karlsruhe: deutsche täter sind keine opfer!

arno nüm 19.09.2004 13:11 Themen: Antifa
nur ne kurzinfo:
am samstag, den 18.09.2004 fanden sich auf dem vorplatz zur stadthalle ca 70 personen ein um einer einladung der antifaschistischen gruppe zora zu folgen - diese hatten eine kundgebung zum protest gegen den jährlichen 'tag der heimat' angemeldet
am samstag, den 18.09.2004 fanden sich auf dem vorplatz zur stadthalle ca 70 personen ein um einer einladung der antifaschistischen gruppe zora zu folgen - diese hatten eine kundgebung zum protest gegen den jährlichen 'tag der heimat' angemeldet.

auch wenn dieses jahr keine 'nazi-prominenz' wie der blutrichter HANS FILBINGER (letztjähriger redner) anwesend waren, so bestand doch grund genug zum protestieren.

so fanden sich gegen 13.oo uhr ca 70 personen - unter ihnen vertreterInnen der antifas aus karlsruhe, ludwigsburg, freiburg, landau (die auch redebeiträge beisteuerten) und anderen städten - auf dem vorplatz der stadthalle ein.

demnächst wieder online, dann auch mit dem kompletten flugblatt der ag [z.o.r.a.] zum thema: www.ag-zora.tk

HISTORIE:
Filbinger am Tag der Heimat:
 http://de.indymedia.org//2003/10/63129.shtml
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Ergänzungen

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---- 19.09.2004 - 18:53

Nur mal so

Sören 19.09.2004 - 20:54
Immer wieder diese Schulddebatte. Also, fakt ist und ich denke mal, dass das hier niemand bestreiten wird, dass viele Deutsche die Nazis ermöglicht haben und damit auch den 2. Weltkrieg und den Holocaust. Und natürlich gab es viele Täter´(Wehrmacht, SS, Reichsbahn, Behörden etc.). Viele haben auch weggeschaut, was genauso zu verachten ist. Man könnte natürlich jetzt noch mehr auf der Obrigkeitsdenken und dem damit verbundenen Verlust der eigenen Entscheidungsfreiheit eingehen, aber das wurde schon so oft getan, dass ich mir das mal spare.
Fakt ist aber auch, dass ein Kind, was von einer allierten Bombe getroffen wurde, einfach als Opfer zu sehen. Als Opfer eines Krieges, der durch die Deutschen ausgelöst wurde. Diese Opfer finde ich, sollte man auch betrauern dürfen, ohne dabei aber den Blick auf den historischen Kontext zu verlieren.
Weiterhin muss man auch eingestehen, dass die Art und Weise, wie die Deutschen aus den damaligen (!) Ostgebieten vertrieben wurden, nicht gerade sehr menschenfreundlich war und massig Opfer unter der Zivilbevölkerung, vor allem bei den Schwächsten: Kinder und Greise. Selbstverständlich ist die Reaktion von Polen und Tschechen nachvollziehbar, denn was die Wehrmacht etc. dort angestellt hat, ist an Grausamkeit kaum bis gar nicht zu überbieten, doch macht es ihre "Verbrechen" nicht richtiger. Mir liegt es fern, in irgendeiner Weise die Geschicht umschreiben zu wollen oder auf Entschädigung zu pochen, dazu haben die Deutschen einfach zu viel Müll gemacht, als das dies auch nur in geringer Form diskutabel wäre. Weiterhin denke ich auch, dass die meisten Deutschen direkt, indirekt oder mittelbar in die Verbrechen des 3. Reiches verstrickt waren, doch von einer Kollektivschuld der Deutschen zu sprechen halte ich für fatal, denn damit entsteht auch der Eindruck, jene zu beschuldigen, die im Widerstand waren, die SPDler/KPDler, die schon in den 30ern zu Opfern gemacht wurden und jene, die Opfer ihrer Zeit waren, wie z.B. das von der Bombe zerfetzte Kind, sowohl in den von Deutschland überfallenen Ländern als auch in Dt. selbst. Es ist die Aufgabe unserer Generation aus der Geschichte dieses Landes zu lernen und die Menschheit davor zu bewahren, ähnlich Dinge nochmals zu tun. Das kann auch bei eine Debatte über Kollektivschuld anfangen (vergessen wir nicht, dass Hitler und die Nazis eine ähnliche "Argumentation" gegenüber Juden nutzten).

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 3 Kommentare

@alex: Kognitive Diarröh?

Schonböhm 19.09.2004 - 19:55
Hunderttausende Heimatvertriebene = üble Faschisten, die rechtmäßigerweise aus den "von ihnen geplünderten und eroberten Ländern (sic!)" vertrieben wurden? Wie dämlich muss man eigentlich sein, um so einen Schwachsinn zu posten?

Zensur bei indy

grüne 19.09.2004 - 20:52
Ich habe hier vor gut einer Stunde einen kritischen Beitrag zu dem Artikel oben geschrieben. Die Kritik habe ich bewusst sachlich, "emotionslos" und ohne rechthaberisch zu wirken, formuliert. Weiter war er mit Sicherheit weit weg von jedem bürgerlichen Standpunkt. Offensichtlich duldet die Redaktion bei indy keine gegenteiligen Meinungen oder Kritik an Kollektivdenken. Dann wundert euch aber auch nicht, warum viele Aktivisten in offenen Diskussionen bürgerlichen Kräften unterlegen sind, weil sie die Kritikpunkte zum ersten Mal hören und keine Antwort darauf wissen.

Antifa heißt für immer isoliert!

@ sören

... 19.09.2004 - 22:50
es spricht niemand irgendjemand das recht auf individuelle trauer ab, es geht hier um die kollektive trauer die aus einem deutschen opfermythos entspringt. zum thema "kollektivschuld" du bist der einzige der davon spricht, ein walserscher reflex ??