Montagsdemo in Gera abgebrochen!

Tamara 05.10.2004 18:37
Nach 10. Anlauf Zeichen gesetzt. Ein Artikel aus der Hombach/WAZ-Gruppe.
Montagsdemo in Gera abgebrochen







Protest gegen rechte Mitläufer Gera (-um-). In der

Rudolf-Diener-Straße hat gestern die Initiative für soziale

Gerechtigkeit die Montagsdemonstration abgebrochen. Der

Veranstalter wollte so ein Zeichen setzen gegen die Mitläufer

aus der rechten Szene. Etwa 15 der schätzungsweise 700

Protestierer werden der rechten Szene zugeordnet.

Nachdem vor einer Woche teilweise übermalte NPD-Wahlplakate

aufgetaucht seien, habe sich der Veranstalter entschieden, im

Wiederholungsfalle die Demonstration vorzeitig aufzulösen,

erklärte ein Sprecher. Deshalb habe man gestern DGB-Landeschef

Frank Spieth bereits zu Veranstaltungsbeginn sprechen lassen.

Auf dem Markt warteten einige wenige Menschen vergeblich auf

die Kundgebung.

Die Polizei war von dem jähen Abbruch der Demonstration

überrascht. Der Veranstalter habe beim Kooperationsgespräch,

das drei Stunden zuvor stattfand, eine solche Option nicht

angekündigt, erklärte Thomas Quittenbaum, Leiter der

Polizeiinspektion Gera-Nord. Die Polizei habe auch keine

Parteitransparente im Demonstrationszug festgestellt.

Vergeblich sei angesichts des Veranstaltungsabbruchs der

Straßenbahnverkehr kurzzeitig unterbrochen gewesen.

Ein Demonstrant, der der rechten Szene zugeordnet wird, war

kurzzeitig in Gewahrsam genommen worden. Die Person sei der

Aufforderung von Ordnern und Polizei nicht nachgekommen, sich

am Ende des Demonstrationszuges einzureihen.

05.10.2004
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Ergänzungen

Pressemitteilung von der ISG Gera

Mitglied 05.10.2004 - 19:26

Presseinformation

10. Montagsdemo in Gera


Die 10. Montagsdemonstration gegen den Sozialen Kahlschlag fand am 4.10.04
in Gera statt.

700 Teilnehmer bekundeten auch diesmal ihren Unmut gegen den von allen
Bundestagsfraktionen betriebenen Sozialabbau und Versuche von Nazis die
Demonstrationen zu unterwandern.

Unter den Teilnehmern waren auch etwa 100 Geraer, welche am 2. Oktober an
der zentralen Demonstration in Berlin teilgenommen haben.

Der DGB Landesvorsitzende Frank Spieth zeigte Alternativen auf und forderte
u.a. weiterhin sinnvolle Tätigkeiten in ABM und SAM zu fördern, statt
Menschen mit 1€ -„Arbeitsgelegenheiten“ zu Almosenempfängern zu machen.

Die Initiative für soziale Gerechtigkeit hält diese Demonstrationen
weiterhin für notwendig, da bis auf kosmetische Korrekturen am Armutsgesetz
„Hartz IV“ nichts verändert wurde.

Da die zum wiederholten Male anwesenden Rechtsextremen, von denen ständig
Drohungen und Gewalt gegenüber den Ordnern der Initiative ausgingen, nicht
von der Polizei entfernt wurden, beendeten die Veranstalter den
Demonstrationszug vorzeitig.

Mit Demonstrationen und anderen Aktionen wird die Initiative für soziale
Gerechtigkeit auch künftig in Erscheinung treten.


Mit freundlichen Grüßen

V.i.S.d.P. Peter Lückmann für die Initiative


bilder gibt es unter

hans 05.10.2004 - 22:44
www.aag.antifa.net.

Von wegen keine Nazis oder biste selber einer?

Anmerkung

AAG-Sympathisant 06.10.2004 - 17:24
Dass die Demo abgebrochen wurde ist begruessenswert. Dennoch sollte nicht vergessen werden, dass die ISG neun (!) Wochen lang mit Nazis demonstrierte und mehrfach verbal AntifaschistInnen attackierte, die sich an den woechentlichen Naziaufmaerschen stoerten. Siehe hierzu

 http://aag.antifa.net/htm/erklaerung_isg.htm

Mehrfach wurde versucht, die Nazis aus der Demo zu werfen. Die demokratiefeindliche und zurecht mehrfach als "rechts" bezeichnete Geraer Polizei hat den Naziaufmarsch jede Woche durchgesetzt. Warum die Montagsdemos in Gera weitaus weniger beachtet wurden, als bspw. in Magdeburg, liegt einzig und allein daran, dass sich die lokale Antifa als einzige Gruppierung von den Montagsdemos distanzierte.
Dass die Demo abgebrochen wurde, ist ein Zeichen dafuer, dass die ISG den rassistischen Volksmob nicht weiter ruhig halten konnte. Strafbare Naziparolen, Handgreiflichkeiten gegenueber Antifas, brutale Naziangriffe im Anschluss an die Demo, NPD-Plakate und zwei Stangentransparente im NS-Jargon gegen "die oben" gehoeren eben auch zu den Montagsdemos in Gera.
Zitat AAG: "In Gera obsiegt hingegen Woche für Woche der rassistische Konsens der Geraerinnen und Geraer, die sich zusammen mit demokratiefeindlichen Polizeibeamten längst von einem ernstzunehmenden sozialkritischen Anspruch verabschiedet haben und allmählich im braunen Sumpf volksgemeinschaftlicher Reaktion versinken."

Anmerkung zum Autor

AAG-Sympathisant 06.10.2004 - 18:01
Eine Anmerkung noch zum Zeitungsartikel. Der Text wurde vom Lokalredakteur der Ostthueringer Zeitung, Uwe Mueller, verfasst. Mueller ist ein guter Freund des - in die Thueringer Rotlichtaffaere verwickelten - Geraer Polizeichefs Lothar Kissel. Beide echauffierten sich nach dem brutalen Nazimord Anfang dieses Jahres ueber AntifaschistInnen, die den Mord thematisierten und diffamierten diese als "Linksautonome". Beiden ist muehelos eine antidemokratische Haltung anzulasten. Ausfuehrliche Infos unter:

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 3 Kommentare an

quittenbaum — tut nix zur sache

Na endlich.... — Arrow