Spontandemo in Dresden gegen NPD

MediaMax 20.09.2004 00:49 Themen: Antifa
Am Abend des 19. September fand in Dresden eine spontane Demonstration gegen den Einzug der NPD in den sächsischen Landtag statt.
Am Abend des 19. September fanden sich ca. 300 - 400 Menschen vor dem sächsischen Landtag in Dresden ein um gegen den Einzug der NPD in das sächsische Landesparlament zu demonstrieren. Die Menschen kamen aus verschiedenen Gruppen wie Antifa, Jusos oder PDS. Auch einige "normal bürgerliche" waren zu sehen. Die Parolen waren hauptsächlich klassische Antifa-Sprüche wie "Gebt den Nazis die Straße zurück - Stein für Stein!" Ein Mensch der PDS-Fraktion aus dem Landtag verkündete, dass die NPD-Fraktion angesichts der sich formierenden Demo fluchtartig den Landtag durch die Hintertür verlassen haben soll.

Nachdem sich die anfangs lautstarke Stimmung gelegt hatte löste sich die Demo langsam auf. Die Antifa formierte sich aber wieder und es begann eine recht gelungene Spontandemo durch die Dresdner Altstadt über den Altmarkt, Pirnaischen Platz, Carolabrücke bis in die Innere Neustadt. Die 150-200 Leute zogen laut und entschlossen mit teilweise beachtlicher Geschwindigkeit durch die Stadt, so dass die Polizei Mühe hatte überhaupt am Ball zu bleiben. Obwohl die Stimmung teilweise schon etwas angespannt war hatte sich die Polizei eher zurückhaltend verhalten und versuchte (so weit ich das mitbekommen habe) nicht, die Demo aufzuhalten, was aber sicher auch daran lag, dass die Demo wie bereits gesagt ziemlich schnell und unberechenbar war. Außerdem schien die Polizei gar nicht stark genug vertreten zu sein (ich vermute nur eine Hundertschaft) um einen Kessel o.ä. zu machen. Ich habe die Demo in der Neustadt verlassen und weiß daher nicht, was noch alles geschah, hatte aber den Eindruck, dass sie sich auflöste.

Insgesamt eine gelunge Aktion, auch wenn natürlich viel mehr Menschen hätten kommen sollen. Auch ist positiv zu erwähnen, dass es keine Randale gab und keine Scheiben o.ä. zu Bruch gingen. Leider wird das Endergebnis der Wahlen durch eine solche Demo nicht verändert. (Wie auch das massive Zerstören von NPD-Plakaten in Dresden während des Wahlkampfes offensichtlich leider nichts bewirken konnte. Trotzdem war es beeindruckend wie intensiv zumindest versucht wurde, die Nazis zu boykottieren.)

Noch eine Bitte an die Antifas: Mit euren dunklen Klamotten seit ihr recht schwer auf den Fotos zu sehen. Könnt ihr nicht vielleicht mal was anderes anziehen, pink oder neongeld oder sowas :-)
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Ergänzungen

ging doch was kaputt

can spoon 20.09.2004 - 01:33
mit einem logenplatz in der rothenburger str. konnten wir zeuge sein, daß doch noch ein naziladen platt gemacht wurde. presse war nach zwei minuten vor ort. autos fuhren immer fein säuberlich um auf der straße rumliegende springerstiefel herum. bullen fuhren nach 20 minuten zwei mal am tatort vorbei, nach ca. ner halben stunde kamen sie dann und blieben die ganze zeit im auto sitzen. ein komischer hoolmäßiger typ mit zwei bierflaschen in der hand spazierte die ganze zeit konfus vor dem laden rum und redete dann noch mit den bullen. dann war auch noch ein reeneegirl vor ort. mittlerweile sind die glaser auch schon fertig mit dem erneuern der scheibe und ein typ kehrt die scherben weg und macht krach.

klasse aktion! besser als tatort und sabine christiansen, welche gleichzeitig gerade im tv lief!

NAZIS RAUS!

frohmut auch in köln

sad 20.09.2004 - 01:52
solche demos werden in köln am nächsten wochenende wohl auch nötig sein, wenn die bürgerfaschos von pro köln in den stadtrat einziehen
und einen tag vorher, am 25.9. will der bürgermob in köln-poll erneut seinem rassismus mit einer demo freien lauf lassen
und am 16.10. folgen dann die kameradem im geiste, die freien kameradschaften wollen in köln kalk demonstrieren

Presse

egal 20.09.2004 - 07:44
Linke demonstrieren gegen NPD-Einzug in Landtag


Dresden (ddp-lsc). Etwa 150 Anhänger der linken Szene haben am Sonntagabend in Dresden gegen den Einzug der rechtsextremen NPD in den sächsischen Landtag demonstriert. Sie hatten sich spontan am Goldenen Reiter nahe des Landtagsgebäudes getroffen und waren dann - begleitet von Einsatzkräften der Polizei - über die Augustusbrücke zum Parlamentsgebäude gezogen.

Dabei riefen sie Parolen wie: «Nie wieder Rechte» und «Ob Ost, ob West - nieder mit der Nazipest». Auf Transparenten war zu lesen: «Nazis raus aus den Köpfen». Die Demonstranten wurden von Einsatzkräfte der Polizei abgeschirmt. Gegen 21.00 Uhr zogen sie ab. Die Demonstration verlief nach Angaben eines Polizeisprechers friedlich.

Nach den bisherigen Hochrechnungen erzielte die NPD bei der Landtagswahl am Sonntag 9,4 Prozent. Sie ist künftig im Landtag vertreten. Damit schaffte die Partei erstmals seit 1968 wieder den Einzug in ein Landesparlament.

Ergänzung

Zähler 20.09.2004 - 12:07
300-400 Leute halte ich für etwas übertrieben, ich denke es waren 200-300.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 10 Kommentare

Nazis raus - und die Demokraten bleiben hier?

maxl 20.09.2004 - 01:24
Oh weh. Jetzt wird es wieder überall losgehen damit, den demokratischen Sumpf gegen seine braune Sumpfblüten zu verteidigen.

k.A.

tut-nix-zur-sache 20.09.2004 - 01:38
Ja, ihr seid schon prima und ganz Radikale! Natürlich muss man den demokratischen Staat verteidigen. Solange wir einen haben leben wir in Bedingungen in denen Kritik überhaupt noch möglich ist. Aber feiert ihr mal NPD- Wahlsiege und legt den "demokratischen Sumpf"(übrigens eine typische NPD- Formulierung) trocken. Wenn ihr dann auch eins aufs Maul kriegt, wundert euch nicht.

@tut_nix_zur_sache

berti 20.09.2004 - 12:18
wenn ich solche einträge wie deine lese hab ich manchmal das gefühl daß hier ein teil der leute betrunken ist wenn er was postet. stellt sich mir dir frage warum krieg ich denn nichts ab?

auf wen war denn dein eintrag bezogen? Hier feiert niemand den Einzug der NPD in den Landtag...!

bla

Hank 20.09.2004 - 12:30
Lieber verteidige ich die Demokratie gegen "seine braune Sumpfblüten", als zuzuschauen, wie die Faschos wieder hochkommen. Es gab schonmal eine Zeit in der die SPD von der KPD zum Hauptfeind erklärt wurde. '33 erhielt man dann die Quittung dafür.

Momentan bleibt auch garnichts anderes übrig. Da aus der (radikalen) Linken kaum noch was Überzeugendes kommt. Die Antifaszene ist da auch kein Stück besser. Den momentanen Höhepunkt der Politikunfähigkeit und Dummheit von Teilen der Antifaszene kann man ja am 3.Oktober in Erfurt live erleben.

@bla

blabla 20.09.2004 - 12:41
hast du dich schon mal gefragt, warum nazis in der schönen demokratie niemals aussterben und warum sie ausgerechnet in der der demokratie immer wieder hochkommen?

höhö

spd 20.09.2004 - 12:43
jusos trugen plakate "touristen statt nazis", sehr lustig.
als würde irgendein halbwegs vernünftiger tourist nach dresden
fahren, anstatt - wie normale menschen - auf die malediven zu fahren
und cocktails zu schlürfen.

@ blabla

ich 20.09.2004 - 13:00
willst du sagen, daß man faschisten nur bekämpfen kann, indem man faschismus von links einführt? ihr kommies seid echt durchgeknallt!

DAS AUTONOME/ANTIFA DOGMA

@maxl und blabla und so 20.09.2004 - 19:51
es ist doch echt oft soo schade zu sehen, wie menschen, die von der basis her der selben gesinnung sind, sich gegnseitig anpöbeln.

der auslöser scheint immer wieder das AUTONOME DOGMA zu sein, dass viele linke gelernt haben und immer wieder zum besten geben.
warum denken wir nicht immer problemorientiert??

ja die links radikale ist gegen die demokratie.
aber die links radikale ist genauso gegen nazis!!!
und wenn diese nazis nun durch 12 mandate MEHR GELD FÜR PARTEIARBEIT VOM STAAT BEKOMMEN ist das verdammt scheisse VERDAMMT!!!!!!!!

demokratie verteidigen, so ein blödsinn! Das die linke das nicht will, ist klar!!
nicht zulassen, dass sie ihre strukturen erweitern können ist der wesentliche punkt, weshalb die freunde aus dresden die demo auch garantiert gemacht haben!!

also hört mal auf eure toll anarchistische grundhaltung zu posten und denkt echt mal problemorientiert!!!!

baut die mauer wieder auf

ulbricht 21.09.2004 - 01:02
aber dalli. bevor diese nazis hier noch rüberkommen.

Nazis und Demokratie

Martin 21.09.2004 - 10:23
Dort wo Nazis demokratisch gewählt werden, müßen sie nicht auch noch demokratisch bekämpft werden!