Soli-Aktion bei Opel in München

Münchener Studis 20.10.2004 12:52 Themen: Bildung Soziale Kämpfe
20.10.04

Heute früh zeigten ein Dutzend Münchener Studierender vor der Opel-Filiale in der Landsbergerstrasse ihre Solidarität mit den Streikenden Opel-ArbeiterInnen bei Opel und anderswo.
20.10.04

Heute früh zeigten ein Dutzend Münchener Studierender vor der Opel-Filiale in der Landsbergerstrasse ihre Solidarität mit den Streikenden Opel-ArbeiterInnen bei Opel und anderswo. Im folgenden die Solidaritätserklärung:



Solidaritätserklärung an die Streikenden bei Opel

Angesichts der massiven Angriffe der Regierung und der Konzernführungen auf die Lebensqualität der Lohnabhängigen ermutigt uns Euer tatkräftiges und fortschrittliches Entgegenstellen gegen die altbekannten Ausbeutungs und Ausstellungsversuche von oben. Deshalb haben wir heute eine Solidaritätsaktion vor einer

Münchener Opel-Verkaufsfiliale durchgeführt. Im Namen von Münchener Studierenden zeigten wir Schilder und breiteten Transparente aus und verlasen eine Solidaritätserklärung. Darin wurde betont, dass der Kampf der Opel-Beschäftigten gegen die Gewinnlogik des Konzerns untrennbar mit dem Widerstand gegen
die Agenda 2010 und Hartz IV verbunden sei. Denn beide richteten sich gegen die Pläne von Kapital und Regierung, den Lohnabhängigen immer weitere und noch grössere Opfer abzutrotzen (Soziallabbau, Lohndrückerei,längere Arbeitszeiten, Bildungsabbau).

Für uns ist dieser Kampf in doppelter Hinsicht beispielhaft: Zum einen zeigt er den einzigen erfolgversprechendenWeg, gegen die fortgesetzten Angriffe von Politik und Kapital, nämlich den gemeinsamen Abwehrkampf in den Betrieben und auf der Strasse. Zum anderen macht er deutlich, dass es keinen Sinn macht, darauf zu warten, dass andere für uns handeln, sondern dass wir selbst handeln und aktiv werden müssen.

Drastische Arbeitsplatzstreichungen werden nicht nur bei Opel, sondern auch Porsche, Spar, Karstadt, Schlecker,
usw. durchgeführt. Immer mehr Löhne werden gekürzt und Stellen gestrichen, um die Gewinne zu maximieren.

Nachdem die Solidaritätserklärung mit den Streikenden bekannt gegeben wurde, gingen wir in die Reparaturwerkstätten der Opel-Filiale und gaben dort den Mechanikern unsere Soldaritätserklärung in die Hand.
"Sehr richtig!" , oder : "Da, -schauts, die ham´recht, die tun was!" war das positive Echo der Mechaniker.
Anschliessend ging es noch in die Verkaufsräume, wo wir mit zwei Mitarbeiterinnen redeten und ihnen weitere
Solidaritätserklärungen gaben. Dann wurde noch das Lied / die Single "Opel-Gang" von den Toten Hosen an den Betriebsrat übergeben.



Eine solidarische Gruppe von Münchener Studentinnen und Studenten
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Soliaktion in Berlin

berliner Anarchosyndikalist 20.10.2004 - 13:20
Hier ist der Link:

 http://www.fau.org/artikel/art_041019-225235

(Foto auf der Startseite [ http://www.fau.org])

Im Artikel ein Link zur Solierklärung der Lokalföderation Berlin (FAU-IAA).

streik vorläufig beendet

x 20.10.2004 - 15:09
laut yahoo nachrichten wurde der wilde streik vorläufig eingestellt

Veranstaltung der MLPD zum Streik bei Opel

Ron 20.10.2004 - 17:10
Veranstaltung der MLPD zum Streik bei Opel Bochum

7 erhebende Tage im Oktober -

Die Lehren aus dem Opel-Streik


Rede und Diskussion mit dem Vorsitzendem der MLPD, Stefan Engel

Die Veranstaltung findet statt am Donnerstag, den 21.10.04 von 18.00 - 21.00 Uhr in Bochum im Bürgerhaus Werne.

Entritt: 2 Euro; ermäßigt 1 Euro

Opel-Kollegen zum Streik-Abbruch

Ron 21.10.2004 - 16:09
Aus der Extra-Ausgabe vom 21.10.04 des „Blitz“, der gemeinsamen Zeitung von Kollegen für Kollegen aller Opel-Werke und Zulieferer in Deutschland:

Sieben erhebende Tage im Oktober!

Unser 7-tägiger Streik war erhebend, aufwühlend, anstrengend, unauslöschlich und lehrreich. Noch im Wechselbad der Gefühle zwischen Wut, Enttäuschung und bei manchem Hoffen auf erfolgreiche Verhandlungen wurde die Arbeit wieder aufgenommen. Unser 7-tägiger Streik war die treffende, von General Motors und vom Betriebsrat unerwartete Antwort auf den Horrorkatalog. „Wir haben ein Signal nach außen gegeben, dass sie mit den Arbeitern nicht alles machen können. Und das Signal ist angekommen!“,so ein Kollege. Unsere Familien, Frauen, Kinder, das ganze Revier stärkte uns den Rücken.
Der europaweite GM-Aktionstag mit 100 000 Beteiligten aus 13 Standorten setzte ein Signal für den konzernweiten, internationalen Kampf der Arbeiter gegen eines der größten Monopole der Welt! Sogar drei brasilianische Belegschaften von GM solidarisierten sich mit Streikaktionen. Wir legten bis Mittwoch drei andere europäische Werke lahm und trafen GM am Nerv – seiner Gier nach Maximalprofiten.

Wir haben uns gegen Hetze, Diffamierungen, Tricks und Schliche der Geschäftsleitung, gegen ein Trommelfeuer der Medien, gegen Attacken aus der Politik in Berlin und Düsseldorf immer wieder durchgesetzt. Diese Erfahrungen sind unauslöschlich. Wir werden wieder darauf zurückgreifen.
Der Streik klärte auch die Fronten: „Wir kennen jetzt unsere guten Leute. Wir wissen, auf wen Verlass ist. Wir wissen auch, wo der Clement steht, und auch, wo unsere Betriebsratsspitze steht.“

Wir haben im Streik demokratische Abstimmungen, eine solidarische Streitkultur an den offenen Mikrofonen, Übergaben von Schicht zu Schicht, Besetzung der Werkstore, Streikorganisation in unseren Gruppen und vieles mehr organisieren gelernt. Welch ein Kontrast war das zur „Demokratie“ der Belegschaftsversammlung gestern! Die rechte Betriebsratsspitze gab sich dazu her, gemeinschaftlich mit der Geschäftsleitung eine übel manipulierende Versammlung durchzuführen. Weder haben die 1 759 Nein-Stimmen zu bedeuten, dass diese Kollegen keine Verhandlungen wollten, noch bedeuten die 4 647 Ja-Stimmen, dass nicht weiter gestreikt werden sollte. Wie kann man so etwas durchziehen, ohne Diskussion und Einverständnis der Versammlung? Dafür müssen Hinse, Hahn und Einenkel Rechenschaft ablegen! Es klingt wie Hohn, wenn Hahn in die TV-Kameras erklärt, die Kollegen hätten ein eindeutiges Votum abgegeben! Konnten sie das denn?

Das ist die wichtigste Lehre: Die Führung des Streiks lag bei der BR-Spitze in den falschen Händen!
Ein selbständiger Streik muss selbständig geführt werden von den Aktivisten, die genauso gewählt sein müssen wie demokratisch über Streik entschieden wurde.

Der kämpferische Kern der Opelaner hat sich zweifellos erheblich vergrößert, gefestigt und ist enger zusammen gerückt. Das ist das bleibende Ergebnis dieses Kampfes!

Die Stimmen für Wiederaufnahme der Arbeit kamen aus den unterschiedlichsten Motiven: vom strikten Streikgegner, über finanzielle Sorgen bis zu Hoffnungen, ohne harten Kampf in Verhandlungen Fortschritte zu erreichen. Viele dieser Kollegen sind jedoch der Meinung, dass der Streik beim Scheitern der Verhandlungen sofort wieder aufgenommen werden muss! Die kritische Auseinandersetzung muss geführt werden – aber es darf keine Spaltung in der Belegschaft, auch nicht zwischen Werk I und II/III entstehen.

Wir Opelaner gehen gestärkt in die nächste Runde im Kampf gegen die Ausbeutungsoffensive. An unseren Streikzielen hat sich nichts geändert.

Der GM-Horrorkatalog muss vom Tisch!

Kampf um jeden Arbeitsplatz und Verteidigung aller Standorte europaweit!

Jetzt soll der Betriebsrat gemeinsam mit dem SPD-Wirtschaftsminister Clement mal beweisen, dass ihre Verhandlungskünste erfolgreich sind. „Die werden sich wundern. Wir sind ganz schnell wieder da, wenn die Mist bauen!“ So oder so: Der Kampf, den wir begonnen, wir führen ihn weiter, bis er gewonnen.




Hahn und Hinse: armselige Demokraten

Da gab es einige Leute, die in den letzten Tagen mächtig gegen die MLPD hetzten. Sie sei undemokratisch und mit der NPD zu vergleichen. Eine Frechheit! Jeder Kollege kann selbst beurteilen, wie sich die MLPD und ihre Mitglieder 7 Tage lang selbstlos für den Streik einsetzten und die Solidarität der Arbeiter auch außerhalb des Werkes organisierte. Wer die MLPD deshalb angreift, der muss den Streik der Opelaner angreifen!
Dagegen konnte sich gestern auf der Betriebsversammlung jeder davon überzeugen, was einige
IGM-Funktionäreund BRSpitzen unter demokratischer Meinungsbildung verstehen: Es durfte nur reden, wer für das Ende des Streiks sprach. Keine Diskussion. Nicht einer der Tausenden, die Tage und Nächte den Streik mit Leib und Seele getragen haben, kam zu Wort. Der Saal war viel zu klein. Hunderte mussten mit miserabler Übertragung nebenan in der Sporthalle zuhören.
Taschen und Kollegen wurden durchsucht. Der Werksschutz schützte die Bühne gegen die
Streikenden – eine denkwürdige Szene! Das Ganze war logistisch wesentlich von der Geschäftsleitung organisiert. Die Fragestellung war bewusst irreführend, verwirrend und suggestiv: „Soll der Betriebsrat die Verhandlung mit der Geschäftsleitung weiterführen und die Arbeit wieder aufgenommen werden?“ Ja/Nein – so als ob man sich mit Kampf gegen Verhandlungen ausspricht! Für Streik konnte man gar nicht stimmen! Und für diese Show, die an Wahlbetrug grenzt, wurde auch noch eine Betriebsversammlung geopfert – die im Dezember soll jetzt nämlich ausfallen. Damit soll wohl auch verhindert werden, dass die Verantwortlichen zu ihrem undemokratischen Verhalten Rede und Antwort stehen müssen. Wer keine Diskussion zulässt, der muss schlechte Argumente und mächtig Angst vor der Belegschaft haben. Wie positiv hebt sich unsere zukunftsweisende Streikdemokratie von dieser Inszenierung ab. Das werden wir uns für die Zukunft merken.

Hier der Indynews-Link...

Indynews 21.10.2004 - 22:30

Solidaritätsaktion bei Opel in Zürich

Opel=Popel 21.10.2004 - 22:34

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 3 Kommentare an

Hmpf.. — Verbesserer

@verbesserer — StudentIn

@StudentIn — Verbesserer