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Rechte "Dark-wave"-Band in Berlin

x 17.09.2004 17:07
Am Sa, 18.09 21:00

"KIRLIAN CAMERA" Im Kato,Kreuzberg (www.kato-x-berg.de/main.html)

Am Samstag hat sich scheinbar unbemerkt von "Antifa" und besitzer die

Dark wave Band Kirlian Camera ins Kato verirrt.Hier ein kurzer zusammenschnitt aus dem Internet,der aufwecken sollte.Jaja,mit dem Kato ist das schon so eine sache,Einerseits tolle (linke)Bands und Konzerte und

dan wieder solche Schnitzer.Auch bei der "Station to Station"-Party (jeden Freitag)gibt es immer wieder merkwürdiges zu beobachten.(Ich persönlich kann mich daran erinnern wie letztes Jahr im Dezember der Freitags-türsteher mit "Thor Steiner"-Klamotten an der Tür Stand.O-Ton"jetzt reg dich doch nicht auf,denn kennen wir,das ist ein netter Typ")





“Auf dem Dark Rush III - Festival am 2. 5. 1998 in der "Arena" in Berlin zeigte die italienische Gothic-Band "Kirlian Camera" in ihrer Dia-Show Bilder von Hakenkreuz-Monumenten und Hitlergrüßen und verabschiedete sich mit der neonazistischen Variante des Hitlergrußes.”



Quelle:(“Die Geister, die ich rief...”, ),  http://www.geister-bremen.de/ (Archiv)







Sehr geehrter Herr Bergamini,



Da sie bereits mehrfach den Wunsch nach einer persönlichen Stellungnahme unsererseits geäußert haben (Zillo 10/99; Black 18, Winter 1999/2000, S. 4) und wir auch von Szeneseite dazu aufgefordert wurden (Zillo 2/2000, S. 117-118), wollen wir diesem Wunsch hiermit nachkommen. Vielleicht interessiert es sie, daß die Initiative "Grufties gegen Rechts" ohne sie möglicherweise gar nicht existieren würde.



(".....")

Um jedoch endlich zu einer sachlichen Diskussion zu gelangen, möchten wir sie hiermit auffordern, zu den im Folgenden genannten "präzisen Fakten" konkret Stellung zu nehmen:



In ihrem Stück "U-Bahn V.2 "Heiligenstadt" auf der CD "Todesengel - The Fall of Life" verwenden sie Ausschnitte aus einer Rede des rumänischen Faschistenführers Corneliu Zelea Codreanu, Gründer der Legion Erzengel Michael (1927) und Führer der Eisernen Garde (ab 1930). In einem Interview mit dem Magazin Sigill (Nr.12, 1996/97) sagen sie dazu: "Ja, ich nahm den Song im Februar 1989 mit einem Teil von Codreanu's Rede auf. Zu dieser Zeit suchte ich solches Material, um seine Legion zu ehren..." Was für Beweggründe kann es geben einen Faschistenführer zu ehren?



Als Produzent des Projektes Stalingrad waren sie mit dem Titel "Der letzte Flug / Anthem" an einem Sampler zu Ehren des Nazi-Bildhauers Josef Thorak beteiligt. Der Sampler wurde vom Verlag und Agentur Werner Symanek (VAWS) verlegt und vertrieben, der im Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen von 1998 als rechtsextrem eingestuft wird. Ihre Beteiligung an diesem Projekt erfolgte, trotzdem Ihnen die politische Ausrichtung des VAWS bekannt war, da es bereits bei dem vorherigen Sampler des VAWS, zu Ehren der Nazi-Filmerin Leni Riefenstahl (1996), Diskussionen um eine geplante Beteiligung von Kirlian Camera gab, die dann zu einem Verbot der Teilnahme seitens ihres damaligen Labels Discordia führten (Sigill 12, Herbst/Winter 1996/97; "Riefenstahl", Begleitbuch zum gleichnamigen Sampler, 1996). Im Sigill 12 äußern sie bezüglich des Riefenstahl-Samplers außerdem: "Wie auch immer, ich hoffe, daß der Sampler ohne weitere Probleme veröffentlicht werden kann, weil die Produzenten gute Leute zu sein scheinen." "Ich weiß nicht, ob das Projekt etwas mit "Nazis" zu tun hat oder nicht, aber das ist für mich nicht so wichtig."

Das Stück "Days of Laura Zero" auf der CD "Erinnerung" beginnt mit dem Sample einer Vereidigung aus dem Dritten Reich: "Wir kommen zum Eid. Ich schwöre hier, Adolf Hitler, als Führer und Kanzler des Reiches ..." Laut ihrer eigenen Aussage (Europakreuz Walpurgis-Ausgabe 1995) handelt es sich dabei um die Vereidigung der Waffen-SS in München am 11. 9. 1935. Im Internet ( http://members.tripod.de/Hey-debreck/Erinnnerung.html , 12. 9. 99) findet sich demgegenüber die folgende Erklärung: "The Sample at the beginning of "Days of Laura Zero" is the (slowed down) new Wehrmacht's inauguration oath ... which was introduced immediately after the so called "Roehm-Putsch". By this means the German army leaders demonstrated a dubious and surprising loyalty towards Hitler in summer 1934."

Im Song "Der tote Liebknecht" befindet sich ein weiterer Sample eines "Original-Auszugs ... von einer berühmten Kundgebung des Dritten Reiches." (Angelo Bergamini in Sigill 12, 1996/97) Kirlian Camera sind an der "Knights of Abyss"-Compilation (1995) des Berliner Labels "Abyss Recordings Europe" beteiligt. Auf dem selben Label erschien 1994 ein Tape namens "Azazium collection" auf dem ebenfalls ein Stück von Kirlian Camera enthalten ist. Der Geschaftsführer des Labels, Marco E. Thiel, ist gleichzeitig Herausgeber des rechtsradikalen Fanzines Europakreuz. Im Europakreuz 18 (2/1997, S. 1) schreibt Marco Thiel in der Einleitung zu einem Interview mit Kirlian Camera: "Niemand soll sich über die persönliche Form des "Gespräches" wundern, ich bin nicht etwa respektlos oder ohne Manieren. Kirlian Camera und ich kennen uns seit Jahren und deshalb sei es unter Kameraden erlaubt, sich zu duzen."

Im Interview im Zillo (Nr. 7/8 99, S. 51) bezeichnen sie die Ästhetik des Dritten Reiches als "zweifellos faszinierend": "Nun ich mag die Nazi-Ästhetik, das kann ich nicht leugnen. Aber was ich über Politik denke, geht nur mich etwas an, und das würde ich niemandem erzählen."
Diese Faszination kommt z. B. bei Live-Auftritten in Dia- und Videoshows deutlich zum Ausdruck. Uns ist durchaus bewußt, daß die von Kirlian Camera in Musik, Texten oder Bühnenshows verwendeten Bezüge nicht ausschließlich aus dem Kontext rechter Ideologien stammen, sondern oft auch aus neutralen oder linken Spektren (z. B. Stanislav Lem, Tarkowskij, Fritz Lang, August Stramm, Jean Genet, Rainer Werner Fassbinder, Pier Paolo Pasolini, Stanley Kubrick, Nancy Grace Appiah, Dostojewski, Thomas Mann, etc.). Wir glauben ihnen auch, daß sie militanten Faschismus und Rassismus ablehnen. In unseren Vorwürfen geht es jedoch primär um die Versuche der intellektuellen Neuen Rechten (Nouvelle Droite, Synergies Europeennes, Thule Seminar, Junge Freiheit) völkisches, nationalistisches und faschistisches Gedankengut in der Gesellschaft zu verankern. Es ist heutzutage durchaus nichts Ungewöhnliches mehr, daß sich neurechte Kreise auf linke Autoren beziehen (z. B. Che Guevarra, Rudi Dutschke, Walther Rathenau, Albert Einstein, Antonio Gramsci). Die von ihnen häufig propagierte Offenheit gegenüber linken und rechten politischen Richtungen und das Fehlen jeglicher Abgrenzung zu rechten Ideologien wird in ähnlicher Form auch von der Neuen Rechten und von Nationalrevolutionären vertreten, die ebenso wie sie eine Aufhebung der Gegensätze von links und rechts fordern, zugunsten einer neuen "nationalen Identität und Einheit". Faschistische Ideologien sind aber keine bloßen "Meinungen", die im Rahmen der Meinungsfreiheit gleichberechtigt neben anderen stehen, sondern sie beinhalten "den Anreiz zu Ausschluß, Gewalt und Verbrechen" (französischer "Aufruf zur Wachsamkeit", Juli 1993). Mit ihren wiederholten glorifizierenden Bezügen auf faschistische Persönlichkeiten, Ästhetik, etc. leisten sie einer gesellschaftlichen Entwicklung nach rechts Vorschub. Dies manifestiert sich auch in der Beliebtheit von Kirlian Camera in politisch rechten Kreisen, die sowohl am Presseecho in rechten Medien, als auch an einem Potential an rechten Fans zu erkennen ist.



Der Angriff von Rechtsradikalen auf den Tourbus von Attrition am 24. 9. 1999 in Berlin ist dabei der derzeitige Höhepunkt. Wir finden es unverständlich, wie sie nach einem derart deutlichen Zeichen noch sagen können: "Ich verstehe seine [Martin Bowes von Attrition] Probleme, sehe aber keine Schuld bei mir. Jemand wollte, daß ich Skins verbiete meine Konzerte zu besuchen - ein für allemal will ich klarstellen, daß ich dazu kein Recht habe und ich will keinen diskriminieren. Ich wiederhole, jeder, wer auch immer kann zu unseren Konzerten kommen. Ich will lediglich, daß es ruhig bleibt, so daß wir relaxed sind beim Gig. Alle zusammen, Band und Publikum müssen beweisen, daß wir keine versteckten Ziele haben. Lediglich den Wunsch uns zu treffen, nicht irgendwem etwas anzutun." (Black 18, S. 4) Es bleibt aber nicht ruhig! In immer mehr Städten (z. B. München, Berlin, Rostock, Greifswald, ...) kommt es in jüngster Zeit wieder vermehrt zu Übergriffen militanter Nazis auf Gothic- und Dark-Wave-Fans. Und selbst in einem konkreten Fall, wie am 24. 9. 99 in Berlin, sehen sie keine Notwendigkeit sich von den Tätern abzugrenzen. Ihre Neigung zu Nazi-Ästhetik, scheint aber auch innerhalb der Band nicht unumstritten zu sein, wie ihre wiederholten Verweise auf das politisch linke Engagement anderer Bandmitglieder, sowie einige Zitate vermuten lassen, die auf Diskrepanzen innerhalb der Band bezüglich ihrer Äußerungen hindeuten: "Die anderen Mitglieder von Kirlian Camera stimmen mir da nicht so zu, wie gewöhnlich bei solchen Punkten, ich muß also sagen, daß das meine Gedanken sind, und nicht die von Kirlian Camera." (Sigill 12, Herbst/Winter 1996/97) "Jedenfalls hat meine angebliche Nähe zu "seltsamen" politischen Kreisen auch innerhalb der Band für einigen Streß gesorgt. Besonders, da z. B. Emilia oft ihre Sympathie für die extreme und radikale "rote" Seite geäußert hat und solche Andeutungen nicht mag." (Nova Files Mai-Juni 1998, S. 31) "Ich muß an dieser Stelle zum zigsten Male wiederholen, daß andere Kirlian Camera-Mitglieder verschiedene Male erklärt haben, daß sie ganz aufrichtig politisch links einzuordnen sind." (Zillo 10/99, S. 51) Wir wären sehr an den Ansichten von Emilia Lo Jacono und den anderen Mitgliedern von Kirlian Camera zum Thema interessiert. Wir haben ihnen im Übrigen nie unterstellt einem gewalttätigen militanten Neo-Nazismus oder Rassismus das Wort zu reden. Wir schrieben in unserer beiliegenden Presseerklärung vom 20. 9. 99 lediglich: "Wir können Angelo Bergamini nach sorgfältiger Prüfung der Tatsachen nicht von dem Verdacht freisprechen, die oben genannten Mittel in wohlwollender bzw. verherrlichender Weise einzusetzen."

Quelle: http://www.geister-bremen.de/ (Archiv)
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Ergänzungen

alte bekannte

tom 17.09.2004 - 17:20

Un hier auch

Quelle:http://www.alhambra.de/zeitung/August2 17.09.2004 - 17:25
Kassel

Nazi-DarkWave-Konzi verhindert


In Kassel konnte am 15. Juli ein Konzert der Nazi-Dark-Wave-Szene verhindert werden, zu dem auf diversen Internetseiten der Neonazis mobilisiert worden war. Angekündigt war dieses Konzert als »Death in June-Tanznacht« unter anderem mit den Bands Kirlian Camera, Kapo, Ostara und Aurum Nostrum. Neben den Bands, darunter auch die australische Band Death in June selbst, waren etwa 500 BesucherInnen aus dem ganzen Bundesgebiet und Europa angereist. Ein Teil von ihnen mit eindeutig neofaschistischem Outfit. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Nachdem bereits eine Reihe von VeranstalterInnen im Raum Nordhessen das Konzert zuvor abgesagt hatte, zog auch die Salzmann-Fabrik in Kassel nach. Die Verantwortlichen waren offenbar davon ausgegangen, daß es sich um eine normale Dark-Wave-Party handelte. Aufmerksam gemacht durch das Kasseler Bündnis gegen Rechts und antifaschistische Gruppen sagten sie das Konzert in letzter Minute um 22 Uhr endgültig ab.

Warum hat sich eigentlich keiner über

xyz 17.09.2004 - 18:52
Queen, Opus, Slime, Björk uvm. aufgeregt?

Böse böse Kleidung

ichtragwasmirgefällt 17.09.2004 - 19:18
Ist und war böse: Doc Martens, Fred Perry, Lonsdale, Thor Steiner, Kefje, Rot, Schwarz, keine Haare, kurze Haare, New Balance,...
was ist eigentlich mit addidas, puma, nike...?

widmet euch nur weiter bekloppter identitätspolitik, ignoriert inhalte und kontexte, verzichtet auf analyse und differnzierung, sondern teilt die welt weiter in schwarz und weiss ein. nur wundert euch nicht, wenn euch keiner mehr ernst nimmt.

@ ichtragwasmirgefällt

antifa 17.09.2004 - 19:47
kirlian camera, die in einem lied corneliu codreanu, den ehemaligen führer der rumänischen klerikalfaschistischen "eiserne garde" abfeiern und deren sänger auf konzerten schon mal den "kühnengruss" zeigt, kann, darf und muss man als faschistisch bezeichnen.

mehr zu faschistischen tendenzen im dark wave-bereich unter  http://lexikon.idgr.de/d/d_a/dark-wave/darkwave.php

und mehr zum ideologischen background von kirlian camera unter  http://www.geister-bremen.de/camera.htm

@ ichtragwasmirgefällt

infofreak 17.09.2004 - 20:11
Doc Martens, Fred Perry, Lonsdale, Thor Steiner, Kefje, Rot, Schwarz, keine Haare, kurze Haare, New Balance sind häufig (nicht immer) Ausweis einer faschistischen und/oder antisemitischen Gesinnung. Nazis benutzen das Kefje, um ihre antisemitisch motivierte Solidarität mit den islamistischen "Freiheitskämpfern" in Palästina auszudrücken. Thor Steiner ist eine astreine Nazimarke. New Balance-Turnschuhe werden gerne von Nazis und "unpolitischen" Hools getragen. Lonsdale, Fred Perry und Doc Martens werden ebenfalls gerne von Nazis, aber auch von "unpolitischen" und antirassistischen Skinheads getragen. Die Marke Lonsdale stieß deshalb auf so große Rezeption in der Naziszene, weil in ihrem Schriftzug die Buchstaben NSDA enthalten sind. Um dem Manko des fehlenden Ps abzuhelfen, kreiierten Nazis die Marke CONSDAPLE, die man seit gut drei Jahren auf so mancher deutschen Heldenbrust bewundern kann.

Nazis benutzen bestimmte Marken, Labels und Zeichencodes wie 88 (Heul Hitler) oder 18 (Adolf Hitler), um gesetzliche Verbote zu unterlaufen und um sich anderen "Kameraden" gegenüber zu erkennen zu geben. Bei Doc Martens, Lonsdale und Fred Perry kann man darüber streiten, ob der jeweilige träger mit der auswahl dieser Kleidungsstücke ein politisch Statement beabsichtigt. Kann so sein, muss aber nicht. Thor Steiner ist in jedem Fall eine astreine Nazimarke.

@antifa

xyz 17.09.2004 - 20:30
mich würde nur mal interessieren, wann welche bands als rechts, faschistisch oder gar nationalsozialistisch betrachtet werden und abzulehnen sind. warum werden durch die bank nur gruppen mit geringer breitenwirkung rausgegriffen?
bergamini soll sich rechtfertigen. warum nicht genannte bands oder tausende andere?
interessant auch wie als quellen grundsätzlich der selbe pool an autoren, werden: Schobert, Christian Dornbusch aka Martin Langebach, Andreas Speit, Cremet, Grufties Gegen Rechts. hier wird permanent im kreis zitiert und abgeschrieben, ohne jemals die fakten zu überprüfen. bis sie nur noch den wert von gerüchten und hörensagen haben. punkte wie ironie, dissidenz durch affirmation, provokation, shock tactics werden meist vernachlässigt oder einfach ausgeblendet.

auch eine grundsätzliche frage mal: was ist denn, wenn eine band rechts ist? rechts sind ziemlich viele menschen. was macht man mit einem faschistischen sänger?

thor

steinar.... 17.09.2004 - 20:38
... gibts auch in stinoläden. also keine richtige szenemarke.

@ xyz

antifa 17.09.2004 - 21:10
"mich würde nur mal interessieren, wann welche bands als rechts, faschistisch oder gar nationalsozialistisch betrachtet werden und abzulehnen sind. warum werden durch die bank nur gruppen mit geringer breitenwirkung rausgegriffen?"

was für ein nonsens. bands sind als faschistisch zu benennen, insofern sie faschistische symbole/ästhetik benutzen und/oder sich in ihren texten zu faschistischem gedankengut bekennen. beides trifft auf kirlian camera zu. schon die hymne für codreanu dürfte für sich sprechen ...

"bergamini soll sich rechtfertigen. warum nicht genannte bands oder tausende andere?"

bergamini bekennt sich zum faschismus. wieviele beweise braucht es noch? worauf willst du mit deiner (rhetorischen) frage hinaus? und woher weisst du, dass ich andere fascho-bands nicht kritisiere? selbst wenn es sich so verhielte, änderte dies nichts an den pro-faschistischen statements des kirlian camera-sängers.

"interessant auch wie als quellen grundsätzlich der selbe pool an autoren, werden: Schobert, Christian Dornbusch aka Martin Langebach, Andreas Speit, Cremet, Grufties Gegen Rechts."

das liegt schlicht und ergreifend daran, dass sich (leider) kaum jemand für dieses thema interessiert.

"hier wird permanent im kreis zitiert und abgeschrieben, ohne jemals die fakten zu überprüfen."

die texte von schobert und den gruftis gegen rechts enthalten zig belege. du kannst diese belege ja gerne überprüfen. viel spaß beim widerlegen.

"was macht man mit einem faschistischen sänger?"

ihn als das denunzieren, was er ist: ein faschist. und konzerte dieser band verhindern, wo man kann. was sonst? ein bier mit ihm trinken gehen?

du willst offenkundig den konflikt um kirlian camera entpolitisieren, nach dem motto "faschos sind doch auch nur menschen". das mag zweifelsohne stimmen, zugleich aber sind sie auch menschen, die von einem faschistischen, hierarchisch formierten und ent-individualisierten gesellschaftssystem träumen und ihre vorstellungen von einer "reinrassigen volksgemeinschaft" in hetzjagden und morden an flüchtlingen und migranten ausdruck verleihen.

Thor Stainer

jajaja 17.09.2004 - 21:24
"thor
steinar.... 17.09.2004 20:38

... gibts auch in stinoläden. also keine richtige szenemarke."

jo, was beweist, wie hoch die akzeptanz von naziklamotten ist. in manchen gegenden/stadtvierteln bekommt man sie sogar in "normalen" bekleidungsläden. viele händler interessieren sich auch nicht für die backgrounds ihrer marken - hauptsache, sie verkaufen sich (unternehmerlogik).

das copyright auf die marke "thor stainer" hat sich die kameradschaft königswusterhausen sichern lassen. Kann man unter folgendem Link  http://www.vvn.telebus.de/anachric/2004/03/03c.htm nachlesen.

Zitat: "Ein Beispiel ist die Klamottenmarke Thor-Steiner. Steiner ist eine von den Neonazis erfundene Klamottenmarke, also nicht eine besetzte, wie Lonsdale wo sie irgendwann mal entschieden haben, das ist unsere Marke. (Weil beim Lonsdale-T-Shirt, wenn man ein Hemd offen darüber trägt, nur die Buchstabenfolge NSDA zu lesen ist). Auf Thor Steiner hat die Kameradschaft aus Königswusterhausen das Patent eintragen lassen und vertreibt es seit Jahren. Jetzt ist die Marke allerdings so populär geworden, daß sie in der Bundesrepublik in vielen hundert Gerschäften auch außerhalb der Neonaziszene geht. Das Geld fließt komplett in die Arbeit deutscher Neonazis."

wer Thor Stainer-Shirts kauft, finanziert also den "nationalen Widerstand".

Zu Thor Steinar

Lesen hilft 17.09.2004 - 22:37
Lesen hilft vielleicht bei der Meinungsfindung, mit der Bitte um FUNDIERTE Kritik:

mehr infos zu thor steinar unter

da war noch was 17.09.2004 - 23:25

Expressionismus und NS

weltschmerzboy 18.09.2004 - 00:09
"Es war den Expressionisten meist gleichgültig, in welchem Sinne sich etwas änderte, was zu tun war; Hauptsache für sie war, dass überhaupt etwas geschah, dass man etwas tat (Aktivismus). Die Folge davon war z.B., dass ein und dieselben Künstler sich nacheinander sowohl für den Nationalsozialismus als auch den Kommunismus engagierten oder dass man den Ersten Weltkrieg als ersehnte Veränderung begrüßte."

Quelle:  http://www.ni.schule.de/~pohl/literatur/epochen/express.htm

Die verherrlichung der bewegung als zweck an sich teilten die expressionisten mit den italienischen futuristen um marinetti, von denen ebenfalls etliche der faschistischen bewegung noch vor der machtübernahme beitraten.

Kc

Tino 18.09.2004 - 00:47
So nun mal folgendes, da ich 98 auf besagten Konzert war was hier immer so als böse dargestellt wird, es wurden Bilder von Frau Riefenstahl benutzt, ja und auch ich finde eine gewisse Faszination von 3. Reich Ästhetik ausgeht, deswegen bin ich aber kein Nazi oder sonst irgendwas!
Bei KC spielen und spielten Mitglieder verschiedener politischer Strömungen und religöser Weltanschauungen( auch Juden!!), weil man KC anhört und sich anschaut wird man nicht zum Asylantenheimanzündenten Idioten oder zum DVU Wähler. Genauso wenig sehe ich mich als rechts konservativ oder sonst irgendweiner politischen Strömung angehörend! Kunst hat frei zu sein!
Oder wollt ihr jetzt alles verbieten nur weil es nicht in euer idiologisches Weltbild passt? Habt ihr echt keine anderen Probleme als Leuten das Leben schwer zu machen? Ich habe immer noch keine Antwort auf die Frage warum ihr nichts gegen Böhse Onkelz unternehmt? Ist das eine Nummer zu groß für euch oder hat der eine oder andere vieleicht ja selber ne cd von denen zu Hause?
Die Argumente die ihr hier gegen KC anbringt sind so abgedroschen und was ich von den GgR zu halten habe, das sage ich lieber nicht! Es wurden Bands wie Wolfsheim oder London after Midnight von diesen Alleswissern ebenfalls rechtes Gedankengut unterstellt, der einen weil ihr Name angeblich auf die Wolfsschanze des Führers anspielt, der anderen weil sie in einem Lied ein Hitlersample benutzten!!!! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, wo die GgR ihr Argumtation hernehmen ist mir bis heute noch fraglich. Aber eigentlich hab ich keine lust mehr mich darüber aufzuregen, ich denke viele Leute sind erwachsen genug um zu entscheiden können was sie sich anschauen und anhören. Dazu braucht man keine Antifa und rotgefärbten Schwarzkittelträger.
Wie war das "Die Gedanken sind frei....." vieleicht solltet ihr mal darüber nachdenken das ihr mit eurem Handeln, euer eigenes Weltbild unterminiert, ihr redet von Freiheit und macht genau das Gegenteil!
Ende und ich werde morgen KC genießen als eine Band die wunderschöne Musik macht.

Bergamini und Codreanu

nachtfalter 18.09.2004 - 00:49
"In einem Interview mit dem rechten Fanzine Sigill (Nr.12 96/97) verkündet Angelo Bergamini hierzut: “Ich nahm diesen Song im Februar 1989 mit einem Teil von Codreanus Rede auf. Zu dieser Zeit suchte ich solches Material, um seine Legion zu ehren.”"

mehr Infos zu Corneliu Codreanu:  http://lexikon.idgr.de/c/c_o/codreanu-corneliu/codreanu-corneliu.php

Schizophrenie

Dr. med. antifa 18.09.2004 - 01:51
klingt reichlich schizophren, die story von den linken bandmembers und dem faschistischen sänger. wie halten die das denn miteinander aus? warum äußern die sich nie dazu? und warum machen die immer noch zusammen mit bergamini musik? und warum beteiligen sich KC an der produktion von einschlägigen nazi-samplern? fragen über fragen ...

Fakten und Einschätzungen

Antifa Friedrichshain 19.09.2004 - 00:05
Fakten und Einschätzungen zur Dark-Wave-Band "Kirlian Kamera"

Die Band "Kirlian Kamera" gilt im Allgemeinen als eine umstrittene Band, wenn es um eine Einschätzung ihrer politischen Ausrichtung geht und die Frage gestellt wird, ob sie nun rechts oder rechtsrextrem ist. Der Gruppe wird von verschiedenen Seiten ein unkritischer Umgang mit Naziästhetik, Veröffentlichungen auf Samplern eines rechtsextremen Verlages sowie eine fehlende Distanzierung von rechten Gedanken und Äußerungen vorgeworfen. Insbesondere das Auftreten und manche statements des Sängers der Gruppe, Angelo Bergamini, geben Anlass zu Kritik. Eine ganz eindeutige Einordnung als eine rechtsextreme/rechtsradikale Band ist jedoch relativ problematisch.
Zu den Fakten: "Kirlian Kamera" beteiligte sich an einem Sampler zu Ehren der Nazi-Kultur-Ikone und Filmemacherin Leni Reifenstahl, auf der auch noch andere mehr oder weniger eindeutig rechte Wave-Bands ("Death in June", "Allerseelen", "Turbund Sturmwerk" u.a.) vertreten sind. Dieser Sampler wurde von dem im Verfassungsschutzbericht NRW als rechtsextrem eingestuften VAWS-Verlag herausgebracht und von Josef Klumb (Forthcoming Fire, usw.) zusammengestellt. Mit seinem Nebenprojekt "Stalingrad" war Bergamini 1998 erneut auf einem Sampler von VAWS zu Ehren des Nazi-Bildhauers Josef Thorak und 2001 auf einer CD unter dem Titel "Za dom Spremni" vertreten. Diese CD soll die Gründung des Unabhängigen Kroatiens 1941 unter faschistischem Vorzeichen ehren. Ermöglicht wurde dieses Kroatien durch den Einmarsch deutscher NS-Truppen in Zagreb, gegründet wurde es von der faschistischen Ustascha-Bewegung Kroatiens, auf die sich bereits Douglas Pearce von "Death in June" positiv bezog. Weiterhin verwendete die Band auf dem Stück "U-Bahn V.2 'Heiligenstadt'" auf ihrer CD "Todesengel. The Fall of Life" eine Rede des rumänischen Faschistenführers und Antisemiten Corneliu Zelea Codreanu, Gründer der Legion Erzengel Michael (1927) und Führer der Eisernen Garde (ab 1930). Im rechten Fanzine Sigill (Nr. 12, 1996/97) verkündete Bergamini zum Thema Codreanu: "Ich nahm den Song im Februar 1989 mit einem Teil von Codreanus Rede auf. Zu dieser Zeit suchte ich solches Material, um seine Legion zu ehren". Diese Legion hatte selbst nach den Worten des politisch rechtsaußen positionierten Ernst Nolte "nur eine Hauptintention, den Kampf gegen das Judentum und alles, was ihr als 'jüdisch' galt." Das war die Grundlage und Motivation, auf der die Legion ihren Terror verbreitete und Bergamini ehrt sie. Diese Kritikpunkte an "Kirlian Kamera" sind Tatsachen, die sich nicht leugnen lassen. Auch soll Bergamini ein Konzert 1999 mit dem Zeigen des Hitlergrußes beendet haben, was auch in einem Interview in der Zillo (7-8/99) thematisiert wird. Hier geht es allerdings eine Seite lang darüber, ob das ein Hitlergruß war oder wie Bergaminis ausgestreckter Arm denn ausgelegt werden könnte.

Quellen:
"Die Geister, die ich rief ..." Broschüre 2000, auch im Internet unter .... erhältlich

"Ästhetische Mobilmachung; Dark Wave, Neofolk und Industrial im Spannungsfeld rechter Ideologien" von Andreas Speit (Hg.), Unrast-Verlag 2002


Auszug aus unserer Chronik:
15.07.2000: Die rechte Dark-Wave-Band "KIRLJAN CARMERA" tritt in der K17, Kadiner Str. 17, auf. Die Band wird wegen des Gebrauchs nationalsozialistischer und neofaschistischer Symbolik bei ihren Auftritten kritisiert.

KC

Tino 20.09.2004 - 14:20
So für alle Antifa Leute die nicht beim Konzert waren, ich habe keinen
Nazi gesehen, wurde auch nicht mit erhobenen rechten Arm gegrüßt! Leider war wieder mal keiner von der GgR da um sich mal ein eigenes Bild zu machen. Also wird es die gleiche Diskussion wieder geben, wenn KC wieder mal in Berlin spielen sollten.
MfG Tino

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