Anmerkung der Moderationsgruppe: Trotz der Bitte, de.indymedia.org zum Veröffentlichen von eigenen Berichten und selbst recherchierten Reportagen zu nutzen, wurde hier ein Termin, ein Aufruf, die Einladung zu einer Veranstaltung oder die Ankündigung einer Aktion reinkopiert.
Es ist nicht das Ziel von Indymedia, ein möglichst umfassendes Infoportal incl. Terminkalender anzubieten. Indymedia will eine Plattform für engagierte MedienmacherInnen und ihren eigenen Inhalte bieten. Das Veröffentlichen von Terminen, Aufrufen und Einladungen gehört nicht zu den Zielen des Projektes. Mehr Informationen, warum sich Indymedia nicht zum Veröffentlichen von Terminen eignet, findest Du hier.    Bitte nutze stattdessen die verlinkten Terminkalender-Seiten.

HH: Wendebecken-Demo am 25.9.2004

Kim Müller 22.09.2004 00:48
PLATZ IST GENUG DA!!
Demonstration - 25.09.2004
16 Uhr Bhf Dammtor / Ausgang Uni

Weniger Bau - mehr Wagen!
--> Bauwagengesetz abschaffen (Regierung auch)!
--> Ersatzgrundstücke für alle geräumten Plätze!
--> Keine weiteren Räumungen!
--> Selbstbestimmung statt Verwertungslogik!
Am Mittwoch, den 8.09.04 um 7.00 Uhr wurde die wunderschöne Betonfläche alias Wagenplatz Wendebecken mit einem übermäßigem Polizeiaufgebot geräumt. Dem zuvor lag eine Woche Besetzung der bis zum Vertragsende am 31.08. gemieteten Fläche und dem angrenzenden Nebengrundstück, das wir nach Einzug zum Sozialen Zentrum Barmbek erklärten. Menschen kamen vorbei und bauten Hütten oder Befestigungswälle, brachten uns Essen und andere nützliche Dinge wie Licht, Batterien, Radios, Kuchen usw.
Die Nachbarschaft zeigte sich solidarisch.
Bei der Räumung boten wir auf: 6 Personen mit den Armen in Betonfässern, 2 Tripods (dreibeinige Stangen in sechs und acht Meter Höhe, in deren Spitze jeweils eine Person saß), einen Turm, auf dem sich drei Personen mit den Armen in Rohren festgekettet hatten, am Eingangstor weitere zwei festbetonierte Personen, eine Person saß in 15 m Höhe auf einer Plattform im Baum, UnterstützerInnen zudem rings um das Gelände, verschiedene Befestigungen.
Polizei und BGS waren auf derartiges nicht vorbereitet und mussten erst das nötige Werkzeug anfordern. Sie erweckten nicht gerade den Eindruck von Kompetenz, als sie anfingen uns zu bearbeiten. Auch die Sanitäter der Feuerwehr wirkten sehr lahm.
Als die Polizei anfing, ohne Absicherung an den Beinen des höheren Tripods zu sägen und die oben sitzende Person hin- und herschwankte, brach unter uns Panik aus, nach ca. zehn Minuten Herumgehschreie und dem Hinweis an die Sanitäter auf deren Eid, Menschenleben zu retten, setzten sich zwei von zehn Sanitätern langsam in Bewegung.
Unsere Anwälte durften die ganze Zeit nicht aufs Gelände, Unterstützungspersonen, die bei den verschiedenen Stationen standen, wurden zum Teil gewaltsam vom Gelände gebracht. Die ersten zwei Tonnen wurden vor Ort aufgebrochen, die anderen vier Tonnen wurden einzeln mit Seilen an der Schaufel eines Frontladers befestigt und mit den darin festgeketteten Menschen angehoben, auf das nebenliegende Gelände der Hamburger Staatsoper gebracht und dort weiterbearbeitet. Zahlreiches Werkzeug ging zu Bruch. Die Befestigung der zwei Menschen am Tor wurde relativ schnell aufgebohrt, sie wurden vorläufig festgenommen. Der vier Meter hohe instabile Turm wurde von der mittlerweile eingetroffenen Hebebühne zunächst zwei mal gerammt. Die dort befestigten Personen wurden ebenfalls samt Metallrohr mit Zement am Arm festgenommen.
Es wurde versucht, die Person im Baum an der offenen Jacke über zwei Armlängen hinweg von der Plattform auf die Hebebühne zu ziehen, woraufhin sie weiter nach unten kletterte. Ein Polizist versuchte sie dabei an der Schulter festzuhalten. Beim Herunterfahren brach die Hebebühne den Ast ab, auf dem die Person stand. In immer noch sehr großer Höhe konnte sich die Person lediglich mit dem linken Arm (als Rechtshänder) an einem anderen Ast festhalten.
All dies zeigt deutlich das unverantwortliche Handeln der Polizei. Insgesamt brauchten 1400 Polizisten acht Stunden um das Wendebecken zu räumen. Dies sehen wir als einen Erfolg.


Am 18.08 wurde uns eine Allgemeinverfügung überreicht, in der die Sicherstellung der Wagen, die sich nach Auslaufen des Vertrages am 31.08. um 18:00 noch auf dem Gelände befanden, angeordnet wurde.
Das Leben im Wagen stellt in Hamburg scheinbar eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung dar, da sich die Allgemeinverfügung sowohl auf das "Wohnwagengesetz" als auch auf das "Gesetz zum Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung"(SOG) beruft. Das Wohnwagengesetz verbietet dauerhaftes Wohnen im Wagen, "Substandartwohnen darf nicht gefördert werden". Lediglich zur Vermittlung in Wohnungen wird das übergangsweise Wohnen im Wagen auf dafür vorgesehenen Plätzen geduldet.
Alternative und soziale Projekte haben in dieser Stadt keinen Platz. Trotz der weiteren Duldung des Wagenplatzes Henriette, der Vertragsverlängerung Gaußstrasse, Rondenbarg sehen wir eine Fortsetzung der Schill- Linie in der derzeitigen Senatspolitik. Nach wie vor sollen alle hh- Wagenplätze bis 2006 geräumt sein. . Die WB- Bewohner/innen forderten ein Ersatzgelände, und als ein privater Investor auftauchte, wurde ein Umzug von Seiten des Senats und dem Bausenator Freitag abgelehnt mit dem Verweis, dass es keine neuen Wagenplätze geben wird. Freitags Aussage am Wb- Räumungstag gegenüber Wagenplätzen sei immer faire Politik betrieben worden ist eine reine Verarschung. Sein großzügiges Angebot uns in Wohnungen oder auf andere Wagenplätze zu vermitteln ist eine offensichtliche Befriedigungstaktik für die mediale Öffentlichkeit. Dafür benötigen wir keinen Papa Freitag, wir wollen keine Wohnungen und die verbliebenen Plätze sind bereits voll.
Der Zeitpunkt der Verhandlungen ist vorbei, wir nehmen uns, was wir brauchen. Mit List und Tücke in die Baulücke.

Wir fordern nicht nur Ersatzgelände für die geräumten Plätze Schützenstr, Parciusweg, Bambule, Wendebecken, sondern auch eine dauerhafte Bestandsgarantie aller in HH bestehender Wagenplätze plus die Zurücknahme der Räumungslinie des HH-Senats plus die Ermöglichung, jederzeit und allerorts Wagenplätze einzurichten!
Keine Stadt besitzt keine Brachfläche!
Her mit den Betonplatten.

Bis bald
WB


Weitere Termine:

donnerst. 23.09.
18 Uhr - U-Bahn Feldstrasse
Demo gegen das Hotel im Schanzenpark
"Mit 1000 Töpfen den Senat zum Kochen bringen" - bringt alles mit, was sich zum Trommeln eignet.


dienstag 28.09.
19:30 Uhr - B-Movie, Brigittenstr. 5
3 Filme hintereinander:
Schwimmwagen + Pünktlich sein + Langenfort 85 (Wendebecken-Film)
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

B-Movie erst um 20:30

Cineast 22.09.2004 - 01:16
Die Veranstaltung am 28.09. im b-movie beginnt erst um 20:30.

Pink&Silver

ps 22.09.2004 - 11:33
es wird auch wieder ein Pink&Silver-Block geben. also kommt zahlreich und bringt passende Klamotten und Puschel mit. treffen is ne viertel Stunde vor Demobeginn ca. 15.45 Uhr.

an die mods

tip 22.09.2004 - 11:35
im newswire hat der aufruf nicht wirklich was verloren. aber an den mittelspalten-artikel gehört er schon angehängt. vielleicht is das machbar. danke

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 2 Kommentare

Die Schwimm Flügelchen nicht vergessen!

00563554RF87645343ZE565 22.09.2004 - 16:58
Und wenn ein nach Heu müffelnder Übersee Container vorbei geschwommen kommen sollte, den könnte ein 30 jähriger Niederländer suchen, da könnte Gras für 4 Millionen Tüten drinn sein.

Rgenjacke

mad 22.09.2004 - 22:11
morgen und Samstag net vergessen.. remember last time..