Lief ja sogar auf indy vor einigen Monaten was ausführlicheres dazu.

Aber trotzdem souverän, wie die Collegas auf der Insel mit solchen Sachen umgehen. Sollten sich Anti/Deutsche 'mal ne Scheibe von abschneiden: es muß nicht immer gleich auf Angriffe nach dem Prinzip 'asozialer und maßloser in meinen Vorwürfen als du bin ich schon lange' regaiert werden...

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